Der FWF-Spezialforschungsbereich RNA-DECO wurde im Dezember um weitere vier Jahre verlängert. Die Forschungsteams des Netzwerkes beschäftigen sich mit der Ribonukleinsäure (RNA), die bei der Umsetzung von genetischer Information in Proteine eine entscheidende Rolle spielt. Daneben erfüllen spezielle RNA-Typen zahlreiche weitere Aufgaben in der Zelle. Die Bausteine dieser Biomoleküle sind vielfach chemisch modifiziert, was Einfluss auf ihre Funktion hat. Bisher sind rund 150 solche Veränderungen bekannt. Die Arbeitsgruppen in Wien und Innsbruck untersuchen im Rahmen des Spezialforschungsbereichs Ausmaß und Art dieser Veränderungen und deren biologische Folgen.
In der zweiten Förderperiode wird das Forschungsnetzwerk seinen Fokus auf das Verständnis der strukturellen Implikationen von RNA-Modifikationen sowie deren Erkennung durch zelluläre Stress- und Immunsensorfaktoren ausweiten. Um dies zu erreichen, wurde das von Michael Jantsch von der Medizinischen Universität Wien geleitete Netzwerk um den Strukturchemiker Christoph Kreutz von der Universität Innsbruck und die Molekulare Mikrobiologin Isabella Moll von den Perutz Labs Vienna erweitert. Neben Kreutz ist auch Ronald Micura vom Institut für Organische Chemie und dem Forschungsschwerpunkt für Molekulare Biowissenschaften CMBI als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der chemischen Synthese von RNA beteiligt. Dieses Know-how bringt er ein, um Werkzeuge für die künstliche Modifikation von RNA und deren Kennzeichnung zu entwickeln. Von der Medizinischen Universität Innsbruck sind die Gruppen um Alexandra Lusser und Matthias Erlacher Teil des Netzwerkes.
Bei dem Treffen in Innsbruck hörten rund 80 Teilnehmer:innen Vorträge von Eric Westhof, Mark Helm und Jörg Vogel sowie über 20 Präsentationen von Nachwuchswissenschaftler:innen. Mit dabei waren auch die Mitglieder des Graduiertenprogramms RNAMED der Universität Würzburg. Zum gemeinsamen Abendessen ging es dann in die Villa Blanka.