This is a cache of https://www.uibk.ac.at/de/universitaet/leitung/nachhaltigkeitsbericht/handlungsfelder/. It is a snapshot of the page at 2025-04-19T23:04:18.830+0200.
Handlungsfelder der Universität Innsbruck im Bereich Nachhaltigkeit – Universität Innsbruck

Nachhaltigkeitsbericht

Handlungsfelder der Universität Innsbruck im Bereich Nachhaltigkeit

Wie in der Einleitung dargelegt, verfolgt die Universität Innsbruck einen ganzheitlichen Ansatz, Nachhaltigkeit zu implementieren und zwar in den Bereichen Betrieb, Bildung, Forschung, Gesellschaftsdialog, Governance & Organisationskultur und Hochschulübergreifende Kooperationen.

In den nachfolgenden Abschnitten wird zum einen das Verständnis der jeweiligen Handlungsfelder dargelegt und zum anderen beispielhaft aufgezeigt, welche Projekte, Initiativen und Aktivitäten bereits umgesetzt werden. In diesem Nachhaltigkeitsbericht liegt der Fokus auf jenen Projekten und Aktivitäten, die im Rahmen der Posterausstellung der Woche der Nachhaltigkeit 2024 vorgestellt worden sind. Hierbei waren alle Mitarbeiter:innen und Studierenden eingeladen, ihre Projekte, Initiativen und Aktivitäten mit Nachhaltigkeitsbezug einzureichen. Diese Beispiele werden um zentrale Initiativen ergänzt, die gesamtuniversitär von wesentlicher Bedeutung sind (z. B. Beteiligung an nationalen und internationalen Netzwerken, Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen).

Handlungsfeld Betrieb

Um einen reibungslosen Betrieb der Universität Innsbruck zu gewährleisten, sind verschiedenste Ressourcen notwendig. Es gilt, sowohl das Energie-, Flächen- und Ressourcenmanagement als auch die Mobilität, Verpflegungsangebote sowie das Beschaffungswesen unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit zu führen.

Im Bereich sozialer Nachhaltigkeit spielen zudem Angebote für die Gesundheitsvorsorge für Studierende und Mitarbeiter:innen eine wichtige Rolle. Außerdem sollen die Campus-Standorte selbst biodiversitätsfreundlich gestaltet werden und als Vorbild für andere Einrichtungen und Plätze dienen.

Um den Betrieb an der Universität Innsbruck nachhaltig zu gestalten, wird großer Wert auf den effizienten Umgang mit Ressourcen, Energie und Mobilität gelegt. Dazu zählt das Energie-, Flächen- und Ressourcenmanagement ebenso wie die nachhaltige Gestaltung von Verpflegungsangeboten und das Beschaffungswesen. Seit 2018 bezieht die Universität zu 100 % nach Umweltzeichen zertifizierten Ökostrom und erstellt seit 2019 jährlich eine CO₂-Bilanz, um ihre Fortschritte transparent zu dokumentieren. Dabei folgt die Universität Innsbruck der “ClimCalc” Methodik, die sich im Rahmen der Arbeitsgruppe “Klimaneutrale Universitäten” der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich als de-facto Standard für Österreichische Universitäten etabliert hat. Aktuell liegen CO₂-Bilanzen für die Jahre 2019, 2020, 2021 und 2022 vor (siehe Abbildung 2). Die CO₂-Bilanzen für 2023 und 2024 sind derzeit in Bearbeitung bzw. werden fertiggestellt, sobald alle erforderlichen Daten zur Verfügung stehen.

Grafik Treibhausgasausstoß Universität Innsbruck 2019-2022

Abbildung 2: CO2-Bilanz der Universität Innsbruck nach Kategorien in Tonnen CO2-Äquivalenten

Die Auswertung zeigt klar, dass die Bereiche Energie, insbesondere der Verbrauch von Erdgas für die Heizung der Gebäude, und Mobilität, insbesondere Dienstreisen, für den größten Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Andere Bereiche, wie etwa der Materialverbrauch, erzeugen verhältnismäßig geringe Emissionen. Im Bereich der Mobilität ist ein starker Rückgang der Emissionen in den beiden stark durch die Covid-19-Pandemie geprägten Kalenderjahre 2020 und 2021 ersichtlich, in denen kaum Dienstreisen stattgefunden haben und auch Pendler:innenbewegungen durch zunehmende Arbeit im Home-Office nur in reduziertem Maße stattgefunden haben.

Erwähnenswert ist ebenfalls, dass die Universität Innsbruck zu 100 % Ökostrom bezieht, der nach Umweltzeichen zertifiziert ist (UZ-46). Dies führt zu einem, trotz des hohen Strombedarfes, verhältnismäßig geringen Treibhausgasausstoß. Bei Bezug von Strom ohne UZ-46 Zertifizierung wären die Emissionen um den Faktor zehn größer.

