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Bildschnipsel mit 14 Millionen Galaxien – Universität Innsbruck
Bild von mehreren Galaxien

Ein Blick in die Tiefen des Universums

Bild­schnip­sel mit 14 Mil­li­o­nen Gala­xien

Eine Vorschau auf die größte und genaueste 3D-Karte des Universums, die mit Hilfe des 2023 gestarteten ESA-Weltraumteleskops „Euclid“ angefertigt wird, hat die europäische Weltraumagentur am Dienstag enthüllt. Das Bildschnipsel ist ein insgesamt 208 Milliarden Pixel zählendes Foto-Mosaik. Federführend beteiligt an dem internationalen Projekt sind die Forschungsgruppen um Tim Schrabback und Francine Marleau von der Universität Innsbruck.

Das Bildschnipsel ist ein insgesamt 208 Milliarden Pixel zählendes Foto-Mosaik, das stattliche 14 Millionen Galaxien in noch nie dagewesener Auflösung zeigt. Die gesamte Karte soll in sechs Jahren stehen und dabei helfen, Dunkle Materie und Dunkle Energie zu erforschen. Der erste Teil der Riesen-Landkarte des Alls fußt laut ESA-Angaben auf 260 Beobachtungen, die die Sonde zwischen 25. März und 8. April dieses Jahres gemacht hat. Der Ausschnitt zeigt einen Teil des Südhimmels, der aber letztlich nur ein Prozent der Kartierung eines Drittels des Himmels ausmachen wird, die am Ende der Euclid-Mission dastehen soll.

Aufnahme des Sternenhimmel mit der Milchstraße im Zentrum

Das riesige Mosaik, das am 15. Oktober 2024 veröffentlicht wurde, macht 1 % der großen Durchmusterung aus, die Euclid über sechs Jahre hinweg aufnehmen wird. Der Ort und die tatsächliche Größe des Mosaiks am Südhimmel sind in diesem Bild gelb markiert.

Zu sehen sind auf dem ersten Karten-Teil auch Abermillionen Sterne aus unserer Heimatgalaxie - der Milchstraße. Obwohl es sich nur um einen kleinen Abschnitt der gigantischen Struktur handelt, sehe man u.a. die Ansätze der charakteristischen Spiralstruktur, die Galaxien dieser Art auszeichnet, heißt es. Neben den vielfältigen kosmischen Gebilden konnten mit der neuen Sonde auch Ansammlungen aus Gas und Staub aufgenommen werden, die auf den Bildern blau erscheinen. Dabei handelt es sich um sogenannte „Galaktische Zirruswolken“ – in Anlehnung an die entfernt ähnlich aussehenden Wolkenstrukturen auf unserem Heimatplaneten.

Auch Österreich ist an dem Projekt beteiligt

An dem Projekt sind insgesamt rund 2.000 Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus 15 europäischen Ländern sowie aus den USA, Japan und Kanada beteiligt. Aus Österreich sind zwei Wiener Weltraumfirmen sowie die Forschungsteams von Tim Schrabback und Francine Marleau von der Universität Innsbruck mit an Bord. Unter der Leitung der Tiroler Wissenschafter wurden auf Basis der ersten Euclid-Daten kürzlich im Perseus-Galaxienhaufen insgesamt 1.100 Zwerggalaxien identifiziert, von denen 630 davor unbekannt waren.

Ziel der Gesamt-Mission ist es, eine möglichst detailgetreue Karte des Himmels zu erstellen. Aus neuen Informationen zu Verzerrungseffekten durch große Massen hoffen Forscher weltweit darauf, mehr über die schwer fassbare Dunkle Materie und Dunkle Energie zu erfahren.

Da das Weltraumteleskop in den kommenden Jahren täglich rund 100 Gigabyte an Daten zur Erde sendet, haben zuletzt Wissenschafter auch interessierte Laienforscher um Hilfe ersucht: Im Rahmen der „Galaxy Zoo“-Initiative ruft man „Citizen Scientists“ zum Mitmachen bei der Klassifikation von unzähligen noch zu findenden Galaxien im All auf.

(APA Science)

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