Ein Jahrhundert Moderne in Tirol
Strategien zum Erhalt des modernen gebauten kulturellen Erbes in Tirol
Ein Forschungsprojekt des Archivs für Bau.Kunst.Geschichte der Universität Innsbruck in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat für Tirol, dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck.
Nachlass Lackner, AZW, Pfarrkirche St. emmaus, Völs, 1965-67
Mitarbeiter:
PD Dr. Christoph Hölz, Archiv für Bau.Kunst.Geschichte
DI Uwe Walch, Archiv für Bau.Kunst.Geschichte
Kooperationspartner:
Dr. Michaela Frick, BDA, Landeskonservatorat für Tirol
HR DI Walter Hauser, BDA, Landeskonservatorat für Tirol
DI Mag. Alexander Oberlechner, BDA, Landeskonservatorat für Tirol
Mag. Karl Wiesauer, Land Tirol, Tiroler Kunstkataster
Ing. Mag. Thomas Unterkircher, Stadt Innsbruck, Abteilung Stadtplanung
Dipl.-Ing. Roman Strieder, Stadt Innsbruck, Abteilung Stadtplanung
Das Projekt setzt sich zum Ziel ein architektonisches Inventar der Nachkriegsbauten in der Region Tirol zu erstellen; einen Punktekatalog von Gefahrenpotenzialen, die einen Verlust von wertvoller historischer Bausubstanz bedeuten, anzufertigen. Hier sind z.B. sowohl Aspekte wie fehlendes öffentliches Bewusstsein im grundsätzlichen Umgang mit dem Erhalt und / oder bei Sanierungen historisch wertvoller Substanz gemeint; sowie die Erstellung eines Dringlichkeitsinventars als Handlungsgrundlage für notwendige Maßnahmen und Unterschutzstellungen. Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte sind Anlass für eine interdisziplinäre Untersuchung des Baugeschehens in Tirol seit dem späten 19. Jahrhundert bis in die jüngere Vergangenheit (Postmoderne der 1980er und 1990er Jahre).
Nachlass Schuller, Archiv für Bau.Kunst.Geschichte, Festspielhaus Erl, 1959.
Fünf Institutionen vereinbaren eine Zusammenarbeit, um eine erste Erhebung schützens- und erhaltenswerter Bauten der Architektur und des Ingenieurbaus durchzuführen. Friedrich Achleitners Recherchen zu „Österreichischen Architektur im 20. Jahrhundert Band 1, Tirol u.a.“, Salzburg / Wien 1980, bilden bis heute die Grundlage für das Denkmalinventar und den Tiroler Kunstkataster gleichermaßen. Freilich ist diese Liste nicht mehr aktuell aufgrund zahlreicher Verluste an Bauten sowie nicht berücksichtigter Gebäude. Nicht zuletzt fehlen die Bauten nach 1980.
Nachlass Stigler Stigler, Archiv für Bau.Kunst.Geschichte, Villa Broschek, Fieberbrunn, 1961-65
Ziel ist es schützen- und erhaltenswerte Bauten aus dieser Zeit zu identifizieren. Als eine Grundlage dafür sollen relevante Bauten aus dieser Zeit erfasst und eine grundlegend überarbeitete und erweiterte, mit Kommentaren versehene, künftig fortschreibbare Sammlung angelegt werden. Diese ist in Einzeldatensätzen nach der Systematik des Tiroler Kunstkatasters systematisiert und wird dort auch georeferenziert und enthält vorläufige Bewertungen für die Objekte nach einem Kriterienkatalog (z.B. Alleinstellungsmerkale). Eine weitere Auswertung erfolgt auszugsweise im Rahmen einer Ausstellung mit Katalog, der im Übrigen auch die naturwissenschaftlichen Ergebnisse integriert. Ein weiteres Ziel ist das Feststellen von Gefahrenpotentialen, ggf. mit Dringlichkeitsinventar, die einen Verlust von wertvoller historischer Substanz bedeuten würden.
Die wissenschaftliche Leitung und Durchführung der Recherchen und Erhebungen werden vom Kunstkataster durchgeführt und durch das Archiv für Bau.Kunst.Geschichte zusammengeführt und koordiniert. Der Kunstkataster bringt in Absprache mit den Kooperationspartnern die Erhebungsstruktur nach einem Kriterienraster/-katalog ein und garantiert die dauerhafte Sicherung der gewonnenen Daten in ihrer öffentlich abrufbaren Datenbank. Denkmal- und Stadtplanungsamt können auf diese Daten zurückgreifen.