Die Universität Innsbruck hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Ebenso strebt die Besitzerin der meisten Universitätsgebäude, die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die Klimaneutralität  ihres Bestands an. Als Beispiel für entsprechende Vorhaben kann der Campus Technik dienen, der sich im Eigentum der BIG befindet und durch die Universität Innsbruck angemietet wird. Der Campus, an dem vier Fakultäten der Universität Innsbruck angesiedelt sind, besteht aus 19, vorwiegend in den 1970er Jahren errichteten Gebäuden, mit einer Gesamtfläche von 57.000 m². Der Campus wird derzeit mit Wärme aus Erdgas versorgt. Im Rahmen des vom Arbeitsbereich energieeffizientes Bauen der Universität Innsbruck koordinierten Projekts INNERGY in Kooperation mit der Bundesimmobiliengesellschaft sowie der Abteilung für Gebäude und Infrastruktur ist vorgesehen, ein detailliertes Messkonzept zu erstellen und darauf aufbauend den gesamten Campus energetisch mit allen gekoppelten Energieflüssen detailliert zu simulieren. Das Ergebnis soll die Erstellung eines fossilfreien Energiekonzepts sein, das eine Vielzahl an Aspekten berücksichtigt. Hierzu zählen

  • die am Campus verfügbaren Wärmequellen aus Grundwasser und Erdreich
  • die Abwärme des EDV-Zentrums, Laboren und Kühlung
  • der steigende Kühlbedarf aufgrund von größeren Labore und dem Klimawandel
  • die Möglichkeit, an ein Fernwärmenetz angeschlossen zu werden
  • das Haus der Physik, welches mit ca. 26.000 m² Nettoraumfläche im Klimaaktiv Gold Standard errichtet und 2028 fertiggestellt wird
  • zwei Gebäude, die 2014 thermisch hochwertig saniert wurden (Gebäude der Technische Wissenschaften und architektur)
  • sowie politische und rechtliche Randbedingungen.

Weitere Projekte, welche durch Sanierungen und Wechsel der Energieträger zur Reduktion von Treibhausgasimmissionen beitragen, sind auch für die anderen Gebäude bzw. Standorte der Universität Innsbruck geplant.

Am Campus Sport wurde 2024/2025 ein Projekt umgesetzt, welches den Verbrauch an Erdgas durch die Umstellung der Wärmeversorgung stark reduzieren konnte. Hier wird durch einen Brunnen gespeiste “kalte Fernwärme” in Verbindung mit dezentralen Wärmepumpen zu einem innovativen Konzept. Die Universität Innsbruck bezieht dadurch Wärme von der BIG und die Energieversorgung des Campus Sport ist fast gänzlich fossilfrei.

Ein weiterer Bereich, der die gemeinsamen Anstrengungen von Universität Innsbruck und BIG zur Forcierung von erneuerbaren Energien zeigt, ist der Ausbau der Photovoltaik (PV) auf den Dachflächen der Universitätsgebäude. So wurde am Campus Sport bereits eine PV-Anlage mit einer Leistung von 381kWp errichtet, die seit Juli 2023 in Betrieb ist. Ende des Jahres 2024 wurde am Campus Universitätsstraße eine weitere Anlage mit 224kWp auf dem Dach des SoWi-Gebäudes installiert. Weitere Projekte befinden sich in Planung, wobei bei allen zukünftigen Bauprojekten die Installation von PV-Anlagen mitbedacht und geprüft wird. 

Mobilität

Mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2035 wurden 2021 klimafreundliche Reiserichtlinien eingeführt, die unter anderem Flüge zu nahen Destinationen untersagen und klimafreundliche Alternativen fördern. Zusätzlich bietet die Universität Innsbruck betriebliche Zusatzleistungen an, die die nachhaltige Mobilität von Mitarbeiter:innen fördern sollen.

Für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel können Mitarbeitende einen Zuschuss von 365 Euro für Jahreskarten des öffentlichen Nahverkehrs beantragen. Weiters können Mitarbeiter:innen, die sich ein Fahrrad kaufen möchten, einen Gehaltsvorschuss in Form eines zinslosen Darlehens in Höhe von bis zu 7.300 Euro erhalten. Dank eines Vertrages mit den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) können Mitarbeiter:innen der Universität Innsbruck das Fahrradverleihsystem “Stadtrad Innsbruck” zum Vorteilstarif nutzen, wobei die Jahresgebühr für sie entfällt. Mit dem Vorteilstarif ist die Entlehnung eines Stadtrades für die ersten 30 Minuten jeder Fahrt kostenlos, danach fallen Nutzungsgebühren je nach Fahrtdauer an. Durch die Sonderkonditionen von Stadträdern für Mitarbeiter:innen ist deren Nutzung seit 2017 deutlich gestiegen.

