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Und was macht man dann damit? – Universität Innsbruck
Sarah Blum

Und was macht man dann damit?

Sarah Blum

„Und was macht man dann damit?“ – eine Frage, die mir während meines Studiums unzählige Male gestellt wurde und die wahrscheinlich viele Student:innen in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang nur zu gut kennen. Eine Frage, die für eine Studentin der Komparatistik vielleicht nicht ganz so leicht zu beantworten ist, wie etwa für Medizin- oder Jusstudent:innen. Aber eben auch eine Frage, die aufzeigt, wie breit gefächert die Möglichkeiten nach Abschluss des Studiums sind. Weil der Weg eben nicht so klar vorgezeichnet ist. Das kann manchmal verunsichern – aber es kann auch sehr viel Spaß machen, den Bereich zu finden, wo man hingehört.

Bei alledem ist natürlich auch ein bisschen Einsatz – und manchmal eine Prise Glück – gefragt. Mein ursprünglicher Traum war es immer, Lektorin zu werden. Den ganzen Tag lesen und damit auch noch Geld verdienen? Besser geht’s nicht 😉. Also habe ich noch während meines Studiums ein Praktikum beim Haymon Verlag gemacht. Und siehe da, aus dem Praktikum wurde ein Nebenjob und aus dem Nebenjob eine Anstellung als Lektorin. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte, die mir aber auch gezeigt hat, dass es nicht immer der eine Weg sein muss, den man ursprünglich im Kopf hatte.

Nach Abschluss meines Masterstudiums und meinem Umzug zurück in die Heimat habe ich mich deshalb nochmal komplett neu orientiert. Ich habe mich gefragt: Was macht mir Spaß? Das Schreiben, eh klar, die Arbeit in einem tollen Team, ein kreatives Umfeld. Aber auch eine Arbeit, die abwechslungsreich ist und ein Arbeitgeber, mit dessen Werten ich mich identifizieren kann. Die Möglichkeit, etwas für mich komplett Neues auszuprobieren, hat sich dann nach etwas Suchen auch ergeben – und zwar wieder mit einem Praktikum, dieses Mal in der Marketingabteilung eines großen Vorarlberger Bauunternehmens, das auf Innovation und Nachhaltigkeit setzt. Eine Chance, die ich gerne genutzt habe und die sich für mich mehr als gelohnt hat. Mittlerweile bin ich seit zwei Jahren fixes Teammitglied und als Marketingreferentin für die social-Media-Kanäle zweier Unternehmen sowie die interne Kommunikation zuständig, texte viel für unsere Newsletter, die Website und unsere Magazine und habe für zwei davon außerdem die Projektleitung inne.

War das Komparatistik-Studium genau auf das zugeschnitten, was ich heute beruflich mache? Nein, war es nicht. Aber es hat mir die Möglichkeit dazu eröffnet, es auszuprobieren und so meinen Platz zu finden. Die meisten Arbeitgeber sind da nämlich gar nicht so festgelegt, wie ich immer gedacht habe. Und was noch viel wichtiger ist (auch wenn es ein bisschen kitschig klingt 😉): Ich habe im Komparatistik-Studium viel fürs Leben gelernt. Ich habe gelernt, über den Tellerrand zu schauen, offener zu sein und mich so als Mensch weiterentwickelt. Und ich habe die Entscheidung nie bereut. Deshalb: Macht es 😊! Am Ende findet jeder und jede seinen Weg.

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