Instrumente in der Qualtätssicherung
An der Universität Innsbruck werden verschiedene Verfahren der Qualitätssicherung in der Lehre angewandt. Neben internen Evaluierungen und Befragungen wird die externe Expertise durch Gutachter:innen in die Weiterentwicklung der Lehr- und Studienqualität eingeholt.
Befragungen und Evaluierungen zu Studium und Lehre
Lehrveranstaltungs-
analyse
Erstsemestrigen-
befragung
Studienabschluss-
befragung
Lehrenden-
befragung
Personenbezogene
Evaluierung
Studien-
gutachten
Kennzahlen und Indikatoren
Zusätzlich zu den Daten und Ergebnissen der Befragungen werden der Universitäts- und Fakultätsleitung Kennzahlen und Indikatoren in Form eines Monitorings zur Verfügung gestellt. Diese Kennzahlen fließen in die Entwicklung der Curricula, in die Planung der Lehre ein und sind Bestandteil der Zielvereinbarungen sowie der Fakultäts- und Studienevaluierungen.
Neben Berichten aus internen Datensätzen werden auch Berichte aus Kooperationen mit anderen Universitäten bzw. der Statistik Austria zur Verfügung gestellt.
Instrumente am Student Life Cycle
Instrumente:
- Kennzahlen und Indikatoren
Für Studieninteressierte ist es besonders wichtig, frühzeitig gut aufbereitete und ausreichende Informationen und Hilfestellungen bei der bedeutsamen Entscheidung der Studienwahl zu erhalten. Aus diesem Grund wurde die Studienberatung in den vergangenen Jahren ausgebaut und die Aktivitäten im Bereich der „Anwerbung“ der Studierenden verstärkt. Um die Sichtbarkeit der Studien an der Universität Innsbruck zu erhöhen, wurde eine Kooperation mit dem ZEIT-Online-Tool „Studium-Interessentest“ eingegangen. Die Homepage der Universität Innsbruck stellt auf sogenannten „Landing Pages“ die Informationen zu den Studien in knapper und übersichtlicher Form dar. Bei Interesse können in weiterer Folge Angaben zur Zulassung, zum empfohlenen Studienverlauf, zu möglichen Berufsbildern und Karrieremöglichkeiten, zur Prüfungsordnung inkl. Benotung und Bewertung sowie wichtige Formulare und Ansprechpersonen abgerufen werden. Für den niederschwelligen Zugang zu Fragestellungen rund um das Studium entwickelte die Universität den Chatbot „Leo“, der auf den Studien- und Zulassungsseiten erscheint.
Neben der multimedialen Darstellung des Studienangebots bietet die Universität eine Vielzahl an persönlichen Beratungsangeboten an. Dazu zählen Messeauftritte, Beratungen an Schulen, Campustouren für Schüler:innen oder regionale Infoveranstaltungen wie der Tiroler Hochschultag. Ebenso werden auf individueller Ebene Beratungsgespräche angeboten. Speziell für den Studieneinstieg wird seit mehr als zehn Jahren die Veranstaltung „Informiert ins Studium“ durchgeführt, die aufgrund der Rahmenbedingungen im Studienjahr 2020/21 in eine Onlineversion weiterentwickelt und durch verschiedene Formate (Erklärvideos, Onlinesessions für Studieninteressierte) ergänzt wurde. Darüber hinaus bieten die Fakultäten spezielle Erstsemestrigentutorien und Infoveranstaltungen an, die den Einstieg in das Studium des betreffenden Faches erleichtern. Die Studieneingangs- und -orientierungsphase (STEOP) als Teil des Curriculums ermöglicht den Studierenden schon am Anfang des Studiums einen Überblick über die Inhalte des jeweiligen Studiums und den weiteren Verlauf zu erhalten.
Eine Besonderheit ist der „talentescout-tirol“, der insbesondere Jugendliche ansprechen soll, die als Erste in ihrer Familie studieren möchten (First Generation Students). Dieses individuelle Angebot in Kooperation mit dem Land Tirol begleitet Studieninteressierte und leistet somit einen Beitrag zur Diversität an der Universität. Spezielle Beratungsangebote werden darüber hinaus für Studierende mit Behinderung und/oder chronischen Erkrankungen zur Verfügung gestellt. Die Universität Innsbruck bietet spezifische Beratung und Begleitung von Maturant:innen, Studierenden und Absolvent:innen aus Südtirol und Italien zur Anerkennung der Studientitel und akademischen Grade und Anerkennung der Lehr- und Berufsbefähigungen in Südtirol und Italien.