Grafik Nutzungen des Stadtrads von Uni-Mitarbeiter:innen

Nutzungen des Stadtrads von Uni-Mitarbeiter:innen 2017-2024

Auch die Verleihzahlen an den Stadtradstationen, die sich an den Universitätsstandorten Universität/Innrain, SoWi, Technik, Universitätssportstätten, Uni-Boulevard und Chemisches Institut befinden, zeigen, dass dieses Angebot seit 2014 jedes Jahr besser angenommen wird. Im Jahr 2024 wurden an all diesen Stationen insgesamt 132.635 Fahrräder ausgeliehen. Es handelt sich hierbei um die Gesamtverleihzahlen und umfasst neben den Ausleihen durch Universitätsangehörige auch jene von Passant:innen.

Grafik geliehene Räder an Standorten der Universität Innbruck

Geliehene Räder an Standorten der Universität Innbruck 2014-2024

Eine weitere Maßnahme, um die nachhaltige Mobilität an der Universität Innsbruck zu fördern, ist das interne e-Carsharing. In diesem Rahmen stehen zwei Elektrofahrzeuge (ein PKW und ein Kleinbus) zur Verfügung, die von allen Mitarbeiter:innen für dienstliche Fahrten verwendet werden können. Deren Nutzung bietet sich in Fällen an, in denen Reiseziele nicht oder sehr schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können, beispielsweise bei Feldforschung im Hochgebirge oder auch bei Exkursionen mit Studierenden.

Handlungsfeld Bildung

Bildung ist einer der zentralen Aufträge von Universitäten und geht weit über die Vermittlung von Inhalten hinaus. Dieses Handlungsfeld umfasst sowohl Lehre und Studium im engeren Sinne als auch das Weiter- und Fortbildungsangebot für Mitarbeiter:innen und extern Interessierte – ganz im Sinne eines lebenslangen Lernens. Im Kern geht es um die Befähigung und Ermutigung als verantwortungsbewusste Bürger:innen zur Bewältigung der vielschichtigen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts beitragen zu können.

Neben der inhaltlichen sowie inter- und transdisziplinären Auseinandersetzung mit nachhaltigkeitsbezogenen Themen spielt daher auch die methodische bzw. didaktische Gestaltung von Lehr- und Lernformaten eine wesentliche Rolle. Es gilt, disziplinenübergreifende Kompetenzen wie z. B. vernetztes, vorausschauendes und kritisches Denken aktiv zu fördern. Nicht zu vernachlässigen sind die hierfür notwendigen physischen, virtuellen und strukturellen Lehr- und Lernräume bzw. Umgebungen sowohl für Lehrende als auch für Lernende.

Seit dem Studienjahr 2020/2021 werden alle Lehrveranstaltungen der Universität Innsbruck einem oder mehreren Nachhaltigkeitszielen der UN Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, SDGs) zugeordnet. Die Zuordnung ist im öffentlichen Vorlesungsverzeichnis der Universität Innsbruck einsehbar.

Mit dem Wahlpaket „Nachhaltigkeit“ bietet die Universität Innsbruck ein Bildungsangebot, das sich an den Zielen der Agenda 2030 orientiert und Studierende dazu befähigt, systemisches Denken und nachhaltige Entwicklung in ihre Fachgebiete zu integrieren. Das Wahlpaket umfasst eine Vielzahl von Modulen mit insgesamt 30 ECTS, die sowohl theoretische als auch praxisorientierte Ansätze beinhalten. Ziel ist es, Studierenden aus allen Studienrichtungen die Möglichkeit zu geben, Nachhaltigkeitsthemen in ihren individuellen akademischen Kontext zu integrieren.

Die im Frühjahr 2024 abgehaltene Lehrendenfortbildung Peer-Learning-Activity (PLA) zu Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) fördert zudem den interdisziplinären Austausch unter Lehrenden und unterstützt die Implementierung von Lehrformaten mit Nachhaltigkeitsbezug. Im Rahmen der PLA sind Lehrende aus verschiedenen Fachbereichen der Universität Innsbruck zusammengekommen, um basierend auf Methoden und Ansätzen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung innovative Lehrformate zu gestalten, die Studierende nicht nur fachlich, sondern auch in ihrer Fähigkeit zur inter- und transdisziplinären Problemlösung stärken. Die PLA bietet zudem eine Plattform für Reflexion und Feedback, wodurch nicht nur ein Lernprozess bei Lehrenden gefördert, sondern auch der Aufbau eines Netzwerks unterstützt wird. Die PLA wurde im November 2024 im Zuge der Verleihung des Sustainability Awards mit Silber in der Kategorie “Lernen” ausgezeichnet[3]. Der Sustainability Award ist eine Initiative des Bundesministerium für Klimaschutz und dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und wird alle zwei Jahre verliehen.

