
Baden
Eine historisch topographische Spurensuche
Christina Antenhofer, Ulrich Leitner, Kordula Schnegg (Hg.)
Schriften zur Politischen Ästhetik – Band 4
ISBN 978-3-99106-112-0
brosch., 410 Seiten, zahlr. Farbabb.
2025, innsbruck university press • iup
Preis: 39,90 Euro
Philippine Welser und ihr Bad zählen zu den charismatischen Hauptattraktionen auf Schloss Ambras in Innsbruck, um die sich zahlreiche Mythen und Fragen ranken: Badete oder schwamm man im tiefen Becken? Starb die Gemahlin Ferdinands II. tatsächlich bei einem ihrer Bäder? Wie beschwerlich war Philippines Reise zum Kuraufenthalt in Karlsbad? Welche technische Glanzleistung verbirgt sich hinter diesem Bad und dem Schwimmbecken im Ambraser Schlosspark? Wie bedeutsam war ein reinlicher Körper zu der Zeit?
Philippines Bad stand am Anfang der Reflexionen zum Baden, Reinigen, Schwimmen und Kuren, die dieser Band vereint. Dabei waren es nicht nur Adelige, sondern auch die einfachen Leute, die in der Vormoderne in städtischen Badestuben oder unerlaubt im bischöflichen Fischweiher badeten. Auch in der Gegenwart sind Baden und Schwimmen mit vielschichtigen Zuschreibungen aufgeladen, wie ihre Rolle in Kunst und Literatur zeigt. Schließlich stellt auch für Tiere und nicht menschliche Akteur:innen Wasser Lebensgrundlage und Erholung dar. Die vielfältige Verwendung von Wasser und die komplexe Bedeutung des Badens reflektieren historische, kunsthistorische wie künstlerische, ökologische, literatur-, sozial- und erziehungswissenschaftliche Beiträge thematisch und zeitlich breit gespannt von der Antike bis zur Gegenwart.