Die Überprüfung des Erfolgs all dieser Maßnahmen im Sinne der Zielsetzung erfolgte durch die Studienanfänger:innenbefragung der Studierenden im ersten Semester des Bachelor- und Diplomstudiums, wobei folgende Themen behandelt wurden: Auswahl der Universität und des Studiums, Information und Hilfestellungen sowie Erwartung und erste Eindrücke zum Studium. Ab Studienjahr 2021/22 wurde der Fragebogen um das Thema „Studierbarkeit“ (Workload, Studieneingangs- und Orientierungsphase,…) ausgebaut. Die Studienanfänger:innenbefragung wurde in regelmäßigen Abständen vom Büro für Qualitätssicherung in der Lehre durchgeführt, zuletzt im Studienjahr 2021/22. Der ausführliche Ergebnisbericht wurde dem Vizerektor für Lehre und Studierende sowie den Verantwortlichen in den Fachabteilungen zur Verfügung gestellt.
Um die Phase des Studieneinstiegs noch zielgerichteter evaluieren zu können, wird die Studienanfänger:innenbefragung von der Studieneingangsbefragung abgelöst. Die Studieneingangsbefragung wurde als neues Qualitätssicherungsinstrument vom Team QS Lehre ausgearbeitet. Diese Befragung umfasst die Studierenden im ersten Semester des Bachelor-, Master- sowie des Diplomstudiums und wird ab Studienjahr 2023/24 eingesetzt.
Instrumente:
- Erstsemestrigenbefragung
- Lehrveranstaltungsanalyse
- Lehrendenbefragung
- Befragungen von Kursteilnehmer:innen
- Kennzahlen und Indikatoren
Das erste Studiensemester ist eine der wesentlichen Phasen des gesamten Studiums. Mit der gelungenen Integration in die Universität werden Voraussetzungen für den Erfolg eines Studiums geschaffen. Um diese Phase umfassend zu befragen, wurde vom Büro für Qualitätssicherung die Erstsemestrigenbefragung konzipiert. Es werden Erstsemestrige aus allen BA-, MA- und Diplomstudien mit einem einheitlichen Fragebogen zur Planung des Studiums, Studienwahrnehmung und -aussichten befragt. Erstmalig wird die Erstsemstrigenbefragung im Sommersemester 2023 eingesetzt.
Ein zentrales Instrument der Qualitätssicherung im Bereich der Lehre ist die regelmäßige, anonyme Befragung der Studierenden im Rahmen der Lehrveranstaltungsanalyse (LVA). Nach Jahren kontinuierlicher Fortentwicklung entschied die Universitätsleitung im Jahr 2018, die Erhebung von Grund auf zu überarbeiten und eine neue Umfragesoftware zu beschaffen. Mit dem im Herbst 2019 angekauften Evaluationssystem EvaSys werden künftig sowohl klassische Papier-Bleistift-Befragungen als auch Online- und Hybriderhebungen ermöglicht. Parallel zum Beschaffungsprozess wurde sowohl die inhaltliche Ausrichtung der LVA als auch die technische Umsetzung überarbeitet. Die technische Arbeitsgruppe setzte sich mit der Softwareanbindung und den Erhebungsprozessen und -abläufen auseinander. Die inhaltliche Arbeitsgruppe, mit Vertreter:innen von Betriebsrat, Senat, Studierenden, Qualitätsbeauftragten, Expert:innen für Befragungen und dem Vizerektor für Lehre und Studierende, überarbeitete u. a. die Zielsetzung der Evaluierung und den Fragebogen. Letzterer konnte gestrafft und gekürzt werden, womit einerseits ein einheitlicher, universitätsweiter Fragenblock als zentrales Element bestehen bleibt, andererseits Raum für Fragestellungen der einzelnen Fakultäten und Fachrichtungen ermöglicht wird. Die für Sommersemester 2020 angesetzte Pilotphase wurde aufgrund der COVID-19-Umstände ausgesetzt. Stattdessen entschied das Rektorat, mit dem neuen System die LVA auf freiwilliger Basis im Online- Format durchzuführen, wobei über 700 Lehrveranstaltungen evaluiert wurden.
