Patagonien
Roman
Erscheinungsdatum: Februar 2020
Hardcover mit Schutzumschlag, 136 Seiten
Preis: € 18,90
ISBN 978-3-902866-85-1
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Pressestimmen
Literatur pur!
Harald Klauhs, Die Presse Spectrum
In der kargen Landschaft Patagoniens scheint Platz für ein neues Leben zu sein – die karge Sprache der Innsbrucker Autorin Carolina Schutti passt der archaischen Landschaft wir angegossen.
Gerhard Altmann, Buchkultur
Die Tirolerin Carolina Schutti schreibt mit „Patagonien“ ein Kammerspiel, das viel über die menschliche Psyche verrät.
Tiroler Tageszeitung
„Stille Wasser sind tief“ – dieses alte Sprichwort gilt auch für die Figuren in Carolina Schuttis Roman „Patagonien“.
Martin Sailer, ORF
Die Kunst von Carolina Schutti besteht darin, jedem einzelnen Protagonisten Raum und Sprache zu geben. In kurzen Kapiteln kommen, bis auf Mick, der der geheimnisvollste bleibt, alle zu Wort, am stärksten Ben und Iris. Es findet Annäherung im Roman statt, eine Annäherung zwischen den einzelnen Protagonisten, die allerdings Reibungen, Uneindeutigkeiten und Konflikte hervorruft, immer wieder durchkreuzt wird und so nie richtig stattfinden kann und soll. Aber auch eine Annäherung der Autorin und in einem nächsten Schritt der Lesenden an die Figuren. Dennoch bleiben diese irgendwie fern, in sich gekehrt und geben ihr Innerstes nicht preis, auch untereinander nicht. Sie erscheinen wie vereinzelt in der Landschaft stehende Bäume oder Sträucher, die sich vom Wind – dem 6. Protagonisten des Romans, rütteln und schütteln lassen müssen, sich in Erdkuhlen verbergen, um nicht von ihm hinweggefegt zu werden, und dann letzten Endes doch wieder aufstehen, um einen kleinen Schritt weiterzukommen. In welche Richtung – das sei an dieser Stelle nicht verraten.
Anna Rottensteiner, Literaturhaus-HörBar
Von dieser Art des inneren wie äußeren Perspektivenwechsels, von den Erfahrungen abseits der Zivilisation zeugt auch Schuttis Literatur, etwa ihr im Frühjahr dieses Jahres erschienener Roman Patagonien (Laurin). Er handelt vom Zurückgeworfensein in eine unbehagliche Gegend, geografisch, auch biografisch. Gleichzeitig entwickeln Schuttis Texte beim Lesen einen einzigartigen Klang, die Sängerin wendet ihr musikalisches Formenverständnis auch im literarischen Schreiben an, denn ihre Texte brauchen „ein gutes Mundgefühl“.
Gerlinde Tamerl, Standard Album
Carolina Schutti baut ihre Texte von vornherein kunstvoll zu einem Sprachereignis auf, und erst in zweiter Linie liefert dieses Textkunstwerk etwas, was einer imaginierten Wirklichkeit entsprechen könnte.
Helmuth Schönauer, Tiroler Gegenwartsliteratur
Fragmentarisch, multiperspektivisch, facettenreich - Carolina Schuttis Roman "Patagonien" erzählt und verschweigt mehr als eine Geschichte. Nach der ersten Lektüre sei - durchaus unmittelbar folgend - eine zweite empfohlen, denn die aufgefädelten erzählten Perlen werden beim Lesen stets neu geordnet und die zweite Lektüre lässt gerade vermeintlich Erkanntes in einem neuen Licht erscheinen.
Jens Libich / literaturkritik.de
Es sind viele unterschiedliche Fäden, die Carolina Schutti aufgreift und kunstvoll in ihrem Text verwebt. Die Autorin steht in ihrer Darstellung der Bergwelt in einer Traditionslinie österreichischer Literatur, die von Adalbert Stifter bis Christoph Ransmayr reicht, - und findet dennoch ihren eigenen Ton.
Ulrike Tanzer / Laudatio Hilde-Zach-Stipendium
Schutti kreiert einen fragmentarisch anmutenden Text, ein spielerisches Geflecht aus unterschiedlichen Erzählperspektiven, mal personal Bens Erleben begleitend, mal aus der Ich-Perspektive von Iris, mal in Briefform von johannes an seine Exfrau Maja.
Veronika Schuchter / lilit
Eine Schotterpiste. Ein Dach. Ein Haus. Ein Camp. Fünf Menschen am äußersten Zipfel Patagoniens, wo kein Weg mehr weiter führt. Wer das Ende der Welt sucht: Hier ist es. Im Sommer hell und licht, im Winter vollkommen abgeschnitten von der Zivilisation, gefangen in Schnee und Dunkelheit. Eine Landschaft, in der ein zweites Leben begonnen werden soll. Ein idealer Ort, um die Vergangenheit zu begraben und Neues aufzubauen. Carolina Schutti setzt in „Patagonien“ ihre Figuren am Ende der Welt aus und beobachtet, wie es weiter geht – oder besser: Wie alles endet.
„Ein Bild: Er ist noch ein Kind, die Eltern nehmen ihn zu einer Abendveranstaltung mit. Tänzer soll es geben und ein kleines Orchester, Jongleure und Artisten. Es ist laut, Farben und Körper wirbeln durcheinander, es wehen Stoffbahnen, Glitter schwirrt durch die Luft, und auf einmal wird es dunkel und still, ein schmaler Mann tritt auf in schwarzem, fallendem Gewand, er hebt einen Stab vom Boden auf, einen zweiten, noch einen und noch einen, legt den ersten auf seinen ausgestreckten Zeigefinger, den zweiten auf den ersten und immer so fort, bis er selbst die Achse eines gigantischen, sich sachte drehenden Mobiles ist. Es dauert, es dauert lang, und doch hört man vom Publikum kein Wort, es hält den Atem an, bis der letzte Stab an seinem Platz ist, bis irgend jemand mit dem Applaus beginnt, bis alles wieder zu Boden fällt und ein Tänzer herbeieilt, um die Stäbe einzusammeln.“
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