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Wintersemester 2002/2003 – Universität Innsbruck

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Überblick über das Lehrangebot Wintersemester 2002/2003


Modul 1   Modul 2   Modul 3   Modul 4   Beschreibung des Lehrangebots   fem Transfer

 

Vorwort

 

Feministische Wissenschaft

befasst sich aus einem praktisch-politischen Erkenntnisinteresse heraus unter reflektiertem Einsatz wissenschaftlicher Mittel und Methoden mit dem Geschlechterverhältnis als zentralem Regelmechanismus unserer Gesellschaft.

Ziel ist eine Veränderung der Gesellschaft in Richtung einer ausgewogeneren Teilhabe und gleichberechtigten Selbstbestimmung der Geschlechter an der Gestaltung der Welt.

Im Juni 2002 wurde durch die

Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der Universität Innsbruck

dieser Wahlfachstudiengang endgültig implementiert. Sein Lehrangebot kann sowohl als ganzes im Ausmaß von 48 Semesterstunden als auch in Form von einzelnen, aufeinander aufbauenden Modulen im Ausmaß von jeweils 12 Semesterstunden im Bereich der empfohlenen sowie der freien Wahlfächer studiert werden.
Auch im

Wintersemester 2002/03

gibt es ein reichhaltiges Programm mit Lehrveranstaltungen aus vielen Fachbereichen:
Erziehungswissenschaften, Geschichte, Literaturwissenschaft, Politologie, Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Theologie, psychologie, Amerikanistik und Romanistik. Die Studierenden können sich so theoretisches, empirisch-analytisches und methodisches Fachwissen als Vertiefung und Erweiterung zu ihren Pflichtfächern erwerben.

Ein erfolgreiches Semester wünschen
Elisabeth Grabner-Niel und Alexandra Weiss,
Koordinatorinnen des Wahlfachstudienganges

Studienberatung

Dienstag, 1.10.2002 und Mittwoch, 2.10.2002, jeweils von 10.00 bis 11.30 Uhr
oder nach telephonischer Vereinbarung: 0512/507-9811
A-6020 Innsbruck, Innrain 52, Bruno-Sander-Haus, 1. Stock, Zimmer 60108.

 

Überblick

MODUL 1
Grundlagen Feministischer Gesellschafts- und Kulturwissenschaften

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden

 

Einführung in feministische Gesellschafts- und Kulturtheorien
Ralser, Michaela Einführung in eine feministische Gesellschaftsanalyse & Kulturkritik VO2 603.012
Ralser, Michaela Einführung in eine feministische Gesellschaftsanalyse & Kulturkritk PS2 603.013

 

Theorie – Empirie
Taddei, Elena Proseminar aus Geschichte der Neuzeit: Quellen zur frühneuzeitlichen Frauengeschichte PS2 617.114
Verdorfer, Martha Geschlecht und Geschichte. Frauen im historischen Diskurs - Erkenntnisse theoretischer Vertiefungen PS2 603.032

 

Geschichte der Frauenbewegung
Schlichtmeier, Verena/ Windisch Monika Die neue Frauenbewegung in Tirol seit 1970. Theorie und Geschichte einer sozialen Bewegung PS2 601.015

 

Kommunikatives Handeln: Vermittlung und Aneignung
Ortmann, Hedwig Gesten der Anerkennung und deren Bedeutung für eine gelingende pädagogische Kommunikation KU2 603.060
Stadtmüller, Sabine (Ohn)Macht der Medien? Öffentlichkeitserfahrung und feministische Medienkritik PS2 601.013

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MODUL 2
Vertiefungen feministischer Gesellschafts- und Kulturwissenschaften

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden

 

Geschlechterverhältnisse als Praxisverhältnisse
Schiessendoppler, Felizitas Frau und Recht
(aus Inhaltsbereich 2 "Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse")
VO2 305.600
Blanchard, Lynda Gender and the Development of Peace
(aus Inhaltsbereich 2 "Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse")
PS2 602.032
Bilden, Helga Identitätsbildung und Geschlechterdifferenz
(aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation")
PS2 603.021
Rendtorff, Barbara Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in den Erziehungswissenschaften
(aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation")
PS2 603.048
Ralser, Michaela Herkunft-Bildung-Geschlecht
(aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation")
PS2 603.057
Schacherl, Ingrid Geschlecht der Bildung - Bildung der Geschlechter
(aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechterspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation")
PS2 603.058

 

Geschlechterverhältnisse als Denkverhältnisse
Friedrich, Margret Von der väterlichen Gewalt zur Vaterlosen Gesellschaft
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
PS2 617.214
Gamper, Gabriele Die unheimliche Frau. Weiblichkeit in der Literatur und den anderen Künsten
(aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imagination")
PS2 601.012
Krainer, Larissa Bildung - Geschlecht - Ökonomie
(aus Inhaltsbereich 8 "Trennungszusammenhänge")
VO2 - Ring-vorle-sung 601.014
Bergmann, Anna KörperWissen. Geschlechterdiskurs der Moderne
(aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse")
PS2 603.020
Felden von, Heide Verbildete Töchter - gebildete Söhne. Bildungstheorien in Geschlechterperspektive
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
PS2 603.027
Fraisl, Bettina Read me: Körpercodes und -konstruktionen in Texten österr. Schriftstellerinnen um 1900 und 2000
(aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imagination")
AG2 608.073
Antretter, Martina American Beauty
(aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imagination")
PS2 610.014
Obermayr, Brigitte Tod und ein bißchen Liebe. Gender und Populär-Kultur
(aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imagination")
PS2 641.216

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MODUL 3
Spezialisierung: Geschlechterverhältnisse als Praxisverhältnisse

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden

 

Simon, Gertrud / Scharer, Matthias Selbstverantwortlich und in Beziehungen
(aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse")
SK2 223.007
Appelt, Erna Geschlechterverhältnisse in der EU u. in anderen Beitrittsländern
(aus Inhaltsbereich 1 "Feminismus/Feminismen als Bewegungsgeschichte/n und politische Praxis/en")
SE2 402.030
Simon, Gertrud / Scharer, Matthias Selbstverantwortlich und in Beziehungen
(aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse")
SK2 223.007
Appelt, Erna Geschlechterverhältnisse in der EU u. in anderen Beitrittsländern
(aus Inhaltsbereich 1 "Feminismus/Feminismen als Bewegungsgeschichte/n und politische Praxis/en")
SE2 402.030
Preglau, Max Individualisierung: Freisetzung aus Klasse, Familie und sozialem Geschlecht?
(aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation")
VO2 408.022
Auer, Manfred Understanding Gender and Organization
(aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität")
PS2 433.005
Meister-Scheytt, Claudia Genderorganization
(aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität")
SE2 433.006
Reis, Cristina Organising work and gender
(aus Inhaltsbereich 3 "Vergeschlechtlichung der Produktivität")
SE2 433.007
Hochleitner, Margarethe Internistische Geschlechterstudien
(aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse")
VO1 516.040
Hochleitner, Margarethe Frauenstudien in der Kardiologie
(aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse")
SE1 516.041
Zoller, Susanne "Es schmerzt das Herz". Kulturvergleichende Krankheits- und Gesundheitstheorien in Geschlechterperspektive
(aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse")
PS2 603.071
Strnad, Katherine Der Generationenvertrag im Mittelalter. Genderkonflikt zwischen Jugend und Alter
(aus Inhaltsbereich 2 "Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse")
SE2 617.011
Strnad, Alfred Frauenschicksale in der Renaissance. Zum weiblichen Persönlichkeitsbild und Selbstverständis an der Zeitwende
(aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation")
SE2 617.103
Strasser, Philomena Gewalt gegen Frauen in der Familie
(aus Inhaltsbereich 5 "Körper-Seelenverhältnisse")
SE2 720.288
Joshi, Chitra Gender, culture and politics in colonial india
(aus Inhaltsbereich 1 "Feminismus/Feminismen als Bewegungsgeschichte/n und politische Praxis/en")
VO2 622.017
Kipp, Godehard Ausgewählte Quellen zur Geschlechtergeschichte des frühen Christentums: Frühneuzeitliche Erzählungen und Berichte über "Heilige" (vor. Weibl. Geschlechts) von der hl. Maria bis zur hl. Pelagia v. Antiochien
(aus Inhaltsbereich 4 "Geschlechtsspezifische Vergesellschaftung / Sozialisation")
SE2 640.017


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MODUL 4
Spezialisierung: Geschlechterverhältnisse als Denkverhältnisse

Gesamtumfang: 12 Semesterstunden

 

Ladner, Gertraud Ethik der Achtsamkeit, Gerechtigkeit und das gute Leben
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
SE2 222.010
Werlhof von, Claudia Politik und Spiritualität
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
VO2 402.056
Werlhof von, Claudia Brauchen Frauen "die Göttin"
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
SE2 402.058
Werlhof von, Claudia Spiritualität der neuen sozialen Bewegung
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
SE2 402.057
Genth, Renate Hannah Arendts Theorie von den Elementen und Ursprüngen totaler Herrschaft
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
SE2 402.062
Hauser, Kornelia Theorie und Erfahrung. Wissen und Geschlecht
(aus Inhaltsbereich 6 "Wissens- und Denkverhältnisse")
SE2 603.026
Fuchs, Gerhild Dacia Maraini tra autobiografia e impegno femministico
(aus Inhaltsbereich 7 "Kunst und kulturelle Imagination")
PS2 611.216

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Beschreibung des Lehrangebots

Antretter, Martina:
American Beauty

610.014 PS 2 Stzw. Amerikanistik (343,344), 1. Studienabschnitt, Pflichtfach

Inhalt:
In this course we will approach a definition of "beauty" in American culture by looking at the ways in which modern society has been shaped by shifting concepts of beauty. Among the themes to be explored are: the cultural history of fashion (extreme beauty; the history of the corseted body; gender and fashion), beauty and self-image in American culture and the fabrication of beautiful women on screen (Greta Garbo, Marilyn Monroe, Marlene Dietrich).

Basisliteratur:
Valerie Steele, Fashion Theory; Gloria Steinem, Marilyn: Norma Jean; Susan Bordo, Unbearable Weight; Alison Lurie, The Language of Clothes;

Theoretischer Ansatz:
Cultural/historical survey of the meaning of "beauty" in the media and the fashion/beauty industry

Unterrichtsmethode:
Lecture, group discussion, presentation of research paper

Teilnahmebedingungen:
"Anglistik/Amerikanistik" students ("neuer Studienplan") should have passed the "Introduction to American Literature and Culture"

Prüfungsmodus:
oral presentation, in-class participation, research paper

Zeit, Beginn, Ort: Mo 17.00 - 18.30, Oct. 7, 2002, SR 40204 (GEIWI-Tower, 2nd floor)

Zur Person: Antretter Martina, University of Innsbruck and University of Trient; 'wissenschaftliche Beamtin am Institut für Amerikastudien'; Email: Martina.Antretter@uibk.ac.at

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Appelt, Erna:
Geschlechterverhältnisse in der EU und in den Beitrittsländern

402.030 SE 2 Politikwissenschaft

Inhalt:
Wie haben sich die Geschlechterverhältnisse in den europäischen Ländern in den letzten Jahrzehnten verändert? Wie wirken sich wohlfahrtsstaatliche Regime, aber auch der neoliberale Umbau dieser Regime auf die sozioökonomische Situation von Frauen und Männern aus? Sind Machtpositionen nach wie vor überwiegend männlich besetzt? Wie stark sind Frauen in den europäischen Parlamenten vertreten? Welchen Zugang haben Männer und Frauen zu den wichtigsten Ressourcen der europäischen Gesellschaften? Welche Rolle spielen Frauen heute in Politik und Medien? Können wir so ein neues Männerimage beobachten? Welche Rolle spielt hierbei die Europäische Union? Ist Gender Mainstreaming ein wirksames Konzept?

Prüfungsmodus: Aktive Teilnahme, mündliche Referate und schriftliche Arbeit

Basisliteratur: wird zu Beginn des Semesters bekannt gegeben

Anmerkungen: Anmeldung, max. 30 TeilnehmerInnen

Ziel: § 10(2)3+10(5)+10(4)c

Zeit, Beginn, Ort:
Di 9.45-11.15 Uhr, 8.10.02, SR 5

Zur Person:
Ao. Univ. Prof. Dr. Erna Appelt, Institut f. Politikwissenschaft, Email:erna.appelt@uibk.ac.at

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Auer, Manfred:
Understanding Gender and Organisation

433.005 PS2 ABWL-Pflichtfach, freier Wahlfachbereich

Inhalt:
Einführung in zentrale Zusammenhänge und Fragen von Geschlechterbeziehungen und -verhältnisse in Organisationen: Unterschiedliche theoretische Perspektiven, Gender im Kontext von Management, Führung und Organisationskultur

Basisliteratur:
Alvesson, M./Billing, Y. D. (1999), Understanding Gender und Organizations, London u.a., Sage Krell, G. (1998), Chancengleichheit durch Personalpolitik. Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen, Wiesbaden: Gabler Verlag

Theoretische Einbettung:
Es werden Zusammenhänge zu unterschiedlichen 'gender'-Theorien hergestellt: grundsätzlicher Ausgangspunkt ist die soziale Konstruktion des Geschlechts; es werden aber auch (post)strukturalistische Ansätze diskutiert; darüber hinaus werden personalpolitische Theorien einbezogen

Unterrichtsmethode: Input des Lehrveranstaltungsleiters, Diskussionen von Texten, Fallbeispielen

Unterrichtsziel:
Der Kurs zielt einerseits auf die Entwicklung von konzeptionellem und analytischem Wissen zum vertieften Verständnis von 'gender' in Organisationen und von Organisationen. Andererseits geht es um die Bearbeitung und kritische Diskussion von Veränderungsstrategien, die auf eine Gleichstellung von Frauen und Männern in Organisationen abzielen.

Teilnahmebedingungen:
Offen für alle Studienrichtungen; Abschluss des 1. Studienabschnittes

Prüfungsmodus:
Fachprüfung im Rahmen des Gesamtkurses; mündliche Prüfung

Zeit, Beginn, Ort: 9.10.02 9.45-13.00 Uhr, 11.10.02 9.00-17.00 Uhr, 23.10.02 9.45-13.00Uhr, Beginn 9.10.02 9.45 Uhr, SR 8, Sozial und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Zur Person:
Manfred Auer, Universitätsdozent am Institut für Organisation und Lernen, Universität Innsbruck (Habilitation: 'Vereinbarungskarrieren - eine karrieretheoretische Analyse des Verhältnisses von Erwerbsarbeit und Elternschaft' (erschienen im Rainer Hampp Verlag), 1999 bis 2000: Visiting Academic an der Thomas Coram Research Unit, Institute of Education, University of London im Rahmen eines Erwin Schrödinger-Auslandsstipendiums; Sozial- und wirtschaftswissenschaftliches Dokoratsstudium sowie Studium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Innsbruck, Email: Manfred.Auer@uibk.ac.at

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Bergmann, Anna:
KörperWissen. Geschlechterdiskurse der Moderne

603.020 PS 2 Zuordnung: I. 2.7

Inhalt:
In diesem Seminar soll mit Schwerpunkt auf die Geschichte der Schwangerschaftswahrnehmung und der Geburt ein Überblick der Ansätze von feministischer Wissenschaftskritik gegeben werden, die sich mit dem seit der Renaissance begründeten naturwissenschaftlichen Körperwissen befassen und eine Historiographie der Hebammenkunst während der frühen Neuzeit vorgelegt haben. Auch soll das Objektivitätsparadigma kennengelernt werden, unter dem im 19. Jahrhundert Psychiater, Anatomen und Anthropologen einen Frauen- und Männerkörper definierten, aus dem die geschlechtliche Beziehung zu Politik, Ökonomie und wiederum zur Wissenschaft selbst abgeleitet wurde. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts etablierte vor allem der medizinische Diskurs den Biologismus als wissenschaftliches Tatsachenarsenal, das der fundamentalen Entwertung von Frauen (Sexualität, Politik, Wissenschaft, Ökonomie) gesellschaftliche Realitätsmacht verlieh und die Basis für Rationalisierungsprozesse des Geschlechterverhältnisses im 20. Jahrhundert lieferte.

