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Michael Gaismair im Fokus – Universität Innsbruck
Drei Personen stehen neben einander vor drei Fahnen (Tirol, Österrreich, EU)

Rektorin Veronika Sexl, Historiker Robert Rebitsch und Landesarchivdirektor Christoph Haidacher (re.) begrüßten die Tagungsteilnehmer:innen im Großen Saal des Landhauses.

Michael Gais­mair im Fokus

Eine Tagung am 14. November 2024 in Innsbruck rückte die Geschichte rund um Michael Gaismair in den Fokus. Eröffnet wurde die Michael Gaismair-Tagung im Großen Saal des Landhauses von Rektorin Veronika Sexl und Landesarchivdirektor Christoph Haidacher.

Anlässlich des kommenden 500. Gedenkjahres des Bauernaufstandes in Tirol organisierten das Land Tirol, das Tiroler Landesarchiv und die Kulturabteilung des Landes Tirol, sowie die Universität Innsbruck eine Tagung zu den Geschehnissen, Personen und zur Rezeptionsgeschichte von 1525/26. Der Bauernaufstand vor 500 Jahren erschütterte nicht nur den süd- und mitteldeutschen Raum, sondern auch die Grafschaft Tirol und die beiden angrenzenden Fürstbistümer Brixen und Trient. Michael Gaismair, der Obriste Feldthauptmann des Brixner Bauernhaufens, wurde zur zentralen Persönlichkeit des Tiroler Bauernaufstandes.

Veronika Sexl betonte in ihren Begrüßungsworten, dass „ein Gedenkjahr nicht nur dazu dienen soll, Persönlichkeiten und Ereignisse der damaligen Zeit in Erinnerung zu rufen, sondern auch unser bisheriges Wissen über diese Personen und Ereignisse jener Zeit kritisch zu hinterfragen und auf wissenschaftlicher Basis neu zu bewerten.“ Dem kamen die Referent:innen in vorzüglicher Weise nach. Birgit Emich von der Goethe Universität Frankfurt gab einen Überblick über den großen deutschen Bauernkrieg und stellte die bekannten Zwölf Artikel der oberschwäbischen Bauern vor. Jörg Schwarz vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie referierte über die Landwirtschaft und Bauern des Spätmittelalters, Martin Schennach, Leiter des Instituts für Römisches Recht und Rechtsgeschichte, stellte eine Neuinterpretation der bekannten „Landesordnung“ von Michael Gaismair vor. Ulrike Tanzer, Leiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv, ging auf Michael Gaismair in der Literatur ein, wobei Sie ausführlich auf die Werke von Franz Kranewitter und Felix Mitterer einging. Andreas Oberhofer vom Stadtarchiv Bruneck verglich die beiden Tiroler „Helden“ Michael Gaismair und Andreas Hofer. Horst Schreiber, Leiter von erinnern.at, stellte die Rezeptionsgeschichte und die politische Instrumentalisierung der historischen Persönlichkeit des Michael Gaismairs in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Robert Rebitsch, Privatdozent und Lehrbeauftragter am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, gab in seinem Abendvortrag einen Überblick über die Geschehnisse in der Grafschaft Tirol und ging dabei auch auf Michael Gaismairs Rolle im Tiroler Bauernaufstand ein. Die Tagung im Großen Saal des Landhauses stieß auf großes öffentliches Interesse.

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