Der Erhebungszyklus wurde ebenfalls geändert. Pro Studienjahr werden die Lehrveranstaltungen von acht Fakultäten verpflichtend evaluiert. Für Lehrende der restlichen Fakultäten besteht die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis an der LVA teilzunehmen. Den Lehrveranstaltungsleiter:innen werden nach Abschluss der Lehrveranstaltung die Auswertungen zu ihren jeweiligen Lehrveranstaltungen in Form von Einzelberichten zur Verfügung gestellt. Die Studiendekan:innen erhalten ebenfalls alle Einzelberichte und vergleichende Auswertungen, die einen Überblick über die Ergebnisse der Lehrenden der Fakultät ermöglichen, die sogenannte Potentialanalyse. Anhand dieser Analyse, die die Didaktik, Vorbereitung und den Aufbau der Lehrveranstaltungen vergleicht, führen die Studiendekan:innen mit jenen Lehrenden ein Gespräch, deren Werte am weitesten von den Mittelwerten der jeweiligen Fakultät entfernt sind. Es geht darum, gemeinsam mögliche Gründe zu eruieren und bei Bedarf Maßnahmen zur Verbesserung festzulegen. Ebenso wichtig ist das Feedback für besonders positive Leistungen, das einerseits ebenfalls durch die Studiendekan:innen erfolgt, andererseits über ein Dankesschreiben des Vizerektors für Lehre und Studierende an die betreffenden Lehrenden eines jeweiligen Semesters ausgesprochen wird. Darüber hinaus sind die Ergebnisse substantieller Bestandteil der personenbezogenen Evaluierung sowie der Qualifizierungsvereinbarungen. Die Kommunikation der Ergebnisse verschiedenster Erhebungen und Maßnahmen, die daraus resultieren, erfolgt hauptsächlich über die Fakultäten. Erste Ansprechpersonen sind dabei immer die Fakultätsleitung und die Studiendekan:innen. Die Potentialanalyse die sich aus der Lehrveranstaltungsanalyse (LVA) ergibt, wird dabei im Rahmen der Zielvereinbarungsgespräche diskutiert. Um den Qualitätskreislauf zu schließen und zu verfestigen führen die Studiendekan:innen im Bedarfsfall dokumentierte Gespräche mit den Lehrveranstaltungsleiter:innen und melden erfolgte Gespräche an den Vizerektor für Lehre und Studierende zurück.
Ergänzend zum Studierendenfragebogen arbeitet das Büro für Qualitätssicherung an einem Lehrendenfragebogen, der Lehrenden die Möglichkeit gibt die eigene Lehre zu reflektieren und mit der Einschätzung der Studierenden zu vergleichen. Um eine umfassende Einschätzung unter den Lehrenden der Universität zu erhalten, wurde im Juni 2023 eine Lehrendebefragung vom Büro für Qualitätssicherung in der Lehre durchgefürht. Dabei lag der Fokus auf den drei Schritten "Rückblick - Aktuell - Zukunft", die sich präzise mit den Themen Distance Learning während der Covid-Pandemie, der aktuellen Zufriedenheit mit Lehrveranstaltungen und den Erwartungen an die zukünftige Lehre unter Einbeziehung von ChatGPT auseinandersetzen. Ein ausführlicher Bericht wird dem Rektorat sowie den Verantwortlichen in de Fachteilungen zur Verfügung gestellt, ein Kurzbericht findet sich auf der Homepage des Bürosfür Qualitätssicherung in der Lehre.
Um die Studierbarkeit der PhD-Studien und ein bessereres Bild über die Studienbedingungen der Dissertant:innen zu gewinnen, ist die Ausarbeitung einer eigenen Dissertant:innenbefragung geplant. Ausgangspunkt dafür ist die systematische Evaluierung zur Nutzung der bereits implementierten Dissertationsvereinbarungen. Sämtliche Maßnahmen im Bereich der Dissertant:innen werden mit der Qualitätssicherung in der Forschung koordiniert.
Das Büro für Qualitätssicherung erstellt – oft in Zusammenarbeit mit Expert:innen aus den Fachbereichen – Befragungen zu studienrelevanten Themen, z.B. Studiengutachten. Im Zuge der Fakultätsevaluierung werden Studierende über ihre Zufriedenheit mit dem Studium, den Studienbedingungen, dem Lehrpersonal, der Ausstattung und Organisation befragt. Die Ergebnisse werden zur Qualitätsentwicklung an der Fakultät verwendet. Anlassbezogen wurden etwa Befragungen bei Studentischen Mitarbeiter:innen ebenso durchgeführt wie Umfragen bei Lehrenden und Studierenden als Feedback zur Umstellung der gesamten Lehre auf Onlineformate im COVID-19-Sommersemester 2020. Auch hier wurden die Ergebnisse dem Rektorat und den zuständigen Abteilungen bereitgestellt.
