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Anregung, Begleitung und Dokumentation von Lernprozessen - Entwicklung eines E-Portfolios

 

Fakultät für Bildungswissenschaften

Univ.-Prof. Dr. Ilse Schrittesser

Anregung, Begleitung und Dokumentation von Lernprozessen - Entwicklung eines E-Portfolios

(Beginn 1.6.2012 Projektende 15.12.2012)

 

Abschlussbericht

 

Projektziel

 
 In einer zweiten Phase soll nun der Schwerpunkt auf die Entwicklung eines E-Portfolios, das in die bereits bestehende Kursstruktur zur Lehrveranstaltung „Grundlagen des Lernens und Lehrens“ zu integrieren ist, gelegt werden.
Das E-Portfolio ist als eine Art netzbasierte Sammelmappe gedacht und nützt verschiedene digitale Medien, um die in der Lehrveranstaltung geforderten Aufgaben zu dokumentieren und den eigenen Lernprozess zu reflektieren. Seit der Einführung des neuen Studienplans am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung (ILS) stellt das Anlegen und die Weiterentwicklung eines Methodenportfolios eine zentrale Aufgabe jeder/jedes Studierenden dar. Das E-Portfolio dient auf der einen Seite dem Nachweis der erbrachten Leistungen und der Reflexion des eigenen Lernprozesses. Den eigenen Lernprozess sichtbar zu machen und nachzuvollziehen stellt eine unverzichtbare Basis für angehende Lehrerinnen und Lehrer dar, um die Eigentümlichkeit von Lernprozessen zu verstehen und diese in ihrem Berufsfeld durch die Anwendung spezifischer Methoden bei Schülerinnen und Schülern anzuregen und zu unterstützen. Auf der anderen Seite stellt diese Dokumentation eine wichtige Grundlage für Noviz/-innen im Lehrberuf dar, um ein persönliches Nachschlagewerk für den Einsatz von (selbst probierten und anschaulich dargestellten) Methoden für den eigenen zukünftigen Unterricht aufzubauen. Ein weiterer Zweck, der mit individuellen Portfolios verfolgt werden kann, ist ein nicht öffentlicher, sondern sehr persönlicher Einsatz, als Lerntagebuch, welches das Ziel verfolgt, eigene Kompetenzprofile zu entwickeln und den Lernerfolg zu steigern.
Die Erstellung von E-Portfolios ist als mehrstufiger Prozess zu sehen, der sowohl technisch als auch inhaltlich von den Lehrveranstaltungsleiterinnen und -leitern begleitet wird. Das Material, das in ein solches Portfolio einbezogen werden soll unterliegt der Vorgabe der Lehrenden, wird aber durch die Auswahl, die die Studierenden selbst treffen, wesentlich mitbestimmt. Das ausgewählte Material ist zu begründen, zu beschreiben und zu analysieren – bspw. mit einem kurzen Abstract. Außerdem beschreiben Studierende ihre Arbeit – bspw. mit „lessons learned“ – und welche Erfahrungen sie mit einer Methode oder einem Arbeitsauftrag gemacht haben. Weitere Elemente eines E-Portfolios stellen – je nach Ziel – Vergleich, Rückmeldung und Bewertung dar. Studierende können  ihre Arbeiten mit jenen von Kolleg/-innen vergleichen oder anhand von bereitgestellten Qualitätsstandards bzw. Leistungsindikatoren selbst bewerten. Dadurch wird es möglich, dass in einem iterativen Prozess die Qualität von Arbeitsergebnissen verbessert werden kann. Je nachdem wie das Portfolio-Format gestaltet ist, können außer Lehrenden und Tutor/-innen auch andere Teilnehmende zu einzelnen Ergebnissen Rückmeldungen geben. (Studie zur Einführung von E-Portfolios an Hochschulen aus dem Jahr 2007 von Salzburg Research unter http://edumedia.salzburgresearch.at/_ images/stories/e-portfolio_studie_srfg_fnma.pdf)
E-Portfolios können mithilfe verschiedener Techniken, wie Content-Management-Systemen, Web-Logs oder Wikis realisiert werden. In einer Pilotphase können unterschiedliche Möglichkeiten getestet und auf ihre Anwendbarkeit bzw. auf ihren Nutzen überprüft werden.
                a. Vorarbeit
Im März dJ wurde für die Lehrveranstaltungsleiter/-innen eine Einschulung im Bereich „Verwendung von E-Portfolio in olat“ angeboten. Es gilt nun die in olat angebotenen Tools zu approbieren, damit ein gezielter Einsatz des Instruments „E-Portfolio“ in der Lehrveranstaltung „Grundlagen des Lernens und Lehrens“ stattfinden kann und in weiterer Folge auch in den anderen Lehrveranstaltung im Rahmen der pädagogisch-schulpraktischen Ausbildung (siehe Punkt Ziel bzw. Projektmehrwert).
 b. Schwerpunkte
Folgende Schwerpunkte werden in dieser zweiten Phase gesetzt:
·         Entwicklung eines Konzepts zum Einsatz von E-Portfolio in olat
·         Erstellung eines E-Portfolios durch Studierende. Dieses soll zu einem das Studium am ILS begleitenden Element ausgebaut werden. Die Sammelmappe der Studierenden soll verschiedene Artefakte etwa zur Reflexion des eigenen Lernprozesses, zur Dokumentation von erbrachten Leistungen und zur Erstellung eines eigenen Methodennachschlagwerk bzw. Methodenrepertoires enthalten.
        c. Ziel
Das im Rahmen der Lehrveranstaltung erstellte E-Portfolio dient dazu, ausgewählte (Lern-) Leistungen zu dokumentieren und den Studierenden eine Grundlage für die Entwicklung und den Aufbau ihres professionellen Selbstverständnisses zu bieten. Darüber hinaus kann ein kontinuierlicher Austausch zwischen Lehrenden/Tutor/-innen und Studierenden stattfinden, der bestens dazu geeignet ist, einen umfassenden Lernprozess bei den Studierenden anzuregen und die gelernten Praktiken auch für die weitere Praxis als Lehrer/in anwendbar zu machen.

