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preis2015_bericht – Universität Innsbruck

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Ausgezeichnete Geschlechterforschung

 

Am 17. November 2015 wurde der Preis für frauen- / geschlechtsspezifische / feministische Forschung an der Universität Innsbruck im Rahmen eines Festaktes verliehen. Seit 2001 werden mit dieser Auszeichnung wissenschaftliche Abschlussarbeiten gewürdigt, die Theorien der Frauen- und Geschlechterforschung bzw. der Gender Studies ins Zentrum stellen.

 

Der Preis für frauen- / geschlechtsspezifische / feministische Forschung feierte im Jahr 2015 ein kleines Jubiläum. Vor 15 Jahren initiiert und vom Büro für Gleichstellung und Gender Studies organisiert und abgewickelt, hat sich der Preis zu einer Institution entwickelt. Die Vergabe findet jährlich statt und wird wissenschaftlich von einer Jury betreut, die sich aus Mitgliedern der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung zusammensetzt. Beim Festakt am 17. November berichtete Prof.in Nikita Dhawan, Sprecherin der Forschungsplattform, im Namen der Jury über die Vergabe und das Prozedere der Entscheidung.

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Univ.-Prof.in Dr.in Nikita Dhawan (Sprecherin der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung).

2015 wurden insgesamt 13 Abschlussarbeiten aus Master-, Diplom- und Doktoratsstudien eingereicht. Das Fächerspektrum, in dem kritische Geschlechterforschung zur Anwendung kommt, ist vielfältig: Die Einreichungen stammen aus Romanistik, Anglistik, Französisch, psychologie, Philosophie, Europäische Ethnologie, den Rechtswissenschaften sowie aus dem Masterstudium Gender, Kultur und sozialer Wandel und dem ULG Peace, Development, Security and International Conflict Transformation.
Die eingereichten Arbeiten werden zur Begutachtung an externe Wissenschafter und Wissenschafterinnen – aus Österreich und Deutschland – vergeben, die aus den jeweiligen Fachbereichen stammen und über Kompetenzen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung verfügen. Die Gutachten werden entlang eines Leitfadens mit verschiedenen Kriterien verfasst. Dazu zählen u.a. feministische Relevanz oder wissenschaftliche Qualität, Originalität und Aktualität. Von zentraler Bedeutung ist, ob die Arbeiten über den Durchschnitt guter Forschung signifikant hinausragen.

Zwei Arbeiten erfüllten die Kriterien in überdurchschnittlicher Weise, daher entschied die Jury den mit EUR 3.000,-- dotierten Preis geteilt zu vergeben.

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v.l.n.r.: Dr.in Caroline Voithofer, Dr.in Julia Hellmair, Univ.-Prof. Dr. Dr. hc.mult Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck.

Dr.in Julia Hellmair legte ihre Dissertation, die an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck eingereicht wurde, mit dem Titel „Ideeller Schadenersatz im GlBG und ABGB am Beispiel der sexuellen Belästigung – ein Rechtsvergleich zwischen Österreich, Deutschland und den USA“ vor. Die Laudatio beim Festakt wurde von Dr.in Caroline Voithofer, Institut für Zivilrecht, gesprochen. Besonders hervorgehoben wurde, neben dem hohen Niveau der Forschung, die Relevanz der erarbeiteten Erkenntnisse für den gesellschaftlichen wie auch juristischen Diskurs und hier vor allem die zentrale Bedeutung für die Legal Gender Studies.

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v.l.n.r.: Univ.-Prof.in Dr.in Sybille Baumbach, Ingrid Haidegger, MA, Univ.-Prof. Dr. Dr. hc.mult Tilmann Märk (Rektor der Universität Innsbruck).

 Ingrid Haidegger verfasste ihre Masterarbeit am Institut für Anglistik der Universität Innsbruck mit dem Titel “I Am A British Gentlewoman, Or Am I? Female and National Identity in Lucy Maud Montgomery’s Anne of Green Gables and Miles Franklin’s My Brilliant Career”.
Die Würdigung der ausgezeichneten Masterarbeit wurde von Prof.in Sibylle Baumbach vorgenommen. An dieser Arbeit überzeugt die intensive Auseinandersetzung der Verfasserin mit der bearbeiteten Thematik. Besonders gut gelingt es Ingrid Haidegger, Spuren postkolonialen Denkens vor der postkolonialen Wende – herauszuarbeiten. Zudem zeigt sie die Wirkmächtigkeit des viktorianischen Frauenbildes bis in die Gegenwart auf und beschreibt gleichzeitig die Brüchigkeit dieses scheinbar einheitlichen Bildes – auch schon in der historischen Periode des Kolonialismus.


Die Übergabe des Preises für frauen- / geschlechtsspezifische / feministische Forschung erfolgte – in bereits traditioneller Weise – durch den Rektor der Universität Innsbruck, Prof. Dr. Dr. hc. mult Tilman Märk. In seiner Rede betonte er unter anderem die Bedeutung dieses Preises für die Sichtbarmachtung der Vielfältigkeit der Geschlechterperspektive(n) in den Wissenschaften einerseits und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses andererseits.preis2015_03


v.l.n.r.: Dr.in Caroline Voithofer, Univ.-Prof.in Dr.in Sybille Baumbach, Dr.in Julia Hellmair, Ingrid Haidegger (MA), Mag.a Maria Furtner, Univ.-Prof. Dr. Dr. hc.mult Tilmann Märk (Rektor der Universität Innsbruck).


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