Methode:
Anhand von Texten gemeinsame Diskussionen

Teilnahmebedingung: Anwesenheit

Zeit, Ort, Beginn: Fr. 17.01.03 (10.00-18.00), Sa. 18.01.03 (10.00-16.00)/ SR 50113 10 (ILS, GeiWi, 1. Stock), Fr. 31.01.03 (10.00-18.00), Sa. 01.02.03 (10.00-16.00)/ UR 10 (GeiWi, Innrain 52, 5. Stock)
Vorbesprechung: Donnerstag, 10. Oktober, 18.00-20.00, L 1

Zur Person:
Studium der Politischen Wissenschaft an der FU Berlin; promoviert am Institut für Politische Wissenschaft und Institut für die Geschichte der Medizin der FU Berlin; seit 1990 Gastdozentin an der Universität Innsbruck; 1990-1995 Wiss. Mitarb. am Institut für Soziologie der FUB; 1996-1999 Wiss. Mitarb. am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin im Rahmen eines SFP der DFG; WS 1999/2000 Aigner-Rollett-Gastprofessorin an der Karl-Franzens-Universität Graz; SS 2001 Gastprofessorin am Institut für Kulturwissenschaft der Universität Klagenfurt; z. Zt. Habilitationverfahren am Institut für Politische Wissenschaft der FU Berlin; Veröffentlichungen zur Geschichte von Medizin, Politik und Geschlecht; Buchpublikationen: Die verhütete Sexualität. Die medizinische Bemächtigung des Lebens, Berlin 1998; zusammen mit Ulrike Baureithel: Herzloser Tod. Das Dilemma der Organspende, Stuttgart 1999, 2001.

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Bilden, Helga:
Identitätsbildung und Geschlechterdifferenz

603.021 PS 2 Zuordnung: I, 2.7 und C 459: II, 4.2

Inhalt:
Der Identitätsbegriff ist in den letzten Jahrzehnten in aller Munde. Das weist darauf hin, dass es um etwas nicht (mehr) Selbstverständliches, etwas Problematisches, neu zu Bestimmendes geht. Alte Zugehörigkeiten und Eindeutigkeiten gehen verloren. So ist von Patchwork-Identität, Teil-Identitäten, Identitätsarbeit, narrativen Identitätskonstruktionen usw. die Rede. Das Zwei-Geschlechter-Denken und Geschlechtsidentitäten werden hinterfragt, theoretisch in "dekonstruktiven" feministischen Ansätzen, praktisch von Transgender-Personen. Die Ethnologie weist auf Gesellschaften mit 3, 4, 5 Geschlechterkategorien und der Möglichkeit des Geschlechtswechsels hin. Mit Bezug auf diese Kontexte soll das Seminar in klassische Theorien der Identitätsbildung (Erikson, Mead) und neuere Identitätskonzepte einführen sowie ältere und neuere Auffassungen von Geschlechtsidentität und ihrer Entwicklung vorstellen, insbesondere psychoanalytische Konzepte (Fast, Chodorov, Benjamin, Dimen u.a.).

Zugangsvoraussetzungen:
Einführung in den feministischen Theoriebereich muss vorher besucht sein

Vorgangsweise:
Einführung ins Thema durch Dozentin, Arbeit mit Texten, Kurz-Referate der TeilnehmerInnen, einige praktische Übungen

Prüfungsmodus:
Regelmäßige Teilnahme, Lesen der Texte/Diskussionsbeteiligung, Referat in einer AG, Weiteres (Hausarbeit oder Klausur) je nach TeilnehmerInnen-Zahl

Zeit, Beginn, Ort: Fr. 18.10.02 (14.00-19.30) / UR 10 (GeiWi, Innrain 52, 5. Stock), Fr. 29. 11.02 (14.00-20.30), Sa. 30.11.02 (09.00-15.00), Fr. 10.01.03 (14.00-20.30), Sa. 11.02.03 (09.00-12.30)

Zur Person:
Sozialpsychologin mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund,
Forschungsschwerpunkte: sozialpsychologische Geschlechterforschung, feministische Theorie(n) und Feministische Therapie(n), gender-sensible Therapie und Beratung, postmoderne Identitäts-Konzepte, Dekonstruktion von Natur/Kultur-Diskursen, Email: bilden@psy.uni-muenchen.de

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Blanchard, Lynda-Ann:
Gender and the Development of Peace

602.032 PS 2 Philosophie LA (291, 296), Philosophie, Pädagogik, psychologie (299)

contents:
This unit will explore the significance of gender in peace and conflict studies. From the operation in Australia of women's night patrols as a response to community violence, to the Grameen Bank's experience of the feminisation of poverty in Bangladesh, the course will focus on development as a community process. Feminist approaches to human rights and the role of women as agents of social change will be investigated. Issues to be addressed include gender in peace-keeping operations and the contribution of men and women as peacemakers.

The aims of this course include:
(i) To introduce students to philosophy, language and practice of non-violence
(ii) From investigating case studies, to develop skills in analysing situations of conflict and identifying the nature of peaceful solutions
(iii) To introduce students to values and strategies for community development
(iv) To practise skills of consciousness raising and empowerment
(v) To apply feminist analysis and evaluation to peace-building

Structure:
This proseminar will consist of a series of five workshop topics. Each workshop is 4hrs, divided into 2hr sessions. Each workshop topic will include exploration of set readings, examination of case studies and interactive student participation. Students will be required to give an oral presentation at the conclusion of the course.

Date, Time, Beginning: from Oct 21th - 25th at the University of Innsbruck. Mo, 10.00 Uhr, Bibl. II;
I will be attending the GABEK Symposium from Sept 18th at your University

About the Lecturer: Ms. Lynda-Ann Blanchard is the Programme Development Officer for the Centre. She is currently a doctoral candidate at this University and her research focuses on gender, cultural difference and social justice. Field visits involved working with indigenous women in regional Australian and remote Canadian settings. Her prior academic pursuits include an M.Phil (Women's Studies) and a graduate Dip.Ed (Higher Certificate) from the University of Western Australia. She has conducted interdisciplinary studies on topics ranging from non-adversarial government practice to national and international perspectives on violence against women. As a teacher and educational consultant in Australia and Japan, she developed curricula, advised on policy formulation and taught in prisons, schools and universities. At Sophia University (Japan) for three years, Lynda taught international studies and more recently has conducted peace education workshops for the Japanese Association of Language Teachers (JALT). In 2002, she will teach a proseminar on the intersection of gender and peace at the University of Innsbruck. Publications include six articles for domestic and international journals. She is also co-editor of Managing Creatively: Human Agendas from Changing Times (1996) and has collaborated on Human Rights Corporate Responsibility: A Dialogue (2000), Indigenous People and the Law in Australia (1995) and Women, Male Violence and the Law (1994).

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Felden von, Heide:
Verbildete Töchter - gebildete Söhne. Bildungstheorien in Geschlechterperspektive

603.027 PS 2 Zuordnung: I, 2.7

Inhalt: Im Europa des ausgehenden 18. Jahrhunderts war man sich dem Vernehmen nach über die Unterschiede zwischen Frauen und Männern sehr klar. Nach dem Konzept der Geschlechtscharaktere (Hausen) galten Frauen als schwach, passiv, fürsorglich und geduldig, Männer als stark, aktiv, willensstark und durchsetzungsfähig. Demzufolge entwickelte man unterschiedliche Bildungs- und Erziehungsvorstellungen für Mädchen und Jungen, damit sie für die ihnen auferlegten unterschiedlichen Aufgaben in der bürgerlichen Gesellschaft - Frauen im Haus, Männer in der Öffentlichkeit - entsprechend vorbereitet waren. Diese geschlechtstypischen Zuschreibungen sind bis heute wirksam, haben sich zum Teil institutionalisiert, werden aber spätestens seit der Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung in den 1970er Jahren in ihrer Gültigkeit angezweifelt. Geschlecht gilt heute nicht mehr als natürliche Kategorie, sondern als kulturelles Konstrukt. Auf der anderen Seite gilt Bildung im 20. Jahrhundert als universell und für alle gleich bedeutend. Frauen haben sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts den Zugang zu Universitäten erkämpft, und in den Schulabschlüssen sind die Mädchen eher führend. Doch ein vorschneller Verzicht auf die Geschlechtsperspektive in der Bildung ist trügerisch. Es geht nicht mehr um Bildung für Frauen oder Bildung für Männer, sondern um die Einfädelung der Geschlechtsperspektive in die Bildungstheorie im Sinne von "Bildung als gendered concept".
Das Seminar bietet eine Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bildung und Geschlecht, wobei sowohl historische Geschlechterforschung als auch aktuelle Theorien des Konstruktivismus die Grundlage bilden.

Vorgangsweise: Diskussion von Theorie-Texten, Medien-Rezeption, Plenums- und Kleingruppenarbeit, Referate im zweiten Block

Prüfungsmodus: Mündliche Reflexion am Ende des zweiten Blocks, Anwesenheit in der gesamten Lehrveranstaltung

Zeit, Beginn, Ort: Block Fr. 15. 11.02 (09.00-20.00), Sa. 16.11.02 (09.00-12.30) / Fr. 31.01.03 (09.00-20.00), Sa. 01.02.03 (09.00-12.30)

Zur Person: Heide von Felden, Privatdozentin, Dr. phil., Erziehungswissenschaftlerin, Email:Heide.von.felden@uni-oldenburg.de

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Fraisl, Bettina:
Read me! Körpercodes und -konstruktionen in Texten österreichischer Schriftstellerinnen um 1900 und 2000

608.073 AG 2 Philologie (Stzw. 332, 333)

Inhalt:
Schreibweisen der Gegenwartsliteratur von Frauen lassen sich insbesondere durch Einschreibungen physischer und struktureller Gewalt in einen Körper-Raum, die thematische Zentralsetzung des verletzlichen, leidenden, sterblichen Körpers, der entgegen der Vorstellung eines stählernen, tüchtigen Maschinekörpers mit Weiblichkeit positiv korreliert, und eine auffallende Körpermetaphorik, in der sinnliche Wahrnehmungen und Empfindungen (re)materialisiert werden, charakterisieren (Sigrid Weigel). Diese Phänomene lassen sich allerdings weder allein auf Schriftstellerinnen beschränken, wiewohl sie als besonders typisch gelten können, noch auf die Gegenwartsliteratur, da der weibliche Körper als potentiell jungfräulicher und mütterlicher und Muster seiner Aneignung und Enteignung bereits in Texten von Schriftstellerinnen um 1900 breiten Raum einnahmen.
Neuere Texte von Frauen zeichnen sich im Vergleich zur Literatur von Autorinnen um 1900 vielfach durch eine Radikalisierung von herrschaftlichen Gewaltverhältnissen aus, die ihre Spuren nicht nur an den dargestellten Körpern, sondern auch am Textkörper hinterlässt.

Theoretische Einbettung:
Für eine Analyse von Körper(de)konstruktionen ist eine philosophische und soziohistorische Kontextualisierung unerlässlich. Bestrebungen und Erfolge der so genannten 1. und 2. Frauenbewegung spielen dabei ebenso wie die sich um 1900 etablierende Psychoanalyse und poststrukturalistische Ansätze jüngerer Zeit eine wesentliche Rolle. Zusammenhänge von Natur und Kultur, Körper und Psyche, Identität und Alterität, auch Normalität und Wahnsinn werden behandelt; interdisziplinäre gender-Konzeptionen bilden den theoretischen Reflexionsrahmen.

Basisliteratur:
ausgewählte Prosatexte u. a. von L. Andro, Mela Hartwig, Else Kotanyi-Jerusalem, Maria Lazar, Grete Meisel-Hess, Wanda von Sacher-Masoch, Ingeborg Bachmann, Elfriede Czurda, Lilian Faschinger, Elfriede Jelinek, Elisabeth Reichart, Kathrin Röggla und Sabine Scholl;

Unterrichtsziele:
Sensibilisierung hinsichtlich einer Bewertung von Literatur, welcher die den Kanon bildenden herrschenden Kriterien zugrunde liegen; Problematisierung des Konzepts einer "weiblichen Ästhetik", Vermittlung von Grundlagen neuerer feministischer Literaturwissenschaft; Kenntnis einiger Primärtexte österreichischer Schriftstellerinnen um 1900 und um 2000; Erarbeiten verschiedener Körperdiskurse und deren Betrachtung aus einer gender-Perspektive;

Unterrichtsmethode: Vortrag der LV-Leiterin, Gruppenarbeiten und Diskussionen;

Prüfungsmodus: aktive Mitarbeit, Referat

Zeit, Beginn, Ort:
1. Teilblock: Fr, 11.10., 9-12.30h, 14-15.30h;
2. Tb.: Fr, 22.11., 9-12.30h, 14-17.30h; Sa, 23.11., 9-12.30h;
3. Tb.: Fr, 29.11., 9-12.30h, 14-17.30h; Sa, 30.11., 9-12.30h;
SR 8 (Germanistik)

Zur Person: Studium der Germanistik, PPP und Slawistik in Innsbruck, Freiburg i. Br. (D) und Graz, Promotion 2001, seit 1999 Mitarbeiterin im Spezialforschungsbereich "Moderne. Wien und Zentraleuropa um 1900" der Universität Graz, seit 2000 Lektorin am Institut für Germanistik und im Rahmen der interfakultären Lehre für Frauen- und Geschlechterforschung in Graz; Publikation: Körper und Text. (De-)Konstruktionen von Weiblichkeit und Leiblichkeit bei Mela Hartwig. Wien: Passagen 2002. (= Studien zur Moderne. 17.), Email:ina@gewi.kfunigraz.ac.at

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Friedrich, Margaretha:
Proseminar aus österreichischer Geschichte: Von der väterlichen Gewalt zur vaterlosen Gesellschaft

617.114 PS2 Geschichte

Inhalt:
In der Frauengeschichte wurde die Situation von Müttern in der ganzen Spannweite - von ihren jeweiligen rechtlichen Möglichkeiten bis zu den emotionalen Erwartungen an sie - immer wieder thematisiert. Die Stellung des Vaters, ausgehend von den Festlegungen, wer überhaupt "väterliche Gewalt" ausüben kann, über die möglichen und tatsächlichen Bereiche väterlicher Herrschaft bis zu den Veränderungen im Rollenbild und Selbstverständnis, sowie der Vergleich zwischen Regierungsform im Staat und Herrschaftsverhältnissen in der Familie waren bis jetzt zur selten Gegenstand geschichtswissenschaftlicher Untersuchungen. Diese Fragen sollen im PS anhand von gedruckten Quellen und der vorliegenden Literatur behandelt werden. In Verbindung damit werden die Forschungsansätze der Männer- und der Geschlechtergeschichte vorgestellt und diskutiert. Außerdem werden Literaturrecherche, Quellenkritik und der Umgang mit Sekundärliteratur geübt, sowie die Präsentation der Arbeitsergebnisse in mündlicher und schriftlicher Form.

Unterrichtsziel:
Beherrschung der grundlegenden Fertigkeiten wiss. Arbeitens, Wissen um verschiedene mögliche theoretische und methodische Zugänge, Fachwissen zur Thematik des PS und der damit zusammenhängenden politischen und sozialen Entwicklungen in der Geschichte Österreichs.

Unterrichtsmethode:
Einführende Vorträge durch die LV-Leiterin, Gruppenarbeit, Gespräch, Referat mit Diskussion.

Prüfungsmodus:
Mitarbeit im PS, Erledigung der kleineren schriftlichen Arbeitsaufträge, Referat, PS-Arbeit (ca.15 Seiten).

Basisliteratur: Wird in der LV bekanntgegeben.

Teilnahmebedingungen: Anmeldung im Zi. 40702

Zeit, Beginn, Ort: Mi 14.30-16.00 Uhr, 9.10.2002, SR 40601

Zur Person:
Assistentin am Institut für Geschichte, Abteilung Österreichische Geschichte.1974-1976 Studium der psychologie an der Ludwig - Maximilians - Universität München, 1983/84 bis 1988 Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Salzburg, 1988 Mag. phil., 1996 Dr. phil., 1988-1996 Mitarbeiterin an verschiedenen Forschungsprojekten am Institut für Geschichte an der Universität Salzburg, 1992-1996 dort (drittmittelfinanzierte) Vertragsassistentin, seit 1996 an der Universität Innsbruck,
Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Theorien der Geschichtswissenschaft, Geschichte der Geschichtswissenschaft, Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft, Bildungsgeschichte unter geschlechtsspezifischen Aspekten, Geschichte des Vereinswesens, der bürgerlichen Frauenbewegung, Geschichte der Privatrechtskodifikationen 18./19. Jh., Email:margret.friedrich@uibk.ac.at

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Fuchs, Gerhild:
Dacia Maraini tra autobiografia e impegno femministico

611.216 PS2 Romanistik

Inhalt:
Im Mittelpunkt steht das Werk der zeitgenössischen Autorin Dacia Maraini, die bereits seit den 60er Jahren schriftstellerisch aktiv ist und sich in dieser langen Zeitspanne in verschiedenen Gattungen wie auch in unterschiedlichen Schreibansätzen erprobt hat. Von ihr stammen lyrische, dramatische wie narrative Werke, feministisch u. politisch engagierte Texte sowie Texte mit dokumentarischen u. solche mit autobiographischen Zügen. Es soll versucht werden, durch exemplarische Lektüren der Breite ihres Werkes gerecht zu werden.

