USG Pastoraljahr mit neuen Zulassungsbedingungen
Im Laufe seiner mehr als 35jährigen Geschichte hat der Universitätsstudiengang (USG) Pastoraljahr (bisher Universitätslehrgang) schon mehrere konzeptionelle Änderungen erfahren. Der gesellschaftliche Wandel und die kirchlich-pastorale Situation haben nun die beteiligten Diözesen Innsbruck, Feldkirch, Bozen-Brixen und die Lehrgangsleitung zu einer Erweiterung der Zulassungsvoraussetzungen bewogen. Während nämlich immer weniger Studierende der Theologie sich für einen pastoralen Beruf entscheiden, steigt die Zahl derer, die in hauptamtlichen kirchlichen Anstellung vielfältige pastorale Erfahrungen mitbringen, sich pastoraltheologisch fortbilden und damit neue kirchliche Aufgabenfelder übernehmen möchten.
Daher können neben den Studienabgänger:innen eines theologischen Studiums auch jene Interessent:innen aufgenommen werden, die folgende drei Voraussetzungen mitbringen:
„1. einen akademischen Studienabschluss … in einem pädagogischen, kultur-, sozialwissenschaftlichen oder damit verwandten Bereich und 2. eine abgeschlossene theologische Ausbildung mindestens im Ausmaß und Inhalt des in Wien angebotenen Theologischen Fernkurses (…) sowie 3. eine mindestens dreijährige kirchliche Anstellung in einem pastoralen Feld im Umfang von durchschnittlich mindestens 15 Stunden pro Woche“ (Mitteilungsblatt der Universität IBK vom 12. Juni 2024).
Der Studiengang Pastoraljahr ändert dadurch seinen Charakter: Er wandelt sich von einer „Berufseinführung für Absolvent:innen der akademischen Theologie“ zu einer berufsspezifischen Weiterbildung. Die Leitung des Studiengangs sowie die beteiligten Diözesen verbinden damit die Hoffnung, dass mit der Öffnung für neue Teilnehmer:innengruppen das Pastoraljahr seinen Beitrag für eine qualitätsvolle Pastoral noch realitätsnäher erfüllen wird.
(Johannes Panhofer)
Nachhaltigkeitsschwerpunkt in der Praxis
Nachdem im Juni des Vorjahres an dieser Stelle ein Nachhaltigkeitsschwerpunkt der Katholisch-Theologischen Fakultät angekündigt wurde, der in öffentlichen Veranstaltungen und Forschungsgesprächen ebenso umgesetzt wurde wie in Lehrveranstaltungen und einem Publikationsprojekt, soll nun auch über erfolgte Schritte im praktischen Betrieb berichtet werden. Rechtzeitig vor der diesjährigen Heizperiode wurden im gesamten Gebäude Karl Rahner-Platz 1 zeitgemäße Thermostatventile an den Heizkörpern montiert und auch das Pumpsystem der Heizanlage erneuert, um einen sparsamen und effizienten Energieeinsatz zu gewährleisten. Eine sparsamere Schaltung der Beleuchtung in den Allgemeinflächen des Gebäudes hoffen wir ebenso bald zu realisieren. Ein Wunschtraum bleibt vorerst die Deckung unseres Bedarfs an elektrischer Energie durch eine PV-Anlage, da es dafür die Zustimmung und Kooperation einer ganzen Reihe von Institutionen bedarf. Der nach außen hin sichtbarste Teil unserer Nachhaltigkeitsprojekte ist die Umgestaltung des Fakultätsgartens, in dem seit dem Frühjahr Gemüsebeete stehen, die von der Volksschule Innere Stadt und dem Akademischen Gymnasium bepflanzt und im Unterricht unter dem Namen „Ackerdemie“ als Lernraum genützt werden. Gemeinsam mit einem Blühstreifen, bringt dies nicht nur mehr Biodiversität in unseren Außenbereich, es stärkt auch die Verbundenheit mit den benachbarten Schulen, die die neu eröffnete Gelegenheit mit Elan und Freude nützen. Der Garten soll auch attraktiv für die Vorschulkinder sein, für die in Räumlichkeiten des fakultären Arkadentrakts eine sei Oktober geöffnete Betreuungseinrichtung geschaffen wurde.
