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Rubrik: Junge Forschung
Restitution als Beispiel für (De-)Kolonisierung
[19.12.2023] Ein Zwischenbericht von Shaghayegh Bandpey, Doktorandin der Universität Innsbruck, über das Sammelbandprojekt zur Dekolonisierung von Wissens- und Lernsystemen im globalen Süden (ACTS Summer School 2022), herausgegeben von Joel Onyango, Nora Ndege, Maureen Kabasa, Andreas Exenberger, Bettina Mahlert, Bernadette Müller Kmet und Andreas Melcher.
FSP-Fellowship 2023: Played Empathy
[24.10.2023] Im Juni 2023 fand an der Universität Innsbruck das hochspannende und interdisziplinäre FSP Fellowship "Played Empathy | Gespielte Empathie" statt, organisiert von der Forschungsgruppe Game Studies, um die vielschichtige Welt der Empathie im Kontext von digitalen Spielen zu erkunden.
Prekäre Subjektivierung
[26.09.2023] Bericht zum Workshop „Prekäre Subjektivierung“, 26. Juni 2023, Universität Innsbruck, organisiert von Michaela Bstieler & Anna Weithaler (DK Dynamiken von Ungleichheit und Differenz im Zeitalter der Globalisierung).
"(In) Grenzen denken: Eine Vortragsreihe des DK Grenzen"
[13.06.2023] Das DK Grenzen, Grenzverschiebungen und Grenzüberschreitungen in Sprache, Literatur, Medien veranstaltet aktuell eine Vortragsreihe, bei der Kollegiat:innen des DKs einem breiten Publikum Einblicke in ihre Forschungsprojekte geben.
„Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen.“
[25.04.2023] Ein Rückblick auf die Entstehung der Dissertation Literarische Raumbeschreibungen im Werk von Sabine Gruber und ihre Kontextualisierung durch die Literaturkritik.
FSP-Fellowships: Austausch, Internationalisierung, neue Impulse
[14.03.2023] Auch dieses Jahr schreibt der Forschungsschwerpunkt wieder Fellowships aus, um jungen Forscher:innen einen Aufenthalt in Innsbruck zu ermöglichen. Thema dieses Jahr: "Gespielte Empathie", organisiert von der Forschungsgruppe Game Studies. Wir freuen uns auf Bewerbungen. Die Einreichfrist endet demnächst!
Kurzgeschichten in Hülle und Fülle
[21.02.2023] Wer gern ungewöhnliche, aber faszinierende Texte liest, wird bei Janice Galloway, A. L. Kennedy und Ali Smith fündig. Die Autorinnen haben sich nicht nur mit ihren Romanen hervorgetan, sondern auch preisgekrönte Kurzprosa vorgelegt. Ein verknappter Stil, Brüche zwischen den Einzeltexten und Experimente mit literarischen Gattungen zeichnen die Kurzgeschichtenbände aus.
Wer sein, als Autorin - wer sein, als (lesbische) Frau?
[31.01.2023] María Elena Walsh und Gloria Fuertes haben in Argentinien bzw. Spanien als Kinderbuchautorinnen Kultstatus. Der Versuch, die Autorinnen auch als lesbisch-queere Dichterinnen zu lesen, erweitert den Blick auf diese herausragenden Figuren und offenbart auch die komplexen konzeptuellen Verflechtungen zwischen kulturellen Vorstellungen von Autor*schaft und Geschlecht.
Greetings from… Max-Planck-Institut in Göttingen
[14.11.2022] „If you approach this from a theoretical perspective“ höre ich aus dem Stimmenwirrwarr heraus. Etwas weiter sehe ich eine Gruppe junger Menschen mit Bierdosen in den Händen am Ufer sitzend und diskutierend. Auf der anderen Straßenseite sitzt ein Mann auf dem Fahrrad und hält einen Kodex in der Hand. Es ist der 1. September, mein erster Tag in Göttingen.
Recht verstehen? Die Linguistik macht es möglich
In Rechtsbelangen könnte vieles besser und effizienter funktionieren, wenn sich alle Beteiligten sprachlich verstünden. Die mangelnde Verständlichkeit von Rechtstexten beklagen nicht nur juristische Lai*innen, auch Jurist*innen selbst erkennen hierin ein Problem und streben nach einer Verbesserung dieses Zustandes.
