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Geschichte – Universität Innsbruck


Geschichte von ‘Dramatische Theologie’ und
‘Religion - Gewalt - Kommunikation - Weltordnung’

 

 

Palaver Niewiadomski Schwager Girard   René Girard (rechts) im Gespräch mit Mitarbeitern des Forschungsprogrammes (v.r.n.l.: Schwager, Niewiadomski, Palaver), aufgenommen bei einem Symposium des Colloquium on Violence and Religion in Antwerpen, Juni 2001

 

Erste Ansätze zum späteren Forschungsprogramm begannen 1973 durch die Begegnung von Raymund Schwager mit René Girard. Es folgten Jahre mit zeitweise intensiven Gesprächen zwischen Girard und Schwager, die einen Niederschlag in Veröffentlichungen fanden (R. Schwager, Der Glaube, der die Welt verwandelt kann [1976]; drs.; Brauchen wir einen Sündenbock? [1978].) Seit der Berufung von R. Schwager als Professor für dogmatische Theologie nach Innsbruck (1977) entwickelte sich am damaligen Institut für Dogmatische und Ökumenische Theologie (zusammen mit J. Niewiadomski) schrittweise das Forschungsprojekt „Religion, Gesellschaft und Gewalt" (vgl. Almanach ‚80' der österreichischen Forschung. Medizin_Technik, Minderheiten, Religion, Rohstoffe, 148 - 152), das darauf zielte, auf interdisziplinäre Weise gesellschaftlich und theologisch zentrale Themen wie Konflikt, Gewalt, Riten, Opfer, Sakralität, Ausstoßung, Autorität, Versöhnung, Friede, Offenlegung und Offenbarung zu erforschen. Dieses Projekt stand im Kontext der damaligen Friedensbewegung (Zusammenarbeit mit H. Büchele). 1984 begann die Teilnahme an Symposien zu Girard in den USA. Seit 1985 arbeiteten Mitglieder des damaligen Instituts für Moraltheologie und christliche Gesellschaftslehre (H. Büchele; W. Palaver) systematisch am Forschungsprogramm mit - durch Themen wie Friede, Weltordnung, Th. Hobbes, C. Schmitt etc. Seither finden regelmäßige Forschungsgespräche statt. Seit 1986 wurden in zeitlich unterschiedlichen Abständen Symposien durchgeführt (siehe weiter unten). 1988 erhielt René Girard das Ehrendoktorat der Universität Innsbruck. Die Arbeiten aus der Perspektive Girards im Bereich der Erlösungslehre führten durch Aufnahme der großen Autoren der Tradition (vgl. R. Schwager, Der wunderbare Tausch [1986]) und durch Auseinandersetzung mit der modernen Exegese (vgl. R. Schwager, Jesus im Heilsdrama [1990]) zur Entwicklung einer dramatischen Theologie. Dazu wurde 1991 in Innsbruck das Symposium „Dramatische Erlösungslehre" durchgeführt (dokumentiert in: J. Niewiadomski, W. Palaver (Hg.), Dramatische Erlösungslehre [1992]).

Seit 1991 besteht eine intensive Zusammenarbeit mit der internationalen und interdisziplinären wissenschaftlichen Gesellschaft "Colloquium on Violence & Religion" (COV&R), die unter starker Beteiligung von Innsbruck entstanden ist: Erster Präsident (1991-1995): R. Schwager; Herausgeber des Bulletins COV&R (1991-1997): W. Palaver u. J. Niewiadomski.

Mitglieder des Forschungsprojekts nehmen an den jährlichen Symposien von "COV&R" teil und sind im Editorial Board und unter den Advisory Editors der COV&R-Zeitschrift "Contagion".

1992 gewährte das damalige Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung den Dienstposten eines wissenschaftlichen Mitarbeiters für das Forschungsprojekt und im besonderen für die Girard-Dokumentation (D. Regensburger).

