This is a cache of https://www.uibk.ac.at/theol/newsletter/02-2025/aus-der-fakultaet.html. It is a snapshot of the page at 2025-07-11T19:14:08.332+0200.
DIGISOC // Wahlpaket Religiöse Perspektiven // Sophia forscht: Kooperation Islam // Fortbildung „Wer lebt stört“ // Aufnahmen in den Altas der guten Lehre // Personalia
(Credit: Bild: Liborius Lumma)
DIGISOC – neues internationales Masterstudium
Im Wintersemester 2025/26 startet das von der Europäischen Union geförderte internationale englischsprachige Masterstudium „Digital Society, social Innovation, and Global Citizenship“ (DIGISOC). Ziel dieses Studiums ist der Erwerb von Fachkenntnissen in den Bereichen digitale Transformation, künstliche Intelligenz, Datenwissenschaft, Cybersicherheit und soziale Innovation. DIGISOC ist Teil des EURIDICE-Projekts (European Inclusive Education for Digital Society, social Innovation and Global Citizenship).
Wir wünschen dem neuen Studium einen erfolgreichen Start!
(Liborius Lumma)
Interfakultäres Wahlpaket „Religiöse Perspektiven in einer pluralen Gesellschaft“
Gemeinsam mit dem Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik wurde an unserer Fakultät das Wahlpaket „Religiöse Perspektiven in einer pluralen Gesellschaft“ erarbeitet.
Wahlpakete ermöglichen Studierenden einen Blick über ihr gewähltes Studium hinaus. Jedes Wahlpaket umfasst 30 ECTS, ist im Rahmen eines inskribierten Studiums in zwei Semestern absolvierbar und wird am Ende des Studiums eigens ausgewiesen.
Das neue Wahlpaket „Religiöse Perspektiven in einer pluralen Gesellschaft“ gewährt Bachelor-Studierenden aller Fakultäten einen reflektierten Einblick in das weite und ambivalente Feld von Weltanschauungen und Religionen in einer pluralen Gesellschaft. Auf der Basis von grundlegenden philosophischen und religionswissenschaftlichen Zugängen werden islamische und christliche Perspektiven als gesellschaftlich prägende religiöse Traditionen in vertiefter Weise ausgelotet.
Herzliche Einladung an alle Interessierten, dieses neue interfakultäre Wahlpaket zu absolvieren!
(Karin Peter)
Sophia forscht – interreligiös
In Sophia forscht treffen sich seit Beginn des Sommersemesters 2025 Wissenschaftlerinnen der Katholisch-Theologischen Fakultät und des Instituts für Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Universität Innsbruck. Nach einem ersten informellen Treffen im Oktober 2024 wurde beschlossen, in Zukunft interreligiös zusammenzuarbeiten. Anliegen von Sophia forscht ist es, wissenschaftlich arbeitende Frauen in Theologie, Philosophie und Religionspädagogik zu vernetzen, ihnen Raum zum Austausch zu geben, Nachwuchs zu fördern, die Universitätskultur transparent zu gestalten und die Sichtbarkeit von Frauen im Wissenschaftsbetrieb zu erhöhen.
Diese interreligiöse Zusammenarbeit trug bereits am Dritten Forschungstag vonSophia forscht am 10. Juni 2025 erste Früchte. Mitglieder und dissertierende Frauen aus beiden Institutionen stellten Forschungsarbeiten vor. Iris Robinigg (Institut für Praktische Theologie) präsentierte ihre abgeschlossene Dissertation „Das Verhältnis von Staat und Religionen in Norwegen“. Es folgten die Dissertationsprojekte von Sr. Arul Rosy Rabella George (Sophia Institute Innsbruck) „Go to My Brothers? A Divine Commission for 21st-Century Women´s Ministry in Light of John 20:1-18“, Sigrid Moser (Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik) „Musik und interreligiöse Begegnung. Exemplarische religionsästhetische Zugänge in islamisch-religionspädagogischer Perspektive“, Claire Geyer (Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie) „O-Antiphonen“ und Azemina Masetic (Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik) „Digitale Schöpfung? Islamische Anthropologie und Verantwortungsethik im Zeitalter der KI“. Gertraud Ladner (Institut für Systematische Theologie) gab zum Abschluss einen Einblick in das „Projekt Herstory“ zur Erforschung der Geschichte der Europäischen Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR).
Die gute Annahme und die angeregten Debatten lassen auf eine Fortsetzung der Forschungstage hoffen.
