Neuerscheinungen aus unserer Fakultät
Wolfgang Palaver:
Transforming the Sacred into Saintliness: Reflecting on Violence and Religion with René Girard (Elements in Religion and Violence).
Cambridge University Press 2020.
Online ISBN 978-1-108-61038-4
DOI: https://doi.org/10.1017/9781108610384
Studies into religion and violence often put religion first. René Girard started with violence in his book Violence and the Sacred and used the Durkheimian term 'sacred' as its correlate in his study of early religions. During the unfolding of his theory, he more and more distinguished the sacred from saintliness to address the break that the biblical revelation represented in comparison to early religions. This distinction between the sacred and saintliness resembles Henri Bergson's complementing Emile Durkheim's identification of the sacred and society with a dynamic religion that relies on individual mystics. Girard's distinction also relates to the insights of thinkers like Jacques Maritain, Simone Weil, and Emmanuel Levinas. This element explores some of Girard's main features of saintliness. Girard pleaded for the transformation of the sacred into holy, not their separation.
Christian Bauer, Wilhelm Rees (Hg.):
Laienpredigt – Neue pastorale Chancen
Verlag Herder Freiburg i.Br. 2021, 344 S.
ISBN 978-3-451-38963-4
Mit dem Synodalen Weg tritt die Frage nach der Laienpredigt wieder auf den Plan. Welche pastoralen Chancen bietet eine Ausweitung des Predigtdienstes auf nichtgeweihte VerkündigerInnen mit und ohne Amt, gerade auch am symbolisch verdichteten Ort der Homilie in der Eucharistiefeier? Im theologisch-interdisziplinären Dialog und mit Blick auf konkrete Veränderungsvorschläge lotet dieser Band kirchliche Möglichkeitsräume aus.
Mit Beiträgen von Egbert Ballhorn, Hildegard Scherer, Benedikt Kranemann, Stephan Knops, Joachim Werz, Julia Knop, Hildegund Keul, Christian Bauer, Heribert Hallermann, Wilhelm Rees, Erich Garhammer.
Claudia Paganini:
Werte für die Medien(ethik) (Kommunikations- und Medienethik 12).
Nomos Verlag Baden-Baden 2020, 178 S.
ISBN 978-3-8487-6310-8 (broschiert)
ISBN 978-3-7489-0415-1 (E-Book)
Vor dem Hintergrund der ebenso lebendigen wie anspruchsvollen medienethischen Debatte der letzten Jahre erarbeitet die Autorin einen Kernbestand an Werten, die sich in den verschiedenen Kontexten medial vermittelter Kommunikation als konstitutiv herausgestellt haben: Transparenz, Fairness, Respekt, Verantwortung und Kompetenz. Als Ausgangspunkt zieht sie die konkrete Praxis heran, d.h. die moralischen Überzeugungen und Wertvorstellungen der einzelnen Handelnden. Der auf diese Weise rekonstruierte Minimalkonsens wiederum soll in der konkreten Entscheidungssituation dabei helfen, durch Abwägen und Argumentieren zu einer gut begründeten, inhaltlich konkreten Antwort zu gelangen.
Mathias Moosbrugger:
Petrus Canisius. Wanderer zwischen den Welten
Tyrolia-Verlag Innsbruck-Wien 2021, 288 S.
ISBN 978-3-7022-3929-9
Petrus Canisius (1521–1597) ist nichts weniger als eine Schlüsselfigur des dramatischen 16. Jahrhunderts. In ihm verkörperte sich das Ringen der katholischen Kirche, sich angesichts der Reformation neu zu erfinden. Beweglichkeit und überschäumender Tatendrang kennzeichnete den ersten „deutschen“ Jesuiten, er gründete Kollegien und Schulen, Köln, Mainz, Ingolstadt und Augsburg, das Konzil von Trient, Wien und Prag, Innsbruck und Freiburg (CH) sind nur einige seiner Stationen. Dieses biographische Porträt beleuchtet die kampfeslustige intellektuelle Beschäftigung des Petrus Canisius mit den Kirchenvätern und seine Rolle als Autor des erfolgreichsten Religionsbuches aller Zeiten, thematisiert aber auch seine gravierenden Fehlleistungen, etwa im Bereich der Hexenverfolgungen.
Wilhelm Rees, Stephan Haering (Hg.):
Iuris sacri pervestigatio. Festschrift für Johann Hirnsperger (Kanonistische Studien und Texte 72).
Duncker & Humblot Berlin 2020, 807 S.
ISBN 978-3-428-18064-5
Der Titel der Festschrift nimmt nicht nur den naheliegenden Bezug auf Johann Hirnspergers ertragreiche forscherische Tätigkeit auf dem Gebiet des kanonischen Rechts der katholischen Kirche auf, sondern spiegelt auch das Interesse des Geehrten an den Rechtsordnungen anderer Kirchen und Religionsgemeinschaften und das damit verbundene ökumenische und interreligiöse Anliegen wider. Rechtliche Regelungen grenzen nicht nur die Kompetenzen und Ansprüche unterschiedlicher gesellschaftlicher oder religiöser bzw. kirchlicher Akteure ab, sondern stehen in der Sicht Johann Hirnspergers vor allem im Dienst von Frieden und gerechtigkeit. Religiöses Recht, insbesondere das kanonische Recht, ist für ihn darüber hinaus rückgebunden an Glauben und Bekenntnis und wird davon inhaltlich wesentlich geprägt.
Die Ausführungen der Autoren der Festschrift greifen wesentliche Forschungsbereiche von Johann Hirnsperger auf, wenden sich aber auch grundlegenden und aktuellen kanonistischen, religionsrechtlichen und theologischen Fragenkreisen zu.