Wie verständigen sich ein Salzburger, ein Hamburger, ein Pole?
Darf man an der Universität Dialekt sprechen? Oder muss Hochdeutsch gebraucht werden? Und soll nur Deutsch Verwendung finden oder wäre es besser, wenn mehrere Sprachen vorkommen? Welche Normen die Verwendung unterschiedlicher Sprachen und Varietäten an der Universität regeln, behandelte Philip Vergeiner in seinem Dissertationsprojekt.
Gegenkultur und Pluralität im Gegenwartstheater
Was macht europäisches Gegenwartstheater aus? Welche Rolle spielen die Zuschauenden und welcher Status kommt Text, Inszenierung und Rezeption zu? Welches gesellschaftliche und politische Potential kann Theater entfalten? In seiner Dissertation beleuchtete der Theater- und Vergleichende Literaturwissenschaftler Koku G. Nonoa diese Fragen und widmete sich postdramatischen Theaterformen.
“If You Chant the Muslim Call-to-Prayer you will Stay Here in Morocco Forever”
Morocco is a key migratory hub: immigration, emigration and transit migration towards Europe generate an intricate web of stories of mobility. Among them, this research explores the ways young West African children living in Rabat recount their life stories, their experiences of exclusion, racism and inclusion, their multiplicity of belongings and their expectations for their future.
Imst in Flammen – auf den Spuren des Großen Brandes von 1822
Imst erlebte am 7. und 8. Mai 1822 eine der größten Brandkatastrophen in der Geschichte Tirols. Dieses Unglück und die anschließenden Abbruch- und Wiederaufbauarbeiten haben das bauliche Erscheinungsbild der Oberinntaler Gemeinde nachhaltig geprägt. In einem interdisziplinär angelegten Dissertationsprojekt geht Stefan Handle diesem Ereignis und seinen Folgen erstmals systematisch nach.
Die Anwendung einer Grammatiktheorie auf die koreanische Sprache
Ein wesentlicher Bestandteil jeder Sprache ist ihre Grammatik, die sowohl formal als auch funktional beschrieben werden kann. Die Functional Discourse Grammar verbindet beide Ansätze und erlaubt eine umfassendere Grammatikbeschreibung. Welche Möglichkeiten sich dadurch eröffnen und warum der Vergleich mit einem Fahrrad gar nicht so absurd ist, erklärt die Linguistin Tamara Terbul.
The King’s Men: Achaemenid Conscription in Babylonia
When we think of the armies of Persian kings, many vivid images come to mind – clouds of arrows, swarms of horsemen, and despotic kings. Documents from Babylonia tell a different story, about families who faced demands for conscription and had to respond as best as they could. They could evade conscription, go themselves, find a substitute, or pay a fine, but they had to respond.
Springen ohne Netz: Wendepunkte in Friedensprozessen
Adham Hamed beschäftigt sich in seiner Dissertation mit der Frage nach strukturellen und relationalen Rahmenbedingungen für Wendepunkte in Friedensprozessen: Einblicke aus seiner Forschung in Kolumbien, Äthiopien und Israel-Palästina.
Springen ohne Netz: Wendepunkte in Friedensprozessen
Adham Hamed beschäftigt sich in seiner Dissertation mit der Frage nach strukturellen und relationalen Rahmenbedingungen für Wendepunkte in Friedensprozessen: Einblicke aus seiner Forschung in Kolumbien, Äthiopien und Israel-Palästina.
„daß es gerade die total offene Grenze wäre, die ausländerfeindlich wäre…“: Die Neugestaltung österreichischer Abschiebepolitik im Jahr 1990
Was haben Geschlechterverhältnisse mit Abschiebungen zu tun? Welcher Zusammenhang besteht zwischen historisch spezifischen Formen kapitalistischer Wertschöpfung und der gewaltsamen Außerlandesbringung von Nicht-Staatsangehörigen? In ihrem Dissertationsprojekt beschäftigt sich Judith Welz mit der Konstruktion von ‚Unerwünschten‘ im Rahmen der österreichischen Abschiebepolitik.
