Was hat Sie damals an die Universität Innsbruck gezogen? Ich wollte in Tirol bleiben und eine Sprache studieren, die nicht jeder kann. So hab ich mich für das Dolmetschstudium für Englisch und Russisch inskribiert.
Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit? Als ich in meinem ersten Russischkurs saß, hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich da eingelassen hatte. Ich hatte noch nie jemanden Russisch sprechen gehört. "So klingt das also, " dachte ich mir im ersten Kurs.
Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben? Das Dolmetschstudium war keine einfache Zeit. Wir wurden sehr gefordert und waren extrem ehrgeizig.
Waren Sie im Ausland? War das für Sie aus heutiger Sicht wichtig? Auch wenn ich heute Russisch in meinem Job nicht mehr brauche, war das Auslandssemester in Nishni Novgorod eine extrem wertvolle Erfahrung. Der krasse Unterschied zwischen unfreundlicher Öffentlichkeit (als Austro-Amerikanerin schwer erträglich!) und extremer Gastfreundlichkeit im Privaten ist mir bis heute in Erinnerung.
Wie hat sich Ihr Weg vom Studium bis heute entwickelt? Zuerst bekam ich gleich einen tollen Job als Übersetzerin in der Nationalbank in Wien, wechselte dann intern in die Niederlassung in Innsbruck in den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Dann in ein internationales Tiroler Unternehmen in den Vertrieb und schlussendlich die Selbständigkeit.
Haben Sie nach dem Studium eine andere berufliche Richtung eingeschlagen? Würden Sie sich aus heutiger Sicht für ein anderes Studium entscheiden? Wenn ich nicht auch im Vertrieb gearbeitet hätte, könnte ich heute mit meinem Unternehmen Edwards English meine Kunden lange nicht so gut verstehen und nicht die Leistung bringen. Insofern bin ich froh, dass ich diesen Umweg genommen habe.
Welche im Studium erworbene Qualifikation hilft Ihnen im heutigen Beruf am meisten? Die Fähigkeit mich schnell in neue Themen einzuarbeiten.
Was war bis jetzt Ihr schönstes Erlebnis in Ihrer beruflichen Laufbahn? Vor einiger Zeit sagte eine Kundin zu mir, es sei ein Geschenk mit mir zu arbeiten. :-) Viele erfolgreiche Menschen empfinden Englisch als eine Art Achillesferse. Wenn sie es dann mit meiner Hilfe schaffen, mit Freude Englisch zu sprechen, professionell aufzutreten und die Show zu rocken, dann blüht auch mir das Herz auf. :-)
Was würden Sie heute anders machen? Lange Zeit dachte ich, ich hätte besser Wirtschaft studiert oder ein FH-Studium absolviert. Was Praxisnahes. Aber heute sehe ich das gelassener. Irgendwie machen wir alle unseren Weg und es zieht uns schon in die richtige Richtung.
Was war zu Studienzeiten Ihr Lieblingsort in Innsbruck/an der Universität? Die usi! Immer wenn mir der Kopf rauchte, war sie mein Ventil.
Stand: Februar 2018