Ein Beispiel für eine Lehrveranstaltung, die aus der PLA hervorging und im Rahmen der Posterausstellung der Woche der Nachhaltigkeit 2024 vorgestellt wurde, war die interdisziplinär angelegte Exkursion “Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Geiste der Humboldt Brüder. Eine (selbst-)reflektierende Expedition in den Alpenraum”. Lehrveranstaltungen wie diese oder auch die Ringvorlesung “Climate Protection” stärken bei Studierenden das Bewusstsein für unterschiedliche Naturkonzepte und Klimaschutz. Zudem fördern solche interdisziplinären Angebote nicht nur das fachliche Wissen, sondern auch die Entwicklung transdisziplinärer Kompetenzen im Sinne einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung wie kritisches Denken, kollaborative Problemlösung und kommunikative Fähigkeiten.

Erstmals wurde zudem eine studentisch mitorganisierte Lehrveranstaltung zum Thema “Exploring Economics – Einblick in die Vielfalt ökonomischer Theorien” angeboten. Die Lehrveranstaltung verbindet Vorlesungen zu Evolutionsökonomik, Marxistischer Politischer Ökonomik, Verhaltensökonomik, Institutionenökonomik, (Post)Keynesianismus und ökologischer Ökonomik mit interaktiven Gruppenarbeiten und behandelt dabei Themen wie Wandel, Gemeinwohl und Unsicherheit mit dem Ziel, durch verschiedene Perspektiven und praxisnahe Reflexionen das wirtschaftliche Verständnis für aktuelle und zukünftige Krisen zu erweitern.

Handlungsfeld Forschung

Forschung reicht von der bereits etablierten Grundlagenforschung bis hin zu neueren Ansätzen im Bereich inter-, transdisziplinärer und transformativer Forschung. In allen Fällen gilt es, die Forschungsvorhaben selbst so nachhaltig wie möglich umzusetzen – klimafreundlich, ressourcen- und materialschonend und sozial verträglich. Gleichzeitig adressiert dieses Handlungsfeld die gezielte Förderung und Stärkung von Forschung über und für Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit und die damit explizit wie implizit verbundenen Wertvorstellungen machen außerdem eine kritische Reflexion von zentralen Aspekten wie Freiheit und Exzellenz in Wissenschaft und Forschung erforderlich.

Als Querschnittmaterie werden die vielfältigen Facetten von Nachhaltigkeit zum Forschungsgegenstand unterschiedlichster Disziplinen an der Universität Innsbruck. Von technischen, lösungsorientierten Forschungsprojekten zur Energieeffizienz, nachhaltigen Baumaterialien und Ressourcennutzung, über die Bedeutung des Einsatzes von künstlicher Intelligenz für nachhaltige Anwendungen und von ökonomischen Studien über die Funktionsweise von Eco-Scores und monitären Anreizen bis hin zu psychologischen Aspekten nachhaltigen Verhaltens sowie die Auswirkung auf gesellschaftliche und ethische Implikationen von technologischen Entwicklungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wird das Thema Nachhaltigkeit sukzessive zum integralen Bestandteil zahlreicher Forschungsvorhaben an der Universität Innsbruck. Auch der soziale Aspekt von Nachhaltigkeit wird in vielen Forschungsprojekten thematisiert. Dabei werden Machtbeziehungen, Demokratisierungsprozesse und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt gestellt.

Im folgenden wird auf einige Beispiele näher eingegangen, die im Rahmen der Posterausstellung der Woche der Nachhaltigkeit 2024 vorgestellt wurden. Die Poster dazu können diesen Dokument entnommen werden

Projekte wie „Enabling Cities“, die im Rahmen des Masterstudiengangs “Geographie: Globaler Wandel - regionale Nachhaltigkeit” durchgeführt werden, untersuchen eine inklusive Stadtentwicklung und soziale Aspekte nachhaltiger urbaner Transformationen.

Ein weiteres Good-Practice-Beispiel im Bereich nachhaltigkeitsbezogener Forschung ist das Projekt „European Tourism Sustainability Monitoring“, das den Status quo des Nachhaltigkeitswissens im Tourismussektor analysiert. Es umfasst zudem die Entwicklung von Innovationen, die Durchführung von Nachhaltigkeitsmessungen und die Etablierung von Zertifizierungen, um den Tourismussektor nachhaltiger zu gestalten.

Ein weiteres Projekt bewegt sich an der Schnittstelle zwischen dem Handlungsfeld Forschung und Bildung. So beschäftigt sich eine Studie unter Lehrenden und Studierenden der Universität Innsbruck damit, welche zentralen Herausforderungen für die Gesellschaft im 21. Jahrhundert beide Gruppierungen wahrnehmen. Es zeigt sich unter anderem, dass sowohl bei Lehrenden als auch Studierenden das Bewusstsein für den Klimawandel als zentrale planetare Herausforderung am größten ist. Im Hinblick auf soziale Aspekte ist insbesondere das Bewusstsein für Herausforderungen der politischen Vertretung und sozialer Gerechtigkeit in beiden Gruppen stärker ausgeprägt. Besonders hervorsticht zudem das relativ hohe Bewusstsein unter Lehrenden (>50 % der Nennungen) für die Herausforderung, Frieden und Gerechtigkeit zu sichern.