„Oh wie erweitert sich mir da das Herz, mich endlich in England zu sehen“
Was in Zeiten des Brexit anmutet wie ein unüberlegter Spruch, war vor zweihundert Jahren ein Ausruf der Vorfreude auf ein Land, das damals als das fortschrittlichste der Welt galt. Erzherzog Maximilian Joseph von Österreich-Este unternahm in den Jahren 1818/1819 eine Reise nach England, Schottland und Irland und hielt seine Eindrücke in einem umfangreichen Tagebuch fest.
„Wären Oma und Opa nicht migriert, wäre ich jetzt nicht da, wo ich bin!“ – Erinnern und Erzählen aus Sicht der Nachfolgegenerationen der „Gastarbeiter_innen“
Migration verändert die Menschen, die wegziehen, ihre Familien, ihre Nachfolgegenerationen und die Gesellschaft. Das zeigt sich in Tirol besonders an der Migration der „Gastarbeiter_innen“, doch die ehemaligen „Gäste“ sind weit mehr als „Arbeitskräfte“. Anita Rotter befasst sich in ihrer Dissertation mit biografischen (Familien-)Erzählungen und Erinnerungen der Nachfolgegenerationen.
Was es heißt, zwischen zwei Welten zu sein
Was heißt es, zwischen zwei Welten zu sein und das Gefühl zu haben, nicht zu wissen, wohin man gehört? Mit dieser Frage hat sich Bernd Juen im Rahmen seiner Dissertation anhand der Gedichte des deutschen Schriftstellers Nevfel Cumart beschäftigt.
Kriegsdienstverweigerer mit Offiziersstatus: Das Leid des Krieges lindern
„Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ (Carl Sandburg). Am Beispiel von Mitgliedern der kleinen britischen Hilfsorganisation Friends Ambulance Unit untersucht Philipp Lehar Erfahrungen von britischen Kriegsdienstverweigerern im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Kriegsende linderten sie auch in Österreich das Leid von Einheimischen und Ausländer*innen.
Stick them with the pointy end – Mittelalterlichen Schwertern auf der Spur
Es gibt kaum ein Historien-Epos, einen Fantasy-Roman oder einen Sciencefiction-Film, der ohne sie auskommt: Schwerter. Dabei sind diese Waffen viel mehr als reine Kriegsinstrumente, denn das Schwert steht schon seit frühester Zeit als Symbol für Macht schlechthin. Zugleich steht dieser Waffentyp geradezu sinnbildlich für das Mittelalter und gilt als Inbegriff der Schmiedekunst.
„Ohne Zorn und Eingenommenheit“: Der Faustschlag – ein Bruch mit der polizeilichen Gewaltanwendung als bürokratischem Akt
Polizeigewalt ist nicht selten Teil heftiger Diskussionen. Dominant dabei ist die Frage nach der „Angemessenheit“ der Gewaltanwendung und inwiefern die Polizei rechtliche Grenzen überschritten habe. Stephanie Schmidt nähert sich der Gewalt der Polizei aus einer anderen Richtung und nimmt die Praktiken des Schlagens selbst in den Fokus.
Schlechte Christen, anmaßende Fischer, grausame Barbaren. Stereotype am Kaiser- und Papsthof um 1500
Grausame Türken, hinterhältige Franzosen, machtgierige Venezianer, arrogante Spanier, kriegerische Deutsche. Solche und ähnlich Stereotype finden sich am päpstlichen Hof in Rom und am Hof Kaiser Maximilians I. in den Jahrzehnten um 1500.
Landkonflikte in Lateinamerika – Gewalt sichtbar machen?
Konflikte über Land und Ressourcen zwischen Indigenen und nationalstaatlichen bzw. modernen Institutionen haben eine lange Geschichte und erschreckende Aktualität in Lateinamerika. Teresa Millesi befasst sich in ihrer Dissertation mit der Behandlung dieser Konflikte in aktuellen Dokumentarfilmen, die von bzw. in Kooperation mit Indigenen in Lateinamerika produziert wurden.
