I. Prolegomena

1. Alltagsmentalität um die Jahrtausendwende:

> Gott, Fango-Bad & gutes Essen

>> Religion als Konsumartikel für Liebhaber, oder aber für die Grenzsituationen (wenn andere Konsumartikel uninteressant werden).

> Vorherrschaft neuer "Oberreligionen" im Alltag: "extra mercatum et media nulla vita nec salus":

>> "profundior et universalior appetitio" des Menschen (vgl. GS 9) wird vornehmlich durch die Kultur der Werbung strukturiert

>> "global village" als Ergebnis einer electronica et oeconomica catholica

>> Depotenzierung konfessioneller Religiositäten zum Konsumartikel im Supermarkt des global village.

2. "Intellektuelle Dogmen" der gegenwärtigen kultur-politischen Situation:

2.1 Lob des Polytheismus

(vgl. O. Marquard, Lob des Polytheismus: Polytheismus ist bekömmlich, Monotheismus unverdaulich!)

2.2 Monotheismus auf der Anklagebank:

> das intellektuelle Dogma des 19. Jh.s:

>> Fortschritt von den polytheistischen Stammesreligionen ...

>> ... über den universalistischen Monotheismus ...

>>> (in dem der höchste Gott über die Götter herausragt aufgrund seiner ethischen Reinheit und der metaphysischen Abstraktion)

>> ... bis hin zum Atheismus

>>> (vgl. A. Comte, K. Marx, M. Weber und die Epigonen dieses Denkens im 20. Jh.);

>> Folge dieses Denkens: der christliche Monotheismus als Chiffre des westlichen Imperialismus

> Umkehrung des Fortschrittsdogmas zum Modell des Verfalls:

>> Monotheismus als Quelle totalitären Machtstrebens und der Zerstörung: Neue Heiden, Neue Rechte... und deren Denkmodelle

>>> Völkische Harmonie, Zwangschristianisierung, Säkularisierung als Ende der Zwangsherrschaft des Christentums, Rückkehr zur eigenen Religion

>> Monotheismus: Reduktion der Vielfalt und des Reichtums der Welt im Namen des Einmaligen und Gleichförmigen:

>>> Ethnopluralismus anstatt des Kulturimperialismus (vgl. die Werke von Alain de Benoist, Heide sein...)

>> Monotheismus: Ursache von Intoleranz

>>> (Vgl. F. Buggle, Denn sie wissen nicht, was sie glauben; K.H. Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums u.v.a.m)

> Monotheismus und die Frage nach der Einheit und Einmaligkeit Geschichte:

>> Schöpfungstheologie, Offenbarung und Inkarnation und Apokalyptik (Gericht und Vollendung)

2.3 Postmoderne: Geschichten anstatt Geschichte, Synkretismus, Bastelmentalität, Patchwork, Self-fashioning

>> Jedem Menschen seinen eigenen Gott, seinen eigenen Himmel, seinen eigenen Weg dorthin!

3. Verdrängte Kehrseiten unserer kulturellen Trends

> Radikale Individualisierung und Einsamkeit

> Rückkehr der "braunen Götter" und deren zunehmende Popularität

> Die "Falle der Menschenrechte" (universale Menschenrechte implizieren ein monotheistisch strukturiertes Weltbild voraus)

4. Reaktionen der Kirchen:

>> weder Fundamentalismus noch eine liberale Anpassung an die Trends, sondern frei nach Mi 4,5:

>>> Wenn auch alle Völker ihren Weg gehen und jedes den Namen seines Gottes anruft, so gehen wir unseren Weg im Namen unseres Gottes und mit unserem - dreifaltigen - Gott

4.1 Wie sieht dieser Weg aus?

Die "dramatische" Logik der jüdisch-christlichen Offenbarung:

> Die Begegnung und Ausein­andersetzung mit dem Heil und der Wahrheit anderer Götter gehört zum Wesen des Offenbarungsvorganges:

> Die Wahrheit des biblischen Gottes offenbart sich auf weiten Strecken der Heilsgeschichte gerade dadurch, daß sie sich fast synkretistisch an den jeweiligen Bedürfnissen des Lebens des Einzelnen oder auch des Volkes orientiert

>> (quasi-polytheistische Struktur, oder aber Synkretismus des biblischen Gottesbildes)

> Transformation dieser Erfahrungen im Verlauf der bibli­schen Heils­geschichte: Gerichtserfahrungen

>> (Heils- und Wahr­heits­frage treten über weite Strecken der biblischen Geschich­te ausein­ander).

> der biblische Monotheismus bei Deuterojesaja

>> (Schöpfungstheologie; universale gerechtigkeit, Proexistenz des Gottesknechts)

> Bekenntnis zu Jesus, dem Christus und der Verdichtung der biblischen Geschichte in seinem Leben und Sterben

>> (Zum Ganzen vgl.: J. Niewiadomski, Herbergsuche 101-114).

4.2 Liturgische (sakramentale) Vergegenwärtigung der dramatischen Geschichte Gottes mit den Menschen

In der Haltung der Dankbarkeit vergegenwärtigt die Kirche in der Liturgie die synkretistische Vielfalt, Widersprüchlichkeit und Konflikthaftigkeit von Lebensgeschichten und Gottesbildern, aber auch der Versöhnung durch die Sackgassen, ja durch den Tod hindurch.

4.3 Klarheit der Doxologien und Bekenntnisse zu ein und demselben dreifaltigen Gott

von den Lobpsalmen (vgl. Ps 8) und dem Credo Israels (Dtn 6,4-5) zu Jes 44,6-20 über Röm 11,34-36 bis hin zu Mt 11,25-27 und den Tauf- und Grußformeln: Mt 2,18-20; 2 Kor 13,13)

4.4. Dogmatische Reflexion des kirchlichen Bekenntnisses zum trinitarischen Mysterium

Lesetexte

>> Jozef Niewiadomski, Bekömmliches Heidentum? (aus: "Die Furche " 6 vom 10. Februar 2000): ITL 207

II. Wer ist Gott ? im Kontext der hebräischen Bibel

Auf diese Frage antwortet die jüdisch-christliche Tradition zuerst mit einer Geschichte (die viele Geschichten integriert): mit der Geschichte über die Gegenwart Gottes in Israel

1. Israel: Gott für die Menschen und Menschen vor Gott

1.1 Gottes verschiedene Gestalten:

> von der Offenbarung Gottes an Abraham, über das Gebet Jakobs/Israels (Gen 28,20-22), die Geschichte vom goldenen Kalb, bis hin zu den prophetischen (Leidens-)Existenzen

> die Frage: auf welche Art und Weise nimmt Gott Gestalt an und wie reagieren die Menschen darauf?

>> (vgl. dazu: J. Niewiadomski, Herbergsuche 47-77)

1.2 Gottes Gegenwart im Volk, menschliche Idolatrie und die Reaktion Gottes auf den menschlichen Götzendienst

> Gericht, Selbstgericht und die Geschichte einer sich immer mehr intensivierenden Identifizierung Gottes mit seinem Volk;

> prophetische Predigt/prophetisches Geschick bis hin zur Gestalt des Gottesknechtes

>> (Exkurs zur Frage: Gotteslehre als politischer Traktat im Kontext der Idolatrie > Versuchungen, Götzendienst zum Privileg einer Gruppe von Menschen zu machen)

1.3 Rabbinische Versuche

die Glaubenserfahrung einer - gerade im Gericht - sich intensivierenden Identifizierung Gottes mit seinem Volk durch die Denkfiguren der Selbsterniedrigung und Selbstunterscheidung Gottes auf den Begriff zu bringen:

>> Gott selbst, Gottes Schekkinah (Einwohnung Gottes) steigt herab, begleitet das Volk ins Exil

>>> Zur Lebendigkeit solcher Deutungen bis in die Gegenwart: vgl. E. Wiesel, Nacht

1.4 Die Perspektive der Entzweiung Gottes in der jüdischen Mystik (Kabbala), die Idee der Mit-Erlösung Gottes durch den Menschen

1.5 Die Weisheitstexte (Spr 8,22-31; Weis 1,1-15, Weis 7,22-8,1 und Weis 9,1-19) und deren Bedeutung in der (traditionellen) Trinitätstheologie

2. "Jesus, der Jude": ein "gemeinsames Bekenntnis" von Juden und Christen zur Gottes Gegenwart in Jesus und Jesu Gegenwart vor Gott

2.1 Hermeneutischer Horizont - historische Hypothek

> rassistische Ansätze der Infragestel­lung des Judeseins Jesu

> theologische Infragestellungen des Judeseins Jesu

>> Gottesfrage seit Markion: der zornige Gott des AT gegen den barmherzigen Gott Jesu Christi

> Substitutions­these + typologische Exegese

> "indirekte Bestätigung" solcher Denkschemata in der vorkonziliaren Theologie durch die Annahme, Juden selbst verbreiten ein blasphemisches Jesusbild und stoßen ihn auch aus der Gemeinschaft des Volkes aus.

2.2 Hermeneutischer Horizont: Positives Jesusbild in der jüdischen Literatur

> der Glaube Jesu; das Gebet Jesu, die Konflikt­haftigkeit Jesu

> Jesu Selbstbewusstsein und sein Verhältnis zum Gesetz isolieren ihn nicht aus dem Judentum

>> vgl. G. Vermez, Jesus der Jude, 1993

2.3 "Christologie" als Trennwand?

