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2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hevorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Blommaert J., Stelzer C.-P. (2022). Meiotic transmission patterns of additional genomic elements in Brachionus asplanchnoidis, a rotifer with intraspecific genome size variation, Scientific Reports 12:2900 https://doi.org/10.1038/s41598-022-25566-8
Die Ergebnisse der Studie deuten auf eine beträchtliche funktionelle Vielfalt der segregierenden genomischen Elemente (ISEs) bei Brachionus asplanchnoidis, einem planktonischen Rädertier, hin, die sich auf die meiotische Übertragung und das embryonale Überleben auswirkt. Bei großen Genomgrößen kann es zu Übertragungsfehlern bei der Meiose kommen. Vergleiche zwischen frühen und späten Stadien der haploiden männlichen Embryonalentwicklung (z. B. junge synchronisierte männliche Eier im Vergleich zu geschlüpften Männchen) zeigten sehr ähnliche Genomgrößen-Verteilungen, was darauf hindeutet, dass Übertragungsfehler sehr früh in der männlichen Entwicklung oder sogar während der Meiose auftreten. Eine sehr große Genomgröße wurde mit einer geringeren Überlebensrate der männlichen Embryonen in Verbindung gebracht.
Grafik: Schematische Darstellung des Lebenszyklus von Rädertieren. Monogonte Rädertiere können sich sowohl ungeschlechtlich (Parthenogenese) als auch geschlechtlich fortpflanzen. Die Produktion sexueller Weibchen wird durch spezielle Chemikalien ausgelöst, die von den Tieren selbst bei hoher Populationsdichte freigesetzt werden. Im Gegensatz zu den parthenogenetischen Weibchen produzieren die sexuellen Weibchen Eizellen durch Meiose und bringen entweder haploide Männchen oder diploide ruhende Eier hervor, je nachdem, ob sie von einem Männchen befruchtet werden.
Die Publikation ist mit Open Access verfügbar und wurde vom FWF im Rahmen der Projekte P 26256 und P 35916 finanziert. Die Publikation ist Teil der PhD-Arbeit von J. Blommaert.
online seit 06.12.2022
Kooperation mit dem African Centre of Exellence
for Water and Environmental Research (ACEWATER)
im Rahmen des Africa-UniNet
Dr. Aemere Ogunlaja und Dr. Olukanni Olumide, Managementteam von ACEWATER
bei ihrem Aufenthalt am Forschungsinstitut für Limnologie, in Mondsee, Foto: S. Wanzenböck
Zwei Vertreter des African Centre of Excellence for Water and Environmental Research (ACEWATER) aus Nigeria (Afrika) haben ihren mehr als sechswöchigen Aufenthalt am Forschungsinstitut der Universität Innsbruck in Mondsee zum Ausbau der Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen in Mondsee vorrangig mit der Forschungsgruppe von assoz. Prof. Dr. Rainer Kurmayer (Cyanobaktien) genutzt. Der Aufenthalt wird in einem vom OeAD finanzierten zweijährigen Austauschprojekt des Africa-UniNets finanziert.
Die Vision von ACEWATER ist es, genaue und zeitnahe Daten zur Wasserqualität zu liefern, die für Fachleute des öffentlichen Gesundheitswesens und politische Entscheidungsträger in der Subregion von Nutzen sein werden.Dazu sollen Wasser- und Umweltexperten ausgebildet werden, die angemessen auf die Herausforderungen der Wasserqualität in der Subregion reagieren und die Verbindung zwischen Wissenschaft, Industrie und Regierung für die sozioökonomische Entwicklung des afrikanischen Kontinents positiv beeinflussen können.
Die Forschungsziele sind
# die Überwachung der Gewässerökosysteme zur Erhebung chemischer und biologischer Daten und Daten, Bewertung des Zustands ausgewählter Gewässer und der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserqualität.
# Verständnis der toxikologischen Wirkung neu auftretender Schadstoffe, um deren gesundheitliche Auswirkungen zu verstehen.
# Biologische Wasseraufbereitung zur Verbesserung der Wasserqualität in der Subregion mit kostengünstiger und umweltverträglicher Umsetzung.
online seit 05.12.2022
Wissenstransferprojekt kurz vor dem Abschluss
geniALGE - Ein spannendes Forschungsprojekt, welches die Algentechnologie in den Fokus rückte, geht zu Ende! Bei einer Abschlussveranstaltung am Forschungsinstitut für Limnologie in Mondsee ließ man die letzten 30 Projektmonate noch einmal Revue passieren! Ins Projekt eingebunden waren insgesamt 6 Bildungseinrichtungen, darunter 4 aus dem Mondseeland. Neben der Universität Innsbruck mit dem Forschungsinstitut für Limnologie und dem Technologiezentrum Mondseeland waren noch weitere Wirtschaftspartner aus dem Bereich Algentechnologie mit an Bord.
Bilder zur Veranstaltung!
Auf der Projektwebseite kann man ab 1.12.2022 täglich im geniALGE Adventkalender Stationen des Projekts verfolgen. Viel Spaß damit!
online seit 01.12.2022
Startschuss zur Ciliatenwoche
online seit 28.11.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hevorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Meirmans S., Lamatsch D.K., Neiman M. (2022). Sticky steps and the gender gap: how thoughtful practices could help keep
caregivers in science. Proc. R. Soc. B 289: 20221837. https://doi.org/10.1098/rspb.2022.1837
In dieser Studie wird die unbefriedigende Situation, dass Frauen in leitenden, akademischen Positionen viel weniger oft zu finden sind als Männer, thematisiert. Warum ist das so und welche Lösungsansätze könnten helfen, um dieses Ungleichgewicht zu beheben? Dazu wurden die Ursachen mit qualitativen und quantitativen Methoden analysiert. Die Aufgabe der Pflege, die meist von Frauen im Alltag übernommen wird, kristallisierte sich als einer der wichtigsten Gründe heraus, der Frauen aus ihrer akademischen Karriere drängt. Die Autorinnen empfehlen die Fluktuation aufgrund von Betreuungsaufgaben nicht als einen Faktor, sondern als einen Prozess mit mehreren 'klebrigen Schritten' anzusehen. Die verbesserte Finanzierung von Pflegekräften könnte dabei eine, der notwendigen Maßnahmen aus dem Dilemma sein.
Die Publikation ist als Open Access Version verfügbar und ist im Rahmen der Lehrtätigkeit von D.K. Lamatsch im Wahlmodul "Geschichte der Biologie unter Berücksichtigung von Genderaspekten" entstanden.
Blogartikel der Royal Society zur Publikation
Link zur EU Publikation "She figures 2018"
online seit 16.11.2022
Neue Publikationen am ILIM (Mitarbeiter hevorgehoben)/new publications at ILIM (staff members in bold):
Darienko T., Pröschold T. (2022).The new photobiont Ctenocladus verrucariae sp. nov. (Ulvales, Ulvophyceae) found in various lichens of the family Verrucariaceae (Eurotiomycetes), Notulae Algarum 241: 1-10 https://notulaealgarum.org/2022/index.php
Darienko T., Pröschold T. (2022). Valeriella, a new genus of terrestrial coccoid green algae previously assigned to Spongiochloris R.C. Starr (Chlorophyceae, Chlorococcaceae), Notulae Algarum 251: 1-7 https://notulaealgarum.org/2022/index.php
Neubeschreibungen der Grünalgenart Ctenocladus verrucariae und der Grünalgengattung Valeriella.