Basisliteratur:
DIOTIMA-Philosophinnengruppe aus Verona. Adriana Cavarero: Der Mensch ist zwei: das Denken der Geschlechterdifferenz (=Reihe Frauenforschung, Bd. 11). Wien: Wiener Frauenverlag, 1989. Cannon Joann: "Rewriting the Female Destiny: Dacia Maraini's La lunga vita di Marianna Ucrìa". In: Symposium (A Quarterly Journal in Modern Literatures) 49/2 (Summer 1995), S. 136 - 146. Sumeli Weinberg, Grazia: Invito alla lettura di Dacia Maraini. Pretoria: University of South Africa 1993.

Theoretische Einbettung:
Da es sich um ein in der Fremdsprache abzuhaltendes PS handelt, wird der Anteil an allgemeiner Gender- u. Feminismustheorie gering gehalten. Die Schriftstellerin wird in den Kontext des italienischen Feminismus gestellt, wobei insbesondere der Kreis um die "Libreria delle Donne di Milano", um das "Centro culturale Virginia Woolf" sowie der Philosophinnenzirkel DIOTIMA näher besprochen werden.

Unterrichtsmethode:
Nach einführenden Erläuterungen zur Autorin sowie zum gesellschaftlich-historischen u. literarischen Kontext, in dem sie steht, werden die Textanalysen der zu lesenden Werke von den Studierenden selbst in Form von mündlichen Referaten in italienischer Sprache vorgetragen u. zur Diskussion gestellt.
Das PS wird in italienischer Sprache abgehalten, was auch für die Referate der Studierenden gilt.

Unterrichtsziel:
Vermittlung der methodologischen Grundlagen zur Analyse literarischer Texte und zum Verfassen kurzer wissenschaftlicher Arbeiten; Vermittlung literarhistorischen Wissens zu einem Teilbereich der italienischen Literaturgeschichte; exemplarischer Einblick in die feministisch engagierte Literatur Italiens.

Teilnahmebedingungen:
Gute Italienischkenntnisse sowie die Kenntnis literarischer Analysemethoden. Beschränkte Teilnehmerzahl: 20 Personen.

Prüfungsmodus:
Für den Erwerb eines Zeugnisses sind an Leistungen zu erbringen: Lektüre der geforderten Werke; aktive Mitarbeit; eigenes Referat; Schlussklausur; 12-15seitige PS-Arbeit

Zeit, Beginn, Ort: Freitag 11.30-13.00, 5U.140

Zur Person:
Lehramtsstudium der Romanistik (Italienisch u. Französisch) an der Universität Innsbruck, Magisterabschluss 1987, Doktorat 1995, seit 1992 Assistentin für italienische u. französische Literaturwissenschaft am Institut für Romanistik, Universität Innsbruck; universitäre Lehrerfahrung seit 1989; einschlägige Publikation zum PS-Thema: "Zwischen einengender Lebensrealität und auffliegender Phantasie - weibliche Befreiungsversuche in einigen früheren Romanen Dacia Marainis". In: Scharold, Irmgard (Hg.): Scrittura femminile. Zwischen Historie, Fiktion und Autobiographie. Italienische Autorinnen im 20. Jahrhundert. Tübingen: Narr 2002, [17 Seiten; im Druck]. Email:gerhild.fuchs@uibk.ac.at

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Gamper, Gabriele:
Die unheimliche Frau. Weiblichkeit in der Literatur und den anderen Künsten

601.012 PS2 Studienrichtung Französisch Diplom- und Lehramtsstudium: als Pflichtfach Literaturwissenschaft im 1. Studienabschnitt anrechenbar

Inhalt:
Unter Einbeziehung von Werken aus der Literatur, der Malerei, der Fotografie und dem Film des 19. und 20. Jahrhunderts soll dem rätselhaften Wesen "Frau" gemeinsam mit den Studierenden nachgespürt werden. Misogyne Vorstellungen über die Frau und ihre unheilbringende Macht über den Mann bringen in der Kunst Darstellungen der Frau als Sünde, Vampirin, als todbringende Salomé, als Delila oder Medea hervor. Die Frau wird auf vernunftwidrige Weise dämonisiert und mit Inhalten gefüllt, die dem verdrängten männlichen Selbst entstammen: als Hellseherin, Hexe, Vampirin oder Femme fatale wirkt sie - wie wir sehen werden - verhängnisvoll und anziehend zugleich.

Theoretische Einbettung:
Hintergrund für das Proseminar bilden die Theorien der Geschlechterdifferenz (Simone de Beauvoir, Luce Irigaray, Hélène Cixous oder Judith Butler), um die gleichzeitige Idealisierung und Dämonisierung der Frau unter Einbeziehung feministisch-psychoanalytischer Theorien und qualitativ interdisziplinärer Analysekonzepte theoretisch festzumachen.

Unterrichtsmethode:
einführende Vorträge der Lehrveranstaltungsleiterin, themenspezifische Referate der TeilnehmerInnen, Gruppenarbeiten und/oder Plenum, gemeinsame Diskussion

Unterrichtsziel:
Anwendung unterschiedlicher theoretischer Ansätze und Methoden, um die widersprüchliche Konzeption des Weiblichen in der Kunst umfassend widerzuspiegeln.

Basisliteratur:
Berger, Renate; Stephan, Inge: Weiblichkeit und Tod in der Literatur. Köln, Böhlau Verlag, 1987. Bronfen, Elisabeth: Nur über ihre Leiche. Tod, Weiblichkeit und Ästhetik. München, Kunstmann, 1994. Hilmes, Carola: Die Femme fatale. Ein Weiblichkeitstypus in der nachromantischen Literatur. Stuttgart, Metzler, 1990. Irigaray, Luce: Speculum. Spiegel des anderen Geschlechts. Frankfurt am Main, Suhrkamp, 1980. Rohde-Dacherser, Christa: Expedition in den dunklen Kontinent. Weiblichkeit im Diskurs der Psychoanalyse. Berlin, Springer, 1991.

Teilnahmebedingungen:
für Studierende der Romanistik: erfolgreicher Abschluß der LV Französisch C und "Grundlagen der französischen Literaturwissenschaft"

Prüfungsmodus:
Mitarbeit, Referat, schriftliche Arbeit

Zeit, Beginn, Ort: Mo. 12.30 - 14.00, 7.10.2002, SR 40621, GeiWi-Turm, 6. Stock

Zur Person:
Lehramtsstudium (Französisch/Sportwissenschaften) und Doktoratsstudium (Französisch) an der Universität Innsbruck; Lehrbeauftragte am Institut für Romanistik; Email:Gabriele.Gamper@uibk.ac.at

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Genth, Renate:
Hannah Arendts Theorie von den Elementen und Ursprüngen totaler Herrschaft

402.062 SE2 Politikwissenschaft (P), 2. Abschnitt

Inhalt:
Der totalitäre Staat ist die extremste Form der patriarchalischen Herrschaft unter modernen Bedingungen von Maschinisierung und Naturwissenschaft. Gerade auf die Moderne des Totalitarismus weist Hannah Arendt hin. Sie fügt die Vielfalt der "Element und Ursprünge" zusammen vom Imperialismus, über den Darwinismus, die Pan-Bewegung, den Terror, die Auflösung des Staates, den extremen Utilitarismus, die Form permanenter Bewegung durch ständige Vernichtungsprogramme, die Konstruktion von Sinnlosigkeit und Verlassenheit etc.

Prüfungsmodus: Referate, Hausarbeiten und Prüfungsgespräche

Basisliteratur:
Hannah Arendt, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München 1986(oder spätere Ausgabe)

Ziel: §10(2)b + 10(4)c

Zeit, Beginn, Ort:
Vorbesprechung: 25. Oktober 2002, 10-11.30 Uhr, Besprechungszimmer Politikwissenschaft,
22./23. November und 10./11. Jänner Fr. 10-18, Sa 10-16, SR 5,

Zur Person:
1976-1982 wiss. Assistentin an der TU Berlin; 1982-1989 wiss. Mitarbeiterin in mehreren Projekten in Berlin und Bielefeld; seit 1989 Lehrbeauftragte und Professorin an der Universität Hannover im Institut für Politische Wissenschaft, Bereich politische Theorie und Wissenschaftskritik; freie Mitarbeiterin an Hörfunkanstalten; SS 1998 Gastprofessorin in Innsbruck. Forschungsschwerpunkte: Maschinisierung und Politik; Frauenpolitik; Technik, Naturwissenschaft und Zivilisation; Hannah Arendt; Zivilgesellschaft und Demokratie.

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Hauser, Kornelia:
Theorie und Erfahrung: Wissen und Geschlecht

603.026 SE 2 Zuordnung: I, 2.7 und C 464: II, 2.3

Inhalt: Das, was über das eigene und das andere Geschlecht "gewusst" wird, trägt zum Miß- und Gelingen von Interaktionen bei, es strukturiert und schichtet Erwartungen, führt zu Einschätzungen und zu Urteilen.
Im Seminar soll sich mit der lebensphilosphischen Betrachtung von Simmel zur "weiblichen Kultur" und der interaktionstheoretischen Überlegungen zur Institutionalisierung der Geschlechterverhältnisse von Goffman vertraut gemacht werden. Die Aktualität bzw. deren Fehlen wird in einer herzustellenden empirischen Untersuchung zum "Geschlechtswissen" überprüft.

Vorgangsweise:
In Arbeitsgruppen werden die Wissens-Konzepte erarbeitet und mit einer Studie mit der Methode der Erinnerungsarbeit konfrontiert.

Prüfungsmodus:
Mitarbeit in einer AG, schriftliche Arbeit.

Zeit, Beginn, Ort:
Mo. 16.00-17.30 Uhr/UR 10 (GeiWi, Innrain 52, 5. Stock) Montag, 7.10.02

Zur Person:
Univ. Prof. Dr.; Soziologin; Inst. f. Erziehungswissenschaften/Inst. f. Zeitgeschichte

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Hochleitner, Margaretha:
Frauenstudien in der Kardiologie

516.041, SE1, Medizin

Inhalt: Bewusstseinsbildung versteckter und offener bias in der kardiologischen Spitzenmedizin

Basisliteratur: medline, keyword: sex, gender, heart disease, myocardial infarction etc.

Theoretische Einbettung: Gender mainstreaming des Gesundheitssystems ist von EU und Bundesregierung beschlossen, aber!?

Unterrichtsmethode: Literatur zur Suche von gender und sex bias wird voraus ausgegeben und im Unterricht gemeinsam diskutiert

Unterrichtsziel: Sensibilisierung für sex und gender bias in der Medizin

Teilnahmebedingungen: weibliche Studentinnen mit Interesse am Gesundheitssystem

Prüfungsmodus: schriftlich oder mündlich

Zeit, Beginn, Ort: Medizinische Klinik, 18. - 22. November 2002, 14.00 - 17.00 Uhr, Medizinzentrum Anichstraße, 4. Stock, Seminarraum

Zur Person: Univ. Prof. Dr. Margaretha Hochleitner siehe: http://lbi-frauen.uibk.ac.at

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Hochleitner, Margaretha:
Internistische Geschlechterstudien

516.040, VO1, Medizin

Inhalt:
Sex und gender differences und bias im Gesundheitssystem: Kardiologie nur für Männer?, Hormonersatztherapie?, Gewalt, Frauengesundheit - was ist das?, Gender mainstreaming in der Medizin, alternative Medizin, die Frau in den Gesundheitsberufen, ist der Mann die Norm?

Basisliteratur: medline, keyword: sex, gender, heart disease, myocardial infarction etc.

Theoretische Einbettung:
Was ist der internationale Trend? Entsprechen unsere Erfahrungen und Daten diesem Trend? Welche Themen werden bei internationalen Kongressen diskutiert?

Unterrichtsmethode: Vorlesung mit voraus bekanntgegebenen Themen plus Literatur

Unterrichtsziel: Sensibilisierung für sex und gender bias in der Medizin

Teilnahmebedingungen: weibliche Studentinnen mit Interesse am Gesundheitssystem

Prüfungsmodus: schriftlich oder mündlich

Zeit, Beginn, Ort: Medizinische Klinik, 7. - 13. Jänner 2003, 14.00 - 17.00 Uhr, Medizinzentrum Anichstraße, 4. Stock, Seminarraum

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Joshi, Chitra:
Gender, culture and politics in colonial India

622.017, VO 2, Geschichte (311) Geschichte (Stzw) (312) Geschichte- Sozialkunde-Polit.Bildung (Stzw) (313), 2. Abschnitt

Unterrichtsziel:
The goal is to give an overview on the basis of the following selected topics, i.e. law, reform and gender; the public and the private in the making of identities; masculinity and colonial identity; women and the politics of colonialism; women, nationalism and communalism, women and violence.

Unterrichtsmethode: Lectures and discussions.

Prüfungsmodus: Oral and written presentations.

Basisliteratur: Reading list available in Contemporary History Office (room 40611/1).

Zeit, Beginn, Ort: Di: 3.12. /SR1 16.30-19.00; Mi: 4.12. /SR1 18.30-20.00; Do: 5.12. /SR2 18.00-20.00; Mo: 9.12. /SR1 9.00-12.00; Di: 10.12. /SR1 13.00-16.00; Mi: 11.12. /SR1 12.00-14.00; Do: 12.12. /SR1 15.00-16.00; Fr: 13.12. /SR 1 11.30-13.30; Mo: 16.12. /SR1 12.00-15.00; Di: 17.12. /SR1 10.00-12.00; Mi: 18.12. /SR1 10.00-12.00 (Do: 19.12. /SR1 10.00-12.00)

Zur Person:
Joshi Chitra, born 1952, Ph.D. 1981, Associate Professor in History, Indraprastha College, University of Delhi, also gives post-graduate courses in the University of Delhi, author of: Lost Word of Labour: Indian Labour and ist Forgotten Histories.

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Kipp, Godehard:
Ausgewählte Quellen zur Geschlechtergeschichte des frühen Christentums:
Frühchristliche Erzählungen und Berichte über "Heilige" (vornehmlich weiblichen Geschlechts) von der hl. Maria bis zur hl. Pelagia von Antiochien

640.017, SE2, Geschichte

Inhalt:
Die kathol. Kirche verehrt rund 13000 Personen als Heilige oder Selige. Von diesen sind bloß etwa 16% weibl. Geschlechts. Von diesem Ungleichgewicht her ist zu fragen, nach welchen Gesichtspunkten verstorbene Christen zu Heiligen erklärt und verehrt wurden u. ob hierbei ein religiöser Androzentrismus die Auswahl mitbestimmte. Erweist sich diese Vermutung als richtig, dann stellt sich die weitere Frage, ob nicht auch die Berufung bestimmter weibl. Personen in den Status von Heiligen vornehmlich oder ganz von Männern vorgegebenen Rollenklischees erfolgte, welche diese Frauen in besonderem Maße erfüllt hätten. Diesen Fragen kann in dem SE natürlich nur exemplarisch nachgegangen werden. Die zu untersuchenden Fallbeispiele werden sich in einem althistor. SE auf Heilige der ersten 5 Jahrhunderte beschränken müssen. Ausgewählt werden solche Heilige, für die antike Texte zur Verfügung stehen, in denen Motive für die Verehrung derselben zu erkennen sind. Diese Texte, die den SE-Teilnehmenden in deutscher Übersetzung zur Verfügung gestellt werden, sollen nicht nur, aber in erster Linie unter dem Aspekt eines geschlechtergeschichtl. Interesses besprochen u. diskutiert werden.

Basisliteratur:
Albrecht, Ruth: Wir gedenken der Frauen, der bekannten wie der namenlosen. Feministische Kirchengeschichtsschreibung, in: Schaumberger, Chr. (Hrsg.): Handbuch feministische Theologie, Münster 1986, S. 312 - 322;
Angenendt, Arnold: Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes, München 1994, insbes. S. 89 ff.

Theoretische Einbettung:
Historisch-kritische Auswertung von Texten frühchristlicher Hagiographie unter besonderer Berücksichtigung geschlechterspezifischer Perspektiven.

Unterrichtsmethode:
Quellentexte (in deutscher Übersetzung) werden gemeinsam besprochen. Von allen TeilnehmerInnen wird eine Beteiligung an der Interpretation der Texte erwartet.