> radikale Trennwand, wenn man die Christologie als Vergöttlichung eines Menschen begreift

> Analogien der rabbinischen Schekkinah-Modelle zur Christologie: verschiedene Konkretionen der "inkarnatorischen" Logik

2.4 Bekenntnis der Christen zum Auferweckten

> systematische Bedeutung des Bekenntnisses: "Gott des Volkes Israel weckt einen geborenen und getöteten Juden auf" für die Nichtjuden

> Vermittlung der "hebräischen Bibel" an die Heiden (vgl. F.-W. Marquardt)

>> Folge: christologische Exegese ist eine legitime, wenn auch nicht die einzig legitime Exegese des AT

>>> (Auch typologische Exegese ist legitim, wenn sie nicht mit Substitutionsthese verbunden bleibt)

3. Christliches Bekenntnis zur Gottessohnschaft Jesu auf dem Hintergrund der hebräischen Bibel

3.1 Gotteslästerung oder geistgewirkte Einheit Christi mit Gott:

das Bekenntnis der Kirche: 1 Kor 12,3b

>> vgl. das Bekenntnis des römischen Zenturio vor dem Kreuz (Mk 15,39 angesichts des Sterbens Jesu

3.2 In Jesus Christus verdichtet sich die Geschichte Gottes mit Israel, die damit keineswegs außer Kraft gesetzt wird (vgl. Röm 11,25-30):

>> die Geschichte der Gegenwart Gottes, der Idolatrie der Menschen und der göttlichen Reaktion auf den menschlichen Götzendienst (Röm 11,32)

3.3 Das Drama Jesu

> die Geschichte über die Botschaft von der bedingungslosen Liebe Gottes zu allen Menschen,

> die universale Dimension der Ablehnung Gottes durch die Menschen (Idolatrie),

> die Treue Jesu zu seiner Botschaft

> und die göttliche Reaktion darauf

>> vgl. dazu: die Vorlesung zur Christologie von R. Schwager;

>> zur Kontextualisierung des christologischen Drama in der Welt medial strukturierten Welt: vgl. J. Niewiadomski, Die Botschaft der Freiheit. In: Der Glaube der Christen (Hg. von E. Biser u.a.) Bd 1, 637-655

Die Bedingung der Möglichkeit des Dramas: Die Beziehung Jesu zu seinem Gott ist nicht eine nachträgliche!

Aktionseinheit/Passionseinheit Jesu mit Gott => Seinseinheit

3.4. "Gott ist Liebe" (1 Joh 4,7-16): der Inbegriff dieser Liebe besteht in der "Sendung des Sohnes" in die Welt

> Auf die Frage: "Wer ist Gott" antworten die Christen mit dem Hinweis auf dieses Geschehen!

> Im Geschehen der göttlichen Liebe bleibt das Drama Jesu (als Geschichte der Sendung) integriert

> Von diesem Drama her glauben die Christen die geistgewirkte Gegenwart Gottes in der Kirche genauso, wie sie weiterhin die Geschichte des Volkes Israel als Geschichte der Gegenwart Gottes glauben können.

III. "Wer ist Gott?" auf dem Hintergrund griechischer Denkmodelle

auf die Frage: "Wer ist Gott?" antworteten die Griechen/Römer zuerst mit vielen Geschichten über Götter und Halbgötter:

1. Götter und Halbgötter

>> zur Frage der religiösen Relativismus, dem Versuch die Einzigartigkeit des Christentum gerade auf dem Hintergrund des Mythos in Frage zu stellen und zur Einzigartigkeit der biblischen Offenbarung: vgl. R. Girard, Mimetische Theorie und Theologie. In. Vom Fluch und Segen der Sündenböcke, 15-29.

2. Philosophische Mythenkritik (Plato, Aristoteles, Stoa)

"Theos" - ursprünglich ein prädikativer Begriff

>> die differenzierte Welt macht verschiedene Prädikate notwendig; Polytheismus - > allegorische Deutung der Göttergestalten - > ethische Kritik der Mythen - > der griechische Transzendenzbegriff

3. Philosophische Bibelkritik durch Philo von Alexandrien

> Logos als Schöpfungsmittler, der alle Dinge gemäß den himmlischen Vorbildern schafft |:| Logos als Grenzscheide: göttlich und doch untergeordnet

> Apatheia Gottes/ Leidensunfähigkeit: Unveränderlichkeit Gottes als Norm des vernünftigen theologischen Redens von Gott

>> vgl. noch: Vatikanum I (NR 315/ DH 3001): Gott wird "definiert" durch folgende Begriffe: Einzigkeit, Aseität, Einfachheit, Unveränderlichkeit.

> die philonische Vorstellung von einem Gottmenschen: deren Unterschiede zur Erfahrung mit Jesus Christus

IV. Altkirchliche Trinitätslehre:

>> glaubensmäßiges und intellektuelles Ringen und die Bewältigung der Erfahrungen mit Jesus von Nazareth

1. Selbstverständlichkeit der triadischen Formeln in der Liturgie und in der katechetischen Unterweisung

> in Liturgie

>> Beten und Bekennen; Erinnern der Heilstaten Gottes

> in der katechetischen Unterweisung

>> Mystagogie

2. Gnostische Herausforderung:

> Gnosis: ein christliches Phänomen:

>> vgl. K. Berger, M. Hengel

> Schwächung der Rückbindung an Jesus; Verwerfung seiner Leiblichkeit; Verwerfung der Schriften Israels

>> AT: nur noch im polemischen Kontext

>>> (vgl. auch die Bedeutung des Barnabasbriefes für die antijudaistische Versuchung der Kirchenväter!)

>> Gott des AT: ein untergeordneter Demiurg?

> Systematisches Grundproblem:

>> wie lässt sich das Bekennen der sich intensivierenden Identifizierung Gottes mit den Menschen (gerade angesichts ihrer Sünde):

>>> "Verdichtung der Identifizierung in Jesus Christus"

>> mit der (ungebrochenen) Erfahrung der Schlechtigkeit der Welt/des Menschen

>> gerade unter den Christen vereinbaren?

> Rückgriff auf die Alttestamentlichen Aussagen über Gericht und Zorn und die Verführung zum Schema der metaphysischen Trennung: gnostische Aufspaltung Gottes:

>> Demiurg: Gott des AT |:| Gott der Erlösung: Gott Jesu Christi

> die Idee eines vorweltlichen Falls/ Kosmischer Dualismus

> Scheinleib Jesu Christi (Doketismus)

> Offenbarung vom auferstandenen Christus, nicht aber vom irdischen Jesus // Infragestellung des Kreuzes!!

3. Mühsames Ringen zwischen zwei Extremen

>> Modalismus versus Subordinatianismus

3.1 Entwürfe der Apologeten:

> Justin der Märtyrer, Dialog mit dem Juden Tryphon

>> Anliegen: die "widersinnige" Lehre vom gekreuzigten Messias auf dem Hintergrund der alttestamentlichen Tradition verständlich zu machen

> Trinitarische Bilder des Irenäus von Lyon

3.2 Monarchianismus und dessen Formen

Monarchia: eine Herrschaft/ ein Ursprung

>> die Auseinandersetzung zwischen dem Dionysius von Alexandrien und Dionysius von Rom (vgl. NR 248: Papst Dionysius und die Lehre von der göttlichen Monarchie)

3.2.1 Dynamistischer Monarchianismus

= ein Gott, der seine Kraft, seine Herrschaft an andere, untergeordnete Wesen weitergibt

>> unter Einbeziehung der bibl. Weisheitsspekulationen und der mittelplatonischen Vorstellungen

>> Der Logos als präexistente Weisheit, vom Gott (Vater) vor aller Schöpfung, wenn auch im Hinblick auf die Schöpfung hervorgebracht...

vgl. später: der Subordinatianismus des Arius

3.2.2 Modalistischer Monarchianismus:

= die eine Herrschaft Gottes zeigt sich in verschiedenen Gestalten (modi):

> Patripassianismus des Noet von Smyrna, Praxeas

> Sabellianismus des Sabelius: drei Masken/Rollen Gottes: Vater, Sohn und Geist.

4. Rollenbegriff bei Tertullian (+ nach 220): Adversus Praxean

Mit dem Begriff "persona" wird nicht nur Maske (prosopon), sondern auch ein Sprecher/Rollenträger gemeint.

> Vgl. die Exegese von Ps 110,1

> Dialoge in Texten zum Beweis mehrerer Personen - > drei real unterschiedenen Personen, die der Substanz nach nicht getrennt sind: una substantia tres personae// tres unum sunt, non unus;

> Novatian (+ 260): De trinitate:

>> una unitas concordiae / communio substantiae

5. Das trinitarische Dogma

5.1 Arius: der geschaffene Logos

5.2 Nizäa (325) NR 155f (DH 125f)

> wahrer Gott vom wahren Gott

> gezeugt, nicht geschaffen

> homousios: wesenseins

> die eine göttliche ousia und hypostase (des Vaters und des Sohnes)

> später (Synode von Alexandrien 382)

>> drei Hypostasen: Vater, Sohn, Geist

>> wesensgleich

5.3 Arianische Mehrheit nach dem Konzil

> Vorherrschaft des neuplatonischen/origenischen Denkmodells ...

> ... und die Rolle des Athanasius

> klare Unterscheidung zwischen der Zeugung des Logos und der Schöpfunslehre: zeugen/schaffen

5.4 Die Kappadokier:

> Personen:

>> Basilius von Cäsarea (+394)

>> Gregor von Nazians (+390)

>> Gregor von Nyssa (+394)

> Lehre: die trinitarische Lehre von einer Substanz (ousia) und drei Personen (Hypostasen)

5.5 Und die ausdrückliche Frage nach dem Geist?

> die pneumatomachische Bewegung

>> Mitte des 4. Jahrhunderts in Kleinasien;

>> Gemäß Athanasius bekennen die Pneumatomachen die Wesenseinheit des Sohnes mit dem Vater, vom Geist aber sagen sie, er "sei nicht bloß ein Geschöpf, sondern einer der dienenden Geister und nur um eine Stufe von den Engeln verschieden" -

>> subordinatianische Denklogik: analog zum Arius, nur auf die Stufe des Geistes verlegt!