Beide Publikationen entstanden im Rahmen des FWF Projektes Süßwasser-Ulvophyceae: Biodiversität, Ökologie und Evolution (P34416-B).
online seit 16.11.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Spanner C., Darienko T., Filker S., Sonntag B., Pröschold T. (2022). Morphological diversity and molecular phylogeny of five Paramecium bursaria (Alveolata, Ciliophora, Oligohymenophorea) syngens and the identification of their green algal endosymbionts, Scientific Reports 12: 18089, doi: 10.1038/s41598-022-22284-7
Der Paramecium bursaria-Artenkomplex ist weltweit verbreitet. In der vorliegenden Studie wurden fünf Paramecium-Linien als artgleich (syngen) bestimmt. Diese Zuordnung konnte jedoch nicht allein anhand morphologischer Merkmale erfolgen. Weitere Studien sind erforderlich, um mehr Erkenntnisse über die geografische Verbreitung des Paramecium bursaria-Artenkomplexes und seiner Endosymbionten zu gewinnen, die beide mit den in dieser Veröffentlichung vorgestellten, molekularen Werkzeugen eindeutig bestimmt werden konnten. Die Verwendung des diagnostischen PCR-Ansatzes stellte eine einfache Methode zur Identifizierung der Grünalgen-Endosymbionten dar.
Die Publikation ist mit Open Access verfügbar. Die Untersuchungen wurden vom FWF aus Mitteln des Projekts "Endosymbiontische Algen und deren Ciliaten-Wirte: Morphologie, Phylogenie, Ökologie" finanziert.
Gefährdete Kleinfischart im Mittelpunkt einer Kooperation zwischen Wissenschaft, Schule und Sportfischerei
Elritzenschwarm, Foto: S.K. Wanzenböck
Mit den ersten Kick-off Veranstaltungen wurde das Sparkling Science Projekt "Kleine Fische ganz groß - Biodiversität der Elritzen" im Oktober 2022 gestartet. Im Citizen Science Projekt unter der Leitung des Naturhistorischen Museums Wien, arbeiten Schüler/innen mit Wissenschafter/innen und Sportfischer/innen zusammen.
Mehr als hundert Jahre lang wurde angenommen, das nur eine Elritzenart (Phoxinus ssp.) in Europa vorkommt. Nach heutigem Wissensstand leben aber allein vier Elritzenarten in den österreichischen Gewässern, eine davon scheint eingeschleppt worden zu sein. In ganz Europa konnten durch genetische Analysen sogar 13 Arten festgestellt werden. Obwohl die Verbreitung der verschiedenen Elritzenarten in Österreich noch nicht einmal erforscht ist, ist das Vorkommen dieser Kleinfischart schon wieder stark rückläufig.
Um den Schutz der Elritzenbestände zu sichern, muss erst untersucht werden, wo die Kleinfischart vorkommt und wo ursprüngliche Populationen zu finden sind. Neben dem wissenschaftlichen Forschungsziel des Projekts stehen die Bereiche Bildung sowie Arten- und Naturschutz im Mittelpunkt.
Für den oberösterreichischen Projektteil kooperieren Wissenschafter/innen des Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, mit Schüler/innen der Mittelschule Mondsee und den lokalen Sportfischer/innen. In Vorträgen, Workshops und Exkursionen wird das Vorkommen der Elritze in der NATURA 2000 Region Mondsee-Attersee und am Irrsee untersucht. Durch die Entnahme von Wasserproben und die Analyse der darin vorhandenen UmweltDNA (Erbgut der Fische im Wasser z.B. aus abgestreiften Hautschuppen und Kot) kann das Vorkommen der Elritzen festgestellt werden. Die Beobachtungen und Erfahrungen der Sportfischer/innen sollen zusätzliche Informationen liefern. Durch die Veröffentlichung von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Publikationen und die geplante Öffentlichkeitsarbeit während des ganzen Projekts wird einem Open Science-Konzept gefolgt. Schüler/innen haben im Projekt die Möglichkeit, auf Augenhöhe mit Forscherinnen und Forschern zu arbeiten und einen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten zu erhalten. Sportfischer/innen können aktiv an einem für sie relevanten Projekt teilhaben, „ihr Gewässer“ aus einer neuen Perspektive kennen lernen und Ergebnisse mit den Forscher/innen diskutieren.
Projektteam OÖ: Josef Wanzenböck, Hans Rund, Sabine Wanzenböck
online seit 27.10.2022
Foto: Kick-off Veranstaltung in Mondsee, credit A. Pitt
Mit Schüler/innen entdeckte Gewässerbakterien im Fokus eines weiteren Citizen Science Projektes
Das Sparkling Science Projekt Aquirufa: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterien (Aquirufa: Biodiversity and ecology of freshwater bacteria) der Forschungsgruppe Umweltmikrobiologie ist mit einer Veranstaltung am Forschungsinstitut gestartet. Die Lehrer/innen von den sechs teilnehmenden Schulen (Salzburg, Oberndorf, Ursprung, Vöcklabruck) waren für einen Austausch beim Projektteam (Alexandra Pitt, Johanna Schmidt, Stefan Lienbacher, Projektleiter Martin Hahn) zu Gast. Ziel des Projektes ist die Erforschung der Bakteriengattung Aquirufa, die in Zusammenarbeit mit Schüler/innen entdeckt und beschrieben wurde. Neben den Schulkassen werden im Projekt weitere Citizen Scientist Gruppen mitwirken, um die Verbreitung und Ökologie der Aquirufa Arten in Gewässern zu untersuchen. Dabei sollen auch neue Arten charakterisiert und publiziert werden. Kooperationspartner sind das Haus der Natur mit seinem Bildungszentrum ‚Auenwerkstatt‘ in der Weitwörther Au sowie die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig. Das Projekt kann auf www.sparklingbacteria.com verfolgt werden.
Informations about the project in English.
online seit 14.10.2022
Neue Publikation mit ILIM Beteiligung:
Teubner K., Teubner I.E., Pall K., Tolotti M., Kabas W., Drexler S.-S., Waidbacher H., Dokulil M.T. (2022). Macrophyte habitat architecture and benthic-pelagic coupling: Photic habitat demand to build up large P storage capacity and bio-surface by underwater vegetation. Front. Environ. Sci. 10:901924. doi: 10.3389/fenvs.2022.901924
Makrophytenbestand, Foto: S. Wanzenböck, ILIM
Makrophyten spielen in flachen Seen eine wichtige Rolle, wenn sie größere Bestände bilden können. Dabei ist einerseits die höhe Speicherkapazität von Phosphor (Phosphorsenke) bedeutend, als auch die Bereitstellung von Lebensraum für zahlreiche Süßwasserlebewesen.