Auf den anderen Seiten der Migration: Rücküberweisungen zwischen Österreich und der Türkei
Wenn Menschen migrieren und andernorts Geld verdienen, teilen sie ihren Lohn oftmals mit ihren Verwandten im Herkunftsort. Diese sogenannten Remittances prägen unsere globale Ökonomie erheblich. Welche Rolle die Transfers im Zuge der türkisch-österreichischen Arbeitsmigration spielen, untersucht die Dissertation von Claudius Ströhle.
Wenn Steine sprechen könnten. Die mittelsteinzeitliche Landschaft Kleinwalsertal
„Wenn diese Steine sprechen könnten!“ ist eine beliebte Redensart beim Besuch historischer Orte. Doch was, wenn dies tatsächlich möglich wäre? Anhand archäologischer Fundstellen und Funde wird derzeit das Leben und die Landschaftsnutzung der inneralpinen Region Kleinwalsertal während der Mittelsteinzeit (9.600–5.500 v. Chr.) untersucht.
Vom Gummibären bis zum Fernsehgerät, oder: Wie transnational übermittelte Narrative das Selbstverständnis prägen
Fatma Haron untersucht die Auswirkungen von „social Remittances“ auf die Identitätskonstruktionen von Frauen mit familiären Beziehungen in die Türkei. Wie erzeugen transnationale Lebensstile Nationalismen? Welche Rolle spielen dabei translokale Identitäten? Wie wirken social Remittances und politische Narrative auf die Subjektivierung von Frauen mit familiären Beziehungen in die Türkei?
Back to the Roots in Indigenous Australia – Die Bedeutung der sprachlichen und kulturellen Hintergründe von Lernenden in multikulturellen Bildungskontexten
Eine Forschungsarbeit im multikulturellen Bildungskontext Australiens untersuchte sprachliche und kulturelle Hintergründe von indigenen SchülerInnen, die Einfluss auf deren Lernprozesse nehmen, und identifizierte Herausforderungen im Umgang mit kultureller Vielfalt im Unterricht. In ihrer Dissertation widmet sich Jasmin Peskoller den multikulturellen Klassenzimmern Österreichs.
Echt authentisch…!? – Konzeptualisierungen und Zeichenregister von Authentizität in (visueller) politischer Kommunikation
Welche Konzeptualisierungen und Zeichenregister von Authentizität finden sich in visueller Wahlkampfkommunikation auf social Media und im Feld politischer Öffentlichkeitsarbeit? Und wie wird diese visuelle politische Kommunikation in „alltäglicher“ Rezeption wahrgenommen und bewertet? Diese Fragen untersucht das Projekt mit einem interdisziplinären und multiperspektivischen Design.
„Carta bianca, carta nera“: Phraseologismen im Roman „L’amica geniale“ von Elena Ferrante
„L’amica geniale“ von Elena Ferrante ist nicht nur die Geschichte einer Freundschaft zweier Frauen in der facetten- und kontrastreichen Stadt Neapel, sondern auch die Geschichte Italiens von der Nachkriegszeit bis in die 1960er-Jahre. Maria Belgrano Behensky analysiert die idiomatischen Redewendungen des Romans linguistisch und vergleicht diese mit der deutschen Übersetzung.
Von Reisen, Kämpfen, Blümchen und Wasser. Metaphorik und katholisch-religiös geprägte Sprache
Ein wesentlicher Bestandteil religiös geprägter Sprache sind Metaphern, durch die Glaubensinhalte bildhaft vermittelt und konzeptuell strukturiert werden. Giulia Gritsch beleuchtet in ihrer Dissertation, wie Metaphern die Glaubens- und Themenvermittlung im römisch-katholischen Kontext beeinflussen. Sie untersucht speziell die Enzykliken von Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus.
Die Flusslandschaft des Tiroler Inns: Eine Umweltgeschichte (1745–1792)
Wie sah der Inn vor 250 Jahren aus? Wie nutzten, veränderten und formten Menschen die weitläufigen Landschaften am Alpenfluss? – Und wie ermöglichte, erschwerte oder verhinderte der dynamische Fluss wiederum diese unterschiedlichen Nutzungsweisen? Diese Fragen stellt sich Reinhard Ferdinand Nießner in seinem umweltgeschichtlichen Dissertationsprojekt.
