Bereits zum 17. Mal lud das Büro für Gleichstellung und Gender Studies gemeinsam mit dem Rektor der Universität Innsbruck zur Vergabe des Preises für frauen-/geschlechtsspezifische/feministische Forschung an der Universität Innsbruck (kurz: GenderFemPreis) ein. Im Rahmen eines Festaktes am 30. Januar 2018 in der Aula der Universität wurde die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung an zwei Absolvent*innen des Interfakultären Masterstudiums Gender, Kultur und Sozialer Wandel vergeben.
Ann Gathu-Fink beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit mit geschlechtsspezifischer Gewalt in Kenia und analysiert diese aus einer postkolonialen und feministischen Perspektive; Sebástian Alonso Collado González setzt sich mit LGBTIQ*-Aktivismus aus intersektionaler und transnationaler Perspektive auseinander.
2017 haben insgesamt 15 Absolvent*innen ihre wissenschaftlichen Abschlussarbeiten eingereicht. In ihrer Funktion als Sprecherin der Jury, die sich aus Wissenschafter*innen der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung zusammensetzt, betonte Nikita Dhawan (Institut für Politikwissenschaft) die Bedeutung des Preises im Sinne der Nachwuchsförderung und erklärte das Vergabeprozedere sowie die Entscheidung der Jury, entlang der Gutachten externer Wissenschafter*innen aus den Fachdisziplinen mit ausgewiesener Gender-Kompetenz. Ann Gathu-Fink und Sebástian Alonso Collado González konnten die Jury mit ihren Masterarbeiten überzeugen. Weitere drei Arbeiten wurden in die engste Wahl genommen und von der Jury gewürdigt.
Ann Gathu-Finks Masterarbeit „A Postcolonial Feminist Analysis of Gender‐based Violence in Kenya: Intimate Partner Violence and Female Genital Cutting in Perspective” wurde von Doris Eibl (Institut für Romanistik) vorgestellt. Ziel der Arbeit ist, herauszufinden, weshalb geschlechtsspezifische Gewalt – in Form von „Intimate Partner Violence und „Female Genital Cutting“ – in Kenia trotz der entsprechenden Gesetzgebung sowie Entwicklungsprojekten und Aufklärungsarbeit nach wie vor ein zentrales Problem darstellt bzw. praktiziert wird.
Die Masterarbeit von Sebastián Alonso Collado González wurde von Heike Welte (Institut für Organisation und Lernen) präsentiert. In „Contradictions and Challenges of Transnational LGBTIQ* Activism(s): Queer Politics in Times of Globalization” werden bestehende und mögliche Formen von transnationalen Bewegungen untersucht, die sich kritisch mit Diskriminierungen, Marginalisierungen und Unterdrückungen auf Grund von Ethnizität, Klasse, Geschlecht, Religion und sexueller Orientierung auseinandersetzen.
Als Mit-Gastgeberin des Festaktes überbrachte Vizerektorin Ulrike Tanzer die Grußworte der Universität. Dabei betonte sie, dass die Geschlechterforschung an der Universität Innsbruck nicht nur als eine – neben anderen – gleichwertige Wissenschaftsdisziplin verstanden, sondern zudem als Bereicherung des Forschungs- und Lehreportfolios angesehen wird.
Im Anschluss übergab die Vizerektorin für Forschung die Preise an Ann Gathu-Fink und – in Vertretung für Sebastián Alonso Collado González – an Eva Gaitanis.
Würdigung weiterer Abschlussarbeiten durch die Jury
Die Jury für die Vergabe des Preises hat folgende herausragende Abschlussarbeiten in die engste Wahl genommen (in alphabetischer Reihenfolge):
- Mag. Marcel Amoser, MA: Extreme Metal – eine intersektionale Analyse von Musikvideos
Masterarbeit eingereicht an der Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften, Interfakultäres Masterstudium Gender, Kultur und Sozialer Wandel - DI Sandra Weger: Heimlich-heimelig. Ein neues Frauenhaus für misshandelte Frauen und Kinder
Diplomarbeit eingereicht an der Fakultät für Architektur, Institut für Gestaltung 1 - Mag.a Verena Woditschka- Grassegger: Beruf Bürgermeisterin. Eine psychologische Untersuchung zu weiblichen Karriereverläufen auf Gemeindeebene, Rollenanforderungen und Bewältigungsstrategien von Bürgermeisterinnen aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg
Diplomarbeit eingereicht an der Fakultät für psychologie und Sportwissenschaft, Institut für psychologie
(Maria Furtner)