Die hier beschriebenen Forschungsprojekte mit überwiegendem Fokus auf Forschung über Nachhaltigkeit sind nur ein kleiner Einblick. Einen umfassenderen Überblick über die diversen Forschungstätigkeiten im Hinblick auf Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit bietet die Plattform PEAK - Perspectives on Engagement, Accountability and Knowledge. Auf dieser Plattform bündelt das Kommunikationsteam des Büros für Öffentlichkeitsarbeit die facettenreichen Forschungsaktivitäten und bietet Medienvertreter:innen durch eine Expert:innen-Datenbank Zugang zu diesem Wissen. Dieses Angebot der Universität Innsbruck ist nicht nur für das Handlungsfeld Forschung, sondern auch für den Dialog mit der Gesellschaft von Bedeutung. 

Das SDG Research Dashboard der Aurora European University Allianz, einem Netzwerk dem auch die Universität Innsbruck angehört (nähere Informationen dazu siehe Handlungsfeld Hochschulübergreifende Kooperationen), bietet einen detaillierten Überblick über die wissenschaftlichen Publikationen der Mitgliedsuniversitäten (Stand Mai 2022), die sich auf die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen beziehen. Das Dashboard zeigt auf, inwieweit diese Forschungsergebnisse frei zugänglich sind und welche (nicht-)staatlichen Organisationen sie in ihren politischen Dokumenten zitieren. Zudem ermöglicht das Dashboard die Identifizierung von Forschenden innerhalb des Netzwerks, die Beiträge zu spezifischen SDGs geleistet haben. Die Universität Innsbruck arbeitet derzeit an einer aktualisierten Analyse und Darstellung des SDG Dashboards und wird die Ergebnisse auf ihrer Website öffentlich zugänglich machen. 

[1] https://www.uibk.ac.at/de/peak/

Handlungsfeld Gesellschaftsdialog

Universitäten sind in ein breites gesellschaftliches, politisches und ökonomisches Umfeld eingebettet. So will die Universität Innsbruck „aus und in der Mitte der Gesellschaft“ agieren (Leitbild UIBK). Ein solches Handeln schließt Wissenschaftskommunikation mit ein und geht gleichzeitig darüber hinaus. So steht in diesem Handlungsfeld auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Personen(gruppen) aus Zivilgesellschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft im Fokus, um zu einer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit beizutragen. Die Campus-Areale der Universität Innsbruck können dabei dazu dienen, Nachhaltigkeit sichtbar und erlebbar zu machen – für Universitätsangehörige und eine breite Öffentlichkeit.

Ein Good Practice Beispiel im Handlungsfeld Gesellschaftsdialog stellt die “Pop-up-Universität” dar. Die „Pop-up-Universität“ bringt wissenschaftliche Erkenntnisse niederschwellig in die Bevölkerung, insbesondere in peripheren Regionen. Interaktive Workshops, Vorträge und Diskussionen stärken das Verständnis für Klimafragen und bauen Wissenschaftsskepsis ab.

Ein weiteres Beispiel ist das Forschungsprojekt „KIDZ PAZ - NOWn“, das Jugendliche, Wissenschaftler:innen und Kulturschaffende im Sinne einer Forschungs-Bildungskooperation zusammenbringt. Gemeinsam werden kreative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen entwickelt, wobei Kunst als emotionales und inspirierendes Medium dient. Durch Projekte wie diese und weitere Peer-to-Peer-Bildungsformate werden somit zum Beispiel aktiv Klimawandelforschung und Praxis verknüpft. Im Dialog zwischen Wissenschaft und Schule werden Schüler:innen und Studierende zu Akteur:innen im Bereich Klimabildung und für die Thematik sensibilisiert. Solche Ansätze unterstreichen ebenfalls die Rolle emotionaler und werteorientierter Lernumgebungen, um junge Menschen für klimafreundliches Handeln zu motivieren. Gleichzeitig zeigt sich an Forschungsprojekten wie „KIDZ PAZ - NOWn“, dass die Grenzen zwischen dem Handlungsfeld Forschung und Gesellschaftsdialog fließend sein können.

Darüber hinaus fördern zudem regelmäßig organisierte Vorträge und Diskussionen den Austausch mit der Zivilgesellschaft. Ziel ist es, lokale und globale Perspektiven zu verknüpfen und Bewusstsein für die Verbindung zwischen individuellen Handlungen und globalen Herausforderungen zu schaffen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Denkanstöße – Wissenschaft und Praxis im Dialog”, die vom WuV (Verein Wissenschaft und Verantwortlichkeit) organisiert wurde, wurden zentrale Fragen der Nachhaltigkeit wie Müll als Ressource oder eine autofreie Innenstadt diskutiert. 