(Gertraud Ladner)
„Wer lebt stört“ – Ein erhellender Workshop für Lehrende
Der Titel „Wer lebt stört“ verriet nicht sofort, worum es an diesem Vormittag des 6. Mai 2025 im Dekanatssitzungssaal der Fakultät gehen würde. Die Neugier war dennoch groß und so folgte eine ansehnliche Schar an Mitarbeiter:innen der Einladung der Fakultät, sich mit „Konfliktkompetenz im Universitätsbetrieb der Theologischen Fakultät Innsbruck“ auseinanderzusetzen. Fachkundig und sensibel führte uns der Referent Mag. Jürgen Allgäuer, Gewaltberater, Trainer und Erziehungswissenschaftler, durch den Vormittag und heikle Themen. Es wurde deutlich, dass Aggression und Gewalt grundlegend verschieden sind. Nur wer häufig „runterschluckt“ riskiert zu explodieren. Wie kann eine Haltung zwischen Vermeidung und Eskalation gefunden werden? Zuerst geht es darum, latente Gefühle wie Ärger, Angst, Scham, Abwertung und Aggression wahrzunehmen, denn darin zeigen sich auch berechtigte Interessen, Bedürfnisse, Werte oder Grenzverletzungen. Erst dann ist ein situationsadäquater und respektvoller Umgang mit konflikthaften Themen möglich und es können die oft vermiedenen Gefühle positiv umgewandelt werden. Dabei sind das Beachten von persönlichen Grenzen des Gegenübers und die Akzeptanz unterschiedlicher Beziehungserwartungen zu respektieren. Der Workshop war ein gelungener Beitrag – sowohl für den persönlichen Umgang mit gerne vermiedenen Gefühlen als auch für eine Kultur des achtsamen Miteinanders an der Fakultät.
(Johannes Panhofer)
Ringvorlesung im „Atlas der guten Lehre“
Im WS 2024/25 fand die interdisziplinäre Ringvorlesung „Widerstand und Verfolgung junger Menschen in totalitären Systemen“ unter der Leitung von Dominik Markl SJ statt. Die Vorlesung entstand angesichts rechtsradikaler Tendenzen und internationaler Entwicklungen hin zu autoritären und totalitären Systemen. Im Sinn forschungsorientierter Lehre wurden Themen aus dem Drittmittelprojekt „Leokadia Justmans Überlebensgeschichte“ und dem an der LMU München verorteten Projekt „Discourses of Mass Violence“ entwickelt, eingebunden in den Forschungsschwerpunkt „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“. Expert:innen aus Zeitgeschichte, Literaturwissenschaft, Politikwissenschaft und Traumaforschung wurden gewonnen, Verfolgung und Widerstand aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven zu beleuchten. Zum Nachhören für Studierende sowie für die Öffentlichkeit wurden die Vorträge auch online zugänglich gemacht.
Die Lehreveranstaltung wurde nun vom Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung in den „Atlas der guten Lehre“ aufgenommen. Wir gratulieren Dominik Markl herzlich zu dieser Auszeichnung!
Kooperative Religionsdidaktik im „Atlas der guten Lehre“
Als weiteres Good-Practice-Beispiel wurde auch das Seminar „Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik: Bibel und Koran – religionsdidaktische Perspektiven auf zwei Heilige Schriften“, das im Sommersemester 2023 von Maria Juen und Hamideh Mohagheghi geleitet wurde, in den „Atlas der Guten Lehre“ des Bundesministeriums aufgenommen und damit offiziell gewürdigt. Angesichts einer religiös und weltanschaulich pluralen Gesellschaft zählen interreligiöse Kompetenzen zu den wesentlichen Qualifikationen von Religionslehrkräften. Das Lehrkonzept „Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik“ fördert die mehrperspektivische Auseinandersetzung mit zentralen theologischen Themen im Christentum und im Islam und deren prozessorientierte Bearbeitung. Kooperative Lernformen tragen dazu bei, muslimische und katholische Studierende miteinander ins Gespräch zu bringen, eigene stereotype Vorstellungen kritisch zu reflektieren und Empathie und Differenzfähigkeit im interreligiösen Dialog einzuüben. Das Lehrkonzept „Interreligiöse Kooperative Religionsdidaktik“ ist im Kontext der universitären Ausbildung von Religionslehrkräften österreichweit einzigartig und Teil einer langjährigen, curricular verankerten Zusammenarbeit zwischen katholischer und islamischer Religionspädagogik an der Universität Innsbruck.
Wir freuen uns sehr über die Anerkennung der so engagierten Lehrenden und gratulieren Maria Juen und Hamideh Mohagheghi herzlich zur Auszeichnung!
Katherine Dormandy zur Ombudsperson für gute wissenschaftliche Praxis ernannt
Gute wissenschaftliche Praxis ist wichtiger denn je angesichts des zunehmenden Misstrauens in die Wissenschaft sowie des immer größer werdenden Potentials, u. a. durch künstliche Intelligenz, um wissenschaftlichen Betrug vorzubeugen. Die Ombudsstelle für gute wissenschaftliche Praxis versteht sich als Beratungsstelle, wo Forschende der Universität Innsbruck vertraulich und unverbindlich Fragen stellen und mögliche Fälle besprechen können. Sie gliedert sich in die Bereiche Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, MINT-Disziplinen sowie Geistes- und Rechtswissenschaften. Für letzteren hat die Universitätsleitung Katherine Dormandy als Ansprechperson ernannt.
Wir freuen uns über diese Anerkennung!
