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10 Jahre Öffentlichkeitsarbeit am INTRAWI – Universität Innsbruck
Gruppenfoto von fünf Personen.

Das INTRAWI bei der BeSt-Bildungsmesse.

10 Jahre Öffent­lich­keits­ar­beit am INTRAWI

Im Studienjahr 2013/14 wurde am Institut für Translationswissenschaft (INTRAWI) eine Arbeitsgruppe für Kommunikation und Schulpartnerschaften (AKS) gegründet. Zehn Jahre später ist es Zeit für eine Rückschau und einen Ausblick. Hier ein Gespräch mit zwei der Gründerinnen der Arbeitsgruppe – Muryel Derlon ist inzwischen pensioniert; Martina Mayer ist Senior Lecturer am INTRAWI.

Nicht viele Universitätsinstitute haben eine eigene Arbeitsgruppe für Kommunikation und Schulpartnerschaften (AKS). Das Institut für Translationswissenschaft hat vor zehn Jahren eine solche eingeführt. Die AKS des INTRAWI wurde von Muryel Derlon (inzwischen im wohlverdienten Ruhestand), Elvira Iannone (inzwischen politische Geschäftsführerin beim BDÜ) und Martina Mayer (Senior Lecturer am INTRAWI) ins Leben gerufen. In der ersten etwa vierjährigen Bestehensphase der Gruppe wurde zu dritt eine stattliche Zahl von Initiativen gesetzt. Nach wie vor ist die Gruppe – wenngleich inzwischen in völlig neuer und umfangreicherer personeller Besetzung – aktiv. Eva-Maria Tipotsch war studentische Hilfskraft der AKS und hatte die Idee, anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens mit zwei der Gründerinnen eine Rückschau auf eine Dekade Öffentlichkeitsarbeit zu unternehmen.

Welche Visionen braucht es für universitäre Öffentlichkeitsarbeit innerhalb von einzelnen Organisationseinheiten, und welche Ziele wurden am INTRAWI ursprünglich mit der Gründung der Arbeitsgruppe verfolgt, fragte sie sich. Dazu Derlon: „Unser Hauptziel war es, unseren Studienzweig bekannter zu machen und junge Menschen anzuziehen, die sich in unserem Berufsfeld wiedererkennen und möglicherweise sogar eine Berufung darin sehen würden. Es war uns wichtig, ihnen Orientierung und Perspektiven zu bieten und dazu auch ihre Schulen einzubeziehen.“ Mayer ergänzt: „Wir wollten auch ganz deutlich machen, dass bei uns nicht einfach nur ‚Sprachen‘ studiert werden, sondern dass Translation als Sprach-, Text- und Kulturtransfer eine viel umfassendere Bedeutung hat und ein sehr großes Zukunftspotenzial für Absolvent:innen des Institutes öffnet.“

