Episode 12 - Elisabeth Röhrlich
In der zwölften Folge spricht Elisabeth Röhrlich über die Gründung der IAEO (Internationale Atomenergie-Organisation) sowie deren Aufgaben und Ziele. Des Weiteren wird auch die Rolle Österreichs in den Gründungsjahren thematisiert.
Frau Assoz. Prof. Dr. Röhrlich Elisabeth promovierte 2009 an der Universität Tübingen und hatte seitdem verschiedene Fellowships inne, darunter am Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington. Seit September 2022 ist sie Assoziierte Professorin am Institut für Geschichte der Universität Wien und seit März 2023 zudem Vizedekanin der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Ihr Forschungsbereich umfasst die Themen „Technik- und Politikgeschichte des Atomzeitalters und des Kalten Krieges“, „Geschichte internationaler Organisationen (insbesondere der IAEO und der UN)“ und „Österreichische Zeitgeschichte in ihren internationalen Kontexten“. Diese Interessen führten dazu, dass sie 2011 das „IAEA History Research Project“ leitete. Angeregt von diesem Projekt erschien 2022 ihre zweite Monografie „Inspectors for Peace: A History of the International Atomic Energy Agency“. In den frühen Phasen dieses Projektes wurde sie Mitglied des „Nuclear Proliferation International History Project“ (NPIHP), einer globalen Gruppe von Nuklearhistorikern, die laut ihr ihre „akademische Familie“ darstellt.
Nachdem der amerikanische Präsident Dwight David Eisenhower am 8. Dezember 1953 vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York eine Rede gehalten hatte, die bald unter dem Namen „Atoms for Peace“ Bekanntheit erlangte, wurde am 29. Juli 1957 die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) gegründet – unter anderem von den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion. Nach längeren Diskussionen wurde Wien als Amtssitz ausgewählt. Das Ziel der Organisation ist es, die Atomtechnologie vor allem in den Bereichen Medizin, Wissenschaft, Landwirtschaft und Energiegewinnung voranzutreiben und gleichzeitig deren militärische Nutzung zu unterbinden. Im Podcast entwirrt Frau Assoz. Prof. Dr. Röhrlich Elisabeth die paradoxe Aufgabe der IAEO, nukleares Wissen und Technologie weiterzugeben und gleichzeitig Atomwaffenprogramme zu verhindern. Des Weiteren wird auch die Rolle Österreichs, insbesondere in den Gründungsjahren, sowie der damit verbundene „spirit of Vienna“ angesprochen.
Interviewer:
Hannah Fill ist master-Studentin an der Universität Innsbruck.
Nora Hitthaler ist master-Studentin an der Universität Innsbruck.