Universität Innsbruck
Institut für Kunstgeschichte
Presseinformation
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Strukturen der Ausgrenzung und Disziplinierung
Ausstellung: Complesso Monumentale di San Michele a Ripa
Ex Casa di Correzione di Carlo Fontana, Via San Michele 25, Rom
6. November 2009 – 28. November 2009
Dienstag – Sonntag: 11.00 – 19.00
Donnerstag, 5. November 2009, 18.00: Eröffnung
19.00: Performance Tania Bruguera
Workshop: Theologische Fakultät der Universität Innsbruck
Kaiser Leopold Saal, Universitätsstraße 25, InnsbruckWorkshop
21. Jänner 2010 – 23. Jänner 2010
Beginn: Donnerstag, 21. Jänner 2010, 15.30
Stand: September 2009
Institut für Kunstgeschichte, Universität Innsbruck
Innrain 52
A-6020 Innsbruck
Fax: 0043 512 5072887
www.uibk.ac.at/kunstgeschichte
Weitere Informationen: Pressestelle Universität Innsbruck, Tel:
Forum Austriaco di Cultura a Roma, Tel:
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Strukturen der Ausgrenzung und Disziplinierung
Künstlerinnen und Künstler:
Ingmar Alge, Dornbirn; Angelo Aligia, Diamante/Rom; Matthew Barney, New York; Gottfried Bechtold, Bregenz; Fatima Bornemissza, Innsbruck; Tania Bruguera, Havanna/Chicago; Lucilla Catania, Rom; Thomas Feuerstein, Wien; Flatz, München; Rainer Ganahl, New York; Morto da Goffezza, Neapel; Morto da Goffezza Il Giovane, Palermo; Marcel Hiller, Münster; Zenita Komad, Wien; Jannis Kounellis, Rom; Annja Krautgasser, Wien; Maria Kristof, Rom; Carla Mattii, Ferno; Yves Netzhammer, Zürich; Giuseppe Penone, Turin; Pietro Perrone, Rom; Alfredo Pirri, Rom; Platino, Stuttgart; Christine Prantauer, Innsbruck; Cloti Ricciardi, Rom; Daniel Richter, Hamburg/Berlin; Pipilotti Rist, Zürich; Gerwald Rockenschaub, Wien/Berlin; Heidrun Sandbichler, Innsbruck/Rom; Eva Schlegel, Wien; Gregor Schneider, Mönchengladbach; Esther Stocker, Wien; Milica Tomic, Belgrad; Christoph Wachter, Mathias Jud, Basel/Berlin; Lois Weinberger, Wien; Margret Wibmer, Amsterdam; Ingrid Wildi, Zürich
Theoretikerinnen und Theoretiker:
Christina Antenhofer, Innsbruck; Christoph Bertsch, Innsbruck; Gerd Blum, Münster; Giulia Dallapiccola, Rom; Monica De Sario, Rom; Edith Frank-Rieser, Innsbruck; Robert Gander, Innsbruck; Kurt Grünewald, Innsbruck/Wien; Johan Frederik Hartle, Amsterdam; Silvia Höller, Innsbruck; Verena Konrad, Innsbruck; Bart Lootsma, Innsbruck; Gerald Matt, Wien; Sybille Moser-Ernst, Innsbruck; Andreas Müller, Innsbruck; Paul Naredi-Rainer, Innsbruck; Andreas Oberprantacher, Innsbruck; Angela Maria Piga, Rom; Eveline Schöpfer-Mader, Innsbruck; Roman Siebenrock, Innsbruck; Karlheinz Töchterle, Innsbruck
Veranstalter: Universität Innsbruck
In Zusammenarbeit mit: Ministero per i beni e le attivitá culturali – Direzione regionale per i beni culturali e paesaggistici del Lazio; Forum Austriaco di Cultura a Roma; Assessorato alle Politiche Culturale del Comune di Roma
Wissenschaftliche und kuratorische Gesamtleitung: Christoph Bertsch, Silvia Höller
Organisatorische Leitung: Christoph Bertsch, Silvia Höller, Silvia Scardocci
Hauptsponsor: Hypo Tirol Bank AG
Sponsoren: museumspartner. Die Kunstspedition; Casinos Austria AG; Ton+Bild Medientechnik GmbH; Stiftung Südtiroler Sparkasse. Fondazione Cassa di Risparmio