>> Streit um die doxologische Formel:

>>> der Geist soll verherrlicht werden, aber nicht zusammen mit dem Vater und dem Sohn; die Verherrlichung des Geistes sei biblisch nicht bezeugt; anstatt "mit dem Geist" formuliere die Bibel "im Geist".

> Basilius

>> der Taufbefehl sei Ursprung und Maß des Lobpreises

>> der Taufbefehl artikuliere demnach die Lex credendi, ihm hat die Lex orandi zu folgen.

> Konzil in Konstantinopel (381) NR 500 (DH 150)

Zum Text des Glaubensbekenntnisses (Nizänum) werden beim Glaubensartikel: "Hl. Geist" Präzisierungen (meistens biblischen Ursprungs) hinzugefügt:

>> die Titel: Herr ( vgl. 2 Kor 3,17f); Lebensspender (vgl. Röm 8,2; Joh 6,63; 2 Kor 3,6)

>> der Ausgang vom Vater (vgl. Joh 15,26; 1 Kor 2,12)

>> Anbetungswürdigkeit und Verherrlichung mit dem Vater und dem Sohn

>> sein Offenbarungswirken (durch Propheten: vgl. 2 Petr 1,21)

5.6 Systematische Aussage des Nizäno-Konstantinopolitanums:

>> die wesenhafte Gegenwart Gottes in Jesus Christus und die wirksame Anwesenheit desselben Gottes in der Gemeinschaft der Getauften (vgl. 2 Kor 13,13): in Christus wie im Heiligen Geist ist Gott "zum Heil der Welt gegenwärtig und wirksam, und zwar nicht bloß symbolisch und uneigentlich, sondern unmittelbar, eigentlich" (A. Grillmeier)

V. Gotteslehre an der Zeitenwende: Augustinus (354-430), seine Trinitätstheologie und die Frage nach dem Wirken Gottes

1. Dramatische Lebensgeschichte:

> sinnstiftende Erzählung

>> über einen Menschen, der auf dem Weg zum Erfolg allen gängigen Moden verfällt und durch das Erlebnis einer "Bekehrung" (conversio) eine alles umwerfende Gewissheit (über das Handeln Gottes in seinem Leben und in der Weltgeschichte) erlangt, deswegen nur noch: "Gott und die Seele" kennen möchte

> Gotteslehre Augustinus zwischen: "De vera religione" (391), "De trinitate" ( abgeschlossen - nach etwa 20 jähriger Arbeit - in 419) und "De civitate Dei" (413-420).

2. Der eine und wahre Gott gegen die vielen falschen Götter

> Konsens in der Forschung: die Polemik Augustinus gegen das Heidentum gipfelt inhaltlich in der Gottesfrage:

>> Die wahre Religion, die einen einzigen Gott verehrt und ihn in geläuterter Frömmigkeit ... als den Beginner, Vollender und Umfasser des Universums anerkennt", die auch als einzige die wahre Seligkeit bewirken kann, wird in "de vera religione" 1,1 dem "Irrtum jener Völker..., die lieber viele Götter verehren wollen" gegenübergestellt.

2.1 Irrtum der heidnischen Völker

> lebendiges Heidentum in der Zeit des Augustinus

> realpolitische Situation:

>> Massenkonversionen - Symbiose zwischen der heidnischen und christlichen Lebensweise: das Christentum für die Ewigkeit, Heidentum für das Diesseits!;

>> Dialog oder Polemik in der Situation der Rivalität

>> Verschärfung der Problematik durch den Fall von Rom: 410 und die daran anknüpfende Polemik heidnischer Kreise: Gericht Gottes oder Rache der Götter?

>> Beachte die Einzigartigkeit der Leistung des Augustinus - so L. Boros - : ein 60-jähriger Mann kommt an der Schwelle eines großen Umbruchs auf den Gedanken, die einzigartige Kultur und die einzigartige Institution - Rom - als ersetzbar zu betrachten.

> Augustinische Polemik gegen die Götter:

>> Trug der Götterstatuen und des heidnischen Kultes:

>>> "Was kann man von ihren (heidnischen) Götterdiensten, die sich in das Dunkel hüllen, Gutes denken, wenn schon das, was ans Licht tritt, so verdammlich ist"? (de civitate Dei 6,7).

>> Beschämende Mythen (ethische Kritik der Mythen in der platonischen Tradition)

>> Die Vielheit der Götter

>> Götter und das selige Leben

>>> "Was will man von einem Gott verlangen als das Glück, oder was man als damit zusammenhängend betrachtet" (de civitate Dei 4,23): die (widersprüchlichen, den Leidenschaften unterworfenen) Götter vermögen aber schon hier das selige Leben nicht zu garantieren, geschweige denn nach dem Tod.

>> Die wahre Natur der Götter (es sind unreine und boshafte Dämonen, oder Menschen, die längst tot sind)

>> Die trügerische Wahrheit der Dämonen

>>> Sie sind "den Leidenschaften der Begierde, der Furcht, des Zornes" unterworfen, identisch mit dem Geist der Lüge und der Täuschung, sie beherrschen den Menschen und versperren ihm den Weg zur wahren Frömmigkeit;

>>> Vgl. die Brisanz dieser Polemik im Kontext der Frage nach der Verführung zum Krieg: Warum kommt es trotz aller Erfahrungen und Verfluchungen des Krieges nicht zu einer allgemeinen Ächtung? Augustinus macht für die immer neu entflammende Faszination am Krieg die Dämonen verantwortlich (vgl. moderne Fassung derselben Problematik: die Verführungen der Öffentlichkeit).

>> Die Wahrheit der Mythen

>>> (Ergebnis der schmutzigen Phantasie der Dichter, oder der Kultteilnehmer; Ergebnis der Projektionen)

>> Der wahre Gott und die Dämonen:

>>> intellektuelle Aufdeckung und Beseitigung des Irrtums (vgl. die Bedeutung von Plato, Varro usw:);

>>> Rückführung der gesamten Wirklichkeit auf das Wirken des einen Gottes und die sich daraus ergebenden Probleme der "Widersprüchlichkeit" des göttlichen Handelns (Zorn-Gnade):

>> Lösungen:

>>> durch Allegorisierung

>>> v.a. aber durch den Hinweis auf den Weg der wahren Frömmigkeit: Dieser nimmt seinen Ausgang bei der Demut. (de civitate Dei 2,7): Zwar haben die antiken Philosophen vieles an Wahrheit der wahren Religion bereits vorweggenommen, die Demut, die mit Christus anfängt, haben sie nicht gekannt.

2.2 Die Wahrheit der Demut

>> Da die eigentlichen Feinde, die den Menschen täuschen, die Dämonen sind, deren Grundprädikate aber Hochmut, Neid und Lüge bleiben, reicht das intellektuelle Wissen zur Befreiung von deren Herrschaft nicht aus. Letzten Endes geschieht sie durch Christus und dessen Demut, die genauso groß ist, wie der Hochmut, der zum Fall der Dämonen führte.

> die Toleranz und die Vorsehung Gottes

>> "Dieser Gott, der als der allein wahre Gott Urheber und Spender des Glückes ist, er ist es auch, der irdische Herrschaft den Guten und den Bösen verleiht, und zwar nicht ohne Grund und gleichsam zufällig, da er Gott ist und nicht der Glückszufall, sondern nach einer uns verborgenen, ihm aber in voller Klarheit vorliegenden Ordnung der Verhältnisse und der Zeiten" (de civitate Dei 4,33).

3. Das Drama des prädestinierenden Gottes

Problem:

> gerade im Kontext der Befundes im Teil II: Geschichte einer sich immer mehr intensivierenden Identifizierung Gottes mit seinem Volk - gerade angesichts der Idolatrie; Verdichtung dieser Identifizierung in Jesus Christus:

> Ist die Trennung zwischen den Sündern und Begnadeten die letzte Antwort Gottes auf die Idolatrie des Menschen, oder die Erlösung?

> augustinisches Problem: die Menschwerdung und Kreuz vermag das Prädestinationsschema nicht zu sprengen; vielmehr stellen sie deren geschichtlichen Vollzug dar!

>> vgl. auch: die Vorlesung zur Gnadenlehre

>> und für diejenigen, die mehr darüber wissen wollen: J. Niewiadomski, Vom verfluchten zum nichterwählten, aber doch verdammten Esau. Prädestinationsdilemma im Licht der Theorie von René Girard. In: Congresso Internazionale su S. Agostino nel XVI Centenario della Conversione. ATTI III. (Studia Ephemeridis "Augustinianum" 26). Rom 1987, 297‑307.

4. Bekenntnis zum ein- und demselben dreifaltigen Gott

4.1 Kirchliches Bekenntnis als Ansatz und Richtschnur

> "das ist mein Glaube, weil es der katholische Glaube ist" (de trinitate I,4.7)

> sprachliche Formulierung: eine Substanz und drei Personen (Hypostasen)

>> "Verliere nicht eine Person, unterscheide die Personen. Unterscheide verständig, trenne nicht unredlich... Eine Substanz ist es, eine Gottheit, eine Ewigkeit, vollkommene Gleichheit, keine Unähnlichkeit."