Neben dem Studium können Studierende auf weitere universitäre Angebote wie das Universitätssportinstitut (USI) oder das Sprachenzentrum zurückgreifen. Beide Einrichtungen haben in den vergangenen Jahren eigene mit dem Büro für Qualitätssicherung in der Lehre akkordierte Anstrengungen im Bereich der Qualitätssicherung unternommen: Das USI führt spezifische Befragungen zur Zufriedenheit seiner Kursteilnehmer:innen durch, das Sprachenzentrum hat ein eigenständiges QS-Konzept ausgearbeitet, eine Workload-Erhebung durchgeführt und den Fragebogen für die Kursevaluation überarbeitet.
Instrumente:
- Studiengutachten
- ATRACK
- Kennzahlen und Indikatoren
Für die Durchführung der Lehre und Studien sowie die Gestaltung der Curricula ist das Feedback von Absolvent:innen wichtig. Die Betreuung und Kommunikation erfolgen über den Alumni Service der Universität. Daneben werden den Studierenden durch den Career Service unterschiedliche Angebote für die Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt angeboten. Bei der jährlich stattfindenden Berufsmesse „Karrieregipfel“ können Studierende direkt mit Unternehmen und potentiellen Arbeitgeber:innen in Kontakt treten, durch bewerbungsworkshops sowie Beratung zur Gestaltung von Lebensläufen (CV-Check) erhalten die zukünftigen Absolvent:innen wertvolle Hinweise in Gesprächsführung und Aufbereitung von bewerbungsunterlagen. Darüber hinaus stellt der Career Service Informationen für Jobs und Praktika bereit.
Zur besseren Einschätzung der Beschäftigungsbefähigung der Absolvent:innen beteiligt sich die Universität Innsbruck seit 2018 beim österreichweiten Projekt Absolvent:innen-Tracking (Atrack) in Zusammenarbeit mit der Statistik Austria. Ähnlich dem Vorgängerprojekt in den Jahren 2010 bis 2014 werden die Karriereverläufe der Studierenden analysiert. Dabei erhält die Universität Informationen zu Studien bzw. Studiengruppen wie die Suchdauer bis zur ersten Beschäftigung, den Erwerbsstatus, das Einkommen oder auch die Wirtschaftsbranche der Arbeitsstelle. Dazu wurden im Hochschulraumstrukturmittelprojekt 2019 und 2020 einheitliche Factsheets entworfen, die einen Überblick über die Ergebnisse für die Studien(gruppen) bieten. Ziel ist die Bereitstellung der Daten für die Studienverantwortlichen über den „Verbleib“ der Absolvent:innen, eine Information für die Studienberatung und für Studieninteressierte zur qualifizierten Studienwahl sowie die Bereitstellung von relevanten Daten für die Gremienarbeit, z. B. bei der Curriculumsentwicklung. Die akutellen Factsheets der Universität Innsbruck sind auf der Homepage des Büros für Qualitätssicherung veröffentlicht.
Um ein Feedback der Absolvent:innen zu ihrem Studium zu erhalten, werden zudem Befragungen an einzelnen Fakultäten durchgeführt. Für Rückmeldungen zu universitätsweiten Fragestellungen ist derzeit eine Studienabschlussbefragung im Aufbau, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden soll und u. a. die Zufriedenheit mit den Studien und den Dienstleistungen im Bereich Lehre und Studium zum Inhalt hat.
Zusätzlich zu den Daten und Ergebnissen der Befragungen werden den Fakultäten, im Speziellen den Studiendekan:innen, Kennzahlen und Indikatoren in Form eines Monitorings in jeder Phase des Student Life Cycles zur Verfügung gestellt. Dazu gehören u. a. die Anzahl der belegten Studien, die Erstzulassungen, die Anzahl der Abschlüsse, die prüfungsaktiven Studien, die durchschnittliche Studiendauer der Absolvent:innen sowie Auswertungen zu Prüfungsleistung (ECTS-Leistung) und Studienverläufe.