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Wehrmachtsdeserteure in Innsbruck – Universität Innsbruck

Wehrmachtsdeserteure in Innsbruck

Vortrag | 4. Mai 2023, 18:30 Uhr | Ursulinensaal, Eingang Innrain
Blick vom Hinrichtungsort Patschberg auf Innsbruck

Wehrmachtsdeserteure in Innsbruck. Geschichte und Erinnerung
Vortrag | 4. Mai 2023, 18:30 Uhr | Ursulinensaal, Innrain 7

Mindestens 130 Soldaten aus Innsbruck desertierten im Zweiten Weltkrieg aus der Wehrmacht, an die hundert andere Desertierte hielten sich (vorübergehend) in der Stadt auf. Zugleich war Innsbruck ein wichtiger Gerichts- und Haftort der Militärjustiz mit einer eigenen Hinrichtungsstätte am Paschberg. Obwohl Deserteure 1945 als Pioniere des Tiroler Widerstandes galten, dominierte sehr bald ein negatives Bild. Die von der Wehrmacht propagierten Werte absoluter Pflichterfüllung, Gehorsam und heroische Selbstaufopferung kehrten als soldatisch-maskuline Ideale rasch in die Gedächtnisbildung zum Krieg und die militärische Kultur zurück. Hilfeleistungen von Frauen für Deserteure wurden nach einer kurzen Pause erneut kriminalisiert, die Flucht aus Hitlers Armee als persönliche (nicht politische) Handlung abgewertet, die zu Recht und wie in jeder Armee verfolgt worden sei. Der Kampf um Anerkennung versiegte in den 1950er-Jahren, erst in den späten 1990er-Jahren tauchte er wieder auf. Wo stehen wir heute, fast 15 Jahre nach der Rehabilitierung der ungehorsamen Soldaten und ihrer Helfer*innen durch die Republik Österreich?

Im Vortrag werden Ergebnisse des Forschungsprojektes „Deserteure der Wehrmacht in Tirol. Verweigerungsformen, Verfolgung, Solidarität, Vergangenheitspolitik in Tirol“ (2019–2022) präsentiert sowie die Frage einer sach- und zeitgemäßen Erinnerung an Deserteure und ihre Helfer*innen in Innsbruck diskutiert.


Programm:

Begrüßung/Eröffnung: lukas Morscher (Leiter des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck) und Uschi Schwarzl (Stadträtin für Kultur)

Vortrag: Peter Pirker (Institut für Zeitgeschichte / Universität Innsbruck)

Im Anschluss: Podiumsgespräch mit Peter Pirker, Christina Müller (Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen Tirol, Forschungsprojekt „Die Vergessenen vom Paschberg“) und Horst Schreiber (_erinnern.at_ Tirol),
Moderation Ingrid Böhler (Institut für Zeitgeschichte / Universität Innsbruck)


Konzept und Organisation:

Institut für Zeitgeschichte / Universität Innsbruck

gemeinsam mit:
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck


Kontakt:

Priv.-Doz. Mag. Dr. Peter Pirker
Institut für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck

Innrain 52d, 6020 Innsbruck
  +43 512 507 44019, Sekretariat: +43 512 507–44010
  Peter.Pirker@uibk.ac.at


Bild: ©  Markus Jenewein, Blick vom Hinrichtungsort Patschberg auf Innsbruck.

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