Der Verein Wissenschaft und Verantwortlichkeit (WuV) ist  ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Innsbruck, der Medizinischen  Universität Innsbruck, des MCI – Management Center Innsbruck, der UMIT  Tirol – Die Tiroler Privatuniversität und der fh gesundheit.

Handlungsfeld Governance & Organisationskultur

Für eine gelingende Verankerung von Nachhaltigkeit ist die Etablierung von entsprechenden institutionellen Rahmenbedingungen an der Universität Innsbruck eine wesentliche Grundlage. Das setzt eine ernstgemeinte und glaubhafte Unterstützung von Nachhaltigkeitsbemühungen zentraler Leitungsgremien (Rektorat, Universitätsrat, Senat) voraus.

Gleichzeitig bedarf es der Schaffung von Mitmach- und Teilhabeformaten unterschiedlicher Art, die es Mitarbeiter:innen und Studierenden ermöglichen, sich aktiv in die Gestaltung der Universität einzubringen.

Damit kommt den im Leitbild der Universität Innsbruck verankerten Prinzipien Partizipation, Kooperation, Vertrauen und Transparenz eine zentrale Bedeutung zu. Eine Organisationskultur im Sinne von Nachhaltigkeit zu leben umfasst insbesondere auch Aspekte wie z. B. Arbeitsklima und -verhältnisse.

Wie in der Einleitung beschrieben, strebt die Universität Innsbruck eine umfassende strukturelle Verankerung von Nachhaltigkeit an, um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und langfristig als nachhaltige Institution zu agieren. Dieses Vorhaben basiert auf einem „Whole-Institution-Approach“, der alle universitären Handlungsfelder umfasst und durch den Nachhaltigkeit systematisch in Bildung, Forschung, Verwaltung und den universitären Alltag integriert werden soll (siehe Einleitung). Derzeit wird ein Prozess umgesetzt, der die strukturelle Verankerung basierend auf einem solchen ganzheitlichen Ansatz stärken soll.

Ein zentrales Element dieser Verankerung wird das Forum für Nachhaltigkeits- und Zukunftsfragen sein, das eine breite Beteiligung ermöglichen soll. Hierbei sind Delegierte aus den Dienstleistungs- und Organisationseinheiten, dem Rektorat, den Betriebsräten, der ÖH und dem Green Office sowie interessierte Angehörige der Universität vertreten. Das Forum hat unter anderem die Aufgabe, zur Bewusstseinsbildung beizutragen, den Austausch zu fördern und thematische Arbeitskreise sowie konkrete Handlungsvorschläge vorzuschlagen. Die Arbeitskreise sollen dazu dienen, sich auf die Entwicklung und Umsetzung operativer Maßnahmen zu konzentrieren. Die genaue Vorgehensweise und die damit verbundene Umsetzung nächster Schritte ist in Ausarbeitung und Abstimmung. Wesentlich wird jedenfalls das konstruktive Zusammenspiel zwischen dem Rektorat, dem Forum, den Arbeitskreisen und weiteren Gremien wie dem Senat sowie eine angemessene personelle und finanzielle Ressourcenausstattung sein, um richtungsweisende Veränderungen anstoßen und umsetzen zu können.

Zusätzlich wird das bestehende Green Office neu strukturiert und gestärkt. Die geplante Neustrukturierung des Green Office an der Universität Innsbruck stellt einen wegweisenden Schritt dar, die Nachhaltigkeitsbestrebungen der Universität effektiv voranzutreiben und die Einbindung von Studierenden zu stärken. Es handelt sich dabei um ein von allen Fakultäten gemeinschaftlich getragenes Projekt. Ziel ist es, durch eine bessere, insbesondere personelle, Ressourcenausstattung und eine klarere Organisation die Wirksamkeit und Sichtbarkeit des Green Office maßgeblich zu steigern.

Die Neustrukturierung sieht unter anderem vor, die Attraktivität des Green Office durch vielfältige Nachhaltigkeitsprojekte weiter auszubauen, um Studierende aktiv in die Gestaltung und Umsetzung einzubinden. Dies ermöglicht eine institutionalisierte, niederschwellige Partizipation und stärkt das Bottom-up-Prinzip, bei dem die Ideen und das Engagement der Studierenden eine zentrale Rolle spielen. Gleichzeitig ist die Verankerung an weiteren Standorten der Universität vorgesehen, etwa durch die Eröffnung eines Green Office am Standort SoWi/Universitätsstraße, um eine universitätsweite Teilhabe sicherzustellen und fakultätsübergreifende Synergien zu nutzen.

