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Preis für Digitalisierungsforschung verliehen – Universität Innsbruck
Elf Personen stehen für ein Gruppenfoto auf der Bühne der Aula im Hauptgebäude.

Die drei Preisträgerinnen (Mitte, mit Urkunden) mit Vertreter:innen der Universität und von BE-terna.

Preis für Digi­ta­li­sie­rungs­for­schung ver­lie­hen

Zum zweiten Mal hat das Digital Science Center (DiSC) in diesem Jahr den Preis für Digitalisierungsforschung ausgeschrieben. Heuer wurde der Preis von Unternehmenspartner BE-terna gestiftet, insgesamt drei Preisträgerinnen wurden vor Kurzem gekürt.

Der am Digital Science Center (DiSC) verankerte Preis für Digitalisierungsforschung dient der Nachwuchsförderung und soll die herausragende Forschung, die sich an der Universität Innsbruck mit dem Querschnittsthema Digitalisierung befasst, sichtbar machen. „Mit dem Preis zeichnen wir Abschlussarbeiten aus, die einen Beitrag dazu leisten, die mit der digitalen Transformation einhergehenden Herausforderungen zu meistern bzw. ihre Chancen zu nutzen. Ich freue mich, dass wir dieses Jahr mit BE-terna auch einen hochkarätigen Sponsor für unseren Preis gewinnen konnten“, betont Univ.-Prof. Justus Piater, Leiter des DiSC.

Der Preis ist für Einreichungen aus allen Fachrichtungen offen, die sich entweder Methoden der Digitalisierung auf innovative Weise bedienen, um eine beliebige wissenschaftliche Fragestellung zu bearbeiten, oder die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft analysieren, z. B. im Hinblick auf soziale, wirtschaftliche, rechtliche oder ethische Fragen. Ausschlaggebend für die Bewertung ist die wissenschaftliche Qualität der Arbeiten. Aber auch der potenzielle Einfluss der Ergebnisse auf die Gesellschaft und deren wirtschaftliche Verwertbarkeit kann in die Bewertung einfließen. Auch wenn der Schluss naheliegt, dass die wirtschaftliche Verwertbarkeit ein entscheidender Faktor für die finanzielle Beteiligung des Unternehmenspartners an der Ausschreibung ist, liegen die Beweggründe viel tiefer. „Wir schätzen die Nähe zu innovativer universitärer Forschung und Lehre, weil wir als Digitalisierungsdienstleister immer am Puls der Zeit agieren müssen. Es ist uns außerdem ein besonders Anliegen, Talente zu fördern, die im Digitalisierungsbereich etwas bewegen können. Mit dem Sponsoring des Preises für Digitalisierungsforschung der Universität Innsbruck können wir beides verbinden und gleichzeitig unserem Engagement für unsere Region Ausdruck verleihen“, sagen Valerie Kirchherr und Jörg Zenkel von BE-terna.

Drei Preisträgerinnen wurden 2023 für ihre Masterarbeiten geehrt, die feierliche Verleihung fand am 3. Oktober in der Aula der Universität Innsbruck statt. Univ.-Prof. Justus Piater, Ph.D., Leiter des DiSC und Vorsitzender der Fachjury und Univ.-Prof. Dr. Georg Weihs, Vizerektor für Forschung, sowie Valerie Kichherr, MSc, People Business Partner bei BE-terna, und Jörg Zenkel, MSc, Regional Head of Operations bei BE-terna, überreichten die Preise an:

 

  • Nina Hotter, BSc MSc, Institut für Wirtschaftsinformatik, Produktionswirtschaft und Logistik
    A systematic literature review on the evaluation of eye-tracking data in research studies through machine learning algorithms

