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Forschungsinstitut Brenner-Archiv – Universität Innsbruck

Schriftstück des Brennerarchivs

Forschungsinstitut Brenner-Archiv

Das Brenner-Archiv ist ein Forschungsinstitut der Universität Innsbruck und zugleich das Tiroler Literaturarchiv. Im Mittelpunkt steht die Bewahrung und Kritik des kulturellen Gedächtnisses. Das Brenner-Archiv verwahrt derzeit etwa 280 Nachlässe, Vorlässe, Teilnachlässe und Sammlungen vor allem von Schriftstellerinnen und Schriftstellern, aber auch von Philosophen, Musikern und Künstlern (dazu gehört ein umfangreicher Bestand an Fotos, unter anderem zahlreiche von Karl Kraus und Georg Trakl).

Ein Zentrum der Sammlung ist das Archiv Ludwig von Fickers, des Herausgebers der Kulturzeitschrift „Der Brenner“ (1910-1954): Zu diesem Archiv gehört ein beträchtlicher Teil des Nachlasses von Georg Trakl als eigene Sammlung. Dieses Kernstück des Brenner-Archivs umfasst nicht nur Manuskripte von „Brenner“-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie publizistische Materialien aus der Redaktion des „Brenner“, sondern auch die umfangreiche Korrespondenz Ludwig von Fickers mit Persönlichkeiten aus Literatur, Philosophie und Kunst. Entsprechend der überregionalen und interdisziplinären Ausrichtung der Zeitschrift „Der Brenner“ wurden im Laufe der Jahre Nachlässe aus dem Umkreis der österreichischen Moderne erworben (Teilnachlässe Karl Kraus, Sidonie Nádherný von Borutin, Leopold Liegler und Fritz von Herzmanovsky-Orlando). In außerordentlicher Dichte sind Tiroler Autorinnen und Autoren des 19. und 20. Jahrhunderts dokumentiert (von Franz Kranewitter und Karl Schönherr bis Norbert C. Kaser, johannes E. Trojer, Otto Grünmandl und Lilly von Sauter), sowie einzelne auch aus Vorarlberg (Max Riccabona). Die Villa Rosenegg sowie der umfangreiche Nachlass des Volksschriftstellers Rudolf Greinz gingen 2018 durch eine großzügige Schenkung an die Universität bzw. an das Brenner-Archiv über. Darüber hinaus werden einzelne Vorlässe lebender Autorinnen und Autoren betreut (z.B. Karl Lubomirski, Felix Mitterer, Joseph Zoderer). Berücksichtigt werden ferner das Theater (Sammlung Exl-Bühne) und der Literaturbetrieb (Österreichische Jugendkulturwochen, Innsbrucker Wochenendgespräche). Die Sammlung Edith Duschka enthält zahlreiche von Anny Engelmann (Suska) gestaltete Bilderbücher. Neben literarischen Dokumenten sammelt das Brenner-Archiv auch Materialien aus Philosophie (Ferdinand Ebner, Ernst von Glasersfeld, Wolfgang Stegmüller, Teilnachlass Ludwig Wittgenstein), Bildender Kunst (Albin Egger-Lienz, Max von Esterle, Erich Lechleitner, Wilfried Kirschl), Musik (Othmar Costa, Josef Matthias Hauer, Haimo Wisser, Peter Zwetkoff), Architektur (z.B. Paul Engelmann), Theologie und Physik (Teilnachlass Erwin Schrödinger).

Die Bestände des Brenner-Archivs sind nicht entlehnbar, können also nur vor Ort eingesehen werden. Für Ausstellungen können Archivmaterialien aus dem Haus gegeben werden. Kopien und Scans werden auf Anfrage angefertigt. Der Lesesaal ist öffentlich zugänglich.

 

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