>> "Wenn man jedoch fragt, was diese drei sind, dann wird die große Armut offenbar, an welcher die menschliche Sprache leidet. Immerhin hat man die Formel geprägt: drei Personen, nicht um damit den wahren Sachverhalt auszudrücken, sondern um nicht schweigen zu müssen." (de trinitate V, 9,10)

> Relationsbegriff zur Kennzeichnung der Dreiheit in Gott:

>> weil die Beziehung unveränderlich und kein Akzidens ist;

>> weil die Namen Vater und Sohn relative Aussagen sind: "Es ist nicht jeder von ihnen sich selbst Vater oder Sohn, sondern der eine ist es dem anderen" (de trinitate V, 5,6)

>> deswegen:

>> in Gott ist alles eins, "ausgenommen das, was von jeder Person in Beziehung auf die andere ausgesagt wird" (de civitate 11,9).

>> "Nach dieser (kirchlichen) Glaubensregel richtete ich mich in meinem Beginnen; und von ihr aus habe ich, so gut ich es vermochte, so gut du mir Vermögen gabst, dich gesucht, habe ich mit der Vernunft zu schauen verlangt, was ich glaubte; und viel habe ich erörtert, viel mich gemüht." (de trinitate XV, 28.51)

>> "Gib du die Kraft, zu suchen, der du dich finden ließest und die Hoffnung gabst, dass wir dich mehr und mehr finden. Vor dir stehen meine Kraft und meine Schwäche; die eine bewahre, die andere heile. Vor dir stehen mein Wissen und mein Nichtwissen. Wo du mir geöffnet hast, nimm den Eintretenden auf; wo du mir den Zugang verschlossen hast, öffne dem, der anklopft. Deiner möge ich eingedenk sein, dich einsehen, dich lieben. Lass dies in mir wachsen, bis du mich zur Vollendung umgestaltest." (de trinitate XV, 28,51)

> rationale Erkenntnis reicht nicht aus

>> (vgl. Urteil über die heidnischen Philosophen), es braucht auch die gläubige Schau - > Christus als Mittler der Erkenntnis:

>> "Unsere Wissenschaft ist Christus, unsere Weisheit ist ebenfalls der gleiche Christus. ... Durch ihn schreiten wir hindurch zu ihn.." (de trinitate XIII, 19,24)

4.2 Demut (humilitas) Gottes

> humilitas und Inkarnation (Kreuz) können fast als synonym angesehen werden

>> (So W. Geerlings, Christus Exemplum)

> forma servi des fleischgewordenen Wortes im Gegensatz zu den hochmütigen Dämonen (de civitate 9,15).

> vgl. die Exegese von:

>> Phil 2,5-11 in de trinitate XIII, 17,22

>> Röm 5,8-10 und Röm 8,31f. in de trinitate VI, 19,26

> Christus der Mittler

>> Als der sich entäußerte kommt er den Menschen als Gott durch seine Göttlichkeit zur Hilfe,

>> als Mensch trifft er sich durch seine Schwachheit mit ihnen zusammen.

4.3 Der Heilige Geist als "vinculum amoris"

> Augustinus: der größte Pneumatologe des Abendlandes

>> (Chr. Schütz, Einführung in die Pneumatologie)

> der Geist als das "Liebesband", das Vater und Sohn eint (de trinitate V, 11,12-16)

>> "Der Heilige Geist ist ... eine gewisse unaussprechliche Gemeinschaft von Vater und Sohn. Vielleicht hat er seinen Namen daher, daß man auf Vater und Sohn die gleiche Bezeichnung anwenden kann....

>> Geist ist ja auch der Vater; Geist ist der Sohn; heilig ist der Vater; heilig ist der Sohn. Um also einen Namen zu gebrauchen, der Vater und Sohn gemeinsam ist und daher den Heiligen Geist als die Gemeinschaft der beiden darzutun vermag, heißt das Geschenk der beiden Heiliger Geist." (de trinitate V, 11,12).

> innertrinitarische Bestimmung - > heilsgeschichtliche Ausweitung:

>> "Was Vater und Sohn gemeinsam ist, dadurch wollen sie Gemeinschaft stiften unter uns und mit ihnen; durch jenes Geschenk, das beide eint, wollen sie uns zur Einheit zusammenführen; das heißt durch den Heiligen Geist, der Got ist und Geschenk Gottes; durch ihn werden wir mit Gott versöhnt, durch ihn erfreut." (serm. 71,18)

> Querhinweis zur Gnadenlehre:

>> Geber (Vater) und Gabe (Heiliger Geist) sind seinsmäßig nicht unterschieden: Vater schenkt uns nicht ein geschaffenes Gut, sondern wesenhaft sich selber!

>> "Gott der Heilige Geist..., der von Gott hervorgeht, entzündet den Menschen, wenn er ihm gegeben wird, zur Liebe Gottes und des Nächsten; und er ist selbst die Liebe. Nicht kann nämlich der Mensch Gott lieben, es sei denn aus Gott." (de trinitate XV, 17,31)

4.4 "Psychologische Trinitätslehre"

> (M. Schmaus 1927: Analogien aus der menschlichen Erfahrung - > triadische Struktur des geistigen Lebens)

> vgl. Conf XIII, 11,12: Sein - Erkennen - Wollen

>> "Denn ich bin, ich erkenne, und ich will. Ich bin wissend und wollend; ich weiß, daß ich bin und will; und ich will, daß ich bin und erkenne."

> memoria - intelligentia - voluntas (Gedächtnis, Einsicht/Vernunft, Wille);

> mens, notitia, amor:

>> "Es gibt gewissermaßen ein Bild der Trinität: der Geist selber und sein Begriff, dieser ist aus ihm gezeugt und sein Wort, und als Drittes gibt es die Liebe; diese drei sind eins und eine Substanz." (de trinitate IX, 12,18)

> der Liebende, das Geliebte und die Liebe

4.5 Sprachliche Form des Gebetes zu Gott

>> (auch innerhalb der theologischen Reflexion):

>> im Lobpreis, nicht in der Reflexion vollenden sich das Bekenntnis und Theologie!

5. Der letzte Römer und der erste Scholastiker: Boetius (ca 480-524)

> Aristotelische Begrifflichkeit (wenn sie auf Gott übertragen wird, ändert sich alles!).

> Augustinisches Erbe: theologische Argumentation bedarf der Vollendung im Gebet; Ansatz beim kirchlichen Bekenntnis

> Personenbegriff (im Kontext der christologischen und philosophis­chen Überlegungen):

>> persona est naturae rationalis individua substantia >>

>> Das Individuelle als solches stellt den eigentlich personenbil­denden Faktor dar ("Individualität ist ... eine Was-Bestimmung und nicht eine Wer-Bestimmung; sie ist eine naturhafte Prägung der Person, nicht diese selbst". W. Kasper, Der Gott Jesu Christi 194).

6. Synode von Toledo

>> (im augustinischen Geist): 675

>> DH 525-532/ NR 266-276

> das Geheimnis der Dreifaltigkeit

> Anknüpfung an das Nizäno-Konstantinopolitanum

> allein auf Grund der Relationen kann von einer Dreizahl in Gott gesprochen werden

> Verschieden und doch nicht trennbar;

>> Trennung: ein Vorgang in der Zeit. Dagegen: "keine Zeitspanne";

>> allein auf Grund der Relationen kann von einer Dreizahl in Gott gesprochen werden

VI. Der Horizont der Verschiedenheit in Gott: Zum Mittelalterlichen Personen­begriff

1. Richard von St. Victor

> Ungeignetheit des boetianischen Begriffes im trinitätstheologis­chen Kontext: die göttliche Substanz ist geistig und individuell, aber keine Person!

> "Persona divina est divinae naturae incommunicabilis existentia" (die unmitteilbare Existenz der göttlichen Natur)

> Existentia: Ex-sistere: von einem anderen her in sich selbst sein

> Wesensbestimmung der Person: vom Verhältnis zu jenen Personen, die ihr Ursprung sind =>

> Begründung des Trinitätsdogmas aus der Analyse der mit­menschlichen Erfahrung der Liebe:

> amor mutuus >< condilectio

> Ursprungseigentümlichkeiten (im Kontext der summa caritatis in Gott):

>> Personen in Gott: als diligens, dilectus und condilectus (der Mit­liebend-Mitgeliebte):

>> "In der gegenseitigen Liebe, auch in der brennendsten, ist nichts ... großartiger als der Wille, dass der, den du zuhöchst liebst und der dich zuhöchst liebt, einen anderen ebensosehr liebe. So kann also die Gemeinschaft der Liebe nicht verwirklicht sein in weniger als drei Personen. ... Wo zwei in gegenseitiger Liebe einander in höchster Sehnsucht umarmen und jeder in der gegen­seitigen Liebe höchstes Entzücken findet, da liegt der Gipfel der Freude des einen gerade in der innigsten Liebe des anderen, und umgekehrt: der Gipfel der Freude des anderen in der Liebe des ersten. Solange nun dieser in Ausschließlichkeit vom anderen geliebt wird, ist er, wie man sieht, der einzige Besitzer seines süßen Entzückens, und der andere desgleichen. Solange sie keine Mitgeliebten haben, kann das Beste der Freunde eines jeden nicht vergemeinsamt werden. Damit beide in ihrer Freude kommunizieren können, bedürfen sie eines Mitgeliebten."

2. Die Liebe und das Leiden:

> ein (nicht nur) mittelalterliches Problem (vgl. Gottfried von Straßburg, Tristan und Isolde:

>> "Wem nie geschah von Liebe Leid,

>> dem geschah auch Lieb von Liebe nie.