In dieser Studie an der Alten Donau (Wien) wurden die Bedingungen, die für das Wachstum und die Wiederansiedlung von maktophyten berücksichtigt werden sollten, unterscuht. Es konnte festgestellt werden, dass die Konzentration auf optimale Lichtbedingungen und nicht, wie bisher gedacht, minimale Lichtanforderungen für das Wachstum von Maktophyten wichtig ist. Die Festlegung eines Schwellenwerts zum Erreichen bestimmter Lebensraumbedingungen von mehr als 50% der Sedimentoberfläche wird als wichtiger Indikator für das Makrophytenwachstum angesehen. Die Autoren kommen zu dem Schluß, dass submerse Makrophyten - neben der benthischen und der pelagischen Zone - als dritter wichtiger Lebensraum in flachen Seen fungieren.
online sein 03.10.2022
Neuer Arbeitsbehelf publiziert, Artikel unter Mitwirkung von Mitarbeitern des ILIM/new working tool article available (staff members involved in bold):
Teubner K., Kurmayer R., Dokulil M.T. (2022). Eutrophierung, toxische Cyanobakterien am Beispiel des urbanen Donau-Altarmgewässers Alte Donau und des alpinen Mondsees. In: ÖWAV Arbeitsbehelf 52, Band 2 „Mikrobiologie und Wasser“ (Fallstudien), (eds Farnleitner et al.), 35-45, https://www.oewav.at/Publikationen?current=449629&mode=form
Im Arbeitsbehelf werden Alte Donau und Mondsee als Fallbeispiele der Gewässersanierung präsentiert. Dabei wird das wachtumlimitierende Nährelement Phosphor und dessen Reduktion z.B. im Zuge der Ringkanalisation am Mondsee, besonders hervorgehoben. Die Bewertung von Gewässerökosystemen anhand des Phytoplanktons und der Cyanobakterien stellt einen wichtigen Faktor für Monitoring- und Managementmassnahmen dar aufgrund dessen es auch zur Restaurierung von Ökosystemen kommen kann. Der Vorteil genetischer Nachweismethoden von toxinbildenden Cyanobakterien wird als effiziente Methode diskutiert.
online seit 03.10.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Olokotum M., Humbert J.-F., Quiblier C., Okello W., Semyalo R., Troussellier M., Marie B., Baumann K., Kurmayer R., Bernard C. (2022). Characterization of Potential Threats from Cyanobacterial Toxins in Lake Victoria Embayments and during Water Treatment. Toxins 14(10):664, https://doi.org/10.3390/toxins14100664
Mark Olokotum bei Laboranalysen, Foto: privat
Zwei Buchten des afrikanischen Viktoria Sees (Murchinson Bay und Napoleon Gulf) wurden hinsichtlich der vorkommenden Cyanobakterienarten untersucht. Von den 46 gefundenen Arten wurden 14 als potenziell toxisch eingestuft. In der Murchison-Bay wurde eine höhere Konzentrationvon Microcystinen festgestellt als im Napoleon-Gulf. Trotz der zunehmenden Microcystinkonzentrationen ist die Wasseraufbereitungsanlage der Murchinson Bay so effektiv, dass die Richtwerte, für die Nutzung als Trinkwasser, deutlich verbessert werden konnten. Durch die Erfahrungen der Wissenschafter:innen aus den Messungen und unter Einbeziehung der Umweltfaktoren, könnte ein Frühwarnsystem installiert werden um die Gesundheitsrisiken durch toxische Cyanobakterien im Viktoriasee besser zu beherrschen.
Die Untersuchung entstand im Rahmen der Masterarbeit von Mark Olokotum am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee. Die Finanzierung erfolgte durch die Austrian Development Agency (ADA) im Rahmen des International Postgraduate Training in Limnology (IPGL), den FWF und den Fonds Français pour l’Environnement Mondial (FFEM), Forschungsprogramm WaSAf.
online seit 26.09.2022
PhD zum Thema Nanopartikel im Mondsee abgeschlossen
R. Vogt mit seinen PhD Betreuern J. Wanzenböck und D.K. Lamatsch, Foto: S. Wanzenböck
Mit seiner Verteidigung hat Roland Vogt gestern seine PhD mit dem Thema "Silver nanoparticles: Current exposure concentrations in a prealpine lake and their effects on survival, embryogenesis, and behavior of fish" erfolgreich abgeschlossen.
In seiner Abschlussarbeit untersuchte Roland Vogt die Exposition von Silbernanopartikeln (AgNP) des Mondsees durch die örtliche Kläranlage und die Verteilung der Nanopartikel im Mondsee. Zusätzlich zur Freilandarbeit wurden zwei Laborstudien durchgeführt, um eine Abschätzung der Gefahr durch AgNP auf Reinanken und Rotaugen in ihren Embryonalentwicklungen zu ermöglichen und die Überlebensrate in drei verschiedenen Kultivierungsmedien zu überprüfen. Außerdem wurden Verhaltensuntersuchungen bei den sensibleren Reinankenlarven in verschiedenen AgNP Konzentrationen vorgenommen.
Aufgrund der niedrigen Konzentration an gefundenen AgNP im Mondsee konnte die aktuelle Gefahr für die Fische im See als vernachlässigbar eingestuft werden. Eine Akkumulation von Silber im Bereich der Einleitungsstelle der Kläranlage zeigt jedoch, dass weitere Messungen erforderlich sind, um potentielle Langzeiteffekte durch die dauerhafte Einleitung von AgNP und Silber in den Mondsee auzuschließen.
Die Doktorarbeit wurde von den beiden Forschungsgruppenleitern J. Wanzenböck und D.K. Lamatsch betreut und war Teil des Projekts FENOMENO (Fate and effect of waste water-borne manufactured nanomaterials in the aquatic food chain) welches im ERA NET-SIINN Programm mit EU Mitteln gefördert wurde. Als Koordinatoren waren die Universität Siegen (Deutschland, international) und die Universität Innsbruck (national) federführend, weitere Projektpartner waren das Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie (Deutschland) und die Universität Aveiro (Portugal). Außerdem wird die Doktorarbeit im Doktoratsprogramm "Alpine Biology and Global Change" an der Universität Innsbruck zugeordnet. Im Rahmen der Dissertation entstanden drei Publikationen in internationalen Fachzeitschriften.
online seit 21.09.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Hahn M.W., Pitt A., Schmidt J., Koll U., Wolf J. Whitman W.B., Bodelier P.L.E, Neumann-Schaal M. (2022). Zwartia hollandica gen. nov., sp. nov., Jezberella montanilacus gen. nov., sp. nov. and Sheuella amnicola gen. nov., comb. nov., representing the environmental GKS98 (betIII) cluster. Int. J. Syst. Evol. Microbiol. 72:9, 1-13. https://doi.org/10.1099/ijsem.0.005513
In dieser Publikation werden zwei Süßwasserbakterienstämme vorgestellt, die zum gemeinsamen GKS98-Cluster gehören. Nach neuer Einstufung werden die neue Gattung Zwartia gen. nov. sowie die neue Art Z. hollandica sp. nov. und die neue Gattung Jezberella gen. nov. sowie die neue Art J. montanilacus sp. nov. jeweils den Stämmen zugeordnet. Darüber hinaus werden die Neueinstufung der Art Orrella amnicola in die neue Gattung Sheuella gen. nov. vorgeschlagen. Die neuen Gattungen Zwartia, Jezberella und Sheuella bilden zusammen taxonomisch den GKS98-Cluster.