(Wilhelm Guggenberger)
Christian Marte SJ Ehrensenator
Im Rahmen des Dies academicus am 18. Oktober wurde P. Dr. Christian Marte SJ zum Ehrensenator der Universität Innsbruck ernannt. Dies ist gemäß der Satzung der Universität eine Ehrung für Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die ideelle oder materielle Förderung der Universität und ihrer wissenschaftlichen und kulturellen Aufgaben verdient gemacht haben. Christian Marte, der 1990 an der Universität Innsbruck das Doktorat in Ökonomie und 2008 das Diplom in Katholischer Theologie erwarb, ist seit 2018 Rektor des Innsbrucker Jesuitenkollegs. Zwischen ihm und der Fakultät gibt es in vielfältiger Weise gute Kooperation. Marte erhält diese Ehrung auch als Vertreter des Jesuitenordens, der im Rahmen des von P. Andreas Schermann SJ geleiteten Canisianums laufend 40 Doktoratsstipendien an unserer Fakultät bereitstellt. Dies macht die Katholisch-Theologische Fakultät zur internationalsten der Universität Innsbruck und so auch zu einem privilegierten Ort weltkirchlichen Lernens. Darüber hinaus war Marte in den zurückliegenden Jahren in besonderer Weise darum bemüht, Aufbaustudenten des Ordens aus aller Welt ins Innsbrucker Kolleg zu holen, darunter sind auch solche, die in nichttheologischen Fächern promovieren. Unterstützung findet die Fakultät bei dem in aller Deutlichkeit für soziale und ökologische gerechtigkeit eintretenden Ordensmann auch beim Bemühen um die Finanzierung von Studienplätzen für Frauen aus dem Globalen Süden im Rahmen des Sophia Institute Innsbruck. Nicht zuletzt trägt Marte mit seinem unermüdlichen Einsatz für die pastoralen Präferenzen des Ordens (für die Jugend, die Armen, die Umwelt, und die Spiritualität) auch jenen Geist, dem sich die Fakultät in ihrer wissenschaftlichen Arbeit verpflichtet weiß an viele Orte der Tiroler Gesellschaft. Die Katholisch-Theologische Fakultät freut sich sehr darüber, dass die Gremien der Universität diese Auszeichnung einhellig beschlossen haben.
(Wilhelm Guggenberger)
Iris Robinigg neue Mitarbeiterin im Kirchenrecht
Mit 1. Oktober begann Iris Robinigg ihre Tätigkeit als Mitarbeiterin am Institut für Praktische Theologie im Fachbereich Kirchenrecht. Sie hat 2024 ihre Dissertation in Theologie an der Karl-Franzens-Universität Graz über „Das Verhältnis von Staat und Religionen in Norwegen. Unter besonderer Berücksichtigung der Katholischen Kirche“ verfasst. Neben der Beschäftigung mit Katholikinnen und Katholiken in Diasporasituationen und den damit einhergehenden kirchenrechtlichen Herausforderungen, liegt ihr Schwerpunkt im Spannungs- und Dialogfeld des Bereiches von Staat, Religionen, Weltanschauungsgemeinschaften und Kirche in den nordischen Ländern, in welchem sie ihre zukünftige Forschung fortsetzen und ausbauen möchte.
Wir heißen Iris Robinigg ganz herzlich an der Fakultät willkommen!
Ursula Eisl neue Mitarbeiterin in der Fundamentaltheologie
Ebenfalls seit 1. Oktober arbeitet Ursula Eisl als Dissertantin bei uns.
Grias eng!
Mein Name ist Ursula Eisl und ich arbeite seit Oktober 2024 hier am Institut für Systematische Theologie. Vorher habe ich in Salzburg Theologie studiert, danach dort für vier Jahre im Ausbildungszentrum gearbeitet, habe ein Auslandsjahr in England (Canterbury) gemacht und die letzten (knapp) drei Jahre an der Uni Würzburg am Lehrstuhl für Dogmatik gearbeitet. Aktuell liegt mein Arbeitsschwerpunkt auf meiner Dissertation, im Rahmen derer ich mich mit zwei zeitgenössischen Theologinnen – Sarah Coakley und Marcella Althaus-Reid (†2009) – auseinandersetze.
Wir freuen uns, dass Ursula Eisl Teil unseres Teams geworden ist!
Johannes Härting neuer Mit-Koordinator des Zentrums für Interreligiöse Studien
Johannes Härting, als studentischer Mitarbeiter am Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie an der Fakultät bereits bestens bekannt, tritt am Institut für Praktische Theologie eine neue Stelle an. Er ist dort nun als Universitätsassistent Praedoc tätig – mit der Hauptaufgabe der Mit-Koordination des Zentrums für Interreligiöse Studien (gemeinsam mit Antigona Shabani vom Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik).