Ein weiterer entscheidender Baustein ist die Einrichtung einer zentralen Koordination, die am Vizerektorat für Digitalisierung und Nachhaltigkeit angesiedelt sein wird. Dadurch wird sichergestellt, dass sich studentische Mitarbeiter:innen des Green Office dezidiert sowohl um die Zusammenarbeit der Standorte kümmern als auch dazu beitragen, die mittel- bis langfristige Kontinuität der Projekte sicherzustellen. Zudem ermöglicht eine zentrale Koordination die Bündelung von Kräften, die für Veranstaltungen wie der Woche der Nachhaltigkeit oder die Mitwirkung in Gremien notwendig ist.

Die Neuausrichtung stellt einen bedeutenden Schritt dar, um das Green Office zu einer zentralen Institution für nachhaltige Transformation an der Universität Innsbruck zu machen. Mit einem klaren Fokus auf Kooperation, Verankerung und Ressourcensicherheit wird die Basis für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung gelegt. 

Handlungsfeld Hochschulübergreifende Kooperationen

Hochschulen und weitere wissenschaftliche Einrichtungen sowie insbesondere deren wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen stehen derzeit in (starker) Konkurrenz und Wettbewerb zueinander. Diese Ausgangslage kann den Bemühungen, Beiträge zur Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu leisten, entgegenstehen. In koordinierten hochschulübergreifenden Kooperationen, die offen für andere Forschungsinstitutionen sein können, können Ressourcen gebündelt und Synergien geschaffen werden, um die  Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gemeinschaftlich zu adressieren.

Die Universität Innsbruck engagiert sich in verschiedenen Netzwerken, die transformative Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben. Diese reichen von lokalen bis hin zu nationalen und internationalen Initiativen.

Die Universität Innsbruck bringt sich aktiv in die Tiroler Hochschulkonferenz ein, ein Zusammenschluss aller acht Tiroler Hochschulen, der seit 2009 besteht. Dieses Gremium wird unter anderem auch dafür genutzt, sich regelmäßig bezüglich laufender Nachhaltigkeitsaktivitäten auszutauschen.

Darüber hinaus ist die Universität Innsbruck Partner und Teil des Netzwerks BiNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) Tirol. Ziel dieses Zusammenschlusses von 35 Institutionen sowie der strategischen Leitung durch das Land Tirol, der Universität Innsbruck, der pädagogischen Hochschule Tirol, der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein und der Bildungsdirektion Tirol ist es, Bildungseinrichtungen im Hinblick auf Wissensvermittlung zu Nachhaltigkeit und Klimawandel zu unterstützen, sowie zur Qualitätsentwicklung von Bildungsprozessen im Sinne der Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen und somit Mitverantwortung für die dauerhafte Sicherung der ökologischen Tragfähigkeit, sozialen Gerechtigkeit und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Gesellschaft und dem Planeten zu übernehmen. Im Rahmen der Woche der Nachhaltigkeit 2024 wurde von BiNE-Tirol der erste Tiroler Nachhaltigkeitspreis für Schulprojekte vergeben.

Auf nationaler Ebene sind insbesondere drei Netzwerke von Bedeutung, an denen die Universität Innsbruck beteiligt ist: Die Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich (Allianz), das Climate Change Centre Austria (CCCA) sowie das Projekt UniNEtZ – Universitäten und Nachhaltige Entwicklungsziele (UniNEtZ).

Die Allianz Nachhaltige Universitäten ist ein Zusammenschluss von 21 Universitäten, die sich dem Ziel verschrieben haben, Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Betrieb systematisch zu verankern. Die Universität Innsbruck nutzt diese Plattform, um Best Practices auszutauschen, gemeinsame Projekte zu entwickeln und Impulse für eine nachhaltige Hochschulpolitik zu setzen. So nehmen Vertreter:innen der Universität Innsbruck an den regelmäßig stattfindenden Expert:innen-Treffen teil und tauschen sich mit Kolleg:innen anderer Universitäten in verschiedenen Arbeitsgruppen des Netzwerks aus (z. B. zu Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Nachhaltige Mobilität oder Nachhaltigkeitsberichterstattung).

Das Projekt UniNEtZ bündelt die Expertise von insgesamt 23 österreichischen Hochschulen und weiteren außeruniversitären Partnerinstitutionen, um die Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu fördern. In der ersten Projektphase (2019-2021) haben mehr als 300 Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Studierende Optionen erarbeitet, wie die SDGs in Österreich umgesetzt werden können. Dieser Optionenbericht wurde im März 2021 an die Bundesregierung übergeben. In der zweiten Projektphase (2022-2024) wurden die Arbeitsgruppen zu den SDGs um fünf weitere Schwerpunktbereiche ergänzt, um verstärkt konkrete Beiträge zur Transformation Österreichs in Richtung Nachhaltigkeit zu leisten. Im Hinblick auf Hochschulen hat UniNEtZ eine Grundsatzerklärung zur Transformation der Hochschulen als Impuls für weiterführende Diskussionen erarbeitet, in der unter anderem eingefordert wird, den Transformationsprozess von Hochschulen in Richtung Nachhaltigkeit gesamtinstitutionell zu betrachten und das uniko-Manifest für Nachhaltigkeit umzusetzen.

