Das neue Doktoratsstudium
Die erste nachweisbare Verleihung eines Doktorgrades fand 1219 in Bologna nach Bestätigung der Promotionsordnung durch Papst Honorius III. statt. Natürlich hat sich seither im Bildungsbereich sehr viel gewandelt. Mit der bedeutendsten Studienreform der letzten Jahrzehnte, dem "Bologna-Prozess", werden auch die Doktoratsstudien wesentliche Veränderungen erfahren: den AbsolventInnen eines nunmehr dreijährigen Doktoratsstudiums wird der akademische Grad einer "Doktorin der..."/"eines Doktors der..." oder der akademische Grad "Doctor of Philosophy" (abgekürzt PhD) verliehen.
Allgemeine Informationen
» Eckpunkte und Umsetzung
» JungforscherIn - NachwuchswissenschaftlerIn
» Fachkompetenzen
» Generische Kompetenzen
» Doktoratsstudienangebot
Eckpunkte und Umsetzung
Im Zentrum der neuen Doktoratsstudien an der Universität Innsbruck steht die eigenständige wissenschaftliche Forschungsleistung, welche von strukturierten, curricularen Elementen (mind. 30 ECTS-AP) begleitet wird. Die neuen Doktoratsstudien sind entsprechend der Europäischen Studienstruktur, den Empfehlungen der Österreichischen Universitätenkonferenz und den "Ten Salzburg Principles" modular gestaltet und strukturiert. Das curriculare Angebot der Doktoratsstudien wird jährlich vor der abschließenden Planung universitätsweit gemeinsam besprochen, um mögliche gemeinsame Interessen und Nutzungen einbringen zu können und den curricularen Bedarf für DissertantInnen aller Fakultäten und Fachbereiche festzustellen. Nicht zuletzt dadurch werden die Potentiale der Volluniversität Innsbruck ausgeschöpft und Projekte gefördert, in denen WissenschafterInnen unterschiedlicher Disziplinen gemeinsame Module gestalten. Die fächerübergreifende Zusammenarbeit, aber auch die Betreuung von NachwuchswissenschafterInnen werden im Rahmen der neuen Doktoratsstudien ins Zentrum der [Aus-]Bildung gestellt und mit der Dissertationsvereinbarung auf eine transparente, verbindliche Ebene gehoben.
JungforscherIn - NachwuchswissenschaftlerIn
Durch eine frühzeitige Einbindung der Studierenden in die Forschungsgemeinschaft wird der Status der Studierenden als JungforscherInnen bzw. "Early-Stage-Researchers" gefestigt. Dadurch spricht dieses Doktoratsstudium vor allem Studierende an, die eine wissenschaftliche Laufbahn bzw. gehobene Positionen in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur anstreben. Mit dem Status "NachwuchswissenschaftlerIn" bzw. "JungforscherIn" versehen, treffen die DoktorandInnen an der Universität Innsbruck auf eine sie fördernde und fordernde Forschungsumgebung. Die JungforscherInnen schöpfen aus dem Potenzial einer Volluniversität mit lang zurückreichender Forschungstradition und profitieren vom spannenden interdisziplinären, intra- und interuniversitären Austausch. Die Einbindung in die internationale Forschungsgemeinschaft soll bei den Studierenden schon früh die Freude an einer Publikations- und Präsentationstätigkeit wecken. DoktorandInnen werden im Studium auch dazu befähigt, Wissen zu transferieren und interessierten Laien adäquat näherzubringen. Hierdurch können sie durchaus dem Vorbild großer Wissenschaftler wie Galilei, Darwin oder Einstein folgen, deren faszinierende Leistungen auch dadurch herausstechen, dass sie von interessierten zeitgenössischen Laien bemerkt und verstanden wurden.
Fachkompetenzen
Doktoratsstudierende an der Universität Innsbruck erwerben Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, einen eigenen Beitrag zur Forschung zu leisten, der die Grenzen des Wissens der Forschungsdisziplin erweitert und nationaler und internationaler Begutachtung durch FachwissenschaftlerInnen standhält. Ausgestattet mit entsprechenden Kompetenzen in Methoden und Wissenschaftstheorie konzipieren Doktoratsstudierende eigenständig Forschungsvorhaben und sind in der Lage, diese mit wissenschaftlicher Integrität, und unter Bedachtnahme ethischer Gesichtspunkte verantwortungsvoll durchzuführen.
Generische Kompetenzen
Der Erwerb von Wissen, speziellen Fertigkeiten bzw. "Generischen Kompetenzen" erfolgt sowohl im Rahmen der originären Forschungstätigkeit als auch im Rahmen eines strukturierten curriculums. Die für den Kompetenzerwerb notwendigen Veranstaltungen werden durch die jeweiligen Curricula (zum Beispiel im Rahmen von durch Studierende selbst organisierten Workshops) oder im Rahmen eines für alle DoktorandInnen zugänglichen Angebots abgedeckt. Eine Vielzahl an geblockten Veranstaltungen ermöglicht ein intensiviertes Arbeiten an der eigenen Dissertation durch eine relativ flexible Zeiteinteilung.