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LeTs-Care: Europäisches Forschungsprojekt zur Langzeitpflege – Universität Innsbruck
Pflegende Person zeigt älterer Dame etwas auf dem Smartphone

Innovative Strategien in der Langzeitpflege stehen im Zentrum des neuen Projekts.

LeTs-Care: Euro­pä­i­sches For­schungs­pro­jekt zur Lang­zeit­pflege

In den nächsten drei Jahren forscht das Institut für Soziologie zu innovativen Strategien in der Langzeitpflege und den spezifischen Kontextfaktoren, die die nationalen Systeme prägen. Ziel ist die Herausarbeitung nationaler Besonderheiten und die Formulierung konkreter Vorschläge zur Verbesserung der Langzeitpflege sowohl für die Menschen mit Pflegebedarf als auch für die Pflegenden.

Mit der steigenden Lebenserwartung geht eine immer älter werdende Gesellschaft einher, die auf Betreuung und Pflege angewiesen sein wird, bei gleichbleibenden (oder sogar sinkenden Pflegekräfteangebot). Dass hier dringender Handlungsbedarf besteht, hat nicht zuletzt die COVID19-Pandemie deutlich gezeigt.

Im Rahmen des EU-Horizon-Projekts „LeTs-Care – Learning from long-term care practices for the european care strategy“ untersuchen Forscher:innen der Universität Innsbruck die aktuellen Bedingungen und Strategien der Langzeitpflege in Österreich, um diese gemeinsam mit Forscher:innen aus Italien, Portugal, Spanien, den Niederlanden, Litauen und Dänemark zu vergleichen. Dabei ist es wichtig, die politischen und kulturellen Besonderheiten der einzelnen Länder zu berücksichtigen. So sind z.B. Dänemark und die Niederlande durch eine stark staatlich geförderte Pflegepolitik gekennzeichnet, während in anderen Ländern den Familien die Hauptverantwortlichkeit für Pflege zufällt. Um länderspezifische Unterschiede zu berücksichtigen und einen aussagekräftigen Vergleich der unterschiedlichen Pflegearrangements zu ermöglichen, werden gemeinsam nationale und lokale Kernmerkmale entwickelt und konkrete Fallstudien in den einzelnen Ländern durchgeführt. Dies wird durch die Analyse von bestehenden Dokumenten (politische Strategiepapiere, Forschungsberichte und Konzepte) und das Führen von Interviews mit Expert:innen aus verschiedenen Bereichen (Politik, Pflegeorganisationen etc.) realisiert. Der Fokus liegt zudem auf der detaillierten Untersuchung der konkreten Strategien zur Restrukturierung formeller Dienste, zum Einsatz innovativer Technologien, zur Integration häuslicher Pflege und zur Verbesserung der Pflegearbeit. Dahinter steht die Frage, welche Modelle aus welchen Gründen funktionieren oder eben nicht. Neben dem Ländervergleich zielt das EU-Projekt auch darauf ab, ein neues Modell für politisches Lernen zu entwickeln. Über „best practice“-Empfehlungen hinaus sollen gemeinsam mit relevanten Stakeholdern und politischen EntscheidungsträgerInnen im Rahmen von Workshops Ideen diskutiert und neue „bedeutsame“ Instrumente entwickelt werden, die auf europäischer Ebene im Rahmen der EU Care Strategy Anwendung finden können.

Das Projektteam am Institut für Soziologie unter der Leitung von assoz. Prof. Dr. Bernhard Weicht hat im vergangenen Monat seine Arbeit aufgenommen und wird in den nächsten vier Jahren die österreichischen Langzeitpflegestrategien untersuchen und für den europäischen Vergleich aufbereiten.

(Bernhard Weicht & Lisa Waldenburger)

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