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In memoriam Herlinde Pissarek-Hudelist – Universität Innsbruck

In memoriam Herlinde Pissarek-Hudelist anlässlich des 25. Todestages

Dienstag, 18. Juni 2019, 17.00 Uhr
Dekanatssitzungssaal, Karl-Rahner-Platz 1, 6020 Innsbruck

Programm

17.00 Uhr Dekanatssitzungssaal
Begrüßung
Josef Quitterer, Dekan
Martina Kraml, Professorin für Katechetik/Religionspädagogik und Religionsdidaktik

Lebensbilder Herlinde Pissarek-Hudelist
Gertraud Ladner

Gastvortrag Gunda Werner
„Das kannst du dir nicht vorstellen, was hier los ist!“
Eine Erzählreise von der feministischen Theologie zur Gender-Theorie

19.00 Uhr Jesuitenkirche
Gedenkgottesdienst

Im Anschluss laden wir zu einer Agape ein.

 

Einladung als PDF (nicht barrierefrei)

 

Dieser Vortrag wurde als Artikel veröffentlicht:
Gunda Werner:  Der lange Schatten des 19. Jahrhunderts. Gender-Rezeption in der römisch-katholischen Kirche seit 1994/1995. Eine theologische Diskursanalyse. In: Bernhard Grümme und Gunda Werner: Judith Butler und die Theologie. Herausforderung und Rezeption. transcript, 2020, 287–306.

Herlinde Pissarek-Hudelist, geb. 1932, begann 1950 ihr Theologiestudium an der Theologischen Fakultät Innsbruck und promovierte 1960 bei Hugo Rahner. Sie arbeitete an verschiedenen Instituten unserer Fakultät als Hochschulassistentin, u.a. bei Karl Rahner und Josef A. Jungmann, und war freie Mitarbeiterin der „Zeitschrift für Katholische Theologie”. 1959 heiratete sie den Psychologen Theodor Pissarek; aus der Ehe stammen vier Kinder.
Im Laufe ihrer Berufslaufbahn erteilte sie Religionsunterricht an neun verschiedenen Schultypen. Ab 1978 übernahm sie an der Theologischen Fakultät schulpraktische Übungen und wurde 1981 Vertragslehrerin im Hochschuldienst. 1984 wurde sie erste Ordinaria und Institutsvorstand am neu errichteten Institut für Katechetik und Religionspädagogik. Die engagierte Vermittlung und Elementarisierung theologischen Denkens und das Ernstnehmen von Lebenssituationen kennzeichnete ihr religionspädagogisches Wirken. Ab Anfang der 1980er-Jahre begeisterte sie sich zunehmend für die feministische Theologie. Für die Studienjahre 1989-1991 wurde sie zur Dekanin der Theologischen Fakultät Innsbruck gewählt, damit war sie weltweit die erste Frau in dieser Rolle. Es folgte die Wiederwahl für eine zweite Amtsperiode von 1991-1993. Ihre Amtsführung war geprägt von dem Bemühen um Zusammenarbeit und Konsens auf breiter Basis, dabei ging sie Konflikten und Schwierigkeiten nicht aus dem Weg. Am 19. Juni 1994 verstarb Herlinde Pissarek-Hudelist nach längerer schwerer Krankheit und wurde damit mitten aus einem engagierten Berufsleben gerissen.

Über Herlinde Pissarek-Hudelist:
Bader, Günther / Heizer, Martha (Hg.): Theologie erden. Erinnerungen an Herlinde Pissarek-Hudelist. Kulturverlag Thaur 1996.

Gunda Werner studierte Philosophie und Theologie in Münster, lehrte Dogmatik in Tübingen und Bochum, ist Universitätsprofessorin am Institut für Dogmatik an der Karl-Franzens-Universität Graz, das sie seit April 2018 leitet. In den Jahren 1994 und 1995 wurde auf der U.N. International Conference on Population and Development in Kairo und während der Fourth World Conference on Women in Beijing unter der Perspektive der Gesundheit und Entwicklung auch über die „Gender-gerechtigkeit“ diskutiert und zu dieser Beschlüsse gefasst. Diese beiden Konferenzen markieren einen Paradigmenwechsel in zwei sehr unterschiedlichen Bereichen: zum einen nehmen sie die Mitte der 90er-Jahre noch frisch veröffentlichten Forschungen von Judith Butler zu der Differenzierung und sozialen Konstruktion von Sex und Gender in einer politischen Perspektive auf; zum anderen reagiert der Vatikan auf diese Entwicklung mit dem seither üblichen Label der „Gender-Ideologie“. In der Frauenforschung wird Mitte der 90er-Jahre der Übergang von der zweiten Frauenbewegung in die dritte vollzogen.

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