Problematische Identitäten: Ein diskursanalytischer Blick auf die Genreklassifikation des autobiografischen Computerspiels Dys4ia
Obwohl wir ständig mit ihnen hantieren, sind Genreklassifikationen alles andere als festgefügt. Gerade bei Computerspielen gibt es immer wieder Diskussionen um die richtige Benennung. Die Klassifikation randständiger Phänomene eignet sich besonders für einen tiefen Einblick in kulturelle Aushandlungsprozesse. Der Spur des Spiels Dys4ia folgend, soll dies im folgenden Beitrag geschehen.
Junge Forschung #29
Der Text ist in Bearbeitung
Bludenzer Namenbuch. Namenlandschaft einer Alpenstadt
Flurnamen sind als historisch gewachsene Namen kleinräumiger Landschaftsteile ein wesentlicher Bestandteil der Sprach- und Kulturgeschichte einer Region. Valentina Kaufmann befasst sich in ihrer Dissertation mit dem Flurnamengut der Stadt Bludenz in Vorarlberg. Besonders hervorgehoben wird darin die Relevanz dieser Namen in der aktuellen Lebenswirklichkeit der lokalen Bevölkerung.
Verliebt, verlobt, konvertiert!? Die Rolle von Beziehungen und Liebe bei Konversionen zum Islam
Bei Konversionen zum Islam scheint das Motiv „Liebe“ ein nachvollziehbarer Grund für den Religionswechsel zu sein. Der Beitrag führt in den wissenschaftlichen Diskurs zu Konversionsmotiven ein und bringt diesen anhand von biografischen Schilderungen der 43-jährigen Hatice mit der konkreten Lebensrealität einer österreichischen Konvertitin in Verbindung.
Über das Danken. Zur Bedeutung der Literaturpreisrede für die Inszenierung von Autorschaft
Über Dankesreden für Literaturpreise wird Autorschaft inszeniert und die Rezeption von Werken gesteuert. Dieser Beitrag untersucht Dankesreden von Autor*innen als Epitexte im Kontext von Verleihungsritualen, um dadurch einen Teil der vielschichtigen Spannungsverhältnisse zwischen Autor*in, Werk und literarischem Feld offenzulegen.
A Case of Plagiarism: Did Matthew Duplicate Mark’s Gospel?
The contemporary understanding of ancient writing practices has been placed under litmus test, with the main defendants being Matthew and Mark, the presumed writers of the first two canonical gospels. Supposing that Mark is the primary source of Matthew, my study examines the question: Does Matthew’s redaction of Mark and the latter’s supposedly ‘plagiarism’ rhyme with the conventional writing practices in the first and second century?
Mehrsprachigkeit und Professionalisierung. Erleben von Sprache in der österreichischen Lehrlingsausbildung im Migrations- und Fluchtkontext
In Österreich steht die Ausbildung von Lehrlingen mit Flucht- oder Migrationserfahrung im Zentrum einer Debatte um Asyl, Arbeitsmarktintegration und Fachkräftemangel. Wenig beachtet wird dabei die Rolle von Sprache, obwohl Deutscherwerb ein zentrales Thema der Integrationsdebatte darstellt. Das vorgestellte Dissertationsprojekt untersucht das Thema aus soziolinguistischer Perspektive.
Kolonialismus, Hybridität und der weibliche Körper im Roman "Mea Culpa" (1927) von Annie Vivanti
In meinem Beitrag biete ich Ansätze zu einer postkolonialen Lektüre von Annie Vivantis Text "Mea Culpa" (1927) an. Meine Analyse fokussiert sich dabei auf die Rolle und die Darstellung des weiblichen Körpers.
Literatur an der Schwelle – von fiktionalisierten Epitexten in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Epitexte wie Autoreninterviews bilden einen wichtigen Bestandteil der Präsenzkultur im literarischen Feld der Gegenwart. Dabei gelten sie grundsätzlich als faktual. Erscheinen sie dagegen in fiktionalisierter Form, etwa unter dem Label ‚Roman‘, eröffnen sich neue Perspektiven auf das Verhältnis von Faktualem und Fiktionalem im Kontext der Hervorbringung von Werk und Autorschaft.