Förderer: Land Tirol; Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur; Forum Austriaco di Cultura, Rom; Italienzentrum der Universität Innsbruck; Schweizer Kulturstiftung pro helvetia; Land Vorarlberg; Bundesministerium für Justiz; Landeshauptstadt Innsbruck; Forschungsschwerpunkt Politische Kommunikation und die Macht der Bilder, Universität Innsbruck; Rektorat der Universität Innsbruck; Geschichte trifft Zukunft 1809 – 2009, Land Tirol; Italienisches Kulturinstitut, Innsbruck; Institut für Kunstgeschichte, Universität Innsbruck
Katalog: Skarabæus/Studienverlag, Innsbruck, Wien. ISBN 978-3-7082-3268-3
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Strukturen der Ausgrenzung und Disziplinierung
Fragen der Ausgrenzung begleiten jede menschliche Gesellschaft. Die Armenasyle und Leprakrankenhäuser im Mittelalter, die Erziehungsanstalten und Gefängnisse der Neuzeit, Lagerbildungen, Kasernen und Containersiedlungen dienen der Absonderung und Kontrolle. Aber auch die Klöster und Einsiedeleien verfolgen den Zweck einer Abgrenzung zur Gesellschaft, die Zelle als kleinste räumliche Einheit ist über die Jahrtausende in Kult- und Profanbauten zu finden. Ausgrenzung ist auch Eingrenzung. Mit den gesellschaftlichen Formen der Ausgrenzung gehen spezifische architektonische Formen der Eingrenzung einher, die sich über die Jahrhunderte nur wenig verändert haben. Ziel ist eine möglichst effiziente Überwachung, der Rhythmus gleichförmiger Elemente, immer im rechten Winkel angeordnet. Die Architektur des zwingenden Blicks lässt sich so von den Gefängnisanstalten über Klöster, Militäranlagen bis hin zu den im 19. Jahrhundert entstehenden Arbeitersiedlungen der Industriearbeiter und den Containersiedlungen von Flüchtlingen und Immigranten unserer Zeit verfolgen. Michel Foucault hat 1975 mit seinem Buch „Überwachen und Strafen“ auf die Geburt des neuzeitlichen Gefängnisses verwiesen und in Bezug zur bürgerlichen Gesellschaft von einem entstehenden Netz von undurchlässigen Zellen gesprochen. Disziplin ist nach Foucault die Gewissheit, dass man beobachtet wird. Wesentlicher Aspekt all dieser architektonischen Entwürfe ist jener der Trennung der Insassen nach dem Geschlecht sowie die Idee der Überwachung und Kontrolle. Der Begriff der Disziplinierung im Sinne bürgerlicher Tugenden spielt dabei eine besondere Rolle. Wobei die gesellschaftliche Ausgrenzung neue, abweichende kulturelle Phänomene ermöglicht, die wiederum einen Stellenwert erhalten können, der Einfluss auf die allgemeinen kulturellen Ausdrucksformen nimmt.
Die Gebäudekomplexe des Complesso Monumentale di San Michele a Ripa Grande in Trastevere sind ein ideales Beispiel dafür. Ihre unterschiedlichen Funktionen über die Jahrhunderte hinweg dienten stets dem Aspekt der Ausgrenzung und Überwachung, immer nach Geschlechtern getrennt: Armenasyl, Spital, Besserungsanstalt für Jugendliche und Gefängnis. Dieser gewaltige architektonische Komplex der Überwachung, in zentralen Teilen von Carlo Fontana in den Jahren 1686–1715 unter den Päpsten Innozenz XI., Innozenz XII. und Clemens XI. errichtet, ist in Europa einzigartig. Der Gebäudeteil der ehemaligen Casa di Correzione (1701–1704), als Jugendgefängnis errichtet, ist der erste Bau mit zellenförmiger Grundrisslösung. Ein Pionierbau der Architekturgeschichte, der durch wichtige zeitgenössische Publikationen europaweit Vorbildwirkung ausübt. Das Jugendgefängnis im Complesso Monumentale war bis 1972 in Betrieb.
