LFU Innsbruck lässt Frauen mit Sektempfang und Tulpen hoch leben
Die Gleichstellung von Frauen und Männern in Forschung, Lehre und Verwaltung ist ein zentrales Anliegen der Universitätsleistung der LFU. Sie bekennt sich nachdrücklich zur Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Bereichen. Anlässlich des internationalen Frauentags findet derzeit an der LFU die Präsentationswoche feministischer und frauen/genderspezifischer Diplomarbeiten und Dissertationen statt.
Der Internationale Frauentag heute, am 08.03.2006, stand an der LFU unter dem Motto: „Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen: Sie bekommen nichts“ (Simone de Beauvoir). Der Internationale Frauentag geht auf die Arbeiterbewegung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. „Man tut gut daran, im Jahr 2006 über die Frauenbewegung zu reflektieren und sich zu fragen, wo sie ihren Ausgangspunkt genommen hat“, betont Vizerektor Martin Wieser anlässlich des Sektempfangs zum Internationalen Frauentag organisiert vom Büro für Gleichstellung und Gender Studies der LFU Innsbruck. „Im Vergleich zu den Bedürfnissen der Frauen damals und ihrer Rolle heute, hat sich erfreulicherweise viel getan. Trotzdem sind wir auch an der Universität noch nicht da, wo wir in diesem Bereich sein wollen. Im wissenschaftlichen Bereich sind Frauen immer noch österreichweit unterrepräsentiert“, erklärt Wieser. Umso erfreulicher ist es laut Wieser, dass der Anteil der Frauen an der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät sehr hoch ist.
Ausstellung „Maga gend.“
Vom 1. März bis zum 10. März 2006 werden im Ausstellungsraum im GeiWi-Turm akademische Abschlussarbeiten aus dem Bereich der Frauen-/Geschlechterforschung bzw. der Gender Studies als Poster und auch in mündlicher Form präsentiert. Ziel dieser Veranstaltung ist es, die große Vielfalt der unterschiedlichen Ansätze sowie der behandelten Fragestellungen deutlich sichtbar zu machen, die in den verschiedenen wissenschaftlichen Fachbereichen (Psychologie, Erziehungswissenschaften, Soziologie, Betriebswirtschaft, Theologie, Politikwissenschaft, Geschichte) unter der Perspektive der Frauen- und Geschlechterforschung von Studierenden in ihren Diplomarbeiten und Dissertationen behandelt werden.
Die Geschlechterforschung geht von der grundlegenden These aus, dass die Gesellschaft entlang von Geschlecht strukturiert ist. Dabei wird kein fester Begriff von „Geschlecht“ vorausgesetzt, sondern es wird untersucht, welche Bedeutung ihm jeweils beigemessen wird und welche Auswirkungen er jeweils auf die Verteilung von z.B. politischer Macht, in den sozialen Strukturen oder auch bei der Produktion von Wissen etc. hat. Die Bedeutung und Relevanz der Frauenbewegung für unsere Gesellschaft ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt bei dieser Ausstellung. Deshalb legen in dieser Woche auch Autonome Frauengruppen und Fraueneinrichtungen in Statements dar, wie Frauen-/Geschlechterforschung und Gender Studies ihre Arbeit unterstützt und/oder was sie von Frauen/Geschlechterforschung erwarten.
Die Ausstellung wird vom Interdisziplinären Archiv für feministische Dokumentation, dem Referat für Frauen und Gleichbehandlungsfragen der ÖH Innsbruck und vom Büro für Gleichstellung und Gender Studies der LFU Innsbruck organisiert.
Einrichtungen an der LFU
Das Büro für Gleichstellung und Gender Studies (https://www.uibk.ac.at/frauenbuero) unterstützt das Rektorat und die MitarbeiterInnen in allen Fragen der Gleichstellung von Frauen und Männern und liefert einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung an der LFU Innsbruck in Richtung einer geschlechtergerechten Gesellschaft. Das Büro ist somit eine wichtige Drehscheibe für alle Frauenanliegen.
Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen (AKG) spielt an der LFU Innsbruck ebenso eine zentrale Rolle in der Personalpolitik. Aufgrund der erfolgreichen Lösung von möglichen Konfliktfällen im Vorfeld (vor allem durch eine Kooperation von AKG und Rektorat) wurde die im Jahr 2004 eingesetzte Schiedskommission noch nicht mit Streitfällen befasst. Die Mitglieder der Schiedskommission erhalten jedoch zur Information die Tätigkeitsberichte des AKG und des Büros für Gleichstellung und Gender Studies.
Zur Verwirklichung der Frauenförderung an der LFU Innsbruck wurden folgende Maßnahmen gesetzt:
-
Bewusstseinsbildung
u.a. geschlechtergerechte Sprache; einschlägige Informationsangebote; Öffentlichkeitsarbeit -
Studium
u.a. Projekte zur Erhöhung der StudentInnenzahlen in Fächern, wo diese unterrepräsentiert sind; Doktoratsstipendien; Maßnahmen für studierende Eltern -
Forschung
u.a. Nachwuchsförderung; Förderung der Frauen- und Geschlechterforschung, Preis für frauenspezifische Forschung -
Lehre
u.a. Förderung geschlechtergerechter und geschlechtersensibler Lehre; genderspezifische Lehrinhalte in den Curricula; frauenspezifische Lehre -
Frauenförderung in der Personal- und Organisationsentwicklung
u.a. nicht nur hinsichtlich Personalaufnahme, sondern auch hinsichtlich Karriereplanung und Karrieremöglichkeiten; Aus- und Weiterbildung
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die LFU Innsbruck bietet zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Möglichkeit, die Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und auch Telearbeit in Anspruch zu nehmen. Es wurden zusätzlich Teilzeitarbeits-Modelle entwickelt.
Mit der Erstellung eines Grobkonzepts und seiner Umsetzung will das Büro für Gleichstellung und Gender Studies künftig karenzierten LFU-MitarbeiterInnen den Wiedereinstieg erleichtern, bzw. sie dazu animieren und somit die vorhandenen Personal-Ressourcen für die LFU Innsbruck erhalten. Bereits während der Karenz wird der Kontakt zu den MitarbeiterInnen aufrechterhalten (Teilnahme an personalentwicklungsveranstaltungen).
Ende 2005 wurde eine Arbeitsgruppe zur Erhebung des Bedarfs an Kinderbetreuungsplätzen gegründet. Anhand der Ergebnisse werden in der Folge geeignete Maßnahmen zur Kinderbetreuung gesetzt (z.B. Etablieren von Kinderbetreuungsbeauftragten, Vermittlung von wechselseitiger Betreuung, Betriebstageseltern, finanzielle Zuschüsse für sozial bedürftige Universitätsangehörige für die Kinderbetreuung). Bei personalentwicklungsveranstaltungen wird zudem auf die Betreuungspflichten Rücksicht genommen.
Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses
Von dem an der LFU Innsbruck neu eingerichteten Förderprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs werden mindestens 40 % dem weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs gewidmet. Insgesamt wird eine Million Euro in Nachwuchsförderung investiert. Diese Initiative ist einzigartig und die LFU Innsbruck übernimmt in diesem Bereich eine Vorreiterrolle. Im Rahmen der „Nachwuchsförderung der Leopold-Franzens-Universität“ werden jährlich 100 Doktoratsstipendien vergeben.
Rückfragehinweis:
Manuela Rainalter
Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Kulturservice
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Tel.: 0512 / 507 – 2593
0664 / 812 50 34
Fax: 0512 / 507 – 2814
E-Mail: manuela.rainalter@uibk.ac.at