This is a cache of https://www.uibk.ac.at/de/newsroom/2024/weltraummedizinerin-erhielt-hochdotiertes-forschungsstipendium/. It is a snapshot of the page at 2024-11-26T15:34:17.430+0100.
Weltraummedizinerin erhielt hochdotiertes Forschungsstipendium – Universität Innsbruck
Preisträgerin mit Vertreterinnen von Zonta und Uni Innsbruck

v.l. Jutta Trube (Governor Zonta District 14), Janette Walde (Vizerektorin für Lehre und Studierende), Carmen Possnig, Carmen Kronawettleitner (Zonta Innsbruck) und Petra Hackenberg-Wiedl (Zonta Amelia Earhart Chair District 14) 

Wel­traum­me­di­zi­ne­rin erhielt hoch­do­tier­tes For­schungs­sti­pen­dium

Carmen Possnig, Weltraummedizinerin am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck und Reserveastronautin der European Space Agency (ESA), wurde am 19. November mit dem mit 10.000 US-Dollar dotierten Amelia-Earhart-Fellowship von ZONTA ausgezeichnet.

Carmen Possnig ist Weltraummedizinerin am Institut für Sportwissenschaft der Uni Innsbruck und als Reserveastronautin der European Space Agency (ESA) die nächste Österreicherin im All. Sie verbrachte 13 Monate als Forschungsärztin für die ESA in der Antarktis, wo sie biomedizinische und psychosoziale Studien durchführte. Für ihre Studie über die Auswirkungen von Mikrogravität auf die Gesundheit von Astronaut:innen wurde sie von Zonta International mit dem mit 10.000 US-Dollar dotierten Amelia-Earhart-Fellowship ausgezeichnet. Anlässlich der Preisverleihung gab Carmen Possnig nähere Einblicke in ihre Forschungsaktivitäten, in das Leben in der Antarktis und wie sie von dort den Schritt Richtung All schaffte.

„Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Es ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, dieser Gruppe von jungen Wissenschaftlerinnen anzugehören, die in so vielen verschiedenen Bereichen forschen, aber mit einer gemeinsamen Leidenschaft: der Erforschung des Weltalls“, so Carmen Possnig. Die gebürtige Kärntnerin und ausgebildete Allgemeinmedizinerin absolviert derzeit ihr PhD-Studium an der Universität Innsbruck und untersucht in Studien zur Bettruhe, wie der Körper auf lange Liegezeiten reagiert. Dies ist sowohl für Astronaut:innen in der Schwerelosigkeit als auch für bettlägerige Menschen relevant. Während der Studie liegen die Proband:innen für zwei Tage durchgehend im Bett und dürfen dieses unter keinen Umständen verlassen: eine Schulter muss stets die Matratze berühren. Aus früheren Studien weiß man, dass sich dabei der Blutfluss ins Gehirn stark verlangsamt. Das könnte negative Folgen für die kognitiven Fähigkeiten der Astronaut:innen sowie Patient:innen haben. Das Ziel der Studie ist es also, herauszufinden, warum der Blutfluss sich verlangsamt, und was man dagegen tun kann.

Von ihrer eigenen Forschung kann Carmen Possnig auch selbst profitieren, wenn sie als nächste Österreicherin ins All fliegt: Die Wissenschaftlerin wurde unter 22.500 Bewerbungen als eine von 11 Reserveastronauten der European Space Agency ausgewählt.

Zur Person

Carmen Possnig, geboren 1988 in Klagenfurt, schloss 2014 ihr Studium an der Medizinischen Universität Graz ab. Nach ihrer Approbation als Allgemeinmedizinerin verbrachte sie 13 Monate als Forschungsärztin (MD) in der Concordia-Station in der Antarktis, wo sie für die Durchführung biomedizinischer und psychosozialer Forschungsexperimente der ESA verantwortlich war und das medizinische Rettungsteam leitete.
Seit 2020 ist Carmen Possnig Doktorandin im Fachbereich Raumfahrtphysiologie am Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Durchblutung des Gehirns durch Mikrogravitation.

Zum Preis

Amelia Earhart war die wohl bekannteste Pilotin der USA und die erste Frau, die den Atlantik im Alleingang überflog. Die Frauenrechtlerin Earhart war Mitglied von ZONTA, einer Serviceorganisation, die sich für die Gleichstellung und Förderung von Frauen stark macht. Durch ihren Mut und ihren Entdeckergeist legte sie den Grundstein für spätere Errungenschaften der modernen Luftfahrt und ebnete den Weg für Frauen in der Luftfahrt. Das nach ihr benannte Fellowship ist mit 10.000 USD dotiert und wird jedes Jahr an Doktoratsstudentinnen für außergewöhnliche Leistungen in der angewandten Forschung im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik oder Weltraumwissenschaften vergeben.

Zonta International ist ein Serviceclub von Frauen, die sich für eine bessere Welt für Frauen und Mädchen einsetzen. Zonta International wurde 1919 in den USA gegründet. Heute ist die NGO in 62 Ländern vertreten, hat Beraterstatus bei der UNO und partizipatorischen Status im Europarat. Der Zonta Club Innsbruck 1 wurde 1970 gegründet und arbeitet seither ehrenamtlich zugunsten von Frauenprojekten in Tirol und Zonta-Bildungsprogrammen wie demAmelia Earhart Fellowship und dem Women in Business-Stipendium.

Podcast

    Nach oben scrollen