In der ehemaligen Casa di Correzione findet vom 6. bis 28. November 2009 das Ausstellungsprojekt „cella“ statt, an dem 38 international renommierte Künstlerinnen und Künstler die einzelnen Zellen und das Refektorium mit ihren Werken besetzen, nach Geschlecht getrennt, entsprechend der vorgegebenen architektonischen Struktur. Dabei steht nicht die mediale Ausdrucksform im Mittelpunkt, sondern der inhaltliche Aspekt. Videoarbeiten, Filme, Fotoarbeiten und Installationen sind ebenso zu finden wie skulpturale Werke, Malerei und Graphik. Ausgangspunkt ist stets die Zelle, der kleinste mögliche Ort menschlichen Seins, sowie mögliche Gegenwelten dazu. Zentrale Künstlerinnen und Künstler des aktuellen Kunstgeschehens wie Pipilotti Rist, Matthew Barney, Jannis Kounellis, Giuseppe Penone, Gerwald Rockenschaub, Lois Weinberger, Milica Tomic, Lucilla Catania, Daniel Richter, Flatz oder Gregor Schneider sind mit beeindruckenden Arbeiten vertreten. Zusammen mit weiteren Künstlerinnen und Künstlern, in ihrer Bedeutung den genannten kaum nachstehend, lassen sie eine spannende Abfolge entstehen. Die Wechselwirkung von Ort und Kunstwerk ermöglicht es dem Besucher, Zusammenhänge und Brüche zu erfahren. Das der Ausstellung zu Grunde liegende Konzept arbeitet mit einer kalkulierten Unsicherheit, verzichtet weitgehend auf Einbauten und vertraut der Kraft und Potenzialität des Ortes und der dafür geschaffenen künstlerischen Arbeiten. Parallel zu den künstlerischen Ansatzpunkten beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen der Kunstgeschichte, Theologie, Philosophie, Psychologie, Soziologie, Architekturtheorie, Geschichte, Medizin und Ausstellungstheorie mit dem Thema der „cella“.
Das Katalogbuch besteht aus zwei Teilen und enthält neben einer Dokumentation der gezeigten Arbeiten wissenschaftliche Texte zu den einzelnen künstlerischen Werken sowie zwanzig interdisziplinärwissenschaftliche Beiträge zum Thema der Ausgrenzung und Überwachung. Im Rahmen eines offenen künstlerisch-wissenschaftlichen Workshops an der Universität Innsbruck im Anschluss an die Ausstellung in Rom werden die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten für den Complesso Monumentale di San Michele vorstellen und gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Textbeiträge wichtige Positionen zu einem zentralen Thema unserer Gesellschaft liefern. Die unterschiedlichen Ausgangspositionen von Wissenschaft und Kunst lassen spannende Brüche, Disharmonien und Gemeinsamkeiten erwarten.
Pressetext Kurzfassung
Die Ausstellung „cella“ im Complesso Monumentale di San Michele in Trastevere führt wichtige, international äußerst renommierte Künstler zu einem spannenden Projekt zusammen. Die Arbeiten von Pipilotti Rist, Matthew Barney, Jannis Kounellis, Giuseppe Penone, Gerwald Rockenschaub, Lois Weinberger, Milica Tomic, Lucilla Catania, Daniel Richter, Flatz und Gregor Schneider sind neben vielen weiteren mit zentralen für „cella“ geschaffenen Werkkomplexen vertreten. Seit Jahrzehnten war es in Rom nicht mehr möglich, diese Namen gemeinsam in einer Ausstellung zu sehen. Die ehemalige Casa di Correzione di Carlo Fontana ist der ideale Ort, um sich mit Fragen der Disziplinierung, der gesellschaftlichen Ausgrenzung und der Überwachungsstrategien zu beschäftigen. Die vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck organisierte Ausstellung ist vom 6. bis 28. November 2009 Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 19.00 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich.