Die Genomsequenzierung wurde vom Joint Genome Institute des US-Energieministeriums, einer Nutzereinrichtung des DOE Office of Science, durchgeführt und vom Office of Science des US-Energieministeriums unterstützt.
online seit, 19.09.2022
Erfolgreicher Masterabschluss in Mondsee
T. Grossgasteiger, Foto: S. Wanzenböck
In der Forschungsgruppe von Josef Wanzenböck (Fischökologie), konnte Tobias Grossgasteiger seine Masterarbeit mit dem Titel "Untersuchung der Larvendrift von Renken (Coregonus lavaretus, LINNAEUS, 1758) von der Koppentraun in den Hallstättersee" kürzlich erfolgreich verteidigen.
In seiner Masterarbeit untersuchte T. Grossgasteiger die Drift frisch geschlüpfter Renkenlarven in der Koppentraun, dem größten Zufluss des Hallstättersees, während sieben Wochen im Frühjahr mit Hilfe von Driftnetzen und analysierte saisonale, tageszeitliche und räumliche Muster der Larvendrift. Die Besetzung mit einer definierten Menge markierter Fischlarven in die Koppentraun ermöglichte die Quanifizierung der flusslaichenden Subpopulation. Begleitend lieferten Schubnetzfänge im Hallstättersee die zeitlichen und räumlichen Verteilungsmuster der Renkenlarven.
Wir gratulieren!
online seit, 01.09.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Lukić D., Limberger R., Agatha S., Montagnes D.J.S, Weisse, T. (in press). Thermal performance of planktonic ciliates differs between marine and freshwaters: a case study providing guidance for climate change studies. Limnology and Oceanography Letters, doi: 10.1002/lol2.10264 .
Lu X., Weisse T. (2022) Top-down control of planktonic ciliates by microcrustacean predators is stronger in lakes than in the ocean. Scientific Reports, 12:10501, https://doi.org/10.1038/s41598-022-14301-y .
Diese beiden frei zugänglichen (Open Access) Publikationen aus der Forschungsgruppe Weisse testen wesentliche Hypothesen des FWF-Forschungsprojektes 'Funktionelle 'Diversität planktischer Ciliaten'. Ciliaten sind eine artenreiche Gruppe von Einzellern (Protisten), die in nahezu jedem Wasserkörper vorkommen und als Räuber von Bakterien, Algen und anderen Protisten sowie als Nahrung für das Zooplankton Schlüsselglieder in aquatischen Nahrungsnetzen darstellen. Die erste der beiden o.g. Publikationen belegt, dass sich die Ciliaten gegenüber der globalen Erwärmung im Ozean und in Seen unterschiedlich verhalten. Im Meer lebende Ciliaten sind eher an konstante Umweltbedingungen angepasst als Süßwasser-Ciiaten und reagieren weniger empfindlich auf Temperaturerhöhungen innerhalb ihres natürlichen Spektrums. Mathematische Modelle, die das Verhalten planktischer Organismen in Bezug auf die Klimaänderung analysieren, müssen diese Unterschiede berücksichtigen.
Die zweite Publikation zeigt, dass der Räuberdruck auf die Ciliaten durch verschiedene Kleinkrebse (Zooplankton) in Seen wesentlich stärker ist als im Ozean. Im Meer wird die Populationsdynamik der Ciliaten nicht durch den Räuberdruck 'von oben', sondern durch das Ressourcen-Angebot 'von unten' kontrolliert. Obwohl der Fraßdruck unterschiedlicher Gruppen von Kleinkrebsen (Daphnien ['Wasserflöhe'], calanoide und cyclopoide Copepoden ['Hüpferlinge']) in Seen ähnlich ist, bevorzugen Daphnien und cyclopoide Copepoden unterschiedlich große Ciliaten. Die Kleinkrebse strukturieren daher durch ihren selektiven Fraßdruck die Ciliatengemeinschaft. Zusammengenommen deuten die Befunde dieser beiden Publikationen an, dass sich die funktionelle Diversität planktischer Ciliaten im Meer und im Süßwasser unterscheidet. Diese Ergebnisse sind von grundsätzlicher Bedeutung für die Beurteilung der globalen aquatischen Biodiversität und das Gewässer-Management.
online seit 17.08.2022
Einladung zur virtuellen Verteidigung der Masterarbeit von T. Grossgasteiger in Mondsee
Zur Teilnahme benutzen Sie bitte diesen Zoom-Link: https://zoom.us/j/96103448113?pwd=bDdnUWdXalJlVUdwWVpacHlONEVpQT09
online seit, 16.08.2022
Einladung zur SIL-Austria Tagung in Illmitz von 28.-30. September 2022
online seit 02.08.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Entfellner E., Li R., Jiang Y., Ru J., Blom J., Deng L., Kurmayer R. (2022). Toxic/bioactive peptide synthesis genes rearranged by insertion sequence elements among the bloom-forming cyanobacteria Planktothrix. Front Microbiol doi:10.3389/fmicb.2022.901762
Die Mikroevolution der blütenbildenden Cyanobakterien Planktothrix spp. ist mit einer erheblichen Variation der Chromosomengröße verbunden. Diese Variation der Chromosomengröße, die sich über fast 2.000 kbp erstreckt, wurde nur zu einem geringen Teil durch Genduplikation von IS-Elementen (Insertionssequenzelementen) oder anderen Genen verursacht, während Gendeletionen und HGT-Ereignisse (horizontaler Gentransfer) mehr als achtzig Prozent ausmachten. Bisher wurde angenommen angenommen, dass mobile Elemente genomische Umstrukturierungen bewirken und die Verteilung und Funktionalität der Synthesewege für toxische/bioaktive Peptide in Mikroben beeinflussen können. In dieser Studie wurde eine eingehende genomische Analyse durchgeführt in der die Genome von 13 phylogenetisch unterschiedlichen Stämmen der blütenbildenden Süßwasser-Cyanobakterien Planktothrix spp. vervollständigt wurden, um die Rolle von IS in sieben Synthesewegen zu untersuchen.
Die Studie wurde durch den Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanziert und das Office of China Postdoc Council, das China Scholarship Council sowie das Helmholtz Zentrum München (HMGU) unterstützt. E. Entfellner konnte diese Open Access-Publikation im Rahmen des Doktorandenprogramm der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) für ihre PhD-Arbeit erstellen.
online seit 02.08.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Vogt R., Hartmann S., Kunze J., Jupke J.F., Steinhoff B., Schönherr H., Kuhnert K.-D., Witte K., Lamatsch D. K. Wanzenböck J. (2022). Silver nanoparticles adversely affect the swimming behavior of European Whitefish (Coregonus lavaretus) larvae within the low µg/L range, Journal of Toxicology and Environmental Health, Part A, 85:21, 867-880. doi. 10.1080/15287394.2022.2102099
R. Vogt und J. Kunze bei den Experimenten im Projekt FENOMENO, Foto: S. Wanzenböck
Um die Auswirkungen von Silbernanopartikeln (AgNPs; Speziation: NM-300 K) im Labor auf das Verhalten von Fischlarven (Coregonus lavaretus) zu untersuchen, wurden die Fische abwechselnden Licht- und Dunkelphasen und AgNP in nominalen Konzentrationen von 0 bis 405 µg/L ausgesetzt. Die Exposition gegenüber 45 µg/L AgNPs führte signifikant zu hyperaktiven Reaktionsmustern der Fische. Bereits bei 5 µg/L AgNPs wurden einige Verhaltenseffekte festgestellt, es sind aber weitere Untersuchungen erforderlich um deren ökologische Relevanz zu bewerten. Die Kombination von verallgemeinerten linearen gemischten Modellen mit Verhaltensuntersuchungen wurde als zielführend angesehen, um negative Auswirkungen auf aquatische Organismen zu erkennen, die mit toxikologischen Standardtests übersehen werden könnten.