    Eye-Tracking ist eine immer breiter verfügbare und kostengünstige Technik, die in vielen Forschungsbereichen wertvolle Erkenntnisse über das Nutzerverhalten liefert. Auch im Bereich der Wirtschaftsinformatik hat sich die Relevanz von Eye-Tracking bereits gezeigt. Dennoch konzentriert sich die bisherige Forschung überwiegend auf die Nutzung von Eye-Tracking zur Erhebung von nutzerbezogenen Daten, ohne weitere Methoden und Konzepte, z.B. maschinelles Lernen, zur Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse einzubeziehen. Hotters Arbeit knüpft daher an diese Forschungslücke an und versucht, klare Aussagen für den zukünftigen Einsatz von Eye-Tracking in Kombination mit maschinellem Lernen zur Vorhersage von Nutzerzuständen oder -verhalten zu treffen. 

 

  • Jacqueline Kowalski, Institut für Geographie
    AUGMENTED FUTURES. Wie können digitale Zukünfte in öffentlichen Räumen (Parks) gestaltet werden?

    In ihrer Arbeit hat Kowalski Chancen, Treiber, Hindernisse, Gefahren und Einflussfaktoren für die Nutzung von Augmented Reality (AR) in öffentlichen Räumen herausgearbeitet, damit in der Gegenwart die richtigen Entscheidungen getroffen werden können, um die Zukünfte öffentlicher sozio-materiell-technologischer verschränkter Räume zu verändern und zu gestalten. Die Masterarbeit ist ein Appell an die Entscheidungstragenden, die die Macht und die Möglichkeiten haben, dieses System aus Gesellschaft, Technologien und Umwelt in eine lebenswerte, diverse, sichere und nachhaltige Richtung zu steuern.

 

  • Larissa Loacker, iBT, Arbeitsbereich Baumanagement, Baubetrieb und Tunnelbau
    VON BIM ZU TIM. Erforderliche Kompetenzen für die digitale Zukunft im Tunnelbau

    Die Digitalisierung im Tunnelbau ermöglicht eine bessere Transparenz und Planbarkeit von Großprojekten über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Diese Veränderung ist nur mit der entsprechenden Technologie und den Beschäftigten im Tunnelbau möglich. Den technologischen Beitrag zur Digitalisierung leistet bereits die Arbeitsmethode Tunnel Information Modeling (TIM). Doch der Humanfaktor des Digitalisierungsprozesses wurde bislang vernachlässigt und wird mit Loackers Masterarbeit erforscht. Dabei legt sie den Fokus auf die Kompetenzen der Beschäftigten und beantwortet folgende Forschungsfrage: Welche Kompetenzen sind für die Anwendung von TIM erforderlich?

 

Die Rednerinnen und Redner fanden in ihren Grußworten und Laudatios viele lobende Worte für die ausgezeichneten Masterandinnen und ihre Arbeiten. Jörg Zenkel von BE-terna war es dabei ein Anliegen, den Preisträgerinnen noch einen ganz persönlichen Wunsch mit auf ihren weiteren Lebensweg zu geben: „Bei BE-terna zählt vor allem der Mensch hinter den beruflichen Leistungen. Ich möchte das gerne vergleichen mit dem, was der deutsche Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert kürzlich nach dem WM-Gold seinem Team gesagt hat. Anstatt den Erfolg nur auf die Player zu projizieren, hat er ihn vor allem auf die People, die tatsächlich hinter den Playern stecken, zurückgeführt. In diesem Sinne wünsche ich euch, dass ihr neben den Playern als Wissenschaftler auch immer People bleiben mögt. Dann wird euch eine erfolgreiche Karriere als Wissenschaftlerinnen oder auch in der freien Wirtschaft bevorstehen, wenn ihr neugierig und kritisch bleibt und das, was ihr tut, verantwortungsvoll mit dem Herzen tut.“

Das DiSC gratuliert den diesjährigen Preisträgerinnen ganz herzlich und wünscht ihnen ebenfalls alles Gute für die Zukunft. Die nächste Ausschreibung ist übrigens für das Frühjahr 2024 geplant.

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