Università di Innsbruck
Istituto di Storia dell’Arte
Comunicato stampa
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Strutture di emarginazione e disciplinamento
Mostra: Complesso Monumentale di San Michele a Ripa
Ex Casa di Correzione di Carlo Fontana, Via San Michele 25, Roma
6 novembre 2009 – 28 novembre 2009
martedì – domenica : 11.00 – 19.00
Giovedì, 5 novembre 2009, ore 18.00: inaugurazione
Ore 19.00: Performance di Tania Bruguera
Workshop: Facoltà di Teologia dell’Università di Innsbruck
Kaiser Leopold Saal, Universitätsstraße 25, Innsbruck
21 gennaio 2010 – 23 gennaio 2010
Apertura lavori: giovedì, 21 gennaio 2010, ore 15.30
Aggiornamento: settembre 2009
Institut für Kunstgeschichte, Universität Innsbruck
Innrain 52
A-6020 Innsbruck
Fax: 0043 512 5072887
www.uibk.ac.at/kunstgeschichte
Per ulteriori informazioni rivolgersi a: Pressestelle Universität Innsbruck (Ufficio stampa dell’Università di Innsbruck), Tel: 0043 512 50732001
Forum Austriaco di Cultura a Roma, Tel: 06 3608 371
cellA
Strutture di emarginazione e disciplinamento
Artisti:
Ingmar Alge, Dornbirn; Angelo Aligia, Diamante/Roma; Matthew Barney, New York; Gottfried Bechtold, Bregenz; Fatima Bornemissza, Innsbruck; Tania Bruguera, L’Avana/Chicago; Lucilla Catania, Roma; Thomas Feuerstein, Wien; Flatz, Monaco; Rainer Ganahl, New York; Morto da Goffezza, Napoli; Morto da Goffezza Il Giovane, Palermo; Marcel Hiller, Münster; Zenita Komad, Vienna; Jannis Kounellis, Roma; Annja Krautgasser, Vienna; Maria Kristof, Roma; Carla Mattii, Ferno; Yves Netzhammer, Zurigo; Giuseppe Penone, Torino; Pietro Perrone, Roma; Alfredo Pirri, Roma; Platino, Stoccarda; Christine Prantauer, Innsbruck; Cloti Ricciardi, Roma; Daniel Richter, Belino; Pipilotti Rist, Zurigo; Gerwald Rockenschaub, Vienna/Berlino; Heidrun Sandbichler, Innsbruck/Roma; Eva Schlegel, Vienna; Georg Schneider, Möchengladbach; Esther Stocker, Vienna; Milica Tomic, Belgrado; Christoph Wachter, Mathias Jud, Basilea/Berlino; Lois Weinberger, Vienna; Margret Wibmer, Amsterdam; Ingrid Wildi, Zurigo.
Esperti e teorici:
Christina Antenhofer, Innsbruck; Christoph Bertsch, Innsbruck; Gerd Blum, Münster; Giulia Dallapiccola, Roma; Monica De Sario, Roma; Edith Frank-Rieser, Innsbruck; Robert Gander, Innsbruck; Kurt Grünewald, Innsbruck/Vienna; Johan Frederik Hartle, Amsterdam; Silvia Höller, Innsbruck; Verena Konrad, Innsbruck; Bart Lootsma, Innsbruck; Gerald Matt, Vienna; Sybille Moser-Ernst, Innsbruck; Andreas Müller, Innsbruck; Paul Naredi-Rainer, Innsbruck; Andreas Oberprantacher, Innsbruck; Angela Maria Piga, Roma; Eveline Schöpfer-Mader, Innsbruck; Roman Siebenrock, Innsbruck; Karlheinz Töchterle, Innsbruck.