Die Publikation ist Teil der PhD-Arbeit von R. Vogt, die Untersuchung wurde im FP7 ERA-Net SIINN Projekt FENOMENO finanziert.
online seit 27.07.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):
Seppälä O., Yohannes E., Salo T. (2022). Condition-dependent immune function in a freshwater snail revealed by stable isotopes. Freshwater Biology 67: 1287–1297. https://doi.org/10.1111/fwb.13917
Spitzschlammschnecken, Foto: O. Seppälä
In dieser Studie wurde der Zusammenhang zwischen der Resistenz von Süßwasserschnecken (Lymnaea stagnalis) gegenüber ihren Parasiten und ihrem Ernährungszustand untersucht. Da experimentelle Daten aus Laboruntersuchungen aufgrund verschiedener Ressourcen für den Wirt nur schwer mit jenen von natürlichen Populationen verglichen werden können, wurde die Schneckenhämolymphe von Wildfängen untersucht. Dabei wurde die Ressourcennutzung der letzten Tage im Freiland aus dem Kot und dem Gewebe der Schnecken mittels Messung der Isotopenzusammensetzung gemessen. Es zeigte sich, dass die Parasitenresistenz der Schnecken, durch die Bildung von bestimmten Enzymen in der Hämolymphe, unmittelbar von der Verfügbarkeit bestimmter Nahrung abhängig ist und sich rasch ändern kann. Die Autoren fanden heraus, dass die Umweltvariationen das Ergebnis von Wirt-Parasit-Interaktionen auf feinen räumlichen und zeitlichen Skalen beeinflussen.
online seit 26.07.2022
Rimostrombidium sp. war eine der in den Speicherseen gefundenen Ciliatenarten, Foto: B. Sonntag
online seit 25.07.2022
Leben im See - Junge Uni Innsbruck am Mondsee
Kinder mikroskopierten Planktonorganismen aus dem Mondsee, Foto: S. Wanzenböck
Unter dem Titel "Leben im See - eine Entdeckungsreise mit dem Mikroskop" fand gestern bereits der vierte der sechs Junge Uni Workshops 2022 am Forschungsinstitut für Limnologie in Mondsee statt. Davon wurde ein Termin im Rahmen der Junge Uni OÖ veranstaltet, die restlichen Termine werden im Rahmen der Jungen Uni Innsbruck durchgeführt.
Forschungsgruppenleiterin Bettina Sonntag unternahm gestern mit den Jungforscher:innen einen Ausflug in die Welt der mikroskopisch kleinen Lebenwesen, die vor unserer Haustür in den Gewässern leben. Dabei bekam sie tatkräftige Unterstützung von Korbinian Putz, der in der Forschungsgruppe gerade sein Praktikum absolviert.
online seit 22.07.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiterin hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):
Kuhl H., Du K., Schartl M., Kalous L., Stöck M., Lamatsch D.K. (2022). Equilibrated evolution of the mixed auto-/allopolyploid haplotype-resolved genome of the invasive hexaploid Prussian carp. Nat Commun 13: 4092 https://doi.org/10.1038/s41467-022-31515-w
Giebel, Foto: D. Lamatsch
Warum der Giebel so erfolgreich ist, liegt in den Genen
Der Giebel (Carassius gibelio) gilt als eine der erfolgreichsten invasiven Fischarten Europas. Seine Fähigkeit zur ungeschlechtlichen Vermehrung ermöglicht ihm viele Vorteile gegenüber anderen Fischarten im gleichen Lebensraum. Nun hat ein internationales Forscherteam, unter der Leitung einer Wissenschaftlerin der Universität Innsbruck, erstmals das Genom des Giebels beschrieben und dabei jenen Mechanismus entdeckt, der zur Unisexualität des Giebels geführt hat.
Als Genom bezeichnet man die gesamte vererbbare Information eines Organismus. Es ist in verschiedene Chromosomensätze aufgeteilt: Menschen gehören zu den Organismen, die einen doppelten (diploiden) Chromosomensatz mit 46 Chromosomen haben. Für die geschlechtliche Fortpflanzung werden bei der Frau und beim Mann in den Keimzellen die Chromosomen aufgeteilt (Meiose) und jeweils nur ein einfacher (haploider) Chromosomensatz weitergegeben. Durch die Verschmelzung von haploider Eizelle und haploidem Spermium entsteht wieder ein diploider Organismus.
Ursprung der Unisexualität
Allerdings entstehen auch immer wieder Organismen, die mehr als 2 Chromosomensätze haben und als polyploid bezeichnet werden. Während bei höheren Wirbeltieren diese nicht lebensfähig sind, tolerieren Fische und Amphibien, mehrere Chromosomensätze, wodurch sogar neue Arten entstehen können. Polyploide Arten können durch Unfälle bei der Meiose (Autopolyploidie) oder durch Kreuzung (Allopolyploidie) entstehen.
„Wir nehmen an, dass es bei Allopolyploidie zu Problemen bei der Bildung der Keimzellen gekommen ist, was einer der Auslöser von unisexueller, also rein weiblicher Vermehrung sein könnte!“, sagt Dunja Lamatsch, Wissenschaftlerin am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, die die Studie initiiert und geleitet hat. Die Untersuchung der Mechanismen der unisexuellen Fortpflanzung bei aquatischen Lebewesen ist der Hauptforschungsbereich von Dunja Lamatsch. „Bei diesen Arten fällt die Meiose aus und ein Verschmelzen der Keimzellen ist nicht mehr nötig. Eines dieser Beispiele ist der Giebel.“
Ohne Männer geht es nicht
Der aus Asien eingeschleppte invasive, hexaploide Giebel (Carassius gibelio) teilt sich mit der gefährdeten, heimischen Karausche (Carassius carassius) den gleichen Lebensraum. Er ist ein Verwandter des Goldfisches (Carassius auratus). Während sich Goldfisch und Karausche natürlicherweise nur sexuell fortpflanzen können, hat der Giebel einen weiteren evolutiven Schritt gemacht. Giebelweibchen mit 6 Chromosomensätzen nutzen Spermien des Karauschen-Männchens, oder anderer karpfenartiger Fische im Gewässer, um die eigene Eizelle zur Teilung anzuregen. Das Erbmaterial des Männchens wird allerdings bei der Fortpflanzung wieder aus der Eizelle entfernt, man spricht von einer spermienabhängigen Parthenogenese (Jungfernzeugung). Alle so produzierten Nachkommen sind weibliche Klone des Giebelweibchens. „Die unisexuelle Fortpflanzung ermöglicht standortfremden Organismen einen Vorteil gegenüber den ursprünglich vorkommenden Konkurrenten. Sie können neue Lebensräume ohne zeitintensive Partnersuche rascher besiedeln, “ erklärt Dunja Lamatsch.
