Vortrag & Diskussion:
Wohnen wie alle anderen auch!
Oder: Wie können Transformationsprozesse in Behinderten-Großeinrichtungen gelingen?
Vortrag: Univ.-Prof. Dr. Germain Weber
Vortrag: Aglaia Parth
Moderation: Mag.a Petra Flieger, freie Sozialwissenschafterin
Zeit: Mittwoch, 23. Oktober 2013, 19:30 Uhr
Ort: MCI II Management Center Innsbruck, Universitätsstraße 15, EG (Rückseite Hotel Grauer Bär), Innsbruck
Sehr viele Menschen mit Behinderungen leben in Österreich in speziellen Behinderteneinrichtungen. Dort wohnen sie in großen Gruppen. Sie können sich nicht aussuchen, mit wem sie zusammenleben, und ihr Leben muss sich nach den Regeln der Institution richten. Artikel 19 der UN-Konvention sagt klar: Menschen mit Behinderungen haben das Recht, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wie sie leben. Es ist sicherzustellen, dass sie nicht in besonderen Wohnformen leben müssen. International herrscht Einigkeit darüber, dass große Behinderteneinrichtungen aufgelöst werden sollen.
Doch was tun mit existierenden großen Einrichtungen?
Der Vortrag von Germain Weber widmet sich der Frage, wie die De-Institutionalisierung, also die Transformation einer klassischen Behinderten-Großeinrichtung, gelingen kann. Im Mittelpunkt steht ein Transformationsprojekt einer Großeinrichtung, das Germain Weber in den 90ern in Luxemburg begleitet hat. Neben den Herausforderungen, die sich stellten, und den damals eingeschlagenen neuen Wegen, werden auch die neuesten Entwicklungen dieser Einrichtung erörtert.
Im Anschluss an den Vortrag gibt es eine Diskussion, an der neben Germain Weber auch Aglaia Parth teilnehmen wird. Frau Parth hat mehrere Jahre in Behinderteneinrichtungen gelebt, nun wohnt sie in ihrer eigenen Wohnung mit persönlicher Assistenz.
Germain Weber ist Professor für psychologie an der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte sind kognitive Beeinträchtigungen und Gerontopsychologie. Er ist seit vielen Jahren Präsident der Lebenshilfe Österreich.