Katalysatoren sind aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken: Sie helfen dabei, Luftverschmutzung zu vermeiden, Wasserstoff zu erzeugen oder CO2 in Speichermedien für erneuerbare Energie umzuwandeln. In seiner Dissertation mit dem Titel Metal-Mixed Oxide Interfaces for Sustainable Catalysis – Fundamental Kinetic and In Situ Spectroscopic Reactivity Studies untersuchte Christoph Thurner die Katalyse an thermisch aktivierten oder elektrifizierten Metall-Metalloxid-Grenzflächen mithilfe einer Methode, welche die Oberflächenzusammensetzung und die Aktivität dieser Materialien „live“ unter Reaktionsbedingungen erfasst. Die Ergebnisse seiner Dissertation wurden in mehreren Forschungsartikeln publiziert und ermöglichen ein besseres Verständnis der Reaktionsmechanismen. Damit können nun zielgerichtet neuartige oder fortgeschrittene Katalysatormaterialien entwickelt werden.
Zur Person
Christoph W. Thurner, geboren 1985 in Innsbruck, war zunächst einige Jahre in der Baubranche tätig, bevor er 2014 ein Chemiestudium an der Universität Innsbruck begann. 2020 erlangte er den Masterabschluss und begann sein Doktoratsstudium am Institut für Physikalische Chemie in der Arbeitsgruppe von Bernhard Klötzer und Simon Penner. 2021 und 2022 absolvierte er Forschungsaufenthalte am Max-Planck-Institut in Stuttgart sowie dem Helmholtz-Zentrum in Berlin. Nach dem Abschluss seiner ausgezeichneten Dissertation im Jahr 2024 trat er eine Stelle bei Ceratizit (Plansee Group) an.
Fachartikel, die aus der Dissertation hervorgegangen sind
-
Weitere Artikel in Vorbereitung
Der Sosnovsky-Preis und das Stifterpaar
Die Sponsoren des Preises, Dr. Christine und Professor Dr. Georg Sosnovsky, FRSC, haben in den ersten Nachkriegsjahren an der Universität Innsbruck das Chemie-Studium absolviert. Die berufliche Laufbahn führte das Ehepaar Sosnovsky zunächst nach Australien und später in die USA, wo es einen Großteil seines Berufslebens verbracht hat.
Berufsweg von Christine und Georg Sosnovsky
Christine Sosnovsky war acht Jahre als Senior Scientist am Tribophysics Institute in Melbourne tätig mit Untersuchungen der chemischen und physikalischen Eigenschaften von Kristallgitter-Oberflächen sowie deren katalytischen Auswirkung auf den Verlauf chemischer Reaktionen. Zudem lehrte sie an der Universität Melbourne. Anschließend forschte sie als Senior Scientist in den USA am Illinois Institute of Technology sowie am Illinois Gas Institute und hielt Vorlesungen als Associate Professor. Außerdem war sie Beraterin bei der Stadtverwaltung von Chicago und bei der US-amerikanischen Organisation für Umweltschutz. Sie verstarb 2008.
Georg Sosnovsky wirkte seit 1967 als Professor an der University of Wisconsin in Milwaukee und ist Emeritus und Adjunct Professor an dieser Universität. Seine vielfältigen industriellen und akademischen Forschungstätigkeiten erstrecken sich vornehmlich auf Methoden der synthetischen Organischen Chemie und auf die Synthese biologisch aktiver Substanzen. Auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie befasste er sich mit Synthesen und in-vivo-Auswertungen von chemotherapeutisch aktiven Antikrebs-Substanzen sowie von Kontrastmitteln für die Magnetische Resonanz Diagnostik.
Die Stiftung des Preises
Anlässlich ihres „Goldenen Doktorjubiläums“ kamen Dr. Christine und Professor Dr. Georg Sosnovsky 50 Jahre nach ihrer Promotion wieder nach Innsbruck und stifteten im Jahr 1999 den nach ihnen benannten Preis. Dieser Preis wird seither jährlich verliehen und zeichnet eine hervorragende Dissertation aus dem Fach Chemie an der Universität Innsbruck aus. Georg Sosnovsky ist im Frühjahr 2018 im Alter von 97 Jahren verstorben.