Que serait-il alors de la liberté de l'Europe? Europakonzepte in diplomatischen Korrespondenzen zur Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges
Mittels Verfahren aus den Digital Humanities lassen sich neue Blicke auf die europäische Elite der Frühen Neuzeit werfen. Dieser Beitrag untersucht die diplomatischen Quellen des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1713/14), um damit die von dieser Personengruppe verwendeten Europabegriffe zu erforschen.
Gemeindewahlen in Österreich: Hohe Wahlbeteiligung und starke Unterschiede
Die Gemeindewahlen in Österreich sind vielfältig und die Wahlbeteiligung unterscheidet sich stark. Doch warum sind Wahlbeteiligung, Gemeinderats- und BürgermeisterInnenwahlen überhaupt untersuchenswert? Mit Hilfe der vergleichenden Wahlforschung und besonderem Blick auf die kleinen Gemeinden können wir noch vieles über das Verhalten der WählerInnen in Erfahrung bringen.
Nur aus Frömmigkeit? Frauen im katholischen Bruderschaftswesen vom 17. bis ins 19. Jahrhundert in Tirol und Kärnten
Die Begriffe Frau und Bruderschaft klingen zunächst schwer miteinander vereinbar. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Frauen ebenso tragender Bestandteil dieser für die allgemeine Bevölkerung etablierten religiösen Vereinigungen waren – häufig sogar einen Großteil der Mitglieder ausmachten.
‚Wien ist nicht die schönste Stadt‘: die Repräsentation des Konzepts Autriche in der Encyclopédie
Die Encyclopédie von Diderot und D’Alembert, das monumentale Nachschlagewerk der französischen Aufklärung, ist ein immenser Wissensschatz. Ich analysiere sie, um herauszufinden, durch welches Prisma die französische Elite jener Zeit das Konzept Autriche betrachtet hat.
Soziale Aspekte in der Ausbildung: Die Sichtweisen von Auszubildenden auf die Lehrausbildung in Tirol nach einer vorzeitigen Lehrvertragsauflösung
Eine beliebte Berufsausbildungsform für junge Menschen nach der Pflichtschule in Tirol ist die Lehre in einem Betrieb. Diese Dissertation beschäftigt sich mit dem Phänomen der vorzeitigen Auflösung des Lehrverhältnisses. Sie versucht mittels der Sichtweise von Betroffenen die Bedeutung von Begegnungen für Auszubildenden auf der sozialen Ebene mit ihren Ausbildner_innen darzustellen.
Saitenblicke: Von der Bedeutung des kulturellen Transfers für die Entwicklung besaiteter Tasteninstrumente in Tirol
Für die Entwicklung und die Verbreitung von besaiteten Tasteninstrumenten (Cembalo, Clavichord, Hammerklavier) spielte insbesondere in Tirol vor dem frühen 19. Jahrhundert der kulturelle Transfer eine wichtige Rolle. In seiner Dissertation wählt Andreas Holzmann verschiedene methodische Perspektiven, um dieses vielschichtige Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu untersuchen.
„Mehrsprachiges Lernen im Schatten des monolingualen Habitus der Lehrer_innenschaft“ – Mehrsprachige Lernpraxis von Schüler_innen aus zugewanderten Familien
In meiner Studie untersuche ich die Anwendungsmöglichkeiten mehrsprachiger Ressourcen und Kompetenzen von Schüler_innen im Umgang mit bildungssprachlichen Anforderungen im Fachunterricht der Sekundarstufe II.
Liturgie im Alltag, Alltag in der Liturgie – Die Innsbrucker Handschrift des Otterberger Liber ordinarius ordinis Cisterciensis
Wie wurde im Mittelalter in einem Zisterzienserkloster Gottesdienst gefeiert? Wie war der klösterliche Alltag geprägt? Antworten liefert ein Liber ordinarius des 15. Jahrhunderts. In ihrer Dissertation untersucht Vera-Maria Kathrein neben kodikologischen und textkritischen Aspekten die Eigenart der zisterziensischen Liturgie unter besonderer Berücksichtigung des Osterfestkreises.