 

Der Einsatz des Instruments „E-Portfolio“ in der Lehre ist insofern wichtig, damit Studierenden, aber auch Lehrenden bewusst wird, dass Zusammenhänge zwischen den einzelnen Lehrveranstaltungen im Rahmen der pädagogisch-schulpraktischen Ausbildung bestehen. Durch einen gezielten Einsatz können diese besser sichtbar und deutlich gemacht sowie (bewusst) wahrgenommen werden.  Damit kann die Sinnhaftigkeit der einzelnen Module der pädagogisch-schulpraktischen Ausbildung am ILS verdeutlicht werden und die Kohärenz deutlich gesteigert werden. Dieses ist ein erklärtes Ziel des ILS-Ausbildungsteils des Lehramtsstudiums.
 d. Projektmehrwert - Erwartungen
Alle Ergebnisse – die entwickelten Methoden, Materialien sowie die Umsetzung eines E-Portfolios – sind zu einer weiterführenden und langfristigen Nutzung und Anwendung geeignet. Da die im pädagogischen Teil der Lehramtsausbildung tätigen Lehrenden auch am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung (ILS) als Forschende agieren, ist gewährleistet, dass stets aktuelle Forschungsergebnisse in die neu gestalteten Materialien einfließen, um so sicher zu stellen, dass Studierenden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ihr Berufsfeld betreffend zur Verfügung stehen.
Ein spezifischer Mehrwert des Projekts ergibt sich weiterhin aus der Virtualisierung ressourcenintensiver Prozesse, wie der Verwaltung von umfangreicher Pflichtlektüre der Studierenden, der deutlich verbesserten Kommunikation zwischen Lehrenden und Studierenden, sowie der optimal betreuten Lernprozesse durch direktes Feedback auf eingereichte Arbeiten. Zusätzlich wird den Studierenden durch die Bereitstellung von Dokumentationsmaterial auf der Plattform die Möglichkeit geboten, dieses Material in ihre Sammelmappe zu integrieren, beispielsweise als Artefakte zur Darlegung und Nachzeichnung ihres Entwicklungs- als auch Lernprozesses.
Die Entwicklung eines E-Portfolio, das die gesamte Entwicklung zukünftiger LehrerInnen reflektiert und dokumentiert, kann dazu beitragen, dass die Ausbildung am Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung (ILS) von den Studierenden als ein Gesamtkonzept wahrgenommen wird und die bisher einzeln transportierten Ziele und Inhalte zu einem größeren Gesamtbild vernetzt werden (können) und so deren Umsetzung erleichtert werden kann.
In einem weiteren Schritt bestünde sogar die Möglichkeit, das E-Portfolio bereits in der STEOP (Studieneingangs- und Orientierungsphase) erstmalig einzusetzen und den Bogen bis hinauf zur STAP (Studienabschlussphase) zu spannen. Somit würde den Studierenden die Möglichkeit geboten, EINE Sammelmappe mit unterschiedlichsten Artefakten im Rahmen ihrer gesamten Lehrer/-innenausbildung zu erstellen. Diese Sammlung von „Belegstücken“ soll Aufschluss über die Entwicklung der Studierenden von der Rolle einer Schülerin/eines Schülers hin zu einer Lehrperson geben und das im Rahmen der Ausbildung (an der Universität sowie in den Schulen während der verschiedenen Praktika) angeeignete professionelle Selbstverständnis deutlich machen.

 

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