Die monatlichen Forschungsgespräche führten 1995 zum ersten gemeinsamen Text, der die wissenschaftstheoretischen Grundlinien des Forschungsprogramms skizziert: "Dramatische Theologie als Forschungsprogramm"; engl. "Dramatic Theology as a Research Program"

Seit 1995 wird vom Forschungsprojekt die Reihe "Beiträge zur mimetischen Theorie" herausgegeben (Druck- und Verlagshaus Thaur; Lit Verlag Münster).

Es besteht eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Senatsarbeitskreis ‘Wissenschaft und Verantwortlichkeit’ der Universität Innsbruck (Schwager als erster Leiter dieses Arbeitskreises: 1984 - 1990. Mehrere Beiträge des Forschungsprojekts sind in die Veröffentlichungen von ‘Wissenschaft und Verantwortlichkeit’ eingegangen (u.a. R. Schwager/ W. Palaver, "Ohne die Theologie /Religion lösen sich die Humanwissenschaften in Beliebigkeit auf!" (vgl. H. Barta u. a. [Hg.], Wissenschaft und Verantwortlichkeit 1996. Die Wissenschaft - eine Gefahr für die Welt?" Wien 1996, 245 - 268). Dieser Beitrag hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst.

Durch die Berufung von Matthias Scharer nach Innsbruck (1996) und durch seine Teilnahme an der Forschungsgruppe wurde die Thematik einerseits ausgeweitet und als "Religion - Gewalt - Kommunikation - Weltordnung" (RGKW) umschrieben. Anderseits wurde das erweiterte Programm in die zwei zentrale Teilprogramme untergliedert:

 

Symposien:

  • 1986 Stuttgart-Hohenheim (zusammen mit zwei Vertretern der Freien Universität Berlin): das Denken René Girards.
  • 1991 Innsbruck: Dramatische Theologie (veröffentlicht als: "Dramatische Erlösungslehre. Ein Symposion", hg. von J. Niewiadomski und W. Palaver. Innsbruck 1992).
  • 1993 Innsbruck (zusammen mit dem Institut für biologie): Evolution (veröffentlicht als: "Evolution _ Eine Kontroverse", hg.von G. Haszprunar u. R. Schwager. Thaur 1994).
  • 1994 Wiesbaden (zugleich jährliches Symposium von COV&R): Theology and/or Secular Thinking: Discussion on Political Philosophy, Economy, and Sociology (teilweise veröffentlicht in: Contagion. Journal of Violence, Mimesis and Culture 2 [1995])
  • 1994 Freising / München: Organisiert von Innsbruck als Tagung der deutschsprachigen katholischen Dogmatiker und Fundamentaltheologen zum Thema "Pluralistische Religionstheologie" mit einem eigenen Beitrag aus dem Forschungsprojekt (veröffentlicht als: "Christus allein? Der Streit um die pluralistische Religionstheologie", hg. von R. Schwager. Freiburg i.Br. 1996).
  • 1995 Innsbruck: Theologie und Literatur (veröffentlicht als: Religion, Literatur, Künste. Aspekte eines Vergleichs, hg. von P. Tschuggnall. Anif/Salzburg: Müller-Speiser 1998).
  • 1996 Freising/ München: Organisiert von Innsbruck als Tagung der deutschsprachigen katholischen Dogmatiker und Fundamentaltheologen zum Thema "Kontextuelle Christologie" (veröffentlicht als: "Relativierung der Wahrheit. Kontextuelle Christologie auf dem Prüfstand". Hg. von R. Schwager, Herder: Freiburg i.Br.-Basel-Wien 1998).
  • 1997 Innsbruck: Theologie, Literatur und Künste (veröffentlicht als: Religion, Literatur, Künste. Ein Dialog. Anif/Salzburg: Müller-Speiser 2002).
  • 1997 Innsbruck: Gott und die Zukunft des Kosmos mit Prof. Tipler (USA); W. Pannenberg;
  • 1997 Innsbruck: Theologie, Literatur und Künste (veröffentlicht als: Religion, Literatur, Künste. Perspektiven einer Begegnung. Anif/Salzburg: Müller-Speiser 2001).
  • 2003 (18.-21. Juni) Innsbruck: "Passions in Economy, Politics, and the Media. In Discussion with Christian Theology.

 

Weitere Symposien: siehe unter: RGKW/Veranstaltungen

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