Unterrichtsziel: Vertrautwerden mit den Möglichkeiten der sozial- und religionshistorischen Auswertung antiker Quellentexte.

Teilnahmebedingungen: Qualifikation für den 2. Studienabschnitt sollte erbracht sein.

Prüfungsmodus:
Schriftliche Klausur am Ende des Semesters. Die jeweils geleisteten Diskussionsbeiträge bei den Seminarsitzungen werden bei der Notengebung mit berücksichtigt.

Zeit, Beginn, Ort: Do 16.00-17.30 Uhr, 10.10.2002, SR 40506

Zur Person:
Godehard Kipp, Ao. Univ. Prof. Dr. am Institut für Alte Geschichte. Geb. 1939 in Memmingen (Allgäu), Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck, Bonn und wieder Innsbruck, wissenschaftliche Hilfskraft ab 1967, Dr. phil. 1973, Univ.-Ass. Ab 1974, Habilitation für die Fächer Alte Geschichte und Vergleichende Geschichte früher Kulturen 1991.

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Krainer, Larissa:
Bildung - Ökonomie - Geschlecht. Frauen an der Universität, Frauenforschung und die Ökonomisierung der Bildung

601.014, VO2

Inhalt:
Aufgrund der Budgetkonsolidierung im Rahmen der europäischen Integration und der globalen Tendenz zur Ökonomisierung der Bildung wird die gesellschaftliche Relevanz der Bildung (und in Folge dessen auch die Effektivität und Effizienz der Universitäten) zunehmend nach ökonomischen Kriterien beurteilt. Es handelt sich dabei um eine Politik, die weitgehend von männlichen (wirtschaftlichen und politischen) Eliten betrieben wird und somit um einen "vergeschlechtlichten" Prozess, der gesellschaftliche Spaltungslinien entlang von Geschlecht, aber auch Ethnie und Klasse wieder verschärfen könnte.
Die Lehrveranstaltung will einerseits die historische Entwicklung von Bildungsidealen und -zielen aufzeigen und die aktuellen Tendenzen, die unter dem Schlagwort "Ökonomisierung der Bildung" gefasst werden, beleuchten. Andererseits wird auf die Situation von Frauen und der Frauenforschung an den Universitäten unter den gegenwärtigen Bedingungen (Chancen und Risiken) sowie auf die Bedeutung von Bildung bzw. Bildungspolitik für eine demokratische Gesellschaftsentwicklung eingegangen.

Teilnahmebedingungen: Anmeldung erwünscht unterweiss-fem@uibk.ac.at

Basisliteratur:
Bei der Vorbesprechung wird gegen Kostenersatz ein Reader mit Grundlagentexten zur Verfügung gestellt.

Theoretische Einbettung:
Entsprechend einem interdisziplinären Ansatz werden Ansätze der feministische Bildungsforschung, der sozial- und erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung, sowie der historischen Bildungsforschung vereint.

Unterrichtsmethode:
Erarbeitung von Grundlagenwissen anhand von in die Thematik einführenden Texten, Vortrag von Referentinnen, Diskussion, Nachbereitung der Vorlesung.

Unterrichtsziel:
Erarbeitung einer interdisziplinären Forschungsperspektive, Erkennen der Zusammenhänge von Bildungspolitik, Geschlechterverhältnis und Demokratie sowie der Auswirkungen der Ökonomisierung der Bildung auf das Bildungssystem, insbesondere die Universität und die Stellung von Frauen und der Frauenforschung an der Universität.

Prüfungsmodus: Regelmäßige Teilnahme, Protokoll und individuelle Reflexion der Ringvorlesung.

Zeit, Ort, Beginn:
Vorbesprechung: Donnerstag, 17.10., 11.00 bis15.00 Uhr, UR 10.
Ringvorlesung - Blocktermin: 7. November, 13.00 bis 18.00 Uhr HS 7; 8. November, 9.00 bis 19.00 Uhr mit einer Mittagspause und einer Podiumsdiskussion von 20.00 bis 22.00 Uhr, HS 4; 9. November, 9.30 bis 14.00 Uhr, HS 4. Nachbesprechung: Donnerstag, 14.11., 11.00 bis 15.00 Uhr, UR 10.

Zur Person:
Larissa Krainer, geb. 1967, arbeitet seit 1998 am Interuniversitären Institut für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung - Iff-Abteilung für Weiterbildung und systemische Interventionsforschung an der Universität Klagenfurt.

Referentinnen: Elke Gruber (Universität Klagenfurt), Veronika Knapp (Innsbruck), Erna Appelt (Universität Innsbruck), Marianne Gronemeyer (Fachhochschule Wiesbaden), Sünne Andresen (Universität Potsdam), Sabine Kock (Wien), Jessica Bösch (Universität Innsbruck), Larissa Krainer (Universität Klagenfurt).
Detailinformation zum Programm und Zeitablauf.

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Ladner, Gertraud:
Ethik der Achtsamkeit, Gerechtigkeit und das gute Leben

222.010, SE 2, Vertiefungsangebot in den theologischen Studienrichtungen 011, 012

Inhalt:
Wer spürt nicht immer wieder die Sehnsucht nach dem "guten Leben", fragt sich, wie es ausschauen könnte, was man/frau nur tun müsste, damit das individuelle und gemeinschaftliche Leben gelingt? In den prophetischen Schriften, in der Bergpredigt, im Magnifikat der Maria und in vielen anderen biblischen Texten klingt diese Sehnsucht an und fordert zu konkretem Handeln heraus. Schon Aristoteles hat diese Frage bewegt und heute versuchen TheoretikerInnen unterschiedlicher Bereiche sie von Praxisfeldern her zu beantworten. Ausgehend von unseren eigenen Wünschen, Sehnsüchten und Erfahrungen guten Lebens werden wir uns vor allem zwei feministischen Konzepten zuwenden und sie durcharbeiten.
Es handelt sich hierbei um den Care-Ansatz und die Ethik des Guten von Martha Nussbaum. Fragen um die es mir geht: Welche Rolle spielen Gefühle und unser Körper, wenn wir uns auf die Suche nach dem guten Leben machen? Welche Bedeutung hat die Verbundenheit mit anderen Menschen oder mit anderen Lebewesen und der Natur? Was fördert die Entscheidungsfähigkeit Einzelner? Wie begrenzen Machtunterschiede ethisches Handeln? Wie gehen gemeinsames moralisches Handeln und Urteilen in konkreten Situationen zusammen? Welche Verantwortlichkeiten haben Staat, Kirche und Gesellschaft für das Wohlergehen aller?

Unterrichtsmethode:
TeilnehmerInnenorientierte Seminargestaltung, d.h. gemeinsame Erarbeitung von Fragestellungen, gemeinschaftliches Durcharbeiten von Basistexten, Gestaltung der Blöcke unter Beteiligung aller TeilnehmerInnen.

Prüfungsmodus: aktive Beteiligung, Seminararbeit

Basisliteratur:
Conradi, Elizabeth: Take care. Grundlagen einer Ethik der Achtsamkeit. Frankfurt am Main 2001.
Nussbaum, Martha C.: Gerechtigkeit oder Das gute Leben. Hrsg. von Herlinde Pauer-Studer. Frankfurt am Main 1999.

Anmerkungen: Bei Erstellung einer Seminararbeit ist die LV für alle theol. Studienr. (alt) als Seminar anrechenbar, sowie für den Interdisziplinären Wahlfachbereich Feministische Gesellschafts- und Kulturwissenschaften!

Zeit, Beginn, Ort: Vorbesprechung: 09.10.2002, 10.00, 18./19.10., 29./30.11.2002, SR III

Zur Person: Dr.in theol., promoviert (2000) über: "Zur ethischen Relevanz der Körperlichkeit in der feministischen Theologie und Philosophie", Assistentin am Institut für Systematische Theolgie.
Arbeitsschwerpunkte: feministische Ethik, Spiritualität von Frauen.
Universitäre Lehrerfahrung: kontinuierliche Lehrveranstaltungen aus den Bereichen Moraltheologie und Gesellschaftslehre, Feministische Theologie; SoSe 1999: "Moraltheologie auf den Leib geschrieben?!" SE 2; WS 2000/01: "Einführung in die Feministische Theologie und Ethik" VO 2; SoSe 2000 gemeinsam mit Rotter H.: "Moraltheologie des 20. Jahrhunderts", SE 2.
Neuere Veröffentlichungen: Feministische Spiritualität - Suchbewegungen zwischen Kirchenkritik und Kommerzialisierung von Religion, in: Vonach A. (Hg.): Die Götter kommen wieder. Thaur 2001, 57-76; Von Unterschieden ausgehen. Einführung in das Differenzdenken, in: Der Apfel. Rundbrief des Österreichischen Frauenforums Feministische Theologie Nr.54 (2000) 40-44; Sklaverei und Ordination der Frau. Ein Argumentationsvergleich im Kontext der römisch-katholischen Kirche, in: Frauen schenken der Kirche Leben. "Frauen-Herdenbrief" und Begleittexte, Thaur 1999, 142-169; gemeinsam mit Frick-Pöder R., Mythos Feminismus - gibt es ihn noch? Passion und Lust - Wo im Mythos befinden wir uns? Eine Ortsbestimmung feministischer Theologie in Österreich, in: AEP Informationen. 26. Jg. (1999), Nr.1, 14-17. Email:gertraud.ladner@uibk.ac.at

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Meister-Scheytt, Claudia:
"Genderorganization"

433.006, SE2, ABWL-Pflichtfach/freier Wahlfachbereich

Inhalt:
Die Lehrveranstaltung befasst sich mit der Bedeutung von Gender als sozialer Konstruktion, mit Fragen der Einbettung, Wahrnehmung und Behandlung von Gender in Organisationen, insbesondere mit geschlechtsspezifischen Führungsstilen und Fragen von Gendered Time, Arbeit und Raum, insbesondere Fragen neuer Arbeitsformen und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Basisliteratur: Alvesson, Mats and Billing, Yvonne D. (1997): "Understanding gender and organisations", Sage Publisher; Leonard, Pauline and Halford, Susan (2001): "Gender, Power and Organisations", Macmillan Publisher; Fletcher Joyce (1999): Disapperaing acts, MIT Press; Smircich, Linda and Calas Marta B. (1996): "The woman's point of view: feminist approaches to organization studies, in: The Handbook of Organisation Studies, edited by S.R. Clegg, C. Hardy and W.R. Nord, pp. 218-57, Sage Publisher

Theoretische Einbettung: im Rahmen der LV werden unterschiedliche Theoriekonzepte diskutiert (liberale Theorien, marxistische Theorien, strukturalistische Theorien, poststrukturalistische Theorien, usw.)

Unterrichtsmethode: Input der LV-Leiterin, Gruppenreferate, Gruppendiskussionen, Rollenspiele, Einladung einer Unternehmerin

Unterrichtsziel: Erkennen der Zusammenhänge und Bedeutungen von Geschlechterdifferenzen in Organisationen sowie deren Implikationen für die Bereiche Berufs- und Familienleben, Karrierechancen von Frauen, Entwicklung neuer Arbeitsformen, Netzwerkbildung usw.

Teilnahmebedingungen: Abgeschloss. Vordiplom, Kenntnisse der englischen Sprache

Prüfungsmodus: Seminararbeit und mündliche Prüfung bzw. Fachprüfung im Rahmen des Kurses

Zeit, Beginn, Ort: 13.11.,20.11.,27.11.,04.12.,11.12.,18.12.,08.01.,15.01., jeweils 9.45.-13.30 Uhr, Seminarraum 8, Institut für Organisation und Lernen (IOL), Fachprüfung am 29.01.2003

Zur Person: Claudia Meister-Scheytt, Wirtschaftswissenschaft an der privaten Universität Witten/Herdecke, BRD, Dipl.-Ök., V.-Ass. am IOL, von 12/96-09/98, danach von 05/99 - 07/01 Projektmitarbeiterin in einem FWF-Projekt am IOL, seit 09/01 wieder V.-Ass. am IOL, Email:Claudia.Meister-Scheytt@uibk.ac.at.

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Obermayr, Brigitte:
TOD UND EIN BISSCHEN LIEBE. Gender und Populärkultur

641.216, PS 2, Vergleichende Literaturwissenschaft (393)

Inhalt:
Das Proseminar verdankt seinen Titel einem Bestseller - einem Kriminalroman der russischen Autorin Aleksandra Marinina. Die von einigen Literaturwissenschaftlerinnen vertretene These, Marinina trage mit dem Bild ihrer Helden (der Kommissarin) zu einem emanzipatorischen Frauenbild im gegenwärtigen Rußland bei, provoziert zu weiteren Ermittlungen zum "Fall Populärkultur". Dieses omnipräsente und multimedial sich repräsentierende Phänomen fordert zur Erarbeitung von wissenschaftlichen Methoden zur Profilierung einer Populärkulturkompetenz heraus. Insbesondere wird es dabei darum gehen, die Notwendigkeit einer Verschränkung zwischen Populärkultur - und Genderkompetenz - zwischen trivialisierend, reproduzierend und subversiv-performativ - zu erfahren.

Material: Kriminalliteratur, Soap-Operas, Reality-Shows, Anzeigen-Werbung und Werbespots.

Unterrichtsziel: Analysemethoden und Theorien einer Populärkultur- und Genderkompetenz (kultur-, litertur-, und medienwissenschaftlich). Techniken der Formulierung wissenschaftlicher Fragestellung angesichts 'trivialen' Materials.

Unterrichtsmethode: (Kurz-)Referate, Gruppenarbeiten, kurze Lektorinnenvorträge, gemeinsame Lektüren, Präsentationen

Prüfungsmodus: Regelmäßige, aktive Teilnahme; Kurzreferate; schriftliche Proseminar-Arbeit (10-15 Seiten)

Basisliteratur: Elisabeth Cheaurè / Carolin Heyder (Hg.): Russische Kultur und Gender Studies. Berlin 2002. 339-376. Udo Göttlich (Hg.) (2000): Politik des Vergnügens. Zur Diskussion der Populärkultur in den Cultural Studies. Köln. Teresa de Lauretis (1987): Technologies of Gender. Essays on Theory, Film and Fiction. Bloomingtion, Indianapolis.

Anmerkungen: Voraussetzungen: Die Veranstaltung zur Einführung in die Methoden der jeweiligen Disziplin sollte bereits erfolgreich absolviert sein. Besuch der Vorbesprechung!!

Zeit, Beginn, Ort: Vorbesprechung: Do.3.10.02,13.00-16.00 Uhr,30.11.02, 16./17.1.2003 15.00 - 19.30 Uhr,Beginn: 3.10.2002

Zur Person: Mag. Brigitte Obermayr (Salzburg/Berlin), Russistik und Anglistik/Amerikanistik in Salzburg, 1994 Diplomarbeit ("Der Macht des Wortes auf der Spur. Literaturtheoretische Spurensuche und diskurskritische Analysen zu Dmitrij A. Prigov), 1997-1999 Dissertationsstipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ("Die Tartu-Moskauer Kultursemiotik im Kontext der Postmoderne), Lehraufträge an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Universität Innsbruck. Lebt seit 1998 in Berlin.
Publikationen (u.a.): "Rußland. Konzept. Frau. Kulturtheoretische Anmerkungen zur Genderforschung in der Slawistik". In: Engel, Christine / Reck, Renate (Hg.): Frauen in der Kultur. Tendenzen in Mittel- und Osteuropa nach der Wende. Innsbruck 2000. S. 141-157. "P-rigov wie P-uškin. Zur Demystifikation der Autorfunktion bei Dmitrij A. Prigov". In: Frank, Susi / Lachmann, Renate (etal) (Hg.): Mystifikation - Autorschaft - Original. Tübingen 2001. S. 283-311.

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Ortmann, Hedwig:
Gesten der Anerkennung und deren Bedeutung für eine gelingende pädagogische Kommunikation

603.060 KU 2 Zuordnung: C 464 II. 5.2

Inhalt:
Gesten der Anerkennung sind für eine gelingende pädagogische Kommunikation von entscheidender Bedeutung. Das Seminar will mit Methoden des forschenden Lernens (praktische Erprobung à theoretische Besinnung à erneute Erprobung) folgende Aspekte des Themas in den Vordergrund stellen:
1.) Anerkennung als pädagogische Kategorie (Lernen und der Wunsch nach Anerkennung - vorenthaltene Anerkennung und Anerkennungszerfall, Anerkennungssurrogate und Aggressivität, Anerkennungsverlust und Krankheit - Milieus gegenseitiger Anerkennung)
2.) Der erweiterte Begriff der Geste: a) individuelle Gesten (des Schweigens und des Zuhörens - der Wachheit und der Konzentration - der Offenheit und Empfänglichkeit - der Empathie und der Freigiebigkeit - der Grenzziehung und Distanz) und b) kollektive Gesten als Ausdruck gesellschaftlicher Veränderungsprozesse (Gesten der Trauer und des Bedauerns - der Ratlosigkeit und der Verzweiflung - der Verängstigung und der Unsicherheit - des Widerstandes und des Aufbegehrens - der Ermutigung und des Neubeginns - der Einladung und der Zuneigung).
3.) Pädagogische Interaktion (Verhältnis zwischen Lernenden und Lehrenden - Reaktivität und Widerstand auf der Seite der Lernenden - Rollenfixierung und Sicherheitsbedürfnisse auf der Seite der Lehrenden - Rollendistanzierung und schöpferische Freiheit.

