Univ.-Ass. Dr. Eleonore Zapf
auch: Nora Zapf
Persönliche Vorstellung
Nach dem Studium der Romanistik, Germanistik und Politikwissenschaften an der LMU München und der UCP Lissabon habe ich 2017 im Fach Komparatistik/Romanistik zum Thema Atlantische Lyrik promoviert. Seit 2018 bin ich wiss. Mitarbeiterin am Institut für Romanistik der LFU Innsbruck mit dem Schwerpunkt Lateinamerikanistik. Thema meiner Habilitation, an der ich derzeit arbeite, ist die Unterweltreise in der lateinamerikanischen Prosa, wobei ich auf Erzählexperimente einer Perspektive aus dem Jenseits sowie auf die Verhandlung politischer und ökologischer Höllen fokussiere - auch mit Blick auf indigene Unterweltkonzeptionen. Neben der Wissenschaft bin ich auch als Lyrikerin und Übersetzerin aus dem Spanischen und Portugiesischen tätig, sowie als Literaturvermittlerin.
Beruflicher Werdegang
Seit Dezember 2020
In Elternzeit
März 2020
Lehr- und Forschungsaufenthalt an der Universidad de la Habana
Seit Januar 2018
Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hispanistik der LFU Innsbruck (Lateinamerikanistik)
Mai 2019
Erasmus+ für Lehrende an der Universidad de Valladolid
Sept–Okt 2018
Forschungsaufenthalt an der Harvard University, Bereich Migration and the Humanities von Homi K. Bhabha am Mahindra Humanities Center
Okt–Dez 2017
Post-doc Anschubstelle des Graduate Center Language and Literature der LMU München
Aug–Dez 2017
Assistenz am Literaturhaus München
März/Juli 2017
Promotion im Fach Komparatistik/Romanistik an der LMU München
2013–2017
Stipendiatin am DFG-Forschungskolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung an der LMU München
Aug–Sept 2013
Aufenthalt und Lehre an der Universidad de Buenos Aires
2006–2012
Studium Magistra Artium Romanistik, Neuere deutsche Literatur und Politikwissenschaften an der LMU München und der UCP Lissabon
Längere Auslandsaufenthalte: Salamanca (2005-6), Quito (2007), Lisboa (2009), Buenos Aires (2013), Boston (2018), Havanna (2020)
Forschungsschwerpunkte
- Lateinamerikanische Literaturen
- Raumtheorie, Literatur und Globalisierung
- Atlantische Literaturen, Kulturgeschichte des Atlantiks
- Lyrik, Lyriktheorie, Kurzprosa
- Unterwelt als Politik und Geschichte
- Unheimliches, argentinische Fantastik
Meine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Literaturen Hispanoamerikas, Brasiliens und der Karibik, sowie auf der Kulturgeschichte des Atlantiks. Mein Ansatz bezieht sich oft auf die Themenbereiche Gedächtnis, Geschichte oder Raum in der Imaginationsgeschichte spanisch- und portugiesischsprachiger Texte (erweiternd auch französisch- und englischsprachiger Texte) und in post-bzw. dekolonialer Betrachtungsweise kultureller Übersetzungsprozesse. Mein Interesse liegt auf Figurationen der Hölle bzw. Unterwelt und deren Aussagen über Politik, Vergangenheit und Gemeinschaft.
Ausgewählte Publikationen
(2022, in Vorbereitung): Kulturen im Anthropozän. Eine interdisziplinäre Herausforderung. Hg. zusammen mit Martin Coy und Teresa Millesi. München: oekom.
(2022, im Erscheinen): “¿Tierra Tomada? El suelo transformándose en infierno en José Eustasio Rivera, Yuri Herrera y Samanta Schweblin”, in Jörg Dünne und Jenny Haase (Hg.): Pensar y escribir la tierra. Reflexiones sobre lo terrestre en las literaturas y culturas latinoamericanas. Madrid/Frankfurt a.M.: Iberoamericana/Vervuert.
(2022, im Erscheinen): “Translatio Inferni: Roberto Bolaños Memory of the Nazis in America”, in Claudia Jünke und Désirée Schyns (Hg.): Translating Memories of Violent Pasts: Memory Studies and Translation Studies in Dialogue. Series Creative, Social and Transnational Perspectives on Translation. London: Routledge.
(2020): Ungeheurer Atlantik. Absenz und Wiederkehr in ausgewählten atlantischen Poetiken des 20. Jahrhunderts. München u.a.: Fink.
(2020): „Die zum Schweigen Gebrachten sprechen. Unterwelt, Geschichte und Politik im mexikanischen Roman am Beispiel von Rulfo und Herrera, in Komparatistik online [peer reviewed].
Lehrtätigkeit
Meine Lehre schließt an die Forschung insofern an, als es mir viel um Formen der Fantastik und des Unheimlichen geht, ebenso um Figurationen der Unterwelt als politisches und kulturelles Gedächtnis. Außerdem beschäftige ich mich auch in der Lehre mit Atlantischen Literaturen bzw. der transatlantischen Perspektive, mit Lyrik, mit dem Anthropozän oder Raumtheorie. Avantgardistische und experimentelle Ästhetiken interessieren mich dabei sehr. Ich möchte künftig auch Texte aus dem Barock und Neobarock unterrichten, etwa den Einfluss von Sor Juanas Schreiben bis in die Gegenwart. Dabei ist mir in den Seminaren sowohl die historische Tiefe, als auch die geographische Verortung des Gelesenen wichtig, es soll das Augenmerk auf den literarischen Texten liegen, aber mit engem Bezug zu Literaturtheorie und -geschichte. Ein kreativer Umgang mit Denken und Lesen sind mir wichtig, auch die Begeisterung für Lesen und Schreiben.
Aktuelle Funktionen
Mitglied des Forschungszentrums Kulturen in Kontakt
Post-Doc Universitätsassistentin mit Schwerpunkt Lateinamerikanische Literaturen
Mitgliedschaften
Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Deutscher Romanistenverband
Deutscher Hispanistenverband
Österreichisches Lateinamerika-Institut (LAI)
Was ich noch über mich sagen möchte
Viajar? Para viajar basta existir. Bernardo Soares
Reisen? Zum Reisen reicht es zu existieren.