Neues vom Zentrum für Interreligiöse Studien (ZIRS)
Schon im Herbst 2024 hat auf christlicher Seite Karin Peter die Agenden von Martina Kraml übernommen.
Das neue Team – mit den beiden ZIRS-Koordinator:innen Antigona Shabani und Johannes Härting – präsentiert sich auch mit einem neuen Webauftritt.
Auf der Website zu finden sind Einblicke in aktuelle Forschungsaktivitäten und in die generell zwei Mal im Semester stattfindenden Online-Veranstaltungen der Reihe „Miteinander Zukunft gestalten. Eine interreligiöse Gesprächsreihe“. Diese online durchgeführten und auch im Nachhinein abrufbaren Veranstaltungen bringen zu den verschiedensten Themen islamische und christliche Perspektiven miteinander ins Gespräch.
Die letzte Online-Veranstaltung am 29. April 2025 war dem Thema „Was Schöpfungserzählungen uns heute sagen“ gewidmet. Die nächste Veranstaltung findet am Dienstag, 21. Oktober 2025, um 18.00 Uhr zum Thema „Fundamentalistische Strömungen in den Religionen – herausfordernder denn je?“ statt.
Herzliche Einladung, sich auf der ZIRS-Website zu dieser und anderen Veranstaltungen zu informieren – und immer wieder auch teilzunehmen!
(Karin Peter)
Truth, Trust, and Democracy
Die neue Vortragsreihe „Truth, Trust, and Democracy“, organisiert von Christoph Jäger vom Institut für Christliche Philosophie und Michaela Quast-Neulinger vom Institut für Systematische Theologie, analysiert diese Entwicklungen, sucht nach Erklärungen und diskutiert Strategien zu ihrer Bewältigung. Führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen philosophischen, theologischen und sozialwissenschaftlichen Disziplinen – darunter Fächer wie die soziale Erkenntnistheorie, politische Philosophie, Ethik, Medien- und Kommunikationstheorie, Geschichtswissenschaft, Soziologie und Anthropologie untersuchen die Kernfragen des Themas in mehreren Vorträgen pro Semester, teils begleitet von vertiefenden Workshops zu spezifischen Inhalten.
Vortragende des Sommersemesters 2025 waren Justin McBrayer (Fort Lewis), James Beebe (Buffalo), Stefan Kosak (München/Innsbruck), Marietta van der Tol (Cambridge), Monika Kirner-Ludwig (Innsbruck), Massimo Faggioli (Villanova University) und Christoph Jäger (Innsbruck). Alle aktuellen Informationen, Vortragstitel, Abstracts usw. finden Sie auf der Hompage der Reihe.
Forschungskooperation zur Rolle Künstlicher Intelligenz
Unsere Abhängigkeit von KI-Systemen nimmt stetig zu. Das Sprachmodell ChatGPT z. B. wird immer öfter als Quelle von Informationen verwendet. Die Leistung von ChatGPT ist oft beeindruckend: das System liefert klare Antworten auf unsere Fragen; es hilft uns, uns in ganzen Themenbereichen zurechtzufinden; es erklärt hochkomplexe Inhalte in einfachen Worten, ohne sie zu trivialisieren; es gibt uns Ratschläge zu verschiedenen Themen wie bewerbungen, moralischen Entscheidungen, geistige und körperliche Gesundheit und romantische Beziehungen; es löst hochkomplexe mathematische Probleme Schritt für Schritt und vieles mehr.
All dies wirft sehr wichtige Fragen auf, wie z. B.: Inwiefern und unter welchen Bedingungen kann eine Software wie ChatGPT als Quelle von Erkenntnissen und epistemischen Gütern fungieren? Und außerdem: Inwiefern und unter welchen Bedingungen könnte man behaupten, dass eine Software wie ChatGPT uns, die Welt oder einen gewissen Themenbereich versteht?
Baggio und Malfatti argumentieren dafür, dass bestimmte KI-Systeme – etwa fortgeschrittene Sprachmodelle wie ChatGPT – unter geeigneten Bedingungen einen wertvollen Beitrag zu epistemischen Praktiken leisten können, obwohl sie kein genuines „Verstehen“ im phänomenologischen oder intentionalen Sinn besitzen. Die Arbeit wird mithelfen, den Zusammenhang zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz zu erhellen.
(Federica Malfatti)
Anschluss des Innsbruck Center for Philosophy of Religion an den Forschungsschwerpunkt EPoS (Economy, Politics and Society)
(Katherine Dormandy)
Neuerscheinungen
Der neue Gott. Künstliche Intelligenz und die menschliche Sinnsuche.
Herder 2025, 192 S.
ISBN: 978-3-451-60146-0
Ist Künstliche Intelligenz der neue Gott des digitalen Zeitalters? In diesem religionsphilosophischen Essay entfaltet Claudia Paganini eine brisante These: Erstmals erschafft der Mensch einen Gott, statt ihn nur zu denken. Die KI übernimmt zunehmend, was einst der Religion vorbehalten war: Sinnstiftung, Orientierung, allzeit verfügbare Antworten. Paganini untersucht die spirituellen Konsequenzen dieser Entwicklung und zeigt: Im anbrechenden dritten Jahrtausend könnten nicht nur Menschen durch KI ersetzt werden, sondern auch kein geringerer als Gott selbst.
The Social Fabric of Understanding.
Synthese Library
Springer 2025, 165 S.
ISBN: 978-3-031-92684-6
This book is a journey of in-depth exploration into the social dimensions of understanding. As human beings, we strive to understand the world around us. The path to understanding, however, is rarely walked alone; we walk the path with others. We understand more together, by joining forces, than we would understand alone. When we understand something and come to see things clearly, it is probably because someone else has taught us, enlightened us, shared his or her perspective with us, or shaped our environment so that our attempts to make sense of the world were likely to succeed. Understanding, then, is a social rather than an individual achievement. The book will be of great interest to philosophers working in epistemology, philosophy of science, and the philosophy of education.