Vorgangsweise: Ich bitte die Teilnehmenden, sich darauf einzustellen, dass in dieser Veranstaltung Übungen, Reflexion und Theorie gleichgewichtig sind und entsprechende Anteile an Zeit beanspruchen. Wichtig ist die Teilnahme am ganzen Seminar, da nur so ein gemeinsamer Lern- und (Selbst-) Erprobungsprozess gelingen kann, an dessen Ende neben neuem Wissen auch neue Einsichten und Können stehen werden. Ich wünsche mir Studierende, die an einem umfassenden Selbstbildungsprozess interessiert sind - als Basis gelungener Professionalität.

Basisliteratur: Hedwig Ortmann, Artikel "Selbstbildung" (wird zu Semesterbeginn zugänglich sein). Weitere Literatur 14 Tage vor Beginn der Veranstaltung.

Prüfungsmodus: Kurzreferat

Teilnahmebedingungen: max. 20 TeilnehmerInnen, regelmäßige Teilnahme ist Voraussetzung.

Zeit, Beginn, Ort: Fr. 24.01.03 (14.00-20.00), Sa. 25.01.03 (10.00-17.00) / Fr. 31.01.03 (14.00-21.00), Sa. 01.02.03 (09.00-14.00) / L 3

Zur Person: Professorin für Erziehungswissenschaften an der Universität Bremen, arbeitet an einer gestaltpädagogischen Grundlage akademischen Lehrens und Lernens.


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Preglau, Max:
Individualisierung: Freisetzung aus Klasse, Familie und sozialem Geschlecht

408.022, PS2, SOWI-Doktorat, GEIWI, NATWI: Wahlfach, "Fächerbündel"

Inhalt:
Einer der Megatrends der Entwicklung spätmoderner Gesellschaften ist "Individualisierung": die großen sozialen Gruppen und deren kulturelle Milieus - die kulturell homogene Nation, die Klassengesellschaft, die ständische Geschlechterordung - zerfallen oder verlieren zumindest ihre scheinbar "naturwüchsige" Selbstverständlichkeit und setzen die Individuen frei. Welche gesellschaftlichen Kräfte stehen hinter dieser Freisetzung, was bedeutet sie für die Individuen und wie reagieren diese auf sie, welche neue Formen der soziokulturellen Integration entstehen?

Basisliteratur: Beck, Ulrich, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt/Main 1986: Suhrkamp; Habermas. Jürgen, Die postnationale Konstellation. Politische Essays. Frankfurt/Main 1998: Suhrkamp

Theoretische Einbettung: Gesellschaftstheoretisch wird v.a. auf drei Konzepte Bezug genommen: Kritische Theorie der Moderne (J. Habermas), Theorie der "reflexiven Modernisierung" (U.Beck) und Theorem der "doppelten Vergesellschaftung" (R. Becker-Schmidt)

Unterrichtsmethode: Vortrag, Referate der TeilnehmerInnen, Diskussion

Unterrichtsziel: Erarbeitung eines sozialwissenschaftlichen Verständnisses des Phänomens der Individualisierung

Teilnahmebedingungen: Grundkenntnisse im sozialwissenschaften Bereich

Prüfungsmodus: schriftliche SE-Arbeit oder mündliches LV-Kolloquium

Zeit, Beginn, Ort: Mo 17.00 - 18.30 Uhr, ab 07.10.02, SOWI 2. Stock - Institut für Soziologie - SR6

Zur Person: Max Preglau geboren 1951, Studium der Wirtschaftswissenschaften und Soziologie in Wien (Dr. rer.soc.oec 1977), Habilitation im Fach Soziologie (Innsbruck 1985); Seit 1977 Assistent und Lehrbeauftragter, seit Herbst 1991 Professor am Institut für Soziologie an der SOWI-Fakultät der Universität Innsbruck.
Forschungsschwerpunkte: Theorie und Methodologie der Soziologie, Strukturprobleme und Entwicklungsperspektiven der Gegenwartsgesellschaft, Soziologie des Tourismus, Beobachtung der Politik der scharzblauen Regierung.
Wichtige Publikationen: Postmodernes Österreich? Konturen des Wandels in Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur. Band 15 der Schriftenreihe des Zentrums für angewandte Politikforschung, Wien 1998: Signum-Verlag (Mitherausgeber und -autor); Soziologische Theorie. Abriß der Ansätze ihrer Hauptvertreter (7. Auflage), München - Wien 2001: Oldenbourg (Mitautor), Rechtsextrem oder postmodern? Über Rhetorik, Programmatik, Interaktionsformen und ein Jahr Regierungspolitik der (Haider-FPÖ), in: SWS-Rundschau 2/2001; S. 193 - 213


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Ralser, Michaela:
Einführung in eine feministische Gesellschaftsanalyse & Kulturkritik

603.012, VO 2, Zuordnung: I, 2.4

Vorgangsweise: Inhalt:
Wie kann unter gegenwärtigen gesellschaftlichen Voraussetzungen eine Veränderungskraft entstehen, welche auf soziale Gerechtigkeit und persönliche Entwicklung abzielt und sich ebenso als individuelles wie als solidarisches Projekt realisiert? Diese noch sehr allgemeine Frage ließe sich auch feministisch stellen.
Was aber bedeutet feministisch: eine Reminiszenz, ein Schlachtruf, ein weib-weibliches Verlangen? Und was eine feministische Perspektive in den Sozial- und Kulturwissenschaften, um die es in dieser Einführung gehen soll, wie artikuliert sie sich in und wie verträgt sie sich mit den neueren Gender-studies und der kritischen Männerforschung, wie orientiert eine feministische Perspektive den Blick auf die Welt und wie unser Verhältnis als Frauen und Männer in und zu ihr?
Die Einführung folgt einer Strukturierung auf drei Ebenen:
1) Verortung des Geschlechterverhältnisses innerhalb der Ordnungsprinzipien unserer Gesellschaft mit dem Ziel, die vielfach ineinanderwirkenden und auseinanderstrebenden Herrschaftslinien - Sexismus, Klassenantagonismus und Rassismus - einer Zeitanalyse zu unterziehen und zu untersuchen, wie sie in "modernisierter" und transformierter Gestalt weiter wirksam bleiben und sich auf unterschiedliche Weise gegenseitig profilieren. Hierin erweist sich das Projekt feministischer Kritik auf eine Gesellschaftsanalyse angewiesen und vermittelt beispielhaft, wie Theorie und Empirie auf interdependente Weise zusammengehören.
2) Eröffnung der wesentlichen Problemanordnungen, Kritik- und Gegenstandsbereiche feministischer Gesellschafts- und Kulturanalyse der letzten 30 Jahre im Kontext feministischer Bewegungsgeschichte und aktueller politischer Praxis. Dies mit dem Anspruch, sich ein Stück Geschichte zu vergegenwärtigen, sich selbst als deren Teil zu begreifen und ein Reflexionswissen zu erarbeiten, welches geeignet ist, in Zusammenhängen denkend der Individualisierung von Risiken und Chancen entgegenzuwirken.
3) Begriffsarbeit als Grundbestandteil des über das Alltagswissen hinausweisenden Denkens bezogen auf die Strukturkategorie "Geschlecht". Dies mit der Absicht, die Konstruktion der Geschlechterdifferenz und die Konstellationen des Geschlechterverhältnisses aufeinander zu beziehen und je nach Ausarbeitung theoretische Differenzierungen nachvollziehbar zu machen, die unterschiedlichen feministischen Theorieansätze in ihren wissenschaftlichen Traditionsbezügen zu kontextualisieren und sie nach ihren je spe-zifischen Erklärungspotentialen zu befragen. Das kann hier nicht bis zu Ende gelingen, aber immerhin soweit führen, feministische Wissenschaften als plurales Projekt sichtbar zu machen und die Freude und Anstrengung zu vermitteln, dass die Art und Weise des Begreifens mit der Art und Weise des Eingreifens korrespondiert.

Ziel: Über die Vermittlung grundlegender Aspekte feministischer sozial- und kulturwissenschaftlicher Analyse und über die einführende Erarbeitung verschiedener Theorieansätze soll deutlich werden, dass "Geschlecht" eine zentrale und innovativ-kritische, sozialwissenschaftliche Kategorie und das Geschlechterverhältnis ein wesentliches Ordnungsprinzip unserer Gesellschaft darstellt, dass die eigene geschlechtliche Existenzweise das Verhältnis zur Welt wesentlich strukturiert und die Auseinandersetzungen im Bereich feministischer Gesellschafts- und Kulturwissenschaften nicht jenseits der eigenen Persönlichkeitsentwicklung stattfinden, sondern diese notwendig involvieren und wir uns die Welt und die Personen in ihr unterschiedlich, aber als Frauen und Männer bedeutsam machen.

Vorgangsweise: Die Einführung teilt sich in eine 2stde Vorlesung und in ein 2stdiges Proseminar, welche konzeptionell aufeinander bezogen sind. So wechseln Vorlesungseinheiten mit Diskussionsgruppen, Filmbeiträge mit der Bearbeitung von "Schlüsseltexten" der Frauenbewegung und feministischen Forschung. Die erhaltenen Vorlesungsunterlagen fügen sich bis zum Ende des Semester zu einem umfassenden Reader.

Teilnahme-/Anmeldebedingungen: Keine - es handelt sich um eine Einführung.

Prüfungsmodus: mündliche Gruppen- oder Einzelprüfung

Zeit, Beginn, Ort: Mi. 14.00-17.30 Uhr /UR 10 (GeiWi, Innrain 52, 5. Stock), Beginn Mi 9.10.02

Teilnahme-/Anmeldebedingungen: eine regelmäßige Anwesenheit bei der Vorlesung ist wegen des aufbauenden Charakters und einer Didaktik gegenseitiger 'Angewiesenheit' ausdrücklich erwünscht.

Zur Person: Doktoratsstudium der Erziehungswissenschaften und psychologie in Innsbruck, Ausbildung zur Gesprächspsychotherapeutin, mehrere Jahre Arbeit in der PatientInnenanwaltschaft, einer Beratung für und Rechtsvertretung von Psychiatriebetroffene/n, Psychotherapeutin in Gemeinschaftspraxis, tätig in der Flüchtlingsarbeit. Assistentin im Feministischen Theoriebereich am Institut für Erziehungswissenschaften, derzeit. auch Koordinatorin dieses Bereichs und des Fachbereichs " Interkulturelles Lernen und Rassismusforschung".
Letzte Publikationen: Egalitäre Differenz. Einsätze und Auseinandersetzungen im Kampf um Anerkennung und Gerechtigkeit. Studia, 2001 sowie: Kein Land zum Bleiben. Auf der Flucht durch und nach Österreich. Siebzehn Porträts, Studienverlag, 2002.

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Ralser, Michaela:
Einführung in eine feministische Gesellschaftsanalyse & Kulturkritik

603.013, PS 2, Zuordnung: I, 2.4

Inhalt: Das Proseminar dient der vertiefenden Auseinandersetzung mit den Inhalten der gleichnamigen Vorlesung und bemüht sich um eine erziehungswissenschaftliche Rückbindung der aufgeworfenen Fragestellungen.

Vorgangsweise:
Mithilfe unterschiedlicher didaktischer Arrangements und mit Unterstützung eines Tutoriums (Petra Grießer & Eva-Maria Häfele) soll vom Erfahrungswissen der TeilnehmerInnen ausgehend die Arbeit am Text erschlossen werden. In diesem Sinne versteht sich die Veranstaltung in erster Linie als Lektüreseminar, indem auch basale Kompetenzen im Umgang mit wissenschaftlichen Texten vermittelt werden. Als Textgrundlage dienen die Textauswahl des Vorlesungsreaders (Rommelspacher, Becker-Schmidt, Lenz, Ott, Brückner, Prengel) und die unlängst erschienene Studienausgabe: Sabine Hark u.a. (Hrsg.in): Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie. Lehrbuchreihe der Sektion Frauenforschung in der DGS, Bd.3, Leske+Budrich, Opladen 2001

Teilnahme-/Anmeldebedingungen: eine regelmäßige Anwesenheit ist wegen des aufbauenden Charakters und einer Didaktik gegenseitiger 'Angewiesenheit' ausdrücklich gefordert.

Prüfungsmodus: schriftliche Arbeit

Zeit, Ort, Beginn: Mi. 16.00-17.30 Uhr / UR 10 (GeiWi, Innrain 52, 5. Stock), 9.10.2002

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Ralser, Michaela:
Herkunft - Bildung - Geschlecht

603.057, PS 2, Zuordnung: C 459: II, 4.1 und C 464: II, 3.3

Inhalt:
Dass die klassische Vorstellung allgemeiner Bildung, die vermeintlich so universell auf den Menschen zielte, weder allgemein, noch frei war, dürfte inzwischen ein bildungstheoretischer Gemeinplatz sein, dass soziale und ethnische Herkunft ebenso wie das Geschlecht mit den Bildungswegen der Personen korrespondierten und korrespondieren wohl auch.
Darüber, wie Gesellschaft und Individuum hier in Bezug auf die je individuelle Bildungsgeschichte vermittelt sind, ist damit wenig ausgesagt, nur so viel, dass soziale Verhältnisse das Individuum notwendig involvieren und bestimmen, ohne dass es zur Gänze darin aufgeht und dass die Vorstellungskraft, was Bildung ist und sein könnte weiter sozial fundiert bleibt. Mit der genealogischen Rekonstruktion der Bildungsgeschichten der TeilnehmerInnen über drei Generationen und mit besonderer Berücksichtigung der darin eingewobenen Geschlechtergeschichte soll ein Denkraum ermöglicht werden, der das Arbeiten mit biografischem Material im Sinne einer Verbindung des Wissens um die gesellschaftliche Verortung entlang von Geschlechts- Klassen- und ethnischen Zugehörigkeiten mit den Erkenntnissen aus den "Nahaufnahmen" individueller Lebensgeschichten und Aneignungsweisen produktiv macht und wechselseitig erschließt. Dabei wird es hilfreich sein von der Heterogenität und Widersprüchlichkeit gesellschaftlicher Reproduktionsprozesse auszugehen und den unterschiedlichen subjektiven Möglichkeiten der Aneignung von Gesellschaft und Verarbeitung von Erfahrung Rechnung zu tragen und offen zu halten, was widersprüchlich, widerständig und in Bewegung ist.
Möglicherweise erschließen sich aus der kollektiven Bearbeitung der einzelnen Bildungsgeschichten nicht nur biografisch aufschlussreiche Bezüge und damit reflexive Kompetenz im Umgang mit bildungsgeschichtlichen und -politischen Fragen, sondern auch theoretische Aspekte, die in ein gemeinsames Aufsatzprojekt münden könnten.

Vorgangsweise: kurze Einführungsvorlesungen (4 Einheiten), methodologische und methodische Vorüberlegungen, Bildung von Focus-Gesprächsgruppen, Arbeit mit lebensgeschichtlichen Interviews, erste Interpretationen und Textproduktionen.

Teilnahme- /Anmeldebedingungen: eine regelmäßige Anwesenheit ist wegen des aufbauenden Charakters und einer Didaktik gegenseitiger 'Angewiesenheit' ausdrücklich gefordert, ebenso die Bereitschaft, sich auf eine gemeinsame Forschungsunternehmung einzulassen.
Aufgrund eben des Forschungscharakters der Veranstaltung stellt der zweite Studienabschnitt und eine bereits erfolgte Auseinandersetzung mit feministischer Theoriebildung eine unabdingbare Vorraussetzung für die Teilnahme am PS dar.

Prüfungsmodus: schriftliche Verarbeitung der Ergebnisse

Zeit, Ort, Beginn: vierzehntägig, Do. 14.00-17.00 Uhr / L 3

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Reis, Cristina:
Organising work and gender

433.077, SE 2, ABWL-Pflichtfach, freier Wahlfachbereich

Inhalt: The seminar offers an introduction to the latest developments of different feminist theories and its synergy with the field of masculinities, management and organisational studies. It explores in particular the historical and contemporary meaning of work, emphasising the development of relations of production in organisations and in the family.

