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zahnbrecher – Universität Innsbruck

Absolvent Michael Zahnbrecher - Vorstandskommunikation bei Infineon Technologies AG

Derzeitige Tätigkeit:

Vorstandskommunikation bei Infineon Technologies AG

Davor verschiedene Stationen in der Unternehmenskommunikation

Studium: 

M.A. Soziologie: Soziale und politische Theorie (2012-2015 in Innsbruck)

B.A. Sozialwissenschaften (2008-2012 in Augsburg)

FAQ  

Foto Alumni Zahnbrecher

- Warum hast Du Dich/haben Sie sich für das Studium der Soziologie entschieden? Welche Alternativen gab es für Dich/Sie sonst noch?

Ich habe mich für gesellschaftliche und politische Themen interessiert und mein Studienfach in erster Linie nach diesen Interessen ausgewählt. Anfangs hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, nach dem Studium als Journalist zu arbeiten. Alternative Studiengänge waren für mich damals Psychologie oder auch lehramt, z.B. Englisch und Geschichte. 

- Wofür hast Du Dich/haben Sie sich im Studium am meisten begeistert?

Das Hineindenken und -arbeiten in eine Theorie, ihre Möglichkeiten und Grenzen zu diskutieren und anderen Denkansätzen gegenüberzustellen. Im Master haben mich die unterschiedlichen Ansätze der Erkenntnistheorie besonders fasziniert.

- Hattest Du/hatten Sie zu Beginn des Studiums bereits eine Idee, wo Du/Sie nachher landen würdest/würden?

Es gab mehrere Bereiche, die ich spannend fand, wie zum Beispiel Journalismus, zwischendurch auch Marktforschung, vor allem, weil ich (überraschenderweise) an Statistik Gefallen gefunden hatte.

- Und wie bist Du/sind Sie zu der jetzigen Stelle gekommen?

Ich habe 2014 bei Infineon als Werkstudent angefangen und für das Online-Mitarbeitermagazin Artikel geschrieben. Die Arbeit war vielseitig und interessant, aber auch meine Kolleg*innen und die Unternehmenskultur waren ausschlaggebend, dass ich dort bleiben wollte. Anschließend habe ich dann ein Trainee-Programm in der Kommunikationsabteilung absolviert. Danach wurde ich fest übernommen und habe zunächst im Bereich Change- und Leadership-Kommunikation gearbeitet. 2020 habe ich dann in den Bereich Vorstandskommunikation gewechselt.

- Was hat Dir/Ihnen im Nachhinein besonders geholfen, nach dem Studium einen Job zu finden?

Wer Soziologie studiert hat, tut sich tendenziell schwerer, zu benennen, welche Fähigkeiten man im Studium konkret erlernt hat, als jemand der zum Beispiel Maschinenbau studiert hat. Trotzdem sind die Kompetenzen eines Soziologie-Studiums wertvoll – sowohl was das Fachliche angeht als auch im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung. Diese Erkenntnis, also das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, wenn sie auch nicht immer klar greifbar sind, ist für die Jobsuche sicher von Vorteil.

Ich denke auch, dass es gerade bei Fächern, die kein berufliches Zielbild vorgeben, sinnvoll ist, nicht zu spät den Kontakt mit der beruflichen Praxis zu suchen. Auf dem Weg bekommt man ein Gefühl dafür, ob einem eine Tätigkeit liegt und Spaß macht. Was ich persönlich vermeiden wollte, war die Situation, dass ich fachlich hoch ausgebildet, aber ohne Praxiserfahrung ins Berufsleben starten sollte. In dieser Hinsicht war die Werkstudentenstelle sehr hilfreich; ebenso aber ein Praktikum in der Marktforschung, mit der Erkenntnis, dass ich diesen Weg nicht weiterverfolgen wollte.      

- Inwieweit hat Dir/Ihnen das Studium geholfen?

Ein quasi-wissenschaftlicher Anspruch an die eigene Arbeit ist in vielen Berufen nützlich, so auch in meinem. Argumente kohärent aufzubauen, Kontext zu liefern, geeignete Quellen heranzuziehen, Gegenargumente zu antizipieren – all das das habe ich im Studium gelernt und das ist auch in meiner Arbeit heute noch hilfreich. Die konkreten Inhalte des Studiums wende ich im Arbeitsalltag nicht unmittelbar an, aber sie prägen das Denken und so fließen sie auch in die Arbeit mit ein.  


- Was sind die wichtigsten Erfahrungen aus Deiner/Ihrer Studienzeit?

Das Privileg, Wissen und Bildung zu erfahren, ohne daran immer einen konkreten ökonomischen Verwertungsanspruch zu knüpfen. Das, was also als Schwäche des Studiengangs gesehen werden kann, sehe ich als großen Wert, v.a. für die Persönlichkeitsentwicklung – und damit mittelbar auch für das Berufsleben.    

Auch das Arbeiten auf eine Deadline hin, das Sortieren von Inhalten, das Priorisieren von Aufgaben waren praktische Erfahrungen, die vermutlich in jedem Beruf nützlich sind.   


- Was würdest Du/würden Sie heute anders machen bzw. bereust Du/bereuen Sie im Zusammenhang mit dem Studium etwas?

Für ein Auslandssemester schien nie der passende Zeitpunkt zu sein, aber eigentlich hätte ich gerne eines gemacht. Stichwort „Priorisieren“ (s.o.) – das hätte ich höher priorisieren sollen.

 
- Woran denkst Du/denken Sie besonders gern zurück?

Das Miteinander im Studiengang – innerhalb und außerhalb der Uni –, die Diskussionen in den Seminaren; das Privileg, von Dozenten komplizierte Inhalte verständlich aufbereitet zu bekommen.


- Zu guter Letzt: Gibt es einen Rat, den Du/Sie aktuellen Studierenden für ihren Einstieg in die Berufswelt mitgeben möchtest/möchten?

Die Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten sollte einem Mut machen. In den meisten Stellenausschreibungen wird nicht explizit nach Soziolog*innen gesucht, aber ihre Kompetenzen werden an vielen Stellen gebraucht (z.B. Kommunikation, Personalwesen, Strategieentwicklung).  

Dasselbe gilt für viele andere Fachrichtungen. Im Bereich Unternehmenskommunikation hatte ich Kolleg*innen mit allen möglichen fachlichen Hintergründen, darunter ein Historiker und ein Theaterwissenschaftler.

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