Entwicklungsgeschichte des Giebels und der verwandten Arten. Das Genom des Giebels (CarGib) weist – wie der Goldfisch (CarAur) und der Karpfen (CypCar) – vier Chromosomensätze auf (Aa / Ab und Ba / Bb) auf, die allopolyploid entstanden sind (daher die verschiedenen Farben blau und grün). Erst durch Hinzufügen von weiteren zwei Chromosomensätzen (Ac und Bc) eines nahen Verwandten Fisches (AcBc) konnte der Giebel unisexuell werden. Die anderen Fische sind diploide Vergleichsfische.
Geschlechtsbestimmendes Gen trotz Unisexualität
Um die Genomentwicklung von polyploiden Organismen zu verstehen, muss ihr Genom in sog. Haplotypen zerlegt werden, also in die einzelnen Chromosomensätze. Gemeinsam mit Forschergruppen des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin (IGB) und der Universität Würzburg gelang es nun erstmals das Genom eines hexaploiden Tieres zu beschreiben und damit alle 6 Chromosomensätze zu unterscheiden. Die Analysen geben Aufschluss darüber, wie 6 Chromosomensätze nebeneinander existieren und zusammenarbeiten können.
Obwohl es bei dieser Giebelpopulation im Regelfall nur Weibchen gibt, konnten die Wissenschaftler trotzdem einen Hinweis auf ein funktionales geschlechtsbestimmendes Gen finden. Dieses Gen ähnelt interessanter Weise jenem des Goldfisches. Die Zusammenstellung aller 150 Chromosomen des Giebels ermöglichte es zum ersten Mal die gesamte Genomstruktur, Phylogenie und Ploidie-Geschichte zu verstehen und eröffnet spannende weiterführende Forschungsansätze.
Medienbericht der Universität Innsbruck (deutsch)
Medienbericht der Universität Innsbruck (englisch)
Einige Presseartikel in den Medien:
online, seit 14.07.2022 ergänzt 20.07.2022
Kinderuni OÖ am Mondsee
Kinderuni OÖ am Mondsee, Foto: S. Wanzenböck
Neben den heuer noch geplanten 5 Junge Uni Innsbruck Termine, die in den Sommerferien am Forschungsinstitut für Limnologie in Mondsee stattfinden werden, wurde gestern ein Kinderuni OÖ Workshop in Mondsee durchgeführt. Die Kinder wurden direkt am Ufer des Mondsees als Forschende aktiv und konnten unter fachlicher Anleitung selbst Proben gewinnen. Spannende Einblicke in die mikroskopische Welt des Planktons gab es im Anschluß im Übungslabor des Forschungsinstituts. Als weiteres highlight waren die Kinder auf der Spur der Erbsubstanz. Durch altersgerechte, pädagogische Methoden wurden der Aufbau und die Gewinnung von DNA vermittelt.
Es gibt nur noch wenige freie Plätze für die folgenden Junge Uni Terminen am Mondsee, bitte rasch anmelden:
19.07. Leben im See - eine Entdeckungsreise mit dem Mikroskop 13-15:30 Uhr
21,07. Leben im See - eine Entdeckungsreise mit dem Mikroskop 13-15:30 Uhr
09.08. CSI Natur - der Erbsubstanz auf der Spur 13-15 Uhr
Anmeldung über das Tourismusbüro Mondseeland 06232/2270 oder info@mondsee.at.
Übersicht über die Junge Uni Workshops am Mondsee 2022
online seit 13.07.2022
Antrittsvorlesung von Institutsleiter Otto Seppälä an der Universität Innsbruck, Fakultät für Biologie
Otto Seppälä im Labor, Foto: S. Wanzenböck
Am 24.06.2022 hielt Otto Seppälä, Professor für Aquatische Evolutionsökologie und Leiter des Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, im Rahmen eines akademischen Festaktes, gemeinsam mit fünf anderen neuen Professor:innen seine Antrittsvorlesung an der Universität Innsbruck.
Kurzfassung des Vortrages:
Parasiten bedrohen alle freilebenden Organismen. Das Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Wirten und Parasiten in der Natur (z. B. Epidemien) erfordert die Fähigkeit, die Evolution der Immunmerkmale von Wirten vorherzusagen. Die Forschung zur Immunfunktion wird typischerweise in Molekulare Immunologie/Immungenetik und Ökoimmunologie unterteilt. Molekulare
Immunologie/Immungenetik-Studien bieten ein mechanistisches Verständnis der Immunität, aber ihre ökologische Relevanz ist aufgrund sehr kontrollierter Experimente oft gering. Ökoimmunologische Studien untersuchen hingegen die Immunfunktion unter natürlicheren Kontexten (d. h. genetische Variation bei Wirten, variable Umweltbedingungen). Jedoch beleuchten sie normalerweise nur einen Bruchteil der Komplexität des Immunsystems. Das Ziel meiner Forschung ist Aspekte der Ökoimmunologie, Immungenetik und Feldbiologie zu kombinieren, um die evolutionsökologische Forschung zur Immunität zu stärken. In meiner Antrittsvorlesung präsentiere ich die aktuelle Arbeiten meiner Forschungsgruppe zu zwei wichtigen Komponenten der adaptiven Evolution der Immunaktivität. Diese sind die natürliche Selektion und die genetischen Variation (d. h. Vererbbarkeit) von Immunmerkmalen in natürlichen Wirtspopulationen.
Im Rahmen seines laufenden FWF-Projektes "Evolutionary adaptation to heatwaves in an aquatic grazer" betreut Otto Seppälä aktuell einen Doktoranden am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, und ist in die Lehre der Universität Innsbruck eingebunden.
online seit, 28.06.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Hahn M.W., Pitt A., Schmidt J., Camacho A. (2022). Fourteen new Polynucleobacter species: P. brandtiae sp. nov., P. kasalickyi sp. nov., P. antarcticus sp. nov., P. arcticus sp. nov., P. tropicus sp. nov., P. bastaniensis sp. nov., P. corsicus sp. nov., P. finlandensis sp. nov., P. ibericus sp. nov., P. hallstattensis sp. nov., P. alcilacus sp. nov., P. nymphae sp. nov., P. paludilacus sp. nov. and P. parvulilacunae sp. nov. Int. J. Syst. Evol. Microbiol. 72(6):005408. https://doi.org/10.1099/ijsem.0.005408
Die Autoren untersuchten vierzehn Bakterienstämme, die alle von der Oberfläche von Süßwasserhabitaten isoliert wurden. Diese Stämme wurden genomisch, phylogenetisch und phänotypisch charakterisiert. Obwohl sie von geografisch und klimatisch weit verstreuten Standorten stammten (von der Antarktis über Ostafrika und Europa bis nach Skandinvien), zeigten die phylogenomischen Analysen, dass alle vierzehn Stämme der Gattung Polynucleobacter (Burkholderiaceae, Pseudomonadota) zuzuordnen sind.
online seit 27.06.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Tesson S.V.M., Pröschold, T. (2022). Description of Limnomonas gen. nov., L. gaiensis sp. nov. and L. spitsbergensis sp. nov. (Chlamydomonadales, Chlorophyta). Diversity 14: 481. https://doi.org/10.3390/d14060481
Die Autoren beschreiben in dieser Publikation zwei neue Chlamydomonas-ähnliche Arten. Eine davon konnte in eutrophen und pH-neutralen bis basischen Gewässern in Schweden und England gefunden werden, die andere, die bisher Chlamydomonas cf. proboscigera zugeordnet wurde, konnte auf Schnee in Norwegen gesammelt werden. Mit Hilfe von SSU rDNA-Sequenzanalysen bildeten diese beiden Arten eine gut unterstützte Gruppe. Darüber hinaus bestätigten ITS-2-Sekundärstrukturanalysen die sexuelle Inkompatibilität zwischen diesen biologischen Arten. In Anbetracht dieser Ergebnisse schlagen die Autoren eine neue Gattung Limnomonas mit den beiden Arten L. gaiensis und L. spitsbergensis vor.