>> Liebe und Leid, wann ließen die im Lieben je sich scheiden"

2.1 "Gnadenstuhl":

> Die mittelalterliche ikonographische Darstellung der Trinität:

>> Gottvater empfängt das Kreuz Christi und reich es dar, oder er hält den Leichnam Christi in den Armen; der Hl. Geist zwischen beiden die Geisttaube

>> Die älteste Darstellung stellt die Illustration zum römischen Hochgebet (den Worten nach der Wandlung: "Te igitur...") dar.

2.2 Kreuz: ein Thema der Trinität?

> Stand das Kreuz "im Herzen der Trinität", bevor es auf den Hügeln von Golgatha errichtet wurde?

> Apatheia Gottes versus theopaschitischen Randtraditionen in der altkirchlichen Theologie

> Leiden Christi im Kontext der Zwei-Naturen-Lehre - > communicatio idiomatum

> Frömmigkeit:

>> "O große Not, Gott selbst liegt todt,

>> am Kreuz ist er gestorben,

>> hat dadurch das Himmelreich

>> uns aus Lieb erworben" (Johann Rist)

>> vgl. auch die lutherische Fassung der communicatio idiomatum: "Gott in seiner natur kan nicht sterben. Aber nu Gott und Mensch vereinigt ist in einer Person, so heißt recht Gottestod, wenn der Mensch stirbt, der mit Gott ein ding oder eine Person ist" (WA 50,590,19).

2.3 Kreuzestheologische Trinitätslehre

> Systematisierung verschiedener Ansätze (unter Berücksichtigung der "Hölle von Auschwitz) bei J. Moltmann:

>> Der gekreuzigte Gott. Das Kreuz Christi als Grund und Kritik christlicher Theologie. 1972

>> Trinität und Reich Gottes. Zur Gotteslehre 1980.

> Aufnahme der rabbinischen Traditionen über die Selbsterniedrigung und Selbstunterscheidung Gottes

> Anknüpfung an die kabbalistische Tradition der Erlösungsbedürftigkeit Gottes

> Ansätze einer Trinitätstheologie im Kontext des Leidens in der anglikanischen Theologie um die Jahrhundertwende: "God is a Trinity because He is perfect Love"; "God loves Himself unselfishly, and therefore He must suffer evil": "Good and evil comes from the same source and are therefore precisely the same thing" (so J. Rolt, The World´s Redemption 1913)

> Das Geschehen Gott:

>> "Ich denke, die Einheit der spannungsvollen und dialektischen Geschichte von Vater und Sohn und Geist im Kreuz auf Golgatha läßt sich ... - nachträgliche sozusagen - als `Gott` bezeichnen" (Moltmann, Der gekreuzigte Gott 233)

>> "Wenn wir sagen: `Gott ist Liebe`, dann meinen wir, daß er in Ewigkeit dieser Prozeß der Selbstdifferenzierung und Selbstidentifizierung ist: ein Prozeß, der den ganzen Schmerz des Negativen in sich enthält." (Moltmann, Trinität 73)

> Trinität im Ursprung: zur Anschauung der trinitarischen Begriffe:

>> In welchem Sinn steht "paradidonai" für die trinitarischen Beziehungen (vgl. W. Popkes, Christus traditus: ""Hier ist das geschehen, was Abraham an Isaak nicht zu tun brauchte (vgl. Röm 8,32)?

>>> Christus wurde vom Vater in voller Absicht dem Schicksal des Todes überlassen; Gott hat ihn hinausgestoßen unter die Mächte des Verderbens, ob diese nun Mensch oder Tod heißen. Um den Gedanken in höchster Schärfe zum Ausdruck zu bringen, könnte man mit den Worten der altkirchlichen Dogmatik sagen: die erste Person der Trinität verstößt und vernichte die zweite."

> Und die Geschichte?

>> "Ehe die Welt war, war das Opfer in Gott" (Trinität 98). Denn: "es gab ein Kreuz im Herzen Gottes, bevor das Kreuz auf Golgotha aufgerichtet wurde" (ebd. 44).

>> "Nur wenn alles Unheil, die Gottverlassenheit, der absolute Tod , der unendliche Fluch der Verdammnis und das Versinken im Nichts in Gott selbst ist, ist die Gemeinschaft mit diesem Gott das ewige Heil..." (Der gekreuzigte Gott 233)

>> Alle Unheilserfahrungen der Weltgeschichte: "die Hölle von Auschwitz", die "Hölle von Stalingrad", die "gründe Hölle von Vietnam" - wie Moltmann sie beschreibt - werden nun zu den Konkretisierungen des "ewigen" Kreuzes erklärt; nicht mehr die Frage "Wo war Gott in Auschwitz?" tut not; auch nicht das Problem eines Gottes, der in seiner Allmacht und gerechtigkeit seinem Volk Auschwitz zur Strafe auferlegen und Hitler als seine Zuchtrute verwenden kann, steht zur Diskussion; sie sind nun zum grundsätzlichen Problem "Auschwitz in Gott" verwandelt worden. Das historisch erfahrbare Unheil, die Macht der Henker und die Ohnmacht der Opfer werden dadurch gleicherma­ßen depotenziert; sie bleiben nur Schattenbilder des leidenden, letzten Endes in sich selbst zerrissenen Gottes.

> Kritik:

>> Vgl. D. Sölle: Ich bin es leid, mich von ihr (der Tradition) belehren zu lasen, dass Jesus an Gott kaputtging, dass Gott, jedenfalls in einer Person, ein Henker ist. Ich verstehe die leidende Liebe, aber unter einer, die kreuzigt, kann ich mir nichts vorstellen (außer den sadomasochistischen Bedürfnissen, die in allen Menschen stecken und die hier ein Projektionsschema gefunden haben).

>> Wenn man an der Problematik mehr interessiert ist vgl. J. Niewiadomski, Die Zweideutigkeit von Gott und Welt in J. Moltmanns Theologien. Innsbruck 1982.

2.4 Trinität und Sühne

> Zur Einordnung in den Gesamtstoff: Frage nach dem Horizont der Verschiedenheit in Gott (relationis oppositio)

> angesichts der Verschiedenheit von Göttern in der Gegenwart

>> Verschiedenheit aufgrund der geschöpflichen Begrenztheit

>> Verschiedenheit (Widersprüchlichkeit) aufgrund der Sündhaftigkeit

>> Verschiedenheit aufgrund der relationis oppositio in Gott auf dem Hintergrund des (nicht nur) mittelalterlichen Liebesideal: vgl. Tristan und Isolde

> im Kontext der inneren Logik dieser Vorlesung:

>> die "dramatische" Logik der jüdisch-christlichen Offenbarung:

>>> Synkretismus des biblischen Gottesbildes (Heils- und Unheilserfahrungen im Horizont dieser Gottesvorstellung: Gnade und Gericht);

>>> Gericht, Selbstgericht und die Geschichte einer sich immer mehr intensivierenden Identifizierung Gottes mit seinem Volk;

>> Verdichtung der Geschichte Gottes mit seinem Volk in der Person Jesu Christi - >

>>> die Beziehung zu Gott, seinem Vater, die zu seinen Eltern, seinen Nachbarn, Freunden und Feinden, zur Tradition seines Volkes: zur Kultur und zur Natur konstituieren das Menschsein auch des Menschgewordenen: d.h. es besteht ein Klärungsbedarf (für die Systematische Theologie) zu den Problemen:

>>> Annahme und Ablehnung (durch wen?); Integration und Ausgrenzung (in welchen Zusammenhängen?); Liebe und Leid

>>> lassen sich Liebe und Leid im Leben Jesu scheiden (vgl. Tristan und Isolde)?

>>> Verdichtet (und auf welche Art und Weise) die Frage nach der Aktionseinheit und der Passionseinheit Jesu mit seinem Gott/mit seinem Vater

(traditionell: Gottessohnschaft Jesu)

>> die Fragen, die sich aus der Konkretisierung seines Menschseins ergeben (hier v.a. die Problematik der Ablehnung/Ausgrenzung/Verwerfung Jesu)? - > Wie wird hier das Problem der Aktions- und Passionseinheit gestellt?

> Die Lösung von Moltmann:

>> Die dramatische Geschichte Gottes mit den Menschen ist die Geschichte Gottes und die Welt der Trinität:

>> Verschiedenheit aufgrund der geschöpflichen Begrenztheit, der Sündhaftigkeit werden mit der relationis oppositio in Verbindung gebracht (und nach welcher Logik?)

>>> "Wir gehen davon aus, dass in den Beziehungen Gottes zur Welt, weil diese als lebendige verstanden werden müssen, Wechselseitigkeit vorliegt. Jede lebendige und lebensfördernde Bestimmung eines anderen gründet in einer Selbstbestimmung und wirkt auf eine solche zurück. Eine schlechterdings einseitige Beziehung ist keine lebendige Beziehung. Wenn die Beziehungen, die das Leben ausmachen, wechselseitig sind, dann kann auch Gott nicht nur in seiner Bedeutung für die Welt und für die menschliche Geschichte gedacht werden. Es müssen auch die Welt und die menschliche Geschichte in ihrer Bedeutung für Gott wahrgenommen werden. ...

>>> dem Handeln nach außen entspricht ein Leiden innen, und dem Leiden draußen entspricht ein Handeln drinnen. Damit sind auch das Außen und das Innen Gottes anders ineinander verschränkt, als es die räumliche Metapher ahnen läßt" (Trinität und Reich Gottes 113).

