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Sabine Sulzenbacher – Universität Innsbruck

Sabine Sulzenbacher

 

Sabine Sulzenbacher

Warum hast du dich für das Studium der Erziehungswissenschaft in Innsbruck entschieden?

Ich war bei Studienbeginn schon als Beraterin selbständig tätig und hatte vier Kinder. Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass ich mehr an wissenschaftlichem Unterbau brauchen würde. Ich überlegte: „Welches Studium passt zu meinem Gewerbe psychologische Beraterin und welche Fragen treiben mich privat um?“
psychologie und Erziehungswissenschaften haben sich angeboten. Bei der Recherche bin ich schnell zu dem Ergebnis gekommen, nicht psychologie studieren zu wollen, weil ich menschliche Befindlichkeiten nicht in gesund und krank einteilen möchte. Ich wollte verstehen, wie wir Menschen ticken, was bewegt und welchen Einfluss verschiedenen Lebenssituationen auf Menschen haben. Da schien mir der Zweig psychoanalytischen Erziehungswissenschaften in Kombination mit Lebenslauf Generation lernen, richtig zu sein. Darüber hinaus konnte ich Studium, Beruf und Familie gut miteinander kombinieren..

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Was war für dich ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?

Ganz am Anfang war es einfach beeindruckend für mich in diesen heiligen Hallen des Lernens zu wandeln und auch Zeit für mich zu haben. Ich war immer ganz beeindruckt und froh einfach nur denken und mitdenken zu dürfen. Dieses intellektuell denken und sich derweil in der Zeit um sonst nichts Anderes zu kümmern, war einfach eine ganze große Wohltat.

Gab es Momente oder Personen in deinem Studium, die dich besonders geprägt haben?

Gerne denke ich an Professor Aigner, der schon bei der allerersten Einführungsveranstaltung in Erziehungswissenschaft dezidiert gesagt hat, dass sich durch das Studium das eigene Leben und Denken verändern wird. Wer dies nicht möchte, der sollte jetzt besser aufstehen und gehen. Er hat mir auch immer wieder ermöglicht in psychoanalytische Forschungen hineinschnuppern zu dürfen. Sigmund Freud und sein Denken beeinflussen mich nach wie vor in Beruf und Alltagsleben. Frau Professor Berkel, bei der ich auch meine Diplomarbeit geschrieben habe, hat mich durch ihre große Erfahrung und ihren Lebensweg sehr beeindruckt. Denn es ist noch immer so, dass man als Frau sehr schnell an eine gläserne Decke stößt. Sie und auch andere Professorinnen haben mir gezeigt, dass es auch im wissenschaftlichen Bereichen Möglichkeiten gibt sich zu entwickeln. Geprägt hat mich auch Prof. Hauser, die mich auch auf einen Kongress mitgenommen hat. Sie hat mich gelehrt, einen Text so zu lesen, dass der Kontext der Zeit mit den Begrifflichkeiten berücksichtigt wird.

Warst du im Ausland? Welche Erfahrungen hast du dort gemacht?

Nein, denn ich hatte schon eine Familie und einen Beruf.

Wie hat sich dein Weg zum Studium und vom Studium bis heute entwickelt?

Meine Selbstständigkeit hat sich durch das Studium natürlich weiterentwickelt, denn durch einen akademischen Abschluss ist man bei verschiedensten Institutionen einfach gefragter. Es war aber trotz allem nicht einfach, denn durch meine Zusatzausbildungen (Mediationsausbildung und Beratungsausbildung etc.) hatte ich ein etwas anderes Profil. Im Zweifel haben die Institutionen dann einen Psychologen gesucht. Vielleicht hätte ich im Nachhinein betrachtet, doch psychologie studieren sollen, wobei Erziehungswissenschaft das umfassendere Studium ist.

Welche im Studium erworbene Qualifikation hilft Dir im heutigen Beruf am meisten?

Am meisten hilft mir die Fähigkeit, Dinge nicht nur von einer Seite zu betrachten, sondern auch zu schauen, welche Erklärungsmöglichkeiten und Theorien es noch gibt. Was steht dahinter. Das hat mir sehr geholfen, mich selbst auf den Weg zu machen und zu schauen, wohin mich mein Weg führt.

Was möchtest Du gerne noch erreichen – beruflich oder privat?

Ich möchte meine Kompetenzen nutzen. Ich habe viel erreicht, muss mich nicht mehr beweisen. Durch Corona kam es in meinem berufl. Leben zu einem großen Ein- und Umbruch. Ich bin nach herkömmlichen Denken nicht mehr jung, aber auch noch nicht alt, und möchte gerne noch eine Weile mitgestalten. Wo das genau sein wird, muss sich noch finden lassen.

 Studienanfänger*innen bzw. Studierenden rate ich…

... zuerst einmal zuzuhören. Da gibt es so viel zu erfahren. Ich habe in meiner Studienzeit sehr viel mitgeschrieben. Es war eine Freude, denn da gibt es so viel Wissen, so viel Erfahrung. Studienanfänger*innen dürfen sich darauf einlassen, sie sollen nicht sofort fragen „Was will die oder der Professor eigentlich von uns?“ Vieles kommt einem am Anfang Spanisch vor, aber es erschließt sich mit der Zeit. Schaut auch darauf, was die Informationen und das Wissen mit euch machen. Und vor Allem: genießt es lernen zu dürfen!

 Was war zu Studienzeiten Dein Lieblingsort in Innsbruck/an der Universität?

Ich war immer gerne in den alten ehrwürdigen Hörsälen. Dort weht einem die Geschichte an. Bildung war nicht immer selbstverständlich; das sollten wir nie vergessen!  

Was verbindet dich heute noch mit der Fakultät für Bildungswissenschaften bzw. der Universität Innsbruck?

Mit der Universität verbindet mich eigentlich nichts mehr, was ich schade finde! Einige Freundschaften haben aber überdauert, auch zu einigen Professoren.

 Ich wollte immer schon einmal...

Auf den Jakobsweg gehen. Was ich im kommenden Jahr umsetzen werde.

 Erziehungswissenschaft ist für mich…

…eine Beschäftigung mit Leben.

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