online seit, 20.06.2022
Verleihung des zweiten und dritten Preises der Langen Nacht der Forschung 2022 Mondsee
Die Preisträgerinnen mit Sabine Wanzenböck (links) vom Forschungsinstitut für
Limnologie, Mondsee, die die Lange Nacht der Forschung am Institut organisiert hat
Foto: J. Wanzenböck, ILIM
Heute konnten die beiden weiteren Preise von unserem Gewinnspiel am 20.05.2022 bei der Langen Nacht der Forschung 2022 in Mondsee überreicht werden. Ein GEOlino USB Mikroskop ging an Helena S. aus Herzogenburg und das Fachbuch "Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher" mit einer Becherlupe erhielt Mara P. aus Mondsee. Die Preise wurden von der Universität Innsbruck zur Verfügung gestellt.
Wir gratulieren den Gewinnerinen sehr herzlich und wünschen viel Spaß mit den Preisen.
Helena wird auch bei unserer Jungen Uni im Sommer dabei sein, die heuer wieder in den Ferien am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, stattfinden wird. In den diesjährigen Workshops können Mikroorganismen genau untersucht werden ("Superstarke Mikroorganismen" am 14.07.2022) und spannende Experimente durchgeführt werden. Wir entdecken mit euch das Seeplankton und beobachten die winzigen Lebewesen unter dem Mikroskop ("Leben im See - eine Entdeckungsreise mit dem Mikroskop" am 19.07. und am 21.07.) und erforschen mit euch die Erbsubstanz (DNA) im Labor ("CSI Natur-der Erbsubstanz auf der Spur" am 09.08. zwei Termine).
online seit 15.06.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Lukić D., Limberger R., Agatha, S. Montagnes D.J.S, Weisse, T. (in press). Thermal performance of planktonic ciliates differs between marine and freshwaters: a case study providing guidance for climate change studies. Limnology and Oceanography Letters, doi: 10.1002/lol2.10264.
Lu, X. & Weisse, T. (2022) Top-down control of planktonic ciliates by microcrustacean predators is stronger in lakes than in the ocean. Scientific Reports, doi: 10.1038/s41598-022-14301-y.
Diese beiden frei zugänglichen (Open Access) Publikationen aus der Forschungsgruppe Weisse testen wesentliche Hypothesen des FWF-Forschungsprojektes 'Funktionelle 'Diversität planktischer Ciliaten'. Ciliaten sind eine artenreiche Gruppe von Einzellern (Protisten), die in nahezu jedem Wasserkörper vorkommen und als Räuber von Bakterien, Algen und anderen Protisten sowie als Nahrung für das Zooplankton Schlüsselglieder in aquatischen Nahrungsnetzen darstellen. Die erste der beiden o.g. Publikationen belegt, dass sich die Ciliaten gegenüber der globalen Erwärmung im Ozean und in Seen unterschiedlich verhalten. Im Meer lebende Ciliaten sind eher an konstante Umweltbedingungen angepasst als Süßwasser-Ciiaten und reagieren weniger empfindlich auf Temperaturerhöhungen innerhalb ihres natürlichen Spektrums. Mathematische Modelle, die das Verhalten planktischer Organismen in Bezug auf die Klimaänderung analysieren, müssen diese Unterschiede berücksichtigen.
Die zweite Publikation zeigt, dass der Räuberdruck auf die Ciliaten durch verschiedene Kleinkrebse (Zooplankton) in Seen wesentlich stärker ist als im Ozean. Im Meer wird die Populationsdynamik der Ciliaten nicht durch den Räuberdruck 'von oben', sondern durch das Ressourcen-Angebot 'von unten' kontrolliert. Obwohl der Fraßdruck unterschiedlicher Gruppen von Kleinkrebsen (Daphnien ['Wasserflöhe'], calanoide und cyclopoide Copepoden ['Hüpferlinge']) in Seen ähnlich ist, bevorzugen Daphnien und cyclopoide Copepoden unterschiedlich große Ciliaten. Die Kleinkrebse strukturieren daher durch ihren selektiven Fraßdruck die Ciliatengemeinschaft. Zusammengenommen deuten die Befunde dieser beiden Publikationen an, dass sich die funktionelle Diversität planktischer Ciliaten im Meer und im Süßwasser unterscheidet. Diese Ergebnisse sind von grundsätzlicher Bedeutung für die Beurteilung der globalen aquatischen Biodiversität und das Gewässer-Management.
Neue Publikation am ILIM (MitarbeiterInnen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Zangl L, Schäffer S, Daill D, Friedrich T, Gessl W, Mladinić M., Sturmbauer C., Wanzenböck J., Weiss S.J., Koblmüller S. (2022). A comprehensive DNA barcode inventory of Austria’s fish species. PLOS ONE 17(6): e0268694. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0268694
Für die aktuell mehr als 80 in Österreich vorkommenden Fischarten wurde eine aktuelle und umfassende genetische Referenzdatenbank auf der Basis von DNA-Barcoding erstellt. Der insgesamt hohe Identifizierungserfolg und die klare genetische Trennung der meisten Arten bestätigt die Anwendbarkeit und Genauigkeit genetischer Methoden für die Bioüberwachung. Darüber hinaus zeigen die neuen DNA-Barcoding-Daten Fälle von taxonomischer Unsicherheit auf, die noch genauer untersucht werden müssen, um die genetischen Abstammungslinien und ihre lokalen Verbreitungsgebiete in einer neuen nationalen Roten Liste genauer zusammenzustellen.
Finanzielle Unterstützung wurde vom österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft im Rahmen des ABOL-Pilotprojekts (Austrian Barcode of Life) über Wirbeltiere und eines ABOL-assoziierten Projekts im Rahmen des Hochschulraum-Strukturmittel-Fonds gewährt. Die Veröffentlichung ist als Open Access Publikation verfügbar.
Neue Publikation am ILIM (MitarbeiterInnen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Kurmayer R., Luger M., Blatterer H. (2022). Auftreten von roten Cyanobakterien-Blüten in den Alpenseen am Beispiel des Mondsees gestern und heute, Österreichs Fischerei 75: 139-153.
Cyanobakterie, Foto: R. Kurmayer
Die Publikation gibt einen Überblick über die Entstehung der roten Cyanobakterienblüten (Blaualgen) in den Alpenseen und die historische und aktuelle Entwicklung der Burgunderblutalge am Mondsee. Die Autoren gehen auf die Ursachen von Cyanobakterienblüten ein und zeigen auf, welche Einflüsse das Massenaufkommen beeinflussen können. Zum Abschluss werden Empfehlungen zur Eindämmung künftiger Cyanobakterienblüten gegeben.
Die Publikation greift auf eine Langzeitdatenserie aus zahlreichen Projekten zurück, die am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, erhoben wurden. Weiters fließen Daten aus den Messreihen im Zuge der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV) und meteorologische Daten der ZAMG in die Arbeit ein.