Organizzatore: Università di Innsbruck
In collaborazione con: Ministero per i Beni e le Attività Culturali – Direzione Regionale per i Beni Culturali e Paesaggistici del Lazio; Forum Austriaco di Cultura a Roma; Assessorato alle Politiche Culturali del Comune di Roma
Direzione scientifica e curatoriale generale: Christoph Bertsch, Silvia Höller
Direzione organizzativa: Christoph Bertsch, Silvia Höller, Silvia Scardocci
Sponsor principale: Hypo Tirol Bank AG
Altri sponsor: museumspartner. Die Kunstspedition; Casinos Austria AG; Ton + Bild Medientechnik GmbH; Stiftung Südtiroler Sparkasse. Fondazione Cassa di Risparmio
Con il sostegno di: Land Tirol; Ministero Federale austriaco per l’istruzione, l’arte e la cultura; Forum Austriaco di Cultura, Roma; Italienzentrum dell’Università di Innsbruck; Fondazione culturale svizzera pro helvetia; Land Vorarlberg; Ministero Federale di giustizia austriaco; Autorità del capoluogo del Land Innsbruck; Argomento principale della ricerca: Comunicazione politica e potere delle immagini: Università Innsbruck; Rettorato dell’Università di Innsbruck; Geschichte trifft Zukunft 1809 – 2009, Land Tirolo; Istituto Italiano di Cultura, Innsbruck; Istituto di Storia dell’Arte, Università di Innsbruck
Catalogo: Skarabæus/Studienverlag, Innsbruck, Wien. ISBN 978-3-7082-3268-3
Le questioni connesse all’emarginazione caratterizzano qualsiasi società umana. Gli asili per i poveri e i lazzaretti per i lebbrosi nel medioevo, gli istituti di rieducazione e le case di reclusione dei tempi moderni, i lager, le caserme, gli insediamenti di containers, tutti sono finalizzati alla segregazione ed al controllo ravvicinato. Ma anche conventi ed eremi perseguono lo scopo di segregare dalla società e la cella ne è lo strumento spaziale. Ma anche conventi ed eremi perseguono lo scopo di isolare dalla società e la cella, quale unità spaziale più piccola, nel corso dei millenni ricorre sia negli edifici di culto che in quelli profani. Emarginazione significa in qualche modo anche inclusione. Alle forme di emarginazione sociale fanno riscontro forme architettoniche specifiche di reclusione, che nel corso dei secoli hanno subito mutamenti minimi. Il loro scopo è una sorveglianza più efficiente possibile data dal ritmo di elementi identici per forma, immancabilmente ordinati ad angolo retto. L’architettura dello sguardo coatto è da sempre un elemento imprescindibile delle strutture di cui trattasi, a partire dagli istituti di reclusione ai conventi, alle strutture militari, agli insediamenti per gli operai dell’industria del XIX secolo e, da ultimo, agli insediamenti di containers per profughi o immigrati dei nostri tempi. Michel Foucault nel 1975 nella sua opera “Sorvegliare e punire” ha richiamato l’attenzione sulla nascita della prigione moderna e, riferendosi alla società civile, ha parlato di una rete incipiente e imperversante di celle impenetrabili. A parere di Foucault la disciplina consiste nella certezza di essere osservati. In questo contesto un elemento pure essenziale è la separazione degli internati per sesso come lo sono anche l’idea della sorveglianza e del controllo. In tutto ciò il concetto di disciplinamento in ossequio alle virtù borghesi riveste un ruolo peculiare. Al contempo l’emarginazione sociale implica di volta in volta fenomeni culturali nuovi, diversi, che possono assumere una valenza e ripercussioni sulle forme espressive culturali della generalità.