Basisliteratur: Collinson, D and Hearn, J. (Ed.) (1996) Men as managers, managers as men: critical perspectives on men, masculinities and management; London: Sage Davies, C. (1996) The sociology of professions and the profession of gender; in Sociology, 30, (4), (661-678) Delphy, C. and Leonard, D. (1992) Familiar exploitation: a new analysis of marriage in the contemporary society; Cambridge, Mass: Cambridge Center Hakim, C. (2000) Work-lifestyle choices in the 21st Century; Preference theory; Oxford: Oxford Press University Jackson, S. and Jones, J. (Ed.) (1998) Contemporary feminist theories; Edinburgh: Edinburgh University Press

Theoretische Einbettung: Different feminist theories in management and masculinities but emphasising a materialistic approach

Unterrichtsmethode: Inputs given by the lecturer, case studies, work in groups and discussions.

Unterrichtsziel: The course is designed to help students to understand the concept of gender in connection to management and organisation.

Teilnahmebedingungen: Offen für alle Studienrichtungen; Abschluss des 1. Studienabschnittes

Prüfungsmodus: Seminararbeit; Fachprüfung im Rahmen des Gesamtkurses

Zeit, Beginn, Ort: 28.10. 13.00-21.00 Uhr; 30.10. 12.00-15.00 Uhr; 31.10. 8:30-13.00 Uhr; 6.11. 8:30-13.00 Uhr, 9.10. 9.45 Uhr (Vorbesprechung für den gesamten Kurs), Seminarraum 8, Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät

Zur Person: Prof. Dr. Cristina Reis (Ph.D.), University of London, U.K.; Visiting lecturer: Human Resources Management, Graduate courses "Tools and practices of leadership" and 'Organising work and gender", Winter term 2002/3, Department of Organisation and Learning (University of Innsbruck, Austria),
Email:Creis21@hotmail.com


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Rendtorff, Barbara:
Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in den Erziehungswissenschaften

603.048, PS2, Stzw Erziehung-Generation-Lebenslauf (Modul 3, II.3.2) Stzw Kritische Geschlechter- und Sozialforschung (Modul 2, II.2.3)

Inhalt:
Wir wollen untersuchen, auf welchen Ebenen das Geschlechterverhältnis in erziehungswissenschaftlichen Diskursen offen oder subtil Wirkungen zeitigt. Die zunächst anhand von Literatur und Vorlesung diskutierte Einschätzung geschlechtstypisierender Strukturen und Wirkungen in gesellschaftlichen Diskursen wird dann exemplarisch an zwei Bereichen diskutiert:
1) die Vorstellungen von Weiblichkeit / Mütterlichkeit und Männlichkeit / Väterlichkeit und ihr Niederschlag in pädagogischen Konzepten (z.B. Campe, Nohl) - zu diesem Teil werden Referate vergeben;
2) geschlechtstypisierende Aspekte in pädagogischen Materialien (z.B. Schulbüchern, Spielsachen, Schulhöfen) - dieser Themenbereich wird in Praxisgruppen mit Beobachtungsstudien bearbeitet.

Basisliteratur: Rendtorff, Barbara / Moser, Vera: Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der Erziehungswissenschaft, Opladen 1999

Theoretische Einbettung: In der Veranstaltung wird zu Beginn ein Theoriekonzept zur Bedeutung von Geschlecht vorgestellt - erste Grundlagen entnehmen Sie bitte dem o.a. Basistext.

Unterrichtsmethode: Vorlesung, Referate, Gruppenarbeit, Feldstudien, Plenumsdiskussion

Unterrichtsziel: Die TeilnehmerInnen sollen befähigt werden, ihre Wahrnehmung in Bezug auf subtile Wirkungen und Effekte von geschlechtstypisierenden Aspekten zu erweitern und diese differenziert zu interpretieren.

Teilnahmebedingungen: Interesse am Thema, regelmäßige Teilnahme, aktiver Beitrag

Zeit, Beginn, Ort: Vorbesprechung am 12.10.02, 10-12 Uhr; Blockveranstaltungen am 8./9.11. und 22./23.11.02

Zur Person: Privatdozentin für Allg. Päd., Lehrbeauftragte an verschiedenen Universitäten. Email: b.rendtorff@em.uni-frankfurt.de

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Schacherl, Ingrid:
Geschlecht der Bildung - Bildung der Geschlechter

603.058, PS 2, Zuordnung: C 464 II. 3.3

Inhalt: Die gleichen Möglichkeiten von Frauen und Männer im Zugang zu allen Bildungseinrichtungen in der westlichen Gesellschaft lässt auf eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung schließen. Moderne Bildungskonzeptionen erscheinen somit vordergründig geschlechtsneutral und Bildung als geschlechtslos. Warum Frauen und Männer dennoch nicht in gleicher Weise an Bildungsangeboten partizipieren, lässt auf ein impliziertes "genderd concept" von Bildung schließen. Auf der einen Seite kann Bildung dazu dienen, geschlechtsspezifischer Funktions- und Arbeitsteilung Legitimation und Wirkung zu verschaffen. Auf der anderen Seite entzieht sie in Verbindung mit Emanzipationsbewegungen diesen bindenden Zuschreibungen den Boden und zeigt Alternativen auf.
Frauenbildung ist der inhaltliche Bezugspunkt im Proseminar: Theoretische Grundlagen, Didaktik und Methodik, Bildungsinteressen von Frauen und Handlungsfelder emanzipatorischer Frauenbildung sowie deren institutionelle Verortung stellen die Themenfelder des Proseminars dar.
Ziel ist es, den aufklärenden Gehalt von Bildung kritisch zu beleuchten und nach seinen geschlechtsspezifischen Implikationen zu befragen.
Die Veranstaltung ist für zwei Semester geplant. Die theoretische Arbeit wird begleitet von Felderkundungen, die in Form von Projekten in Kleingruppen durchgeführt werden.

Arbeitsweise: Impulsreferate, unterschiedliche Formen der Kleingruppenarbeit und Projektarbeit, Arbeitsgruppen

Teilnahmebedingungen: Kontinuierliche Mitarbeit, Mitarbeit in einer Projektgruppe

Basisliteratur: Gieseke, Wiltrud (Hg.): Handbuch zur Frauenbildung. Opladen 2001

Zeit, Beginn, Ort: Di, 14.00 - 18.00 Uhr; 15./29.10.; 12./26.11.; 10.12.02; 7.1.03, L3 Liebeneggstraße 8, Beginn 15.10.02

Zur Person: Dr. phil., Studium der Erziehungswissenschaften an der Universität Graz; Studien- und Forschungsarbeiten an den Universitäten Berlin, Hamburg, Dortmund, Bielefeld und Essen im Themenbereich feministische Theorie und Bildung; Zusatzausbildungen in Themenzentrierter Interaktion (TZI), Spielpädagogik sowie Organisations- und Qualitätsmanagement. Fünf Jahre Tätigkeit in verschiedenen Frauen- und Wissenschaftsprojekten in Graz und München. Vier Jahre Migrationsarbeit in München; seit 1990 Lehrtätigkeit an den Universitäten Graz und Wien.
Letzte Publikation: Die Vielfalt von Frauen erleben. Österreichischer Studienverlag, Innsbruck-Wien 2001, Email: ingrid.schacherl@uibk.ac.at

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Schiessendoppler-Luchner, Felizitas:
Frau und Recht

305.600, VO2, Rechtswissenschaft (101)

Inhalt:
Historischer Überblick über die rechtliche Stellung der Frau (frühgeschichtliche Zeit -verschiedene Ansätze in der Matriarchatsdiskussion, im Alten Orient, in der europäischen Antike, bei den Germanen - rechtliche Unmündigkeit und Beschränkung auf den häuslichen Bereich, Christentum), wirtschaftliche und politische Umwälzungen zur Zeit der Französischen Revolution Kampf um gesellschaftliche Rechte (Bsp. Suffragetten)
Religionsgeschichte: ursprünglich wichtige religiöse Funktionen der Frauen vermutlich durch Annahme einer besonders engen Beziehung der Frauen zu übersinnlichen Mächten, sukzessive Zurückdrängung religiöser Funktionen der Frau bei historisch späteren Religionen, (Altes Testament, Judentum, Islam, Orthodoxie, Christentum), neuzeitliche Situation mit weitgehender Gleichstellung der Geschlechter (einzelne protestantische Kirchen in neuester Zeit auch Ausübung des Pfarramtes), Diskussion um das geistliche Amt der Frau in der Katholischen Kirche.
Definitionen zum Thema Frau und Recht: "Feminismus", "Frauenbewegung", "Frauenempanzipation",
Globale Dimension: nirgendwo findet sich eine rechtliche Gleichstellung.
Indikatoren: ökonomischer Status, rechtliche Situation der Frau (alleinstehende Frauen, verheiratete Frauen, geschiedene Frauen, Mütter),
Recht der Frauen auf Arbeit: Bedeutung der Frauenarbeitslosigkeit, Schutzbestimmungen, gewerkschaftliche Organisation von Frauen, Einkommenshöhe.
Verfügungsrecht: der Begriff "Haushaltsvorstand", Auswirkungen der Verehelichung auf Verfügungsrechte, Situation für Frauen nach einer Scheidung.
Recht auf Bildung: weltweit weibliches Analphabetentum
Recht der Frauen auf Gesundheit: internationale Aspekte, Wahlrecht: internationale Aspekte, juristische Argumentationen Die rechtliche Situation der Frau in Österreich: historischer Abriss der Entwicklung der Frauenrechte (Frauenwahlrecht, Familienrecht, Fristenlösung, Wegweiserecht - Gewaltschutz, Arbeitsrecht - Karenzregelungen, Verfassungsbestimmung Gleichstellung der Geschlechter.
Gender Mainstreaming: Ausgangsbefund - sozialökonomische unterschiedliche Ausgangssituation von Frauen und Männern, soziale Ungleichheit; Ziel ist die Herstellung von Chancengleichheit

Basisliteratur: Farbiges großes Volkslexikon, Band 3 und 4; Frauenatlas, Prof. Dr. Sieglinde Rosenberger, Institut f. Politikwissenschaften der Universität Wien, Vortrag vom 5.5.2000 anläßlich der Vierländer-Bodensee-Frauenkonferenz. Prof. Dr. Regina Wecker, Historisches Seminar der Universität Basel: Vortrag: "Forschung-Frauenpolitik-Mainstreaming - Versuch einer Wiederannäherung." ABGB, EhEG, ASVG, MRG, EO.

Unterrichtsmethode: Vortrag und Diskussion

Unterrichtsziel: Vermittlung eines Verständnisses für die Zusammenhänge der rechtlichen Bestimmungen und der konkreten, realen Lebenssituation von Frauen

Zeit, Beginn, Ort: s. Aushang juridische Fakultät, ./.

Zur Person: Dr. Schiessendoppler-Luchner Felizitas, 1976 Matura am musisch-pädagogischen Realgymnasium der Barmherzigen Schwestern Kettenbrücke, Studium der Rechtswissenschaften, 1984 Promotion, 1988 Rechtsanwaltsprüfung in Innsbruck, 1989 stundenweise Mitarbeiterin im Verein "Frauen helfen Frauen", 1996 Abschluß der Ausbildung als Konzipientin, 1998 eigene Kanzlei, seit 1999 beim Unabhängigen Verwaltungssenat als Kammervorsitzende und als Berichterstatterin.

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Schlichtmeier, V; Windisch, M,:
Die Neue Frauenbewegung in Tirol seit 1970. Theorie und Geschichte einer sozialen Bewegung

601.015, PS 2

Inhalt:
Im Laufe der letzten 30 Jahre entwickelten Frauen im Kontext der Neuen Frauenbewegung international und lokal spezifisch unterschiedliche Formen des Einspruchs gegen das Geschlechterverhältnis als Herrschaftsverhältnis. Der internationale Charakter der Neuen Frauenbewegung ist dabei von entscheidender Bedeutung für die je lokale Organisierung von Frauen. Die Auseinandersetzungen in der Lehrveranstaltung versuchen sowohl den grenzüberschreitenden Diskussions- und Handlungszusammenhang der Neuen Frauenbewegung sichtbar zu machen als auch die regionalen Organisierungen von Frauen unter den gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Bedingungen in Tirol zu analysieren.
Wir werden uns mit den Organisierungsformen der Neuen Frauenbewegung, mit der Politisierung der Dichotomie Öffentlichkeit/Privatheit, mit unterschiedlichen Politikverständnissen innerhalb der Frauenbewegung und mit Bündnispolitiken in Tirol beschäftigen. Exemplarisch werden wir spezifische Inhalte und damit verbundene Initiativen und Projektgründungen behandeln: Schwangerschaftsabbruch, Körper und Sexualität, (universitäre und außeruniversitäre) Bildung, Arbeits- und Existenzbedingungen, (sexuelle) Gewalt.
Eine Einschätzung der Neuen Frauenbewegung in Tirol soll bezogen auf deren Veränderungspotentiale sowohl im individuellen als auch im frauenpolitischen und gesamtgesellschaftlichen Sinn vorgenommen werden.

Theoretische Einbettung: Bewegungsforschung.

Methode: Vortrag und Diskussionen, Arbeit mit Schlüsseltexten der Neuen Frauenbewegung (u.a. mit Materialen des Interdisziplinären Archivs für feministische Dokumentation - ArchFem), Recherchen zu frauenpolitischen Initiativen

Prüfungsmodus: wird in der Vorbesprechung vereinbart.

Teilnahmebedingungen: kontinuierliche Teilnahme.

Basisliteratur: Gensluckner, Lisa/Regensburger, Christine/Schlichtmeier, Verena/Treichl, Helga/Windisch, Monika (Hg.): vielstimmig. mancherorts. Die Neue Frauenbewegung in Tirol seit 1970. Innsbruck/Wien/München/Bozen, 2001.

Unterrichtsziel: Kenntnis über Organisierungsformen; Inhalte und Themen der Neuen Frauenbewegung; Relevanz der Neuen Frauenbewegung für feministische Forschung; gesellschaftspolitische Bedeutung der Neuen Frauenbewegung.

Zeit, Beginn, Ort: 10.10.02 Vorbesprechung, 14-tägig, 14.30 bis 17.30 Uhr, L2, Liebeneggstr.8,

Zu den Personen:
Verena Schlichtmeier: Studium der psychologie und Erziehungswissenschaften. Mitinitiatorin und bis heute Mitarbeiterin des Interdisziplinären Archivs für feministische Dokumentation - ArchFem; ehemalige Mitarbeiterin des Vereins Frauen gegen Vergewaltigung. Zur Zeit Erwerbsarbeit als Koordinatorin der Arge Schubhaft.
Monika Windisch: Studium der Erziehungswissenschaften. Sonder- bzw. Integrationspädagogin; Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Tirol und an der Pädagogischen Akademie Stams; Supervisorin in Ausbildung. Verortet in unterschiedlichen autonomen Frauenzusammenhängen in Innsbruck und Wien.
Beide sind Mitherausgeberinnen des Buches "vielstimmig.mancherorts. Die Neue Frauenbewegung in Tirol seit 1970".

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Simon, Gertrud, Scharer, Matthias:
Selbstverantwortlich und in Beziehungen (TZI SE)

223.007, SK 2

Inhalt:
Die Axiome von Autonomie und Interdependenz im theoretischen Konzept der TZI und im Vergleich mit anderen Konzepten - mit anthropologischem und mit theologischen "Blick". Bedeutung für das individuelle Leben, in der eigenen Entwicklung, im beruflichen und privaten Alltag. Auswirkung auf Kommunikation und Interaktion in der Gruppe / mit anderen Menschen. Hilfestellung durch die Methodik der TZI.

Unterrichtsziel: Was bedeutet es, "selbstverantwortlich und in Beziehungen" zu leben? Ziele des angebotenen Seminars sind:
- Kennenlernen der Axiome von Autonomie und Interdependenz nach dem Konzept der TZI
- Auseinandersetzung mit den Axiomen aus anthropologischer und theologischer Perspektive
- Auseinandersetzung mit individuellen Erfahrungen und deren praktischen Auswirkungen
- Üben der Kommunikation für Studium, Beruf (insbes. Unterricht) und persönlichen Alltag

Unterrichtsmethode: TeilnehmerInnenorientiertes Arbeiten in der Gruppe nach der Methode der TZI; Kurzreferate

Prüfungsmodus: Durchgehende Teilnahme am Seminar; Literaturstudium und Abfassen einer schriftlichen Reflexion aus anthropologisch-pädagogischer oder aus theologisch-katechetischer Perspektive.

