"Seit den späten 1980er-Jahren ist Österreichs Verhältnis zu Israel von unserer nationalsozialistischen Vergangenheit geprägt", sagt Gudrun Harrer.
In Österreich nicht unumstritten war Bruno Kreisky rund zehn Jahre zuvor noch einen pro-palästinensischen Kurs gefahren. Nach Kreisky ging das Interesse am Nahostkonflikt in Österreich zurück. Die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit, der EU-Beitritt und die Kriege in Ex-Jugoslawien traten ins Zentrum der Politik.
In den 2000er-Jahren war Österreichs Nahost Politik widersprüchlich. Stimmte Österreich in den Vereinten Nationen noch häufig für Palästina, erklärte der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz 2018 Israels Sicherheit zur "österreichischen Staatsräson".
Ein Gespräch über Österreichs Geschichte im Nahen und Mittleren Osten, die Beziehung zu Israel sowie die Rolle der Türkei.
Gudrun Harrer ist leitende Redakteurin bei Der Standard. Seit 20 Jahren unterrichtet sie an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien. Sie ist Expertin für den Nahen und Mittleren Osten.
Aufnahme vom 11.09.2023 an der Universität Innsbruck. Interview: Julia Schwab.
Links:
- Gudrun Harrer auf derstandard.at: https://www.derstandard.at/diskurs/kommentare/harrer
- Gudrun Harrer (2023): Die Außenpolitik gegenüber dem Nahen und Mittleren Osten sowie der Türkei, in: Martin Senn/Franz Eder/Markus Kornprobst (Hrsg.): Handbuch Außenpolitik Österreichs, Springer VS, Wiesbaden. [Open Access]
Zitieren:
Harrer, Gudrun; Schwab, Julia (2023): Widersprüchlich? Österreich und der Nahe und Mittlere Osten, Podcast PolitikWissen, Institut für Politikwissenschaft, Universität Innsbruck, https://www.uibk.ac.at/de/politikwissenschaft/kommunikation/podcast/harrer-nahost.
Music by Lost Harmonies.
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