This is a cache of https://www.uibk.ac.at/de/brenner-archiv/projekte/1997-2022/frau-mundes-todsuenden/. It is a snapshot of the page at 2024-11-23T22:15:45.752+0100.
Frau Mundes Todsünden – Universität Innsbruck


Frau Mundes Todsünden -

Aktualität und Geschichte des Volksschauspiels in Tirol am Beispiel der Exl-Bühne und der Tiroler Volksschauspiele Telfs.


1. Zum Projekt:
Ein Kooperationsprojekt des Forschungsinstituts Brenner-Archiv mit dem BRG Telfs
(im Rahmen von „Sparkling Science“ (BM.W_F)


"Wissenschaft ruft Schule":

 

cover "Wissenschaft ruft Schule"

Das Projekt ist als Schnittstelle zwischen Forschung & Schule gedacht. So soll von wissenschaftlicher Seite anhand des Nachlasses der „Exl-Bühne“, des Vorlasses Felix Mitterer und der darin enthaltenen Sammlung „Tiroler Volksschauspiele Telfs“ die Geschichte, Entwicklung und Aktualität des Volksstücks in Tirol dokumentiert und kritisch beleuchtet werden. Dabei kommt der Untersuchung der rezeptionsgeschichtlichen Sammlungen in den Nach- und Vorlässen besondere Bedeutung zu. Sie geben Aufschluss über die Aktualität und gesellschaftliche Relevanz von Volksstücken damals wie heute.


Diesen Rezeptionszeugnissen wird die Rezeption der Volksschauspiele von Schülerinnen und Schülern gegenübergestellt. Anhand der Untersuchung der unterschiedlichen Lesarten bei Schülerinnen und Schülern, Wissenschaftler/innen und zeitgenössischen Rezipienten lässt sich die Bedeutung, aber u.U. auch der Bedeutungsverlust des Volksschauspiels heute in regionalen Räumen nachvollziehen.
In diesem Zusammenhang tauchen literaturtheoretische Fragestellungen hinsichtlich der Ästhetik des Volksstücks auf. Die Entstehung von Skandalen im Umfeld von Volksschauspielen ist eng mit der Tabuisierung und Enttabuisierung von ethischen, moralischen und sozialen Phänomenen verknüpft. Beantwortet werden soll die Frage, welche Bedeutung Volksschauspiele für Jugendliche haben und welche Themen und Formen von Volksstücken für sie von Interesse sind.

Gemeinsam werden Wissenschaftler/innen, Schüler/innen und Lehrer/innen der Frage nachgehen, welches Zielpublikum das Volksstück früher und heute ansprechen will und v.a. welche Rolle Jugendliche als Zielpublikum heute spielen, und umgekehrt, ob die Volksschauspiele in der Lebenswelt der Jugendlichen eine Rolle spielen. Da es sich bei Volksschauspielen meist um stark regional begrenzte Phänomene handelt, ist auch die Frage zu klären, ob das regionale Volksschauspiel von Interesse für Lehrer und Schulen ist und ob es in die Unterrichtsarbeit einbezogen wird.

Stärker inhaltlich orientiert ist die Frage, wie weit die Themen und Stoffe des zeitgenössischen Volksstücks im Vergleich zu Stücken der „Exl-Bühne“, v.a. von Kranewitter und Schönherr, von persönlichem und allgemeinem Interesse für die Jugendlichen sind und so auch implizit über gesellschaftspolitische Relevanz und Brisanz Auskunft geben können. In diesem Zusammenhang könnte es sich als fruchtbar erweisen, näher auf die Normenfestschreibungen und Skandale einzugehen, die es im Laufe der Volksschauspiel-Geschichte immer wieder gegeben hat, und den Gründen und Auslösern für Skandale und Konflikte auf die Spur zu gehen.


2. Projektziele:

2.1
Dokumentation und Reflexion zur Geschichte, Entwicklung und Aktualität des Volksstückes in Tirol im Spannungsfeld der Traditionen und Neuorientierungen, anhand des Nachlasses „Exl-Bühne“, des Vorlasses Felix Mitterer und der Sammlung „Tiroler Volksschauspiele“ (Sichtung, Ordnung, Erschließung und wissenschaftliche Auswertung der Nachlässe)

2.2 Untersuchung der Entwicklung des Stellenwerts und der Funktion von Volksstücken vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis herauf zum Volksstück heute, anhand der Rezeptionsgeschichte (Analyse der Alltagsrezeption in Tageszeitungen und Zeitschriften, Rezensionen, Leserbriefe) und der aktuellen Bewertungen und Einschätzungen von Schülerseite, verbunden damit ist die Untersuchung der Frage nach Relevanz und Brisanz des Volksstückes, des Theaters überhaupt, sowie nach den (Hinter-)Gründen für die zahlreichen Skandale im Umfeld von Volksschauspielen

2.3 Untersuchung der Bedingungen für eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Literaturarchiv und Schule als Pilotprojekt für einen am Brenner-Archiv geplanten Lehrgang „Arbeiten im Literaturarchiv“ (im Rahmen einer „Kompetenzenmappe“ an der Universität Innsbruck = vertiefendes und praxisorientiertes Weiterbildungsangebot für Studierende aller Fächer)


3. Finanzierung:

Das Projekt wird vom BM.W_F im Rahmen von „Sparkling Science“ gefördert (Projektnummer_Drittmittel: 75519)


Projektleitung:

Prof. Johann Holzner


Verfasserinnen des Projektantrags:

Mag. Dr. Barbara Hoiß
Mag. Kerstin Mayr, M.A.
Mag. Sandra Unterweger


Projektmitarbeiter/innen:

Mag. Ingrid Fürhapter (seit April 2010)
Mag. Dr. Barbara Hoiß (seit 1.2.2011)
Mag. Iris Kathan (seit 1.1.2011)
Mag. Gabriele Wild (seit 1.10.2010)

Mag. Kerstin Mayr, M.A (bis 30.9.2010)
Mag. Dr. Christine Riccabona (bis 31.1.2011)
Mag. Sandra Unterweger (bis 30.9.2010)

Mag. Brigitte Waldhardt

Schüler/innen der 7. Klasse des BRG Telfs


Kooperationspartner-Institutionen:

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Tiroler Volksschauspiele Telfs

Projektstart: 01.10.2008
Laufzeit: 3 Jahre

 

 

 

Nach oben scrollen