Mitarbeit an der Umsetzung der Synode
Die Fakultät freut sich, dass zwei Mitglieder des Instituts für Praktische Theologie von der Österreichischen Bischofskonferenz zur Mitarbeit an der Umsetzung und Konkretisierung des Abschlussdokuments der 16. Generalversammlung der Bischofssynode (Synodaler Prozess) berufen wurden. Anna Findl-Ludescher (Pastoraltheologie) wird im zweiten Arbeitsfeld, „Stärkung der Synodalität auf nationaler Ebene“, und Sabine Konrad (Kirchenrecht) im dritten Arbeitsfeld, „Stärkung der Synodalität in der Österreichischen Bischofskonferenz und ihren Einrichtungen“, mitwirken. Sabine Konrad war auch schon Mitglied einer von der Österreichischen Bischofskonferenz einberufenen Arbeitsgruppe, die sich mit der Einrichtung eines nationalen kirchlichen Strafgerichtshofs für Österreich befasste.
Wir gratulieren den beiden zu dieser wichtigen Aufgabe!
Internationale Aufgabe für Wolfgang Palaver
Am 11. März 2025 wurde der pensionierte Professor für Christliche Gesellschaftslehre Wolfgang Palaver von der finnischen Außenministerin Elina Valtonen zum Sonderbeauftragten gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung insbesondere im Bereich der Religion der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ernannt. Dies zeigt, dass er durch seine wissenschaftliche Arbeit zu den Themen Gewalt, Religion und Frieden, sowie durch sein Engagement im Rahmen von Pax Christi als international anerkannter Experte gilt. Palaver ist überzeugt davon, dass in einem stark christlich geprägten Raum wie Europa der Diskriminierung und Verfolgung Angehöriger nichtchristlicher Religionen besondere Aufmerksamkeit zu widmen ist. Die vorerst auf ein Jahr übertragene Aufgabe, in deren Rahmen Expertisen und Berichterstattung zur Lage von Minderheiten und vulnerablen Gruppen zu erarbeiten sind, führt Palaver in das Feld diplomatischer Arbeit auf internationaler Ebene, durch die er einen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung gesellschaftlichen Friedens zu leisten hofft.
Wir freuen uns mit Wolfgang Palaver über diese Ernennung und wünschen ihm viel Erfolg bei der Erfüllung seiner neuen Aufgabe!
Koordinationsstelle im Doktoratskolleg wiederbesetzt
Zum 1. Juni 2025 konnte das Doktoratskolleg „Catholic Theology in a Globalised World“ die mit dem DK verbundene Koordinationsstelle mit Marisa Gasteiger neu besetzen. Gasteiger hatte die Stelle bereits bis Oktober 2024 inne und wird ihre Erfahrung und Kompetenz nun erneut einbringen. Die gebürtige Tirolerin hat an der Universität Innsbruck Katholische Fachtheologie und Philosophie studiert und promoviert derzeit im Bereich Fundamentaltheologie. In ihrer Funktion als Koordinatorin übernimmt sie die organisatorische Leitung des Doktoratskollegs. Die Fakultät und insbesondere Stefan Hofmann SJ und Roman Siebenrock, die zurzeit die Leitung des Kollegs innehaben, freuen sich sehr, dass es gelungen ist, Marisa Gasteiger wieder anzustellen und wünschen ihr für ihre Tätigkeit und für das Promotionsprojekt alles Gute!
Ausgezeichnete Dissertation von Jan Bernot
Die Philosophische Fakultät der Universität Ljubljana hat am 28. Mai 2025 unserem Projektmitarbeiter Jan Bernot den Preis für die beste Doktorarbeit in den Geisteswissenschaften im Studienjahr 2023/24 verliehen. Seine Dissertation behandelt „Nationalismus, Religion und ländliche Bevölkerung in Krain von 1861 bis 1918“.
Bernot ist aktuell wissenschaftlicher Mitarbeiter des am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie angesiedelten FWF-Projekts „Sprachenvielfalt: k. k. Österreich & Römisch-Katholische Kirche“ unter der Leitung von Tamara Scheer.
Wir gratulieren Jan Bernot ganz herzlich zu dieser Auszeichnung!
Goldenes Doktoratsjubiläum
Am 6. Juni 2025 feierte die Universität Innsbruck in einem Festakt im Innsbrucker Congress gemeinsam mit der Medizinischen Universität fast 100 Doktorandinnen und Doktoranden, die vor 50 Jahren promoviert wurden.
Aus unserer Fakultät wurde unter anderem unser emeritierter Universitätsprofessor für Neutestamentliche Bibelwissenschaft, P. Martin Hasitschka SJ, geehrt. Er leistet nach wie vor große Dienste in der Betreuung von Masterarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen und ist weiterhin in der neutestamentlichen Forschung tätig.
Ebenso wurde das Goldene Doktorat von Lothar Müller gefeiert. Nach seinem moraltheologisch ausgerichteten Doktoratsstudium und einer Zeit als Vertragsassistent an unserer Fakultät war Lothar Müller einige Jahre Mitglied des Bundesrates und bis 1994 Abgeordneter zum Nationalrat.