Andreas Kranebitter: "Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von "Berufsverbrechern" im KZ Mauthausen"
Buchpräsentation | 9. Oktober 2024, Beginn 19:00 Uhr | Liber Wiederin, Erlerstraße 6, 6020 Innsbruck
Sie gehörten zu den Ersten, die für den Aufbau des Konzentrationslagers nach Mauthausen deportiert wurden, und zu den Letzten, die als Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft anerkannt werden. Tausende Menschen wurden im nationalsozialistischen Österreich als „Berufsverbrecher“ etikettiert und von der Kriminalpolizei in Konzentrationslager deportiert. Wenn sie die Haft überlebten, haftete ihnen auch nach 1945 ein Stigma an – bis heute. Sie standen stellvertretend für die verantwortliche SS im Täterverdacht und wurden mit den berüchtigten Kapos der Lager identifiziert. Wenn von ihnen gesprochen wurde, dann hinter vorgehaltener Hand, auch die wissenschaftliche Forschung zeigte kaum Interesse an ihnen.
Buchpräsentation und Diskussion gehen den Fragen nach, wie „Kriminalität“ im Nationalsozialismus verfolgt wurde, wer als „Berufsverbrecher“ etikettiert wurde, welche Rollen sie in der „Häftlingsgesellschaft“ der Konzentrationslager einnahmen – und wie die österreichische Gesellschaft nach 1945 mit ihnen und ihren Geschichten umging.
Programm:
Andreas Kranebitter stellt sein neuestes Buch "Die Konstruktion von Kriminellen: Die Inhaftierung von „Berufsverbrechern” im KZ Mauthausen" vor und diskutiert im Anschluss mit Dirk Rupnow.
Eine Kooperationsveranstaltung von liber wiederin, Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck und WuV.
Kontakt:
liber wiederin
Erlerstraße 6, 6020 Innsbruck
0512-890365-20
mail@liberwiederin.at
Bild: © DÖW/Daniel Shaked