Mitarbeiter:innen der Universität Innsbruck haben sich in beiden Projektphasen intensiv in die Aktivitäten von UniNEtZ eingebracht. Hierzu zählen neben Beiträgen zu einzelnen SDGs (SDG 4, SDG, 7, SDG 11, SDG 15, SDG 16) die Mitwirkung und Koordinierung einzelner Schwerpunktbereiche (Transdisziplinärer Dialog mit der Gesellschaft, Wissenschaftliche Begleitung und Monitoring gesellschaftlicher Transformation, Transformation im Handlungsfeld Lehre, Transformation im Handlungsfeld Governance). Im Zuge der Woche der Nachhaltigkeit 2024 wurden drei UniNEtZ-Aktivitäten genauer vorgestellt. So wurden eine UniNEtZ-Zukunftsvision zur sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft und davon ausgehend Vorschläge für Transformationsmaßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung erarbeitet (s.g. Zukunftsbausteine), die zu einem Dialog mit verschiedenen gesellschaftlichen Akteur:innen einladen. Bei der Aktivität UniNEtZ beWEGt - Hochschulen! stand das Ziel im Fokus, konkrete Vorschläge für die Transformation von Hochschulen zu diskutieren, zu erarbeiten, weiterzutragen und erste Schritte für deren Umsetzung zu gehen und die hochschulübergreifende Zusammenarbeit zu stärken. Gehen im Sinne des Gehens war dabei ein integraler Bestandteil.

Mit der Vision „Klimaforschung für eine nachhaltige Zukunft“ fungiert das Climate Change Centre Austria (CCCA) als Plattform für Klimaforschung in Österreich. Es unterstützt die Vernetzung von Wissenschaftler:innen, fördert den Wissenstransfer und stärkt die Rolle der Wissenschaft im politischen Entscheidungsprozess. Die Universität Innsbruck trägt hierzu durch ihre Expertise unter anderem in Klimamodellierung, Extremereignisforschung und Klimawandelanpassung bei. 

So wird beispielsweise der 2. Nationale Sachstandsbericht zum Klimawandel in Österreich (AAR2) seitens der Universität Innsbruck koordiniert und Wissenschafler:innen unterschiedlicher Disziplinen tragen zu einzelnen Kapiteln bei. Die österreichischen Sachstandsberichte sind Produkte des Austrian Panel on Climate Change (APCC; in Anlehnung an das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)), das vom CCCA koordiniert wird. Ziel des Berichts ist eine eingehende Analyse der Situation in Österreich sowie das Aufzeigen von Transformationspfaden auf nationaler Ebene. Die Fertigstellung des Berichts ist für Sommer 2025 vorgesehen. 

Zudem ist die Universität Innsbruck 2025 bereits zum zweiten Mal Gastgeberin des Österreichischen Klimatags - einem der zentralen Dialogformate des CCCA. Vom 23.- 25. April 2025 werden beim 25. Klimatag Wissenschaftler:innen zusammenkommen, um sich über aktuelle Forschungsaktivitäten zu Themenfeldern des Klimawandels und der Transformation in Richtung Nachhaltigkeit auszutauschen und sich zu vernetzen. Darüber hinaus werden spezifische Formate angeboten, die dem Dialog mit Vertreter:innen unter anderem aus Politik, Verwaltung und Forschungsförderung dienen. Hervorzuheben ist ebenfalls, dass sich der Klimatag dezidiert auch an eine interessierte Öffentlichkeit richtet.

Im Hinblick auf internationale Kooperationen im Nachhaltigkeitskontext ist das Aurora-Netzwerk zu nennen. Die Aurora European Universites Alliance verbindet führende europäische Universitäten, die sich durch ihren Fokus auf gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit auszeichnen. Im Rahmen dieser Kooperation arbeitet die Universität Innsbruck an innovativen Lehr- und Forschungsprojekten, die soziale Inklusion, kulturelle Vielfalt und ökologisches Bewusstsein fördern. Studierende und Mitarbeiter:innen profitieren dabei unter anderem von einem facettenreichen Kursangebot und Mobilitätsförderungen, die das Sammeln von Auslandserfahrungen und interkultureller Kompetenzen ermöglichen.

Durch diese vielfältigen Kooperationen im Nachhaltigkeitsbereich stärkt die Universität Innsbruck ihre Position als Vorreiterin für nachhaltige Entwicklung und treibt den Austausch von Wissen und Ressourcen auf nationaler und internationaler Ebene voran.


Hintergrund & bisherige Entwicklungen Übersicht Ausblick auf Handlungsbedarfe und nächste Schritte

Nach oben scrollen