Härting absolvierte sein Lehramtsstudium Sekundarstufe (Allgemeinbildung) mit der Fächerkombination Mathematik und Katholische Religion in Innsbruck und unterrichtete an der Mittelschule Kettenbrücke sowie am BFI Tirol.
Am Fachbereich Katechetik|Religionspädagogik und -didaktik ist er in seinem Dissertationsvorhaben bestrebt – getreu dem Leitspruch seines großen Herzensanliegens, der Pfadfinderei „so gut ich kann“ – , interreligiöse Bildungsprozesse nicht nur zu vermitteln, sondern diese auch selbst zu erforschen.
Wir freuen uns sehr, dass Johannes Härting weiterhin an der Fakultät tätig ist und wünschen ihm für seine neue Rolle und seinen neuen Tätigkeitsbereich von Herzen alles Gute und viel Freude!
Sekretariat Christliche Philosophie nachbesetzt
Am 1. Oktober 2024 hat Thomas Seissl seine Arbeit als Institutsreferent am Institut für Christliche Philosophie aufgenommen. Herr Seissl ist kein Unbekannter am Institut, denn er hat vor einigen Jahren bei uns einen Masterabschluss in Philosophie erworben. Neben seiner neuen Tätigkeit arbeitet er an einer Dissertation im Bereich der antiken Philosophie. Er freut sich, das Institut nun von einer anderen Seite kennen zu lernen und stellt sich gerne den neuen Herausforderungen im Sekretariat. Herzlich willkommen!
Abschied von Konrad Breitsching
Zum Ende des Sommersemesters wurde Konrad Breitsching in den Ruhestand verabschiedet. Nach 32 Jahren hat er seinen Dienst beendet.
Ein großer Schwerpunkt seiner Arbeit war der Aufbau von KALDI, der kanonistischen Literaturdokumentation Innsbruck, und die kontinuierliche Beschlagwortung und Wartung der Website. Sehr geschätzt war Konrad Breitsching auch von vielen Generationen von Studierenden für die „Einführung in das Wissenschaftliche Arbeiten“. Seine hilfreichen Skripten waren Leitfaden für viele Abschlussarbeiten. Besonders in Erinnerung geblieben ist die LV „Heiße Eisen im Kirchenrecht“. Eine Diskussion mit ihm über Möglichkeiten und Grenzen in pastoralen Fragen war immer ergiebig und hilfreich.
Mit Bedauern, aber vielen guten Wünschen wurde er im Rahmen einer kleinen Feier verabschiedet.
Habilitation von Karin Peter
Karin Peter, Ass.-Prof. für Katechetik/Religionspädagogik und -didaktik, hat am 3. Juli 2024 ihr Habilitationskolloquium an der Universität Wien erfolgreich bestritten und in der Folge die Lehrbefugnis für ihr Fach erworben.
In ihrer Habilitationsschrift „Alltagsweltlich und theologisch gerahmte Vorstellungen von Schüler:innen. Zum Potenzial des Conceptual Change-Ansatzes für die Religionsdidaktik am Beispiel der Opferthematik“ widmet sie sich Vorstellungen von jugendlichen Schüler:innen. In einer explorativen qualitativ-empirischen Untersuchung erforscht sie an der exemplarisch gewählten Opferthematik, ob und wie Vorstellungen sich verändern, wenn sie zum einen alltagsweltlich, zum anderen theologisch gerahmt werden. In der theoretischen Fundierung wird dabei auf den in der naturwissenschaftlichen Fachdidaktik etablierten Conceptual Change-Ansatz zurückgegriffen und reflektiert, was dieses Konzept innerhalb der Religionsdidaktik leisten kann.
Wechsel der Studienbeauftragten für das Lehramtsstudium Unterrichtsfach Kath. Religion
Mit dem Beginn des neuen Studienjahres 2024/25 hat Martina Kraml die Agenden als Studienbeauftragte für das Lehramtsstudium Unterrichtsfach Kath. Religion an Karin Peter übergeben.
Martina Kraml war seit 2013 als Studienbeauftragte für dieses der Fakultät für Lehrer:innenbildung zugeordnete Studium verantwortlich. In engagierter und kompetenter Weise hat sie dieses Amt in einer aufgrund verschiedenster Reformen und Umbrüche in der Lehramtsausbildung sehr turbulenten und herausfordernden Zeit ausgeübt.
Die Kath.-Theologische Fakultät dankt Martina Kraml herzlich für ihren so großen Einsatz um das für die Bildungslandschaft wichtige Lehramtsstudium und die damit einhergehende Präsenz der Theologie an einer anderen Fakultät – und wünscht Karin Peter alles Gute für diese neue Aufgabe.