>>> Die Welt der Trinität: Schöpfung und Gottes Selbstbegrenzung (innertrinitarische Folgen?); Inkarnation und Kenosis Gottes ("Menschwerdung nach außen setzt Selbsterniedrigung nach innen voraus: TRG 134); Geistausgießung (ermöglicht die Verherrlichung durch den Geist >> und neue Schöpfung: Geist "macht dem Vater im Himmel die Freude auf Erden, die ihn endlich selig macht" (TRG 142)

> Demgegenüber:

3. Traditionelle Unterscheidung

zwischen ...

> ... opera trinitatis ad extra ...

>> Schöpfung, Menschwerdung, Vollendung der Welt

... und ...

> ... opera trinitatis an intra

>> "generatio", "spiratio": Liebe des Vaters zum Sohn (dilectio), Liebe des Sohnes zum Vater (dilectio im Kontext von amor mutuus), und condilectio (das Mitlieben und Mitgeliebt werden, das eine "Verherrlichung des Vaters und des Sohnes durch den Geist bedeuten kann)

> Konzilsentscheidungen in diesem Zusammenhang_

>> In Gott ist alles eins, soweit nicht ein Gegensatz der Relation vorhanden ist (Konzil von Florenz 1442 : (DH 1330 NR 284)

>>> die Verschiedenheit in Gott: weder angesichts der geschöpflichen Begrenztheit, geschweige der Sündhaftigkeit

>> Die Tätigkeit Gottes nach außen ist den drei Personen gemeinsam (opera trinitatis ad extra sund indivisa).

>>> auf dem Hintergrund des 4. Lateranum (1215): (direkt gegen Joachim von Fiore);

>>> auch auf dem Hintergrund vom Konzil von Florenz

>> die drei göttlichen Personen sind ein einziges Prinzip aller Dinge:

>>> d.h. zuerst: der Verschiedenheit in der Schöpfung (und Geschichte) tritt doch der eine Heilswille des eines Gottes gegenüber, dieser eine Gott nimmt in unterschiedlichen Zusammenhängen auf unterschiedliche Weise Gestalt an...

>>> Und deswegen können solche Unterschiede den verschiedenen Personen zugesprochen werden:

>>> Apropriationen (Sprachregelungen, die die Unterschiedenheit in Gott u.U. veranschaulichen können, aber nur das!)

> Die Sendungen (missionen ad extra) als "Verdichtungen" der Tätigkeit Gottes nach außen: Menschwerdung des Logos und Geistsendung

>> Hat nun dieses Wirken Konsequenzen für die Verschiedenheit in Gott selber?

>> Die traditionelle Theologie bestreitet dies! (Vgl. die Lösung von Thomas)

>> die modernen Theologien denken verstärkt über diese Rückwirkung nach

>> Lösung von Moltmann:

>>> Der trinitarische Gott erleidet sein Handeln in der Welt;

>>> dem Leiden in der Welt entspricht das Handeln des trinitarischen Gottes

>>> (oder gar: das Leiden in der Welt entspringt dem trinitarischen Handeln Gottes).

4. Noch einmal: Die Liebe und das Leiden

> eine notwendige Verschränkung - oder eine Verbindung unter der Perspektive der Sünde??

> Für wen ist Leiden (oder gar Tod) ein Beweis der Liebe?

>> Für den Sünder!

> In welchem Sinn stellt "Sünde" den Horizont der Verschiedenheit in Gott dar?

>> Frömmigkeit: Sünde und Sühne und Trinität

> (Kein Prüfungsstoff) Exkurs: theologische Überhöhungen im Dienste der Frömmigkeit (als Frage nach den ontologischen Voraussetzungen/ oder Konsequenzen der in Christus erfolgten Sühne/Stellver­tretung):

>> vgl. als Beispiel: N. Hoffmann, Sühne. Zur Theologie der Stellvertretung (1981); Kreuz und Sühne. Zur Theologie der Sühne (1982).

>> Reduktion des gesamten biblischen Denkens auf das Problem Kreuz

>>> Kreuz: (nur oberflächlich ein Geschehen zwischen der sündigen Menschheit und Jesus) >> ist im Kontext der Sühne zu sehen:

>>> weil aber die Sünde "auf geheimnisvolle Weise die Beziehungen von Vater und Sohn in Gott selbst tangiert" (Sühne 53f) vollzieht sich "Entsühnung der Welt": durch das Tragen der Weltschuld, das sich zwischen Jesus und Gott Vater ereignet.

>>> Im Kontext von Sünde und Sühne wird der innere Zusammenhang aller Glaubensartikel (Trinität, Schöpfung, Inkarnation, Erlösung und Begnadung) gesehen;

>>> der Zugang:

>>>> Wie muss Gott in sich sein, dass er für uns (an unsere Stelle) treten kann?

>>>> Gott kann in Jesus Christus nur deshalb an die Stelle der Sünder treten, weil er in sich selber Stellvertretung ist >> d.h.

>>>> Schöpfung, Inkarnation, Erlösung und Begnadung sind "Abzüge" der trinitarischen Ur­matrize

>> Theologische Überhöhung der Begriffe: Mensch/Sünde

>>> Schöpfung des Menschen: eine Tat Gottes, in der Gott "aus innertrinitarischen Affektivität des 'Vaters' heraus dem Menschen eine 'Stelle' nicht nur im Sein überhaupt, auch nicht nur im Frei-Sein, sondern - in aller Wahrheit - am trinitarischen 'Ort' des Sohnes eröffnet" (Sühne 51) >> Unterscheidung zwischen Geschaffenen und Ungeschaffenen??

>>> Sünde: Zurückweisung seiner trinitarischen Ortsbestimmung durch den Menschen: "Sünde ist die Tat eines 'Sohnes' als solchen, Sichwidersetzen dieses Sohnes gegen die Sohnschaft' (53)

>> Stellvertretung

>>> Trinität: "eine Art ' Urmatrize' jeglicher Stellvertretung" - >

>>> Stellvertretung sei dort gegeben, wo "ein setzendes Prinzip durch seinen Selbsteinsatz (Selbst­hingabe) den 'Raum' (die 'Stelle') für das Selbersein des gesetzen Anderen er-stellt" - > weil in der Trinität: "das 'Auf-den-anderen-Hin' ... das Formalkonsitutiv des eigenen Selbst " ist (vgl. den Personbegriff von Richard von St. Victor) konstituieren sich im Geschehen der Stellvertretung die göttlichen Personen

>>> In der Stellvertretung begibt sich aber jemand an die Stelle eines anderen, nicht um ihn von der Stelle zu verdrängen, sondern um ihn gegen die Mächte der Verneinung die 'Stelle seines eigenen Selbst zu eröffnen - >

>>> um welche Mächte der Verneinung geht es dabei?

>>> Weil die Sünde die Verweigerung der Sohnschaft sei, braucht es eine "Sühnung" als Poten­zierung der Sohnschaft des Sohnes

>>> "Sühne ist die Sache des Sohnes als eines solchen"!(60)

>>>> Müßte - wenn schon - es nicht heißen: des "Sohnes als Menschgewordenen"?

>>> "in der Sühne Christi bestätigt ... Gott der Vater seine zeugende Macht: in Christus als Sühne geschieht Selbstsetzung Gottes des Vaters als Vater" (66)

>>> In der vom Geist "erwirkten Kreuzessühne Jesu" geschieht die "volle 'Auszeugung" des Logos", in der "der Vater den Logos perfekt 'Sohn' sein läßt.

>>>> Gehört also zur "vollen Auszeugung des Logos" und zur "Selbstsetzung des Vaters als Vater" die Sünde??

>>>> Wird damit die Macht des Bösen Gott gegenüber nicht überschätzt?

>>> Die Frage der Rückwirkung der Sünde auf Gott bleibt eine permanente Versuchung in der Theologie

5. Zum Horizont der Einheit Gottes und der Verschiedenheit in Gott bei Thomas von Aquin

(Vgl. die gängigen Handbücher)

VII. Der immer noch größere Gott. Zum Zusammenhang von der Erlösungslehre und dem Trinitätsgeheimnis

1. Soteriologischer Zugang zum Problem der Religion in der Gegenwart (und nicht nur in der Gegenwart)

> Suspendierung der Wahrheitsfrage oder Identifizierung derselben mit der Frage nach dem Heil: soteriologischer "Mehrwert" der Heilsvermittler - >

> Mentalität der Zeitgenossen:

>> es gibt mehrere "Fenster" auf das Göttliche - > Jesus sei eines von denen - >

>> Pluralistische Religionstheologie, deren Faszination und Grenze

>> vgl. dazu: J. Niewiadomski, Herbergsuche 101-114.

> Verwerfung nicht nur des traditionellen Exklusivismus ...

>> ... sondern auch der Haltung des sog. Inklusivismus (Erkenntnis und Anerkennung anderer Religionen ohne die Preisgabe des Anspruches: das Heil wird durch Jesus Christus vermittelt - > die Position des Vatikanum II: Nostra aetate, Lumen gentium u.a.)