Gli edifici del Complesso Monumentale di San Michele a Ripa Grande a Trastevere costituiscono un esempio ideale. Le diverse funzioni cui hanno assolto nel corso dei secoli sono sempre state finalizzate alla segregazione e alla sorveglianza, con inesorabile divisione per sesso: asilo per i poveri, ospedale, istituto riformatorio per i minori e carcere. Questo poderoso complesso architettonico di sorveglianza, realizzato nelle sue parti più significative da Carlo Fontana tra il 1686 e il 1715 sotto i Papi Innocenzo XI, Innocenzo XII e Clemente XI, è unico nel suo genere in Europa. La parte relativa all’ex Casa di correzione (1701 – 1704), eretta per essere destinata a carcere minorile, è il primo edificio con soluzione planimetrica a celle: una struttura pionieristica nella storia dell’architettura, che, grazie ad importanti pubblicazioni coeve, ha funto da prototipo ed ispirazione a livello europeo.
Appunto nell’ex casa di correzione dal 5 al 28 novembre 2009 si tiene il progetto di mostra “cella”, nel quale 38 artisti di fama internazionale occupano con le loro opere le singole celle ed il refettorio, divisi rigorosamente per sesso in ottemperanza alle specifiche della struttura architettonica. Al centro del loro interesse non vi è la forma espressiva mediatica, bensì il contenuto. Vi sono video, filmati, fotografie ed istallazioni come pure opere scultoree, di pittura e di grafica. I cardini sono la cella, intesa come luogo più piccolo possibile per l’esistenza umana, e i possibili mondi artistici contrapposti. Artisti di significato centrale nel panorama artistico contemporaneo quali Pipilotti Rist, Matthew Barney, Jannis Kounellis, Giuseppe Penone, Gerwald Rockenschaub, Lois e Franziska Weinberger, Milica Tomic, Lucilla Catania, Daniel Richter, Flatz o Gregor Schneider sono rappresentati con opere di grande suggestione. Oltre a questi, ancora molti altri artisti, altrettanto significativi, concorrono a formare un consesso d’eccezione. La sinergia luogo-opera d’arte consente al visitatore di sperimentare convergenze e fratture. Il concetto informatore della mostra opera inducendo un’incertezza calcolata, rinuncia ad allestimenti esosi e confida nella forza e nel potenziale del luogo e delle opere concepite ad hoc per esso. In parallelo all’attività degli artisti, scienziati ed esperti di diverse discipline (storia dell’arte, teologia, filosofia, sociologia, teoria dell’architettura, storia, medicina e teoria della mediazione artistica ed espositiva) si occupano del tema “cella”.
Il catalogo consta di due parti in quanto, oltre alla documentazione delle opere esposte, contiene dei testi scientifici sulle singole opere nonché venti contributi scientifici interdisciplinari sul tema emarginazione e sorveglianza. Nell’ambito del workshop artistico scientifico, aperto al pubblico che si terrà all’Università di Innsbruck quale seguito naturale della mostra in Roma gli artisti sono chiamati a presentare le opere che hanno realizzato per il Complesso Monumentale di San Michele e a fornire, assieme agli scienziati autori dei testi, istanze fondamentali ai fini del tema principale che è la società, la nostra società. Le posizioni di partenza rispettivamente di arte e scienza, diverse tra loro, promettono contrasti, disarmonie ovvero punti di comunione appassionanti
Trafiletto/breve comunicato stampa
La mostra “cella” nel Complesso Monumentale di San Michele a Trastevere riunisce importanti artisti di grande fama internazionale in un progetto entusiasmante. Le opere di Pipilotti Rist, Matthew Barney, Jannis Kounellis, Giuseppe Penone, Gerwald Rockenschaub, Lois Weinberger, Milica Tomic, Lucilla Catania, Daniel Richter, Flatz e Gregor Schneider sono solo alcune delle tante create appunto per “cella”. Da diversi decenni a questa parte a Roma non era dato di vedere tanti nomi di prestigio riuniti in una sola mostra. L’ex casa di correzione di Carlo Fontana è la sede ideale per occuparsi delle questioni relative al disciplinamento, all’emarginazione sociale ed alle strategie di sorveglianza. L’organizzatore della mostra che si tiene dal 6 al 28 novembre 2009 (martedì-domenica, dalle 11,00 alle 19,00 con ingresso gratuito) è l’Istituto di Storia dell’Arte dell’Università di Innsbruck.