Gegenseitiges Empowerment von geflüchteten Frauen und ihren Buddies
Ein Dissertationsprojekt zur Wechselwirkung der Beziehungen von geflüchteten Frauen und ihren Betreuer_innen. Erforscht wird die reflexive Wirkung der Tätigkeit auf die betreffenden Personen. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Seiten profitieren, die Formen der Ermächtigung jedoch bei den geflüchteten Frauen und ihren Buddies unterschiedlich sind.
„… der Ring wird schiffbar.“ Literarische Raumdarstellungen in Romanen von Sabine Gruber und ihre Rezeption in der Presse
Verschiedene Orte, Zeitebenen und Erzählperspektiven verschränken und überlagern sich in den Werken von Sabine Gruber. Wie lassen sich diese komplexen Strukturen analysieren? Wie geht die Literaturkritik damit um? Diesen Fragen wird am Beispiel von drei ausgewählten Romanen nachgegangen.
Indigenität versus Globalität: Eisenzeitliche Keramik als Mittel zur bewussten Repräsentation ausgewählter Identitäten
Die bewusste Repräsentation von Identitäten diente bereits in der Antike als Hilfsmittel zur Erlangung und Ausübung politischer Macht. Vor allem keramische Gefäße können einen Einblick in die Art der damaligen vielschichtigen Identitätsarbeit geben.
Intermedialer Aktivismus: Autorinneninszenierung im 21. Jahrhundert
Sarah Agath präsentiert in diesem Beitrag einen Teilbereich der medialen Inszenierung der Autorin Bernadine Evaristo – ihren Aktivismus rund um Schönheitsideale, die Schönheitsindustrie und die Rolle der Schwarzen Frau.
Novum Radio: Unterhaltungssensation durch Äther und Ohr
Ab den 1920er Jahren verbreitete sich in Österreich mit dem Rundfunk eine völlig neue Form von Massenmedium, dessen Eigenschaften und Potentiale schon in seiner Anfangszeit ausgiebig diskutiert wurden. Der folgende Beitrag gibt Einblick in Johanna Walchers Dissertationsprojekt, das die Rezeption des neuen Mediums in der österreichischen Presse (1924-1934) untersucht.
Die Urbanisierung des ländlichen Raumes. Wie antike Wohntrends in verstädterten Siedlungen des 4. und 3. Jh. v. Chr. adaptiert wurden
In der modernen globalisierten Welt des 21. Jh. verbreiten sich aktuelle Wohntrends rasant über die gesamte Welt. Aber wie wurden in dörflichen Landschaften der Antike griechische Wohntrends übernommen? Am Beispiel von Peristylbauten kann nachgezeichnet werden, wie kulturfremde städtische Elemente an die eigenen Bedürfnisse angepasst und mit einer neuen Funktion versehen werden konnten.
Seit wann gibt es eigentlich Tierwohl?
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierte sich in Europa der organisierte Tierschutz. Von Tierwohl sollte aber erst Anfang des 21. Jahrhunderts die Rede sein. Um zu verstehen, wie der gegenwärtige Tierwohldiskurs auf die Praxis der Nutztierhaltung in Österreich wirkt, forscht Nadja Neuner-Schatz in ihrem Dissertationsprojekt im Feld der Rinderhaltung in Tirol.
Klimakrise, Kolonialismus, Frieden
Natur und Frieden werden in eurozentrischen Wissenssystemen oft als separate Konzepte betrachtet. Den Bedingungen für diese Trennung geht Juliana Krohn in ihrem Dissertationsprojekt nach. Dafür untersucht sie, wie das Mensch-Natur-Verhältnis und Friedensverständnisse im Kontext des Kolonialismus in literarisch-naturwissenschaftlichen und philosophischen Debatten der Spätaufklärung neu verhandelt wurden.
“Und warum sollten Sie nicht mich lieben?“ Über die filmische Darstellung der intersektionalen literarischen Figur Fosca
Die Figur Fosca – Inbegriff des Normbruchs im 19. Jahrhundert – wird in populären Medien wie Filmen oder Broadway-Shows immer wieder aufgegriffen. Der Beitrag gibt Einblick in die filmische Darstellung dieser Protagonistin aus Tarchettis Roman „Fosca“ und beleuchtet, wie die (Anti)-Heldin in den Filmen wiederinterpretiert und wie ihre Alterität für den Mainstream aufbereitet wurde.