> ... zugunsten des Pluralismus:

>> J. Hick, P. Knitter u.a.:

>> Die Überzeugung, dass das Heil auch in anderen Religionen möglich ist, dieses aber durch Jesus Christus vermittelt werde, sei nichts anderes als Ausdruck eines "verdeckten religiösen Imperialismus" =>

>> Es gibt neben dem christlichen, auch andere ebenbürtige Wege zu Heil und Wahrheit =>

>> der "Mythos vom fleischgewordenen Gott", die "Göttlichkeit Christi" sind nur zeitgebundene Denkformen =>

>> kirchliche Trinitätslehre sei: "a sophisticated form of tritheism" oder "a limited polytheism"; gegebenenfalls sei eine "modalistische Auslegung" zu akzeptieren (Hick) =>

>> das christologische Bekenntnis sei an den außerchristlichen Analogien auszulegen: vgl. "göttliche Sohnschaft" des Königs

>> Das christologische und trinitarische Bekenntnis selbst: in der Exklusivsprache sind sie der Sprache der Liebenden vergleichbar:

>>> (analog zur Logik des kleinen Prinzen - > der "Mehrwert" seiner Rose und die Frage nach der Wahrheit) - > es gibt also eine bleibende exklusive Bindung des Inklusivismus an eine bestimmte Tradition.

>> konkret zur Christologie:

>>> Ausgangspunkt:

>>> Erfahrungen mit dem Menschen Jesus; Jesu Offenheit für Gott macht ihn zum Instrument des Geistes Gottes, zu einem Agenten göttlichen Wirkens auf Erden - >

>>> aber doch: Deabsolutierung der Christologie

>> das Kriterium zur Unterscheidung der Religionen: "soteriologische Effektivität" (Hick) - > eschatologische Verifikation

>>> Frage an die Pluralisten: gibt es transkulturelle Konstanten an denen die soteriologische Effektivität gemessen werden kann?

2. Einmaligkeit und Anspruch der jüdisch-christlichen Religion

oder: der immer noch größere Gott gerade im soteriologischen Kontext

>> Radikalisierung der Heilsfrage zur Frage nach der Wahrheit Gottes

>> Universeller Heilswille des einen Gottes (Monotheismus)

>> dessen Vermittlung und Verwirklichung in der Geschichte:

>>> durch das Volk Israel

>>> durch Jesus Christus: seine Person und sein Geschick (inkl. des > totus Christus):

> "Der konkrete Weg Gottes zu den Menschen"

>> versus:

>> neuzeitliche Denklogik in der Religionsphilosophie: (um die Konflikthaftigeit zu mindern: Vorordnung der Frage nach der Existenz Gottes zu jener nach seiner Identität)

> "der abstrakte Weg des Menschen zu Gott":

>> Das Heil und die Wahrheit Gottes bleiben aber in dieser religionsphilosophischen Diskussion letztendlich sekundär.

>> Scheitern dieser Diskussion: "Der Mensch glaubt an Gott oder an einen Götzen. Kein Drittes" (M. Scheler)

>>> Der abstrakte Gott wird nur zum Platzhalter für die ganz konkrete Götzen!

> Der Anspruch des biblischen Glaubens, die "wahre Religion" zu sein, ...

>> ... die Anerkennung der Heilsmöglichkeit anderer Religionen ...

>>> (Vgl. gemäß Dignitatis humanae 11f. ist Religionsfreiheit der Weg Christi und der Apostel >>

>>> dieser Weg legt die Kriterien fest nach denen die Präsenz des göttlichen Heilsratschlusses in der Geschichte geglaubt werden kann)

>> ... und die Frage nach dem biblischen Horizont der Wahrheit:

>> Soteriologie (die Erfahrung des Heiles Gottes) wird dem Wahrheitskriterium unterworfen:

>>> Die Identität der Soteriologie und Theologie wird aber nicht durch Abstraktion aus der soteriologi­schen Logik auf eine allgemeine theologische hin erreicht, sondern in einem konfliktuellen dramatischen Prozeß angedeutet >> normative Vision der Identität von beiden:

>>> Erst wenn Soteriologie als Soteriologie für alle möglich wird, sind beide Perspektiven identisch

>>> Vision aller Völker beim messianischen Mahl

>>> Integration der Toten

>>> Heil für die Feinde Gottes

>>> gehen in die normative Vorstellung des Gottesbegriffes ein:

>>> Gott und sein universeller Heilswille (Gott ist Liebe)

> Von der Hoffnungsvision zur Verwirklichung in der Geschichte:

>> (zum Folgenden vgl. J. Niewiadomski, Herbergsuche 47-77)

>> Rekonstruktion der Heilsgeschichte bleibt eine unabgeschlossene Aufgabe:

>>> die Vielfalt der Erscheinungsformen und die Einheit des göttlichen Heilswillens:

>> Vielfalt der Rollen/Masken/ prosopa: Personen im heilsgeschichtlichen Drama:

>>> Synkretis­mus und die Frage nach Inkarnation des Göttlichen

>>> Viele Fenster auf das Göttliche die Uneindeutigkeit des "ex aliquo sistere" gerade auf dem Hintergrund der Unterscheidung von "geschaffen und ungeschaffen"

>>> kein Geschöpf kann die göttliche Wirklichkeit umfassend erfahren

> Usurpation des Göttlichen ...

>> ... und die transkulturelle Konstante der ...

>> Reduktion der Vielfalt von Rollen auf die Rollen der Täter und der Opfer:

>>> Inkarnation des Göttlichen in den Rollen der siegreichen Täter

>>> zur Frage nach der Konflikthaftigkeit der inkar­natorischen Logik

>>> Präzisierung des "ex aliquo sistere":

> göttliche Inkarnation oder menschliche Usurpation (?)

>> Inkarnation des Göttlichen im Opfer?

>> zur Frage nach der Notwendigkeit der propheti­schen Kritik und des prophetischen Geschicks:

>>> In welchem Sinn darf: "ex aliquo sistere" bei der Ex- sistenz des Opfers geglaubt werden?

>>> In seinem Opfersein??

>>>> (Vgl. die Versuchung der neueren Theologie: im Opfersein das Kriterium der Wahrheit zu sehen >>

>>> Was hat Opfersein mit Gott zu tun?

>>> will Gott Opfer und Sühne?

>>> Ist er gar mit dem Opfer identisch?

>>>> vgl. die hilfreiche Differenzierung von R. Girard: die Vergöttlichung des Opfers als der Inbegriff des Heidentums (hier: des usurpatorischen Monotheismus)

>>> Nicht im Opfersein liegt das universale Wahrheitskriterium, sondern

>>> in Gott, der sich den Opfern zuwendet

>>> und über diesen Umweg auch den Tätern das Heil bringt:

> der eine - universale - Heilswille Gottes und die vielen - widersprüchlichen - Rollen/ prosopa

>> heilsgeschichtliche Notwendigkeit (um Not zu wenden)

>> ist nicht identisch mit der "Notwendigkeit" des göttlichen Wesens (Sohn geht in aller Ewigkeit notwendig aus dem Vater hervor)

> Das jesuanische Drama:

>> Zur Frage nach den Prosopa/ Personen im Spiel:

>> ein Drama zwischen Jesus und seinen Mitmenschen verweist auf die Frage nach dem: "ex aliquo sistere" Jesu

>> ein Drama zwischen Jesus und seinem Gott: Erwählung Jesu und die Frage nach seiner Gottverlassenheit:

>> ein Drama zwischen Jesus, seinem Vater und dessen Geist, den Menschen und ihren Göttern

3. Trinitätsgeheimnis und die Verwirklichung des universalen Heilswillen Gottes

(für alle Völker, für die Toten und auch die "Feinde Gottes")

Paradoxe Situation in der Gegenwart:

> Glaubensbekenntnis strukturiert den Glauben der Kirche:

>> Credo in unum Deum:

>> Patrem omnipotentem...

>> unum dominum nostrum Jesum Christum..

>> credo in Spiritum sanctum

>> Explikationen des Artikels:

>>> sanctam ecclesiam catholicam,

>>> remissionem peccatorum,

>>> carnis resurectionem,

>>> vitam aeternam

> Lobpreis der Trinität (Dreifaltigkeitsonntag)

>> versus:

>> Glaubensbewusstsein der Gläubigen: K. Rahners These

>> Intellektuelle Depotenzierung des Trinitätsgeheimnisses ‑ selbst unter den Theologen (vgl. G. Baudler, Pluralistische Theologie der Religionen: Hick u.a.)

>> Supermarkt der Religionen im soteriologischen Kontext (Neuheidentum)

>> These:

>>> Der Weg der Dogmatisierung und die intellektuelle Durchdringung des Dogmas bleiben der heilsgeschichtlichen Logik der biblischen Tradition verpflichtet;

>>> sie stellen also einen Schritt des konkreten Weges Gottes zu den Menschen dar.

3.1 Die Ausbildung (und kulturelle Durchsetzung) des Personenbegriffes als Zeichen des göttlichen Wirkens in der (nachbiblischen) Welt

>> (gegen die These von Hick u.a.: Christologie sei "Mythos vom fleischgewordenen Logos"; gegen die kulturpolitische Relativierung christlicher Wahrheit)

> revolutionäre Leistung der Trinitätslehre und der Christologie

>> (Einheit und) Differenzierung zwischen:

>> Rolle ‑ Individuum ‑ Person ‑ geistiges Subjekt

>> Zur Erinnerung:

>>> Tertullian: Prosopon - von der Maske und dem Rollenträger her ("gesellschaftliche" Rolle)

>>> Kapadozier: Hypostasis - vom Individuum her

>>> In Gott drei Individuen?

>>>> Nein!

>>> Hinweis auf den Aspekt der Beziehungen im Begriff der Hypostase

>>> Boetius: individua substantia >> drei Götter?