Zeit, Beginn, Ort: 16.12.2002, 10.00 Uhr,16.-20.12.2002, BH St. Michael

Zu den Personen:
Univ.-Prof. Dr. Gertrud Simon, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Graz, Diplom in Themenzentrierter Interaktion nach R.C. Cohn.
Univ.-Prof. Dr. Matthias Scharer, Leiter der Abteilung für Katechetik/Religionspädagogik und Fachdidaktik an der Universität Innsbruck, Grad. Lehrbeauftragter der R.C. Cohn Institutes; Gestaltpädagogik und Supervision.

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Stadtmüller, Sabine:
(Ohn-)Macht der Medien? Öffentlichkeitserfahrung und feministische Medienkritik

601.013, PS2, Wahlfachstudiengang feminsitische Gesellschafts-u. Kulturwissenschaften

Inhalt:
"Was nicht in den Medien ist, ist nicht". Ein Satz, der den Medien Definitionsmacht darüber zugesteht, was wir im Alltag als Wirklichkeit anerkennen. Zugleich wird aber auch ein Verlust an Glaubwürdigkeit der Medien festgestellt: Erfüllen sie, als wesentlicher Teil der politischen Öffentlichkeit, noch immer ihre Aufgabe als kritische Instanz, als "4. Macht im Staat"?
In diesem Seminar wird die Analyse des zwiespältigen Mythos Medien als eine Voraussetzung für die Teilhabe an Öffentlichkeit und die feministische Sicht als Chance für Medienkritik betrachtet. Dazu gehört der Blick auf Hintergründe der Medienentwicklung wie Ökonomisierung und Neoliberalisierung: Selbst öffentlichrechtliche Sender folgen zunehmend dem Marktgesetz der Einschaltquoten. Was also erfahren wir wirklich durch die Medien? Wer entscheidet darüber, was bildmächtig oder nachrichtenwürdig ist? Wie finden wir uns selbst darin wieder?
In welcher Weise "alte" und "neue Kommunikationsmedien" wie das Internet geeignet sind, Interessen von Frauen angemessen öffentlich zu machen, und auf welche Netzwerke wir zurückgreifen können, wird anhand von feministischen Medientheorien, Übungen zur Medienanalyse und zur praktischen Umsetzung von Öffentlichkeitsarbeit für ein konkretes Projekt der TeilnehmerInnen überprüft.

Basisliteratur:
Klaus, Elisabeth u.a. (Hg.) Kommunikationswissenschaft und Gender Studies. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2001.
Weiterführende Literatur:
Neverla, Irene. (Hg.) Macht der Medien, COVER: Hamburg: Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft, 2001.
Angerer, Marie-Luise - Dorer, Johanna. (Hg.) Gender und Medien. Wien: Verlag Braumüller, 1994.

Theoretische Einbettung: Feministischen Medienforschung, Methoden der Medienanalyse sowie Untersuchungen zur Bedeutung frauenpolitischer Berichterstattung, Theorie der Körpersprache in Medien

Unterrichtsmethode: Einführende Impulsvorträge wechseln mit theoretischer Reflexion und praktischer Arbeit in Kleingruppen. Medienbeispiele ergänzen die jeweiligen Schritte (News/Fiction/Doku). Übungen zur Analysefähigkeit wie z.B. das Erarbeiten von Gender-Analysekriterien schärfen den Blick für Sprache, visuelle Strategien, thematische Berücksichtigung von Frauen in den Medien und können an eigenen Texten erprobt werden. Schließlich sollen Überlegungen darüber angestellt werden, wie für ein Projekt von Lehrenden oder Studierenden Öffentlichkeit hergestellt werden könnte. Hierzu sind inhaltliche und praktische, körpersprachliche Übungen zur Präsentation mit Hilfe der Videokamera vorgesehen.

Unterrichtsziel: Strukturen moderner Öffentlichkeit und darin die Wirkung der Massenmedien zu erkennen, das Für und Wider ihrer politischen und persönlichen Möglichkeiten abzuwägen ist Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung und eigene Gestaltung. Diese Kompetenz möchte das Seminar entwickeln.

Teilnahmebedingungen: Anmeldung bis zum 15.11.02 unter fem@uibk.ac.at oder Tel. 0512/507-9811

Zeit, Beginn, Ort: Block: 04.12. bis 07.12.02/ 04.12.02 um 13Uhr, Videostudio GeiWi 5. Stock

Zur Person: Studium Freie Grafik, Kunst, Erwachsenenbildung an der Folkwangschule und Universität Essen, Gründung "alternativer" Orte und Projekte kultureller und feministischer "Gegenöffentlichkeit", Vermittlung von Video als politisches und künstlerisches Medium an Bildungseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen, seit 1985 freie Autorin für WDR-Fernsehen in Köln,
Schwerpunkte: Kultur, Feminismus, Medien, Geschichte; Entwicklung eines Projekts "Gender Training in den Medien" des deutschen Journalistinnenbundes.

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Strasser, Philomena:
Gewalt gegen Frauen in der Familie - ein Trauma für ihre Kinder

720.288, SE2, psychologie

Inhalt: Grundlage der Lehrveranstaltung bildet die Studie "Kinder legen Zeugnis ab. Gewalt gegen Frauen als Trauma für ihre Kinder", die 2001 im Studienverlag Innsbruck publiziert wurde.
Auf der Basis tiefenpsychologischer Interviews mit Kindern und Müttern aus österreichischen Frauenhäusern werden Zusammenhänge zwischen patriarchaler Familiengewalt gegen Frauen und Kinder und die Bedeutung kindlicher ZeugInnenschaft väterlicher Gewalt gegen die Mutter verdeutlicht. Das Gewalterleben der Mädchen und Buben wird im Kontext der psychoanalytischen Traumatheorie interpretiert, die komplexen kindlichen Überlebensmechanismen werden vor dem Hintergrund ungleicher Geschlechterverhältnisse, einer fortgesetzten Tabuisierung familiärer Gewalt und dem Eingebundensein in strukturelle Gewaltformen dargestellt. Zusammenhänge zwischen Familie und gesellschaftlichen Macht- und Ausbeutungsstrukturen einerseits, zwischen Gewalt, Geschlecht und Generation andererseits stehen somit im Zentrum der Reflexion über das traumatische Erleben von Kindern. Weiters werden Grundlagen der Frauenhausbewegung vermittelt und diskutiert.

Basisliteratur: Strasser Philomena: Kinder legen Zeugnis ab. Gewalt gegen Frauen als Trauma für Kinder. Studienverlag 2001, Hageman-White Carol/ Kavemann Barbara/ Ohl Dagmar (Hrsg.): Parteilichkeit und Solidarität. Kleine Verlag, Bielefeld. Praxiserfahrungen und Streitfragen zur Gewalt im Geschlechterverhältnis; Henschel Angelika (1993): Geschlechtsspezifische Sozialisation. Zur Bedeutung von Angst und Aggression in der Entwicklung der Geschlechtsidentität. Eine Studie im Frauenhaus. Matthias-Grünewald 1993.

Unterrichtsmethode: Kurzvorträge der Lektorin teilweise mit audiovisuellen Medien, Darstellung und Analyse von Interviewtexten und Kinderzeichnungen, Bildung von Arbeitsgruppen und Präsentationen der Ergebnisse, Diskussion im Plenum, Präsentationen und Einbeziehung kreativer Medien.

Theoretische Einbettung: Psychoanalytisch-sozialpsychologische Trauma- und Entwicklungstheorien, feministische Theorien zu Gewalt gegen Frauen und Kinder in der Familie unter Einbeziehung soziologischer und pädagogischer Zugänge. Migrationsforschung, Methodik feministischer Sozialforschung und parteilicher Kindheits- und Jugenforschung. Ausgangspunkt des Gewaltverständnisses ist die Verbindung zwischen personaler, struktureller und symbolisch-kultureller Gewalt.

Unterrichtsziele: Die LV will zu einem vertieften Verständnis des traumatischen Gewaltverlebens von Frauen und Kindern beitragen und für die Zusammenhänge der Gewalt im Geschlechter- und Generationenverhältnis sensibilisieren.

Prüfungsmodus: Anwesenheit und Mitarbeit, Präsentationen, schriftliche Einzel- od. Gruppenarbeit.

Teilnahmebedingung: Anmeldung erforderlich, Teilnahmebegrenzung 40

Zeit, Beginn, Ort: s. Studienführer psychologie

Zur Person: Klinische und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin (K.I.P.) und Supervisorin, Studium der psychologie, Theologie, Philosophie und Pädagogik in Salzburg, Mitbegründung des Salzburger Frauenhauses und 10-jährige Mitarbeit, 1997-1998 Durchführung der Studie in österreichischen Frauenhäusern "Kinder legen Zeugnis ab", 2001 publiziert im Studienverlag Innsbruck. Derzeit in freier Praxis tätig. Email: philomena.strasser1@utanet.at


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Strnad, Alfred:
Seminar aus Geschichte der Neuzeit: Frauenschicksale in der Renaissance. Zum weiblichen Persönlichkeitsbild und Selbstverständnis an der Zeitwende


617.103, SE2, Geschichte

Inhalt:
Ausgerechnet zur Zeit der "Wiedergeburt" der klassischen Antike im Italien des Renaissance-Humanismus eröffnete sich für viele Frauen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten die Möglichkeit, aus den bisherigen traditionell kirchlich genormten Rahmen der Ehefrau und Mutter bzw. der gottgeweihten Jungfrau (virgo) hinter den Klostermauern herauszutreten. Sie wirkten nun zum einen als selbstbewußte, an der Herrschaft mitbeteiligte Fürstinnen, aber auch als kriegerische "virago", zum anderen als Künstlerinnen und Mäzeninen, als Kurtisanen und Wegbegleiterinnen geistlicher wie weltlicher Fürsten, ebenso wie als religiös engagierte Frauen, die dem Vorwurf der "Ketzerei" ausgesetzt waren. Diesen unterschiedlichen Typen und Erscheinungsformen von Frauengestalten und Frauenschicksalen im gemeinsamen Bemühen von Studierenden und Lehrenden nachzuspüren und sie näher zu untersuchen, ist das Ziel dieser Lehrveranstaltung.

Basisliteratur: Wird in der LV bekannt gegeben und im Seminarapparat (Fachbibliothek) zugänglich gemacht.

Unterrichtsziel: Seminar aus Geschichte der Neuzeit im Rahmen des Studienplanes "Geschichte" bzw. "Geschichte und Sozialkunde" (2.Studienabschnitt)

Prüfungsmodus: Regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen, mündliches Referat mit Erstellung einer zu diskutierenden Seminararbeit.

Zeit, Beginn, Ort: Fr 10.00-12.00 Uhr, 4.10.2002, SR 40601

Anmerkung: gem. m. Walsh K; am 4.10.2002 Vorbesprechung mit Themenvergabe. Anwesenheit unbedingt erforderlich! Keine Voranmeldung!

Zur Person: Alfred. A. Strnad, o. Univ. Prof. Dr., und Leiter der Abteilung für Geschichte der Neuzeit, Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, korr. Mitglied der "Accademia Senese degli Intronati", Mitglied des Wiss. Beirates des Instituts für Ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte. Geb. 1937 in Wien, Studium der Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Wien, Dr. phil. 1961, Staatsprüfung des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 1962, Habilitation aus Geschichte der Neuzeit 1972. Seit 1961 im wissenschaftlichen Dienst tätig, von 1963 bis 1976 als wissenschaftlicher Beamter an der Abteilung für Historische Studien am Österreichischen Kulturinstitut in Rom, redaktionelle Betreuung der "Römischen Historischen Mitteilungen" 1965/81, seit 1976 o. Univ. Prof. für Geschichte der Neuzeit an der Universität Innsbruck, seit 1978 Schriftleiter der "Innsbrucker Historischen Studien", 1978 bis 1986 Vorstand des Instituts für Geschichte der Universität Innsbruck.

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Strnad-Walsh, Katherine:
Seminar aus Geschichte des Mittelalters: Der Generationenvertrag im Mittelalter. Genderkonflikt zwischen Jugend und Alter

617.011, SE2, Geschichte

Inhalt: In dieser LV soll auf die durch Generationenkonflikte hervorgerufenen Probleme von Frauen in der europäischen Gesellschaft im Mittelalter eingegangen werden. Neben rechtlichen Fragestellungen geht es u. a. um die materielle Versorgung von Frauen, welche die "Familienarbeit bereits geleistet hatte, weiters um ihren Zugang (bzw. Verweigerung) zu Mitgift und Morgengabe sowie um Versuche einer jüngeren Generation, diese Zugriffe weitgehend einzuengen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den häufigen Vorurteilen der Jugend gegenüber älteren Menschen, vor allem alleinstehenden Frauen, die heilkräuter- und volksmedizinkundig tätig waren.

Basisliteratur: Wird in der LV bekannt gegeben und im Seminarapparat (Fachbibliothek) zugänglich gemacht.

Unterrichtsziel: Seminar aus Geschichte des Mittelalters mit besonderem Schwerpunkt auf Genderforschung im Rahmen des Studienplanes "Geschichte" bzw. "Geschichte und Sozialkunde" (2.Studienabschnitt)

Prüfungsmodus: Regelmäßige Teilnahme an den Seminarsitzungen, mündliches Referat mit Erstellung einer zu diskutierenden Seminararbeit.

Anmerkung: Am 3.10.2002 Vorbesprechung mit Themenvergabe. Anwesenheit Unbedingt erforderlich! Keine Voranmeldung!

Zeit, Beginn, Ort: Do 13.45-15.15 Uhr, 3.10.2002, SR 40601

Zur Person: Ao. Univ. Prof. für Geschichte des Mittelalters an der Universität Salzburg, Geb. 1946 in Dublin (Eire), Studium der Geschichte, Germanistik und Musikwissenschaft an den Universitäten Dublin (National University of Ireland), München und Oxford. Dortselbst D. Phil. (1972). Forschungsstipendiatin der Alexander Humboldt-Stiftung (1976/78), Lehrtätigkeit an der Irischen Nationaluniversität und an den Universitäten Oxford und Salzburg, Gastprofessorin an den Universitäten Klagenfurt und Innsbruck. 1982 Habilitation aus Geschichte des Mittelalters, 1989 Verleihung des Berufstitels eines Außerordentlichen Universitätsprofessors.
Forschungsschwerpunkte: Mittelalterliche Universitäts- u. Bildungsgeschichte, Geschichte der religiösen Bewegungen und Historische Frauenforschung.

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Taddei, Elena:
Proseminar aus Geschichte der Neuzeit: Quellen zur frühzeitlichen Frauengeschichte

617.114, PS2, Geschichte

Inhalt: Das Proseminar will anhand konkreter Beispiele von Lebensbildern aus der Frauengeschichte der Frühen Neuzeit (wie z.B. von Isabella d' Este, Caterina de Medici, Margarethe von Österreich, Elisabeth I., der Kurtisane Imperia u.v.a.m.) verschiedene Quellentypen eben dieser Zeit vorstellen und diskutieren. Die Arbeitsbasis werden fraueneigene (Geschäfts-)Briefe, Testamente, Urkunden, Porträts, Münzen, Siegeln usw. darstellen.

Anmeldung pers. Zi. 60133, telef. 507 4386, via Email: elena.taddei@uibk.ac.at

Unterrichtsziel: Es soll nicht nur um das Kennenlernen weiblicher "Fallbeispiele" gehen, sondern v.a. um die Methode zur Erschließung der einzelnen Quellenarten und ihre Integrierung in einer wissenschaftlichen Arbeit.

Unterrichtsmethode: Vortrag mit Diskussionsmöglichkeit, gemeinsame Quelleninterpretation

Prüfungsmodus: Kleinere Arbeitsaufträge im Laufe und schriftliche Prüfung am Ende des Semesters

Basisliteratur: wird im PS bekannt gegeben.

