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Wozu braucht Elternschaft ein Geschlecht? Interdisziplinäre feministische Perspektiven auf das Private als öffentliche Angelegenheit

Wozu braucht Elternschaft ein Geschlecht? Interdisziplinäre feministische Perspektiven auf das Private als öffentliche Angelegenheit

Innsbrucker Gender Lectures 2023/24

Kinder sind lange Zeit angewiesen auf die Versorgung und Unterstützung von Älteren. In allen Gesellschaften wurden Elternschaft und Verwandtschaft institutionalisiert, um die Zuständigkeit von Älteren für Jüngere zu organisieren. Im Laufe der Geschichte werden diese Aufgaben auch für andere und neu hinzukommende Institutionen geöffnet. Die Innsbrucker Gender Lectures fokussieren vor diesem Hintergrund einerseits auf die Fragen, wie und wozu Elternschaft im Wandel der modernen, westlichen Gesellschaft vergeschlechtlicht wird, welchen und wessen Interessen die Zuweisung von geschlechterpolarisierenden Zuständigkeiten maßgeblich und nachhaltig dienen und welche Akteurskonstellationen entscheidende Definitionsmacht über den Sinn einer geschlechtlich differenzierten Elternschaft erringen und deren Anrufung beherrschen. Andererseits werden eben diese Fragen auch hinsichtlich der Egalisierung von Elternschaft gestellt. Die Beiträge der Vortragsreihe werden aus interdisziplinär feministischer Perspektive sowohl geschlechterbezogene Differenzierungs- wie Angleichungsstrategien im Transformationsprozess der modernen Elternschaft analysieren sowie deren Auslassungen und Idealisierungen diskutieren.

Gesellschaften können nur darüber Generationenfolgen sicherstellen, dass Menschen Eltern werden. So folgt die Institutionalisierung von Elternschaft einem eminent öffentlichen Interesse. Elternschaft ist, entgegen der modernen gesellschaftspolitischen Grenzziehung zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, eine öffentliche Angelegenheit, die dem privaten Lebensraum zugewiesen ist und mit einer geschlechtertypisierenden Teilung gesellschaftlich notwendiger Arbeit einhergeht. Ein beständiges Ordnen sozialer Prozesse und Praxen, sozialer Diskurse und rechtlicher Regelungen sowie zeitlicher und räumlicher Strukturen mündet in einer relativ stabilen Ordnungsbildung von Elternschaft. Diese wird aufgrund unterschiedlicher und widersprüchlicher Erwartungen anderer Institutionen, Organisationen und Anspruchsgruppen auf das Kindeswohl immer wieder herausgefordert. Die daraus hervorgehenden Erwartungen an Elternschaft stehen wiederum in Zusammenhang mit gesellschaftlichen Ereignissen, Entwicklungen und Dynamiken, welche durch fortlaufende, manchmal auch zeitgleiche öffentliche Interventionen zur Legitimierung und Delegitimierung von Elternschaft beantwortet werden. Die Innsbrucker Gender Lectures machen es sich zum Ziel, die in diese Ordnungsprozesse eingeflochtenen Geschlechterkonzepte zu hinterfragen, indem die Akteurskonstellationen, die Interessen und die historischen Umstände ihrer Produktion, Interpretation und praktischen Umsetzungen sichtbar gemacht werden.

Programm

84. Inns­bru­cker Gen­der Lec­ture mit Tat­jana Takševa (22. Mai 2024)

18:00 Uhr, Hörsaal 5, GEIWI, Innrain 52e
Tracing the Maternal through a Transnational Feminist Perspective - Tatjana Takševa, Saint Mary’s University, Canada
Kommentar: Sandra Tausel, PhD Candidate & University Assistant, Department of American Studies, University of Innsbruck
Moderation: Flavia Guerrini, Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck


Konzept und Organisation
Maria Wolf, Flavia Guerrini, Mona Schamschula, Paul Scheibelhofer und Julia Tschuggnall

Kontakt
Julia Tschuggnall  julia.tschuggnall@uibk.ac.at +43 512 507-39862

Veranstaltet von
CGI - Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck, Universität Innsbruck

In Kooperation mit
Freies Radio Innsbruck – FREIRAD


Kassette

Archiv der Inns­bru­cker Gen­der Lec­tu­res

Die Innsbrucker Gender Lectures gibt es bereits seit 2009 und davon wurden die meisten aufgezeichnet. Im Archiv können sie nachgehört werden.

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