Die Gründungsmitglieder der AKS haben dazu in kurzer Zeit ein buntes Bouquet an Ideen umgesetzt: Einerseits gab es Bedarf an Werbematerial, andererseits sollten konkrete Aktivitäten dem skizzierten Ziel dienen. So wurde mit wertvoller Unterstützung des Büros für Öffentlichkeitsarbeit der Universität (BfÖ) ein Imagevideo für das Institut gedreht, das einen bleibenden Wert darstellt und immer noch verwendet wird. Ein Auftritt von Elvira Iannone bei FREIRAD sorgte für mediale Präsenz außerhalb der Universität. Seminare für die Pädagogische Hochschule Tirol brachten das Studium der Translationswissenschaft ins Bewusstsein von (künftigen) Lehrer:innen. Die BeSt-Bildungsmesse wurde ab der Gründung der AKS am Stand der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät jeweils mehrere Tage durchgängig vom Institut für Translationswissenschaft bespielt, wobei bald mit Interviews und Dolmetschvorführungen auch noch eine aktive Teilnahme am Bühnenprogramm der Messe hinzukam. Der Auftritt des Institutes beim Tiroler Hochschultag (THT) wurde ebenfalls ganz neu konzipiert: Als Meilenstein darf wohl heute noch jener THT gelten, bei dem aufgrund der gezielten Einladung an Schulen mittels eines damals eingeführten und nunmehr jährlich versendeten Schulbriefs über 250 Schüler:innen in die Dolmetschtrainingsanlage des Institutes strömten, um sich dort – Gruppe für Gruppe – bei verdolmetschten Kurzvorträgen zu Studium und Berufsbildern zu informieren. In Erinnerung bleibt auch der 2016 veranstaltete Hieronymustag, der mit Businesstalks zur Translation und einem Networkingtreffen durchgeführt wurde – ein Format, das später in den Alumnitag der Universität überging. Neu waren darüber hinaus diverse Drucksorten, die die Gründungsmitglieder der AKS konzipierten; so erhielt das INTRAWI einen Institutsflyer, eine Studieninformation und ein Roll-up. Weiters wurde damals ein umfangreiches Berichtwesen mit Fotostrecken zu allen Veranstaltungen des Institutes erdacht, und auch die Einführung eines Schnupperstudiums für interessierte Schüler:innen geht auf die Gründungsphase zurück. Wie all das von drei Personen getragen werden konnte? Muryel Derlon zeigt sich etwas nostalgisch: „Wir waren ja so begeistert …“

Fragt man Derlon und Mayer nach ihren wichtigsten Erinnerungen aus jener Zeit, dann sind auch tatsächlich der kreative Prozess und die dynamische Zusammenarbeit in kleinem Team der erste Gedanke. Muryel Derlon: „Wir haben sehr vieles erdacht, entdeckt und umgesetzt, das heute noch lebt und von unseren Nachfolger:innen fortgesetzt und an die aktuelle Zeit angepasst wird – das macht mir immer noch Freude.“ Für Mayer waren Workshops in Schulen ein besonderes Highlight: „Ich war in Kufstein, Innsbruck, Meran bei Schüler:innen und habe so viel Staunen und angeregte Interaktion erleben dürfen. Wenn sich Schüler:innen nach solchen Workshops dazu entschieden haben, sich bei uns zu inskribieren, und wenn ich dann zuschauen konnte, wie sie zu erfolgreichen Jungtranslator:innen herangereift sind, das habe ich als sehr lohnend empfunden.“

Inzwischen besteht die AKS aus einem neuen, zirka zehnköpfigen Team, das mit diversen Partner:innen innerhalb und außerhalb der Universität die Aktivitäten fortsetzt. Martina Mayer erläutert: „Die Grundintentionen sind heute dieselben wie damals, aber in Zeiten der Künstlichen Intelligenz ist es umso wichtiger, den Menschen zu zeigen, wofür wir den Nachwuchs ausbilden und was Translator:innen im Arbeitsalltag machen. Wir bewegen uns in einem Kontext, in dem sich Berufsprofile durch den vermehrten Einsatz moderner Technologien wandeln, Aufgaben abwechslungsreicher werden und ein dynamischer Markt jungen Leuten stabile Zukunftschancen gibt.“ Für Muryel Derlon zeigen sich Parallelen zu anderen hochgeschätzten Professionen: „Dabei ist wichtig zu vermitteln, dass der Mensch nicht von der Maschine abgelöst wird, sondern Technologien den Menschen in seiner Arbeit unterstützen. Das ist wie bei Mediziner:innen, Statiker:innen, Ingenieur:innen … sie sind unersetzlich. Das gilt auch für Übersetzer:innen, Lektor:innen, Posteditor:innen und Dolmetscher:innen.“

Das Studium der Translationswissenschaft steht im Zeichen vielfältiger Chancen und eines ständigen Weiterlernens und Wachsens. Dass dem so ist, wird die AKS sicher auch in Zukunft in einem regen Kontakt mit der Jugend, den Schulen und anderen Zielgruppen der Öffentlichkeit zu vermitteln wissen.

(Interview & Idee: Eva-Maria Tipotsch
Text: Muryel Derlon, Martina Mayer & Eva-Maria Tipotsch)

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