Teilnahmebedingungen: Erfolgreiche Absolvierung der LV "Einführung in das Studium der Geschichte"

Zeit, Beginn, Ort: Mo 13.00-14.30 Uhr, wöch. 7.10.2002, HS 8

Zur Person: Mag. Elena Taddei, Vertragsassistentin am Institut für Geschichte, Fachbereich Geschichte der Neuzeit. Geb.1974 in Bozen; Studium der Geschichte und der Italianistik an der Universität Innsbruck; Mag. phil. 1999; Arbeit an einer Dissertation ("Renata von Valois d'Este");
Lehrtätigkeit: Proseminar und Grundlagenvorlesungen aus Geschichte der Neuzeit sowie mitwirkende Lehrtätigkeit bei Univ.-Prof. Dr.Alfred A. Strnad.
Forschungsschwerpunkt: Frauengeschichte der Renaissance und Reformationszeit mit besonderer Berücksichtigung von Italien, Email: elena.taddei@uibk.ac.at

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Verdorfer, Martha:
Geschlecht und Geschichte: Frauen im historischen Diskurs

603.032, PS 2, I, 2.8

Inhalt:
Wenn sich Frauen gegenwärtig mit Geschichte befassen und ihre Fragen an sie stellen, so treffen sie nicht nur auf viele Leerstellen und Lücken, sondern auch auf eine Fülle von vorgefertigten Interpretationsrastern, die für ihre Fragestellung wenig zielführend sind.
Die Lehrveranstaltung will drei Schienen verfolgen: Wege und Formen einer weiblichen Geschichtstradierung und die symbolische Bedeutung einer weiblichen Genealogie aufzeigen bzw. die Problematik des Fehlens einer solchen diskutieren. Paradigmen einer kritischen und feministischen Geschichtswissenschaft und ihr Verhältnis zum allgemeinen historischen Diskurs thematisieren. Vertieft wird diese Schiene durch die Diskussion exemplarischer für die historische (Frauen)Forschung relevanter Themenbereiche.
Erarbeitung und Diskussion von methodischen Vorgangsweisen, die historische Frauenforschung sinnvoll und möglich machen. Dabei können auch konkrete Vorhaben der TeilnehmerInnen (Projekte, Diplomarbeiten etc.) berücksichtigt werden.

Basisliteratur:
Frauen suchen ihre Geschichte. Historische Studien zum 19. und 20. Jahrhundert, hg. v. Karin Hausen, München 1983.
Frauengeschichte - Geschlechtergeschichte, hg. v. Karin Hausen, Heide Wunder, Frankfurt/Main, New York 1992.
Gerda Lerner: Frauen finden ihre Vergangenheit. Grundlagen der Frauengeschichte, Frankfurt/Main, New York 1995.
Weiblichkeit in geschichtlicher Perspektive. Fallstudien und Reflexionen zu Grundlagen der historischen Frauenforschung, hg. v. Ursula A.J. Becher, Jörn Rüsen, Frankfurt/Main 1988.

Unterrichtsmethode: Nach einem Überblick über die Entwicklung der historischen Frauenforschung vertiefen die Studierenden grundlegende Positionen und Problembereiche durch Referate, die anschließend im Plenum diskutiert werden.

Teilnahmebedingungen u. Prüfungsmodus: Für die Teilnahme an der LV sind keine Vorkenntnisse nötig. Gefragt sind regelmäßige Teilnahme, ein Kurzreferat, Bereitschaft zur Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Thema.

Zeit, Beginn, Ort: Verbindliche Vb.: Mo 14.10.02 14 Uhr, 1. Block: Fr. 08.11. 15-20 Uhr und Sa. 09.11. 9-18 Uhr 2. Block: Fr. 29.11. 15-20 Uhr und Sa. 30.11. 9-18 Uhr Voraussichtlich L2 oder L4, Inst. f . Erziehungswissenschaften, Liebeneggstraße 8,

Zur Person: Dr. phil. Martha Verdorfer, Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck, Gymnasiallehrerin in Bozen/Italien für Geschichte und Philosophie, daneben Forschungs- und Projekt- und Lehrtätigkeit in den Bereichen historische Frauenforschung, Frauen und Bildung, Faschismus und Widerstand, historisches Gedächtnis und Erinnerungskultur, Stadtgeschichte. Mehrere Publikationen zu diesen Themen. Email: free6757@dnet.it

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Werlhof von, Claudia:
Politik und Spiritualität

402.056, VO2, Politikwissenschaften (P), 2. Abschnitt

Inhalt:
Seit der Neuzeit sind wir es gewohnt, dass Politik und Spiritualität überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Das war nicht immer so und wird auch in Zukunft nicht so bleiben. Spiritualität ist eine Theorie und Praxis, die ein besonderes Verhältnis zur Natur und zur Transzendenz hat. Sie stand den größten Teil der menschlichen Geschichte über im Mittelpunkt der sozialen Organisation von Gemeinschaften, die noch keinen Staat kannten. Dabei sind kollektive spirituelle Praktiken zu unterscheiden von individuellen oder gruppenspezifischen. Sie bestimmen die "Politik" der Gemeinwesen und ihre mehr oder weniger große Einbettung in Naturzusammenhänge. Neue Formen patriarchaler Spiritualität nehmen allerdings immer mehr den Standpunkt einer daraus gelösten, von einem vorgestellten Jenseits aus operierenden "Geistigkeit" ein. Dann kommt es zu einer Verbindung von Politik und patriarchalen Religionen, die weltweit verschiedene Formen annimmt. Nach ihrer Trennung und der Säkularisierung von Politik wirken spirituelle Tendenzen nur noch im Hintergrund mit. Heutzutage ist eine neue Spiritualität entstanden, die ihre Wirksamkeit auf Politik einklagt. Dazu gehören verschiedene esoterische, ökologische, feministische und indigene Gruppen und Bewegungen. Die neuen sozialen Bewegungen, die sog. Zivilgesellschaftlichen Bewegungen, nehmen eine zunehmend spirituelle Haltung ein, die es zu definieren gilt.

Prüfungsmodus: schriftliche Arbeit oder mündliche Prüfung

Ziel: §10(1)c + 10(4) c

Zeit, Beginn, Ort: Mi 18.00-20.00 Uhr, 9.10.2002, HS 1

Zur Person: geb. 1943 in Brandenburg, alleinerziehende Mutter eines neunzehnjährigen Sohnes; Studium der Soziologie und Volkswirtschaft in Köln und Hamburg, Abschluß als Dipl. Volkswirtin; Forschungsaufenthalt in El Salvador und Costa Rica; Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Köln; Lehrbeauftragte im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Frankfurt; Wissenschaftliche Assistentin an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, Habilitation im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Frankfurt im Fach Politikwissenschaft; seit 1988 ordentliche Professorin für das politische System Österreichs mit besonderer Berücksichtigung der Frauenforschung am Institut für Politikwissenschaft, Universität Innsbruck.
Frauenforschungsschwerpunkt: "Erkenntnis und Lebensform"; "Globalisierungs- und Patriarchalisierungsprozesse"; Email: Claudia.Von-Werlhof@uibk.ac.at.

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Werlhof von, Claudia:
Interdisziplinäres Frauenforschungsseminar: Brauchen Frauen "Die Göttin"?

402.058, SE2, Politikwissenschaft 2. Abschnitt

Inhalt:
Dieses Seminar steht im Zusammenhang mit dem Semesterthema "Politik und Spiritualität" (siehe Vorlesung und Seminar). Carol Christ, eine amerikanische Feministin, betitelt ihr Buch "Ich brauche die Göttin!" Von der feministischen Theo- bzw. Thealogie und der Matriarchatsforschung aus wollen wir uns mit den verschiedenen Varianten des "Göttin"-Begriffs auseinandersetzen und seine heute wiedergefundene Bedeutung untersuchen. Aus der Sicht der "Göttin"-Anhängerinnen tritt die "Göttin" heute wieder hervor, nachdem sie nach der Entstehung patriarchaler Gesellschaften und Religionen von einem sog. "Gott" verdrängt, "ermordet" und unsichtbar gemacht worden ist. Worauf gründen sich solche Vermutungen? Was ist Theorie und Praxis des spirituellen Feminismus, den man als eine Art "Deep Feminism" bezeichnen könnte? Welches (Selbst-)Bewusstsein einer neuen Frauengeneration ist hier international zu beobachten? Wie verbindet sich diese neue Sicht auf die Welt mit einem aktiven "politischen" Handeln? Und inwieweit bleibt es zunächst bei einer neuen Identitätssuche außerhalb von "Politik" im weitesten Sinne?

Ziel: § 10(2)b + 10(4)c

Prüfungsmodus: schriftliche Arbeit oder mündliche Prüfung

Zeit, Beginn, Ort: Do 14.30-17.30; 14 tg, Beginn 10.10.2002


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Werlhof von, Claudia:
Spiritualität der neuen sozialen Bewegung

402.057, SE2, Politikwissenschaft 2. Abschnitt

Inhalt:
Das Seminar steht im Zusammenhang mit der Vorlesung "Politik und Spiritualität". These ist, dass die neuen sozialen, sog. zivilgesellschaftlichen Bewegungen, eine zunehmend spirituelle Haltung einnehmen und als wesentlich für ihre Politik ansehen. Dies ist neu. Denn bisherige soziale Bewegungen in der Neuzeit haben generell mit Spiritualität gerade nichts zu tun gehabt, und spirituelle Bewegungen gerade nichts mit Politik. Der Grund für diesen Wandel ist einem exzessiven Rationalismus geschuldet, der dem menschlichen Bedürfnis nach "Mehr" auf die Dauer nicht entspricht. Gleichzeitig sind die Auswirkungen neuzeitlicher Politik in Hinblick auf die innere Verwüstung der Menschen und die äußere Verwüstung des Globus derart sichtbar und spürbar geworden, dass eine Antwort hierauf zu erwarten war.
Wir wollen uns Beispiele ansehen, wie etwa die politische Praxis von Gruppen wie die um die amerianische "Hexe" Starhawk, die zunehmende Spiritualität der Antiglobalisierungsbewegungen, die "Wild Politics" (Susan Hawthorne), "Ökofeminismus als Politik" (A. Salleh), das "Nayakrishi Andolon" in Bangladesh (Farida Akhter) oder die Politik der "Taro-Felder" (V. Bennholdt-Thomsen) sowie etwa die der Internationalen Bauernbewegung "Via Campesina" (V. Shiva; M. Mies) und eine neue "Zivilisationspolitik" (R. Genth).

Ziel: § 10(2)b + 10(4)c

Prüfungsmodus: schriftliche Arbeit oder mündliche Prüfung

Zeit, Beginn, Ort: Do 12.00 -14.00; wöchentlich, HS 2, Beginn 10.10.2002

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Zoller, Susanne:
"Es schmerzt das Herz" Kulturvergleichende Krankheits- und Gesundheitstheorien in Geschlechterperspektive

603.071, PS2, C 458 Wahlfachmodul interkulturelles Lernen und Rassismusforschung II. 71 Theorien, Begriffe und Methoden interkultureller Erz.wis.

Inhalt und theoretische Einbettung:
Im psychosozialen Bereich Tätige (z.B. in sozialpädagogischen Wohneinrichtungen) sind mit zum Teil schweren psychischen Störungen konfrontiert. So gehören in sozialpädagogischen Einrichtungen regelmäßige Kontakte mit der Psychiatrie zum Alltag. KlientInnen werden zeitweise stationär aufgenommen und kehren dann wieder in den Alltag der jeweiligen Einrichtung zurück. Wann das Verhalten von Menschen noch als "normal" gilt und was als "psychopathologisch" einzustufen ist, hängt nicht nur vom Individuum ab, sondern wird maßgeblich vom kulturellen Umfeld, in dem Profis und Betroffene leben bzw. aus dem sie kommen, mitbestimmt.
Auch der Ausdruck psychischer Befindlichkeiten variiert sehr von Kultur zu Kultur. Supervision scheint inzwischen in diesem Arbeitsfeld zum Alltag zu gehören - die Auseinandersetzung mit der eigenen und gegebenenfalls auch mit anderen Kulturen - kommt oft zu kurz. Gerade in der Arbeit mit MigrantInnen kann es oft zu massiven beiderseitigen Irritationen kommen, wobei das Verhalten der KlientInnen noch in keiner Weise als "abnorm" einzustufen wäre.
Besonders in der Arbeit mit Frauen und Mädchen (z.B. Frauenhaus) wird der kulturelle Unterschied zwischen MitarbeiterInnen und Betroffenen oft deutlich. In derartigen Einrichtungen ist der Anteil von Migrantinnen meist hoch; so kamen 1999 36% und 2001 42% der Frauen aus Ländern außerhalb der EU. Einrichtungen in Vorarlberg berichten sogar von bis zu 80%. Feministische Ansätze können so oft nur bedingt umgesetzt werden oder stoßen auf den Widerstand der Betroffenen, was in den letzten Jahren zu Veränderungen in der Konzepterstellung vieler Einrichtungen geführt hat (z.B. vermehrte Beschäftigung von "muttersprachlichen BetreuerInnen").
Diese Widerstände und Schwierigkeiten zu beleuchten und zu diskutieren soll in den Mittelpunkt der Lehrveranstaltung gerückt werden und kulturelle Unterschiede und Erwartungen sollen aufgezeigt werden. In dieser Lehrveranstaltung werden einerseits Grundkenntnisse vermittelt (zu den Klassifikationssystemen, zu verschiedenen Kulturbegriffen, zu verschiedenen psychosozialen Arbeitsansätzen, zur Ethnopsychoanalyse...) andererseits soll weitgehend Neues mit den StudentInnen erarbeitet werden.
Auf der Basis meiner und der Vorerfahrungen der StudentInnen sollen Konzepte angedacht werden, wie die eigene Kultur, der kulturelle Hintergrund der KlientInnen und theoretische Ansätze in einem derartigen Arbeitsfeld reflektiert werden können und wie diese Konzepte effizient und für die jeweilige Einrichtung passend umgesetzt werden könnten.

Unterrichtsmethode: Referieren der Basisinformation. Zusammenarbeit mit 2 - 3 Vereinen/Beratungsstellen in diesem Bereich. Aufteilung der Studentinnen in Kleingruppen, in denen jeweils kleine Projekte erarbeitet werden.
Unterrichtsziel: Am Ende des Semesters/des Jahres soll ein Reader entstehen bzw. publiziert werden, in dem die Projekte vorgestellt, ihre Entstehung beschrieben und die Probleme, die aufgetreten sind, diskutiert werden. Durch die praxisnahe Erarbeitung der Themenbereiche sollen die StudentInnen zur Reflexion kultureller, gesellschaftlicher und psychischer Normen/Normalitäten angeregt werden.

Basisliteratur:
Burgard Roswitha (2002) Frauenfalle Psychiatrie. Wie Frauen verrückt gemacht werden. Orlanda Frauenverlag, Berlin
Erdheim Mario (1991) Therapie und Kultur - Zur gesellschaftlichen Produktion von Gesundheits- und Krankheitsvorstellungen. In: Ethnopsychoanalyse 3: Körper, Krankheit und Kultur, Brandes & Apsel
Kiesel Doron, Lüpke Hans von (Hrsg.) (1998) Vom Wahn und vom Sinn - Krankheitskonzepte in der multikulturellen Gesellschaft. Bandes & Apsel
Streeck Ulrich (Hg.) (2000) Das Fremde in der Psychoanalyse - Erkundungen über das "Andere" in Seele, Körper und Kultur. Psychosozial-Verlag, Gießen
WIDEE: Wissenschafterinnen in der Europäischen Ethnologie (Hrsg.) (1993) Nahe Fremde - Fremde Nähe, Frauen forschen zu Ethnos, Kultur, Geschlecht. Wiener Frauenverlag
Teilnahmebedingungen: Bereitschaft zur kontinuierlichen Teilnahme und zur aktiven Mitarbeit in den Kleinprojekten,

Anmeldung erbeten, max. TeilnehmerInnenzahl: 30

Prüfungsmodus: Mitarbeit an einem der Projekte und Beteiligung an der Verschriftlichung

Zeit, Beginn, Ort: 9-12 Uhr, 14-tg, Donnerstag, 10.10.2002, Institut für Erziehungswissenschaften,

Zur Person: klinische und Gesundheitspsychologin, diverse Forschungsaufenthalte in Westafrika, Lektorin am AZW-Innsbruck und an den Universitäten Innsbruck, Wien und Cape Coast/Ghana seit 1994, psychologische Tätigkeit in den Bereichen transkulturelle psychologie, Sucht und feministische Forschung, Email: susanne.zoller@uibk.ac.at
Susanne Zoller (1997) "Normal" oder "abnormal"? - Kulturvergleichende Aspekte klinischer Ethnopsychologie. In: Barkowski Hans, Hirtenlehner Maria (Hg.) (1997) Kulturen in Bewegung, Verlag Wiener Volksbildung, S. 111-126
Susanne Zoller (1999) "Psychotherapy and Traditional Healing Complementing one Another - Chances for the Treatment of Patients in Africa and Europe (Examples form Ghana and Austria). In: Sylvester N. Madu, Pter K. Baguma, Alfred Pritz (1999) Cross-Cultural Dialogue on Psychotherapy in Africa. World Council für Psychotherapy African Chapter, Pietersburg

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