Was hat Sie damals an die Universität Innsbruck gezogen? Ich könnte jetzt einige Argumente anführen. Aber das stärkste Argument ist ehrlich gesagt meine beste Freundin Karin. Ich wollte Wirtschaft studieren und hatte den Studienort noch nicht gewählt. Als Karin sich für das Dolmetsch-Studium in Innsbruck entschieden hat, habe ich auch kurzerhand auch diesen Studienort gewählt und bin darüber rückblickend sehr glücklich.
Denke ich an Innsbruck, denke ich sofort an... eine wunderbare Zeit. Auf eigenen Füßen zu stehen. Das erste Mal von daheim ausgezogen zu sein. Aber auch viel Schnee und lange Winter. Ich bin eine A-Typische Südtirolerin, denn ich fahre kein Ski und kein Snowboard, deshalb waren mir die Winter meist zu lang ;)
Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit? Die Teilnahme an einer dreiwöchigen Summer School in Vietnam. Das war ein großartiges Erlebnis und ich kann den Studierenden nur weiterempfehlen, sich bei solchen außerordentlichen Uni-Programmen anzumelden.
Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben? Ja, Prof. Füller hat meinen beruflichen Werdegang sehr geprägt und wir sind nach wie vor im Austausch. Das ganze Thema Open Innovation hat mich zum lvh gebracht, wo ich noch heute arbeite. Und dann sind natürlich meine Studienkolleginnen. Sarah, Sophie, Verena und die 5er WG haben mich in der Zeit stets begleitet.
Aus meinem Studium habe ich noch... meine Ikea Möbel, die ich unbedingt haben wollte ;).
Waren Sie im Ausland? War das für Sie aus heutiger Sicht wichtig? Ja, ich war ein halbes Jahr in Mailand an der Università degli Studi di Milano-Bicocca.
Eine Südtirolerin, die in Italien ein Erasmus-Semester absolviert: das klingt im ersten Moment komisch. Ich habe in Innsbruck viel Deutsch und Englisch gesprochen. Das Italienisch ist leider etwas zu kurz gekommen. Das hat mich zu einem Aufenthalt in Mailand bewegt. Innsbruck ist eine Stadt, in der sport und Outdoor ganz oben steht. Mailand war ein Kontrastprogramm. Großstadt. Die Stadt der Mode. Tolle Erfahrung, beide Welten erlebt zu haben.
Wie hat sich Ihr Weg vom Studium bis heute entwickelt? Da gibt es gleich einige Meilensteine. Ich habe dank der Spezialisierung in strategisches Management meine Begeisterung für das Thema Innovation entdeckt. Ich habe deshalb nach dem Bachelorstudium den Master in Entrepreneurship and Innovation an der Freien Universität Bozen absolviert. Gleich im Anschluss habe ich begonnen, in der Abteilung Innovation und Neue Märkte des lvh - Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister zu arbeiten. Mittlerweile leite ich die Abteilung.
Haben Sie nach dem Studium eine andere berufliche Richtung eingeschlagen? Würden Sie sich aus heutiger Sicht für ein anderes Studium entscheiden? Ich habe 2020 mein Einzelunternehmen Wentiquattro gegründet. Mich begeistert Innovation und deshalb wollte ich selbst unternehmerisch tätig werden. Meine Vision ist es, Menschen zu inspirieren, ihre Zeit gut zu planen, damit sie ihre Herzensprojekte umsetzen. Deshalb habe ich den Wentiquattro-Notizbuch-Planer entwickelt. Ich verkaufe den Planer im eigenen Online-Shop und im Fachhandel und ich biete Seminare und einen Onlinekurs zum Thema Zeit- und Selbstmanagement an. Trotzdem haben ich nach wie vor meine feste Position als Abteilungsleisterin beim lvh. Bachelor und Master haben mir gute Werkzeuge in die Hand gegeben, um diesen Weg so zu gehen.
Welche im Studium erworbene Qualifikation hilft Ihnen im heutigen Beruf am meisten? Die Selbstorganisation.
Was möchten Sie gerne noch erreichen – beruflich oder privat? Da ist noch einiges auf der Liste. Mir ist es wichtig, Ziele zu setzen und diese zu erreichen.
Was würden Sie heute anders machen? Ich würde einzelne Kontakte stärker pflegen.
Studierenden rate ich... sich verschiedene Praktika-Stellen zu suchen. So bekommen sie recht schnell Einblick in die Arbeitswelt und sehen, ob ihnen der gewählte Themenbereich passt. Auch ich habe zwischen Bachelor und Master ein Praktikum im lvh absolviert. Diese Erfahrung hat mir bestätigt, dass ich im Innovationsbereich arbeiten will.
Was war zu Studienzeiten Ihr Lieblingsort in Innsbruck/an der Universität?
Zum Lernen: die Sowi-Bib.
Zum Feiern: das Stadtcaffè.
Zum Wohnen: die WG in Saggen
Was verbindet Sie heute noch mit der Universität? Die vielen Erinnerungen und der Kontakt zu einzelnen Professorinnen und Professoren.
Beendenden Sie bitte folgenden Satz: Ich wollte immer schon einmal… auf dem Cover des Time Magazins sein.
Stand: Dezember 2020