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Summer School Osteuropa gestartet – Universität Innsbruck
Gruppenfoto mit mehr als 30 Menschen in der Innsbrucker Altstadt.

Die Teilnehmer*innen der Summer School 2023.

Sum­mer School Ost­eu­ropa gestar­tet

Am Montag, den 10. Juli 2023, star­tete bereits zum zweiten Mal die Summer School OST­EUROPA, organ­isiert von Prof. Jürgen Fuchsb­auer (Institut für Slawistik) und Dr. Eva Binder (Ost­europaz­entr­um). Unter dem Motto „Die Ukraine und Europa“ ver­bringen je 25 Studierend­e aus der Ukraine und aus Österr­eich zwei intens­ive Wochen miteinand­er in Innsb­ruck und Ober­gurgl.

In diesem Jahr feiert das Sommerkolleg-Programm des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) sein 30-jähriges Bestehen. Die Sommerkollegs zielen darauf ab, Studierende im Erwerb von Fremdsprachen zu unterstützen und einen Raum für interkulturelle Begegnungen zu schaffen. Studierende österreichischer Hochschulen verbringen dafür bis zu drei Wochen im jeweiligen Gastland, wo sie gemeinsam mit Studierenden des Gastlandes die Sprache der jeweils Anderen lernen, an Sprachtandems, Vorträgen, Workshops, Exkursionen etc. teilnehmen und sich so in den verschiedenen Sprachen über historische, kulturelle und gesellschaftliche Themen austauschen.

Im letzten Jahr war es aufgrund des russischen Angriffskrieges notwendig, das Grundkonzept unseres Sommerkollegs zu ändern: Wir laden nun Ukrainer*innen nach Innsbruck ein, um hier gemeinsam mit Studierenden österreichischer Universitäten und Fachhochschulen die Sprachen Deutsch bzw. Ukrainisch oder Russisch zu lernen. Zusätzlich absolvieren die Teilnehmer*innen ein wissenschaftlich-kulturelles Programm. Dies ist nur möglich durch die großzügige Unterstützung des BMBWF, vertreten durch die Österreichische Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD).

Die erfolgreiche Premiere 2022 bestätigte uns darin, dieses Konzept beizubehalten und weiterzuentwickeln. Auch in diesem Jahr gibt es im Sommerkolleg wieder kommunikativ ausgerichtete Intensivsprachkurse für unterschiedliche Niveaus: Drei Deutschgruppen (Martina Frank, Erika Niederlechner, Julia Pertl), zwei Ukrainischgruppen (Mariya Donska, Nataliia Sorokina) und zwei Russischgruppen (Valentyna Kogler, Dragana Vasilijević-Valent).

Abgesehen davon erhalten die Studierenden Einblicke in die Forschung zum Themenschwerpunkt „Die Ukraine und Europa“, wofür wir ausgewiesene Expert*innen und engagierte Nachwuchswissenschaftler*innen für Workshops und Vorträge aus verschiedenen Fachgebieten gewinnen konnten:

  • In der ersten Woche gibt der Professor der Universität Wien Michael Moser den Teilnehmer*innen einen Überblick über die Geschichte und über aktuelle Tendenzen der ukrainischen Sprache. Utopien in der Literatur und Kunst sind Gegenstand der Workshops von Miriam Finkelstein (Universität Wien). Die beiden Innsbrucker Doktorand*innen der Politikwissenschaft Oleksandra Terentyeva und Gregor Handrich diskutieren in ihren Workshops über De-/Postkolonialismus im Globalen Osten bzw. über politische Systeme von Demokratie bis Autokratie und den Status der Ukraine.

  • In der zweiten Woche präsentieren Emanuel Klotz und Svitlana Pidoprygora vom Institut für Slawistik ihre Forschungsergebnisse im Bereich der slawischen Ortsnamen in Osttirol sowie der Rolle und Funktion von Memes im Ukrainekrieg. Der Innsbrucker Geschichtsprofessor Kurt Scharr besucht mit den Studierenden Orte der Heldenverehrung im urbanen Raum, um Erinnerungskulturen zu analysieren. Die kanadisch-ukrainische Musikwissenschaftlerin und Musikerin Olga Zaitseva-Herz führt die Teilnehmenden in die Welt der Folkloremusik ein und beleuchtet die Bedeutung der Musiktraditionen für die ukrainische Diaspora.

Neu in diesem Jahr sind noch drei verschiedene Kreativprojekte, an denen die Studierenden während der zwei Wochen gemeinsam arbeiten. Unter der Anleitung von Medienfachleuten produzieren sie Filme, Texte und eine Live-Sendung für Radio FREIRAD über unsere Summer School in den drei Sprachen des Sommerkollegs.

Das Wochenende verbringen wir wieder mit allen Teilnehmer*innen und Sprachlehrerinnen im Universitätszentrum Obergurgl. Bei zwei Sprachwanderungen können die Lernenden ihre Sprachkenntnisse auch in einem anderen Umfeld anwenden und voneinander lernen.

Wie groß das Interesse an unserem Sommerkolleg ist, zeigen über 180 Bewerbungen aus Österreich und der Ukraine. Nun freuen wir uns, 50 hochmotivierte Studierende in Innsbruck begrüßen zu dürfen. Diese Freude teilten in ihren Grußworten bei der feierlichen Eröffnung der Dekan der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät Prof. Sebastian Donat, der Honorarkonsul der Ukraine in Tirol DI Walter Peer sowie die Vertreterin des BMBWF Mag. Eva Philipp, die für die österreichweite Koordination des Sommerkolleg-Programms verantwortlich ist.

Ganz im Sinne des Mottos „Die Ukraine und Europahielt MMag. Andreas Wenninger, Leiter des OeAD-Kooperationsbüros Lemberg und des Ukraine Office Austria (BMeiA), einen Eröffnungsvortrag zum Thema „Österreichische Kulturarbeit in der Ukraine. Vor dem Krieg und danach“ Darin beleuchtete er die ukrainische Nationsbildung und den Stellenwert der Ukraine für Europa. Dieser zeigt sich auch in den vielfältigen Kooperationen zwischen österreichischen und ukrainischen Institutionen.

Links:

(Hanna Niederkofler und Agnes Tauscher)

 

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