>>> Thomas: Übernahme des boetianischen Begriffes; Umdeutung dessen, was Individuum heißt:

>>>> "Individuum autem est quo est in se indistinctum ab alio vero distinctum" (s.th I, 29.4)

> Verschiebung von Ungetrennten (individuum, indivisum) zum Ununterschiedenen (indistinctum)

> Ungetrenntheit der drei Personen in der einen Natur, trotz ihrer Unterschiedenheit

> die Unterschiedenheit in den Ursprungsbeziehungen:

>> Gregor von Nazianz, Augustinus: Verschiedenheit mit Relatio:

>> relationis oppositio: Augustinus, Richard von St. Victor...

>> Gegensatz: nach Aristoteles ist relatio ein Akzidenz

>> relatio subsistens: Thomas

>>> Veränderung der Kategorientafel des Aristoteles

3.2 Personalität göttlicher Personen und Personalität des Menschen

> kirchliches Bekenntnis zur Würde des Menschen in Christus

> historischer Befund: das neuzeitlich‑abendländische Denken wurzelt in den altkirchlichen (mittelalterlichen) Trinitäts‑ und christologischen Spekulationen

>> (und der damit gekoppelten Lebensweise)

> vgl. Theo Kobusch, Entdeckung der Person. Metaphysik der Freiheit und modernes Menschenbild.

> "Tod des Subjekts" in der modernen Philosophie

> Psychologische und soziologische Differenzierung und Spaltung der menschlichen Person in verschiedene Rollen

> Versuch einer Überwindung auf dem Hintergrund jüdisch‑christlichen Tradition (M. Buber, F. Ebner, Rosenzweig, G. Marcel u.a.)

3.3 Die Fronten der Gegenwart:

> Christlicher Personalismus ...

>>> Weil jeder Mensch Person ist, kann er Individuum, geistiges Subjekt und auch Träger verschiedener Rollen werden (selbst dann, wenn eines dieser Aspekte nicht aktualisiert wird, ist dies nicht die Infragestellung seiner Personalität) >>

>> .. versus:

>> Reduktion der Person auf Rolle

>> Reduktion der Person auf das Individuum

>> Identifizierung der Person mit dem geistigen Subjekt.

> Aus der Perspektive des Glaubens an den Dreieinen Gott müssen diese Versuche letztendlich als ein Akt der Idolatrie/ Usurpation begriffen werden:

>> bewusst oder auch unbewußt wollen sie einen letztgültigen Horizont für das Leben/Zusammenleben von Menschen etablieren, der dem universalen Heilswillen widerspricht:

>> weil es Menschen ausschließt

>>> aufgrund der Rollen, die sie gerade wahrnehmen, oder die ihnen aufgedrängt werden,

>>> weil sie den Kriterien für die "Individualität",

>>> oder aber dafür, was als "geistiges Subjekt" definiert wird,

>>> nicht erfüllen.

> Die im Kontext der jeweils Lebenden sich nahe legenden Ausschlussmöglichkeiten, verstärken sich noch einmal im Kontext der Frage nach der Würde der Toten!)

> Ist der Christliche Personalismus (das Je‑einmalige in jedem Menschen, das sich in der Beziehung gründet und sich in ihr erschließt) ohne das Dogma des Dreieinen Gottes denkbar, geschweige denn zu glauben und zu leben? Wie ist der Personenbegriff christlich neu zu denken? Stellt die Trinitätslehre nicht einen Zugang dar?

>> H. U. von Balthasar: Neubestimmung des Personenbegriffes vom biblischen Verständnis der göttlichen Sendung:

>>> Unterschied zwischen Geistsubjekt und Person

> Das, was allen Menschen gemeinsam ist, das macht sie zu Geistsubjekten; als je einmaliger oder einmalige sind die Menschen Personen!

3.4 Zum letzten Mal: die "dramatische" Logik des konkreten Weges Gottes zu den Menschen

>> Zum Hintergrund: vgl. J. Niewiadomski, Herbergsuche 47‑77).

> Viele Fenster auf das Göttliche und die Uneindeutigkeit des "ex aliquo sistere" gerade auf dem Hintergrund der Unterscheidung von "geschaffen und ungeschaffen"

> kein Geschöpf kann die göttliche Wirklichkeit umfassend erfahren

> deswegen: Polytheismus, Synkretismus, oder aber "Pluralismus" im Sinne der pluralistischen Theologie der Religionen:

>> versus:

3.4.1 Vielfalt der Rollenträger/Masken/prosopa: im heilsgeschichtlichen Geschehen:

>> vgl. "die" Ikone der Trinität in der Ostkirche (und nicht nur) Die drei Besucher Abrahams

> Durch die Dynamik der Ursprungsbeziehung des "Geschaffensein" und der daraus möglich gewordenen "relationis oppositio" zwischen Gott und den Menschen ...

>> "unruhig ist unser Herz" ‑ Augustinus;

>> "desiderium naturale in visionem beatificam" ‑ Thomas; "übernatürliches Existential" ‑ Rahner;

>> "profundior et universalior appetitio" GS 9

> ... wird Wirklichkeit, weil Gott in verschiedenen (oft anonymen) Gestalten Menschen ...

> ... auf je einmalige Weise zu Personen in der Geschichte macht.

>> Durch Abraham sollen alle Völker der Erde Segen erlangen: Erwählung, Sendung, beim Namen rufen u.a. als theologische Begriffe zur Beschreibung dieser per­sonkonstituierenden Aspekte (Abraham: Name, Rollenträger, unbedingte Identität aus der Beziehung, die Gott zu ihm und Abraham zu den Menschen stiften)

>> Zur Dramatik der Erwählungskategorie vgl. allerdings: Vorlesung über Gnadenlehre II.3//

3.4.2 Konflikthaftigkeit der Rollenträger im heilsgeschichtlichen Drama und das Problem der Präzisierung des "ex aliquo sistere"

>> nicht nur aufgrund der geschöpflichen Begrenztheit, sondern der Grundschwierigkeit der Unterscheidung zwischen der göttlichen Sendung/Erwählung und der menschlichen Usurpation/Idolatrie (klassisch: Sünde)

>> die Ambivalenz der Täter und der Opfer im Hinblick auf die Versuchung zur Usurpation (gerade in unserer medial strukturierten Gegenwart)

3.4.3 Selbstverständnis der Propheten:

die je einmalige Beziehung zu Gott (vgl. die Berufung der Propheten) und deren Not‑wendende Bedeutung:

Aufgrund der Beziehung zu Gott können die Propheten durch ihre Kritik und auch ihr Geschick die Idolatrie bloßlegen und das "ex aliquo sistere" der Opfer offenbaren.

>> Die Versuchung zur Usurpation des prophetischen Geschicks! (Selbststilisierung zum verfolgten Opfer zur Bewahrheitung eigener - partikulärer - Ansprüche: vgl. die Spannung zwischen Dtjes und den Makkabäerbücher; moderne Gestalt der Usurpation: die Anmaßung, "Gottesknecht" zu sein).

3.4.5 Die Inkarnation des Sohnes als Antwort auf die sich potenzierende Versuchung zur Usurpation/Idolatrie

> "Es ist eine Eigentümlichkeit des Sohnes, EINE menschliche NATUR personhaft zu machen" (Mühlen, 196)

> Autobasileia:

>> bedingungslose Zuwendung zum Menschen gekoppelt mit dem Anspruch: aufgrund der Relation zu ihm wird das Urteil über den Menschen im Endgericht gefällt

> der bedingungslose Heilswille des Vaters >< "Ich"

> Verwerfung Jesu und die Frage nach dem "ex aliquo sistere" : gerade angesichts der Erfahrung seiner Gottverlassenheit

> Auferweckung Jesu und die Offenbarung noch größerer Liebe des Vaters:

>> vgl. Gleichnis von den bösen Winzern

> Frage: ob eine solche Denklogik nicht darauf ausgerichtet ist, allen Menschen nach demselben Muster nun die hypostatische Union zuzusprechen: damit wir alle, wie Christus (wie Gott) werden.

>> Versuchung zur Usurpation?

>> Biblische Antwort:

3.4.6 Offenbarung des Geistes

> Die Person des Geistes tritt nie als "Ich" in Erscheinung;

> So verbindet sie Menschen mit dem Menschgewordenen Logos und auch untereinander:

> Die Selbstmitteilung des heiligen Geistes öffnet das menschliche Geistsubjekt das dieses von Christus her das übernatürliche Personsein erhalten kann.

> Die Frage nach der Konflikthaftigkeit der Rollenträger im heilsgeschichtlichen Drama und das Problem der Präzisierung des "ex aliquo sistere" kann letztlich nur vom Weg Christi beantwortet werden:

und verwandelt sich in die Frage nach der "Unterscheidung der Geister".

3.4.7 Rückwirkung der Heilsgeschichte auf die denkerische Durchdringung des Trinitätsgeheimnisses

> Zur Frage der trinitarischen Inversion:

>> H. U. von Balthasar: "Hinterlegung der Gottgestalt" beim Vater; der Menschgewordene unter der Führung des Hl. Geistes; Verherrlichung des Sohnes => Rücknahme der trinitarischen Inversion

3.5. Eschatologie: in der Gemeinschaft des Dreifaltigen Gottes

Anschauung; Communio, Fruitio

>> vgl. das Bild der trinitarischen Gemeinschaft, die die Menschen aller Rassen und Sprachen integriert (zu finden in: ITL 81: Niewiadomski J., Kirchenerfahrung als dramatischer Prozess ‑ Zur ekklesiologischen Dignität der Basisgemeinden, in: Hoffnungsträger Basisgemeinden. Das 10. Treffen der brasilianischen Gemeinden im Juli 2000. Berichte ‑ Dokumente ‑ Kommentare. Hg. von der Missionszentrale der Franziskaner e. V., Bonn 2000, 26‑33).