Neue Publikation am ILIM (MitarbeiterInnen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Pitt A., Koll U., Schmidt J., Neumann-.Schaal M., Wolf J., Krausz S., Hahn M. W. (2022). Aquirufa lenticrescens sp. nov. and Aquirufa aurantiipilula sp. nov.: two new species of a lineage of widespread freshwater bacteria. Arch Microbiol 204: 356, https://doi.org/10.1007/s00203-022-02950-6
Foto: Y. Pitt
Im Rahmen des Sparkling Science Projekts "Verborgene Welt der Bakterien", in der Forschungsgruppe von Martin Hahn, wurden zwei Bakterienstämme aus Kleingewässern in der Nähe von Salzburg isoliert und als neue Arten bestimmt. Die Open Access Publikation ist ein Ergebnis dieses Projekts SPA 06/065. Im Projekt konnten 13 Schüler:innen Praktika am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee mit Finanzierung des Förderprogramms FFG Talente absolvieren.
Hauptpreis bei der Langen Nacht der Forschung 2022 Mondsee
Foto: J. Wanzenböck, ILIM
Riesengroß war die Freude bei der Übergabe unseres Hauptgewinnes bei der Langen Nacht der Forschung 2022 am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee. Sabine Wanzenböck überreichte der glücklichen Gewinnerin Monica G. ein Forschungsmikroskop, mit der sie selbst das Leben im Wassertropfen untersuchen kann. Die Gewinnerinnen der beiden weiteren Preise wurden schon ermittelt und kontaktiert. Die Übergabe erfolgt nach Wunsch zu einem späteren Zeitpunkt.
Wir gratulieren sehr herzlich!
online seit 09.06.2022
Wieder großes Interesse bei der Langen Nacht der Forschung in Mondsee 2022
Fotos: S. Wanzenböck
Zum zweiten Mal fand die Lange Nacht der Forschung auch in Mondsee statt. Nach dem großen Erfolg im Jahr 2018 konnten sich Besucher:innen auch am 20.05.2022 wieder über die spannende Inhalte zur Gewässer- und Evolutionsforschung, sowie Pfahlbau, Klimawandel, Naturschutz, Artenschutz und Probenahmetechnik am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck informieren. 20 Stationen und Vorträge wurden für Besucher:innen aller Altersklassen präsentiert. In Mondsee wurden 1200 Personen an 6 Standorten registriert, am Forschungsinstitut alleine 450 Gäste. Der niedrige Alterschnitt lässt auf eine erfolgreiche nächste Lange Nacht der Forschung hoffen, viele Familien mit Kindern interessierten sich für Wissenschaft, Forschung und Technologie. Aber auch die Gruppe der interessierten Senioren war vertreten und kam oft mit bereits vorgeplanten Programm zum Event.
An zwei Stationen wurden, im Rahmen des vom Forschungsinstitut geleiteten FFG Talente regional Projekts geniALGE, von Schüler:innen des BORG Strasswalchen und der HBLA Ursprung in Form von peer-learning betreut. An vier hauseigenen Stationen winkte in einem Gewinnspiel als Hauptpreis ein Mikroskop. Das Bundesamt für Wasserwirtschaft bot Fahrten mit dem Forschungsboot an und erklärte das wissenschaftliche Echolot, das WILDLive! Mobil der Österreichischen Bundesforste mit zahlreichen Wasservögeln und einem Biber zum Angreifen war ebenso Publikumsmagnet wie die stündliche Fischsektion, die Fahrt mit der ferngesteuerten Probeplattform der Firma UWITEC, die Führung durch die Aquarienräume und die Station zur Gewinnung der Erbsubstanz. Zahlreiche Fachvorträge ergänzten das abwechslungsreiche Programm.
Fotogalerie Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee
Fotogalerie @Inge Streif/cityfoto
online seit 23.05.2022
Haubentaucher am Nest, Foto: S. Wanzenböck
Mondsee erwartet Sie zur Langen Nacht der Forschung am 20. Mai 2022
Nach der Langen Nacht der Forschung 2018 öffnen Einrichtungen und Firmen in Mondsee am 20.05.2022 zum zweiten Mal ihre Türen um die Bevölkerung zu spannenden Forschungsstationen und Events einzuladen. An 6 Standorten und 45 Stationen können Besucher:innen aller Altersklassen an Mitmachstationen, Workshops, Vorträgen und Führungen teilnehmen. Dabei gibt es interessante Inhalte zur aktuellen Forschung, Technik und Innovation zu erkunden.
Das Forschungsinstitut für Limnologie der Universität Innsbruck, das Pfahlbau- und Klostermuseum Mondsee, die BWT und der Reinhaltungsverband Mondseeland sind wieder mit an Bord. Heuer erweitern das Technologiezentrum Mondseeland und die Franztaler Heimatstube das umfangreiche Programm. Dazu werden über den ganzen Abend zahlreiche informative Vorträge angeboten.
Bitte beachten Sie, dass am Forschungsinstitut nicht geparkt werden kann und nutzen Sie die Parkmöglichkeiten in der Umgebung! Ein kostenloser Shuttlebus bringt Sie bequem von einem Standort zum nächsten. BUSPLAN
Am Forschungsinstitut für Limnologie werden an vier gekennzeichneten Gewinnspielstationen je 2 Buchstaben bekanntgegeben. Alle acht Buchstaben ergeben einen Begriff, der mit unserer Forschung zu tun hat! Gewinnkarten liegen im Eingangsbereich beim Infopoint auf. Lösungswort auf die Gewinnkarte schreiben, Kontaktdaten ausfüllen und in die Gewinnbox einwerfen! Viel Glück!
Unsere Gewinne sind:
1. Preis Bresser Forschungsmikroskop
2. Preis GEOlino digitales Mikroskop
3. Preis Bestimmungsbuch "Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher?" + Becherlupe
Stellen Sie Ihren persönlichen Besucherplan für einen abwechslungsreichen Abend am Freitag, dem 20. Mai 2022 zwischen 17 und 23 Uhr zusammen.
Stationen am Forschungsinstitut:
# Können unsere Süßwasserschnecken auch von Parasiten befallen werden? Gewinnspielstation!
# Miniaturen der Natur - Was sind Coleps, Haematococcus und Brachionus? Gewinnspielstation!
# Was kann uns DNA über die Evolution von Fischen erzählen? Gewinnspielstation!
# Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf Gebirgsseen? Gewinnspielstation!
# Fische in Oberösterreich - welche Arten kennen Sie?
# Wie funktioniert die Probenahme im Freiland?
# Woran arbeiten Wissenschafter:innen am Forschungsinstitut für Limnologie in Mondsee? (Vortrag)
# Wozu haben Fische eine Schwimmblase und wie kann sie für die Forschung eingesetzt werden?
# Kinderstation Spürnasenecke: Alles schwimmt, schwimmt alles?
# Echolot - Wieviele Fische gibt es im Mondsee und in anderen österreichischen Seen?
# Womit und wie fördert man Wasser und Sedimentproben aus stehenden und fließenden Gewässern?
# Wie lebten die Menschen zur Zeit der Pfahlbauten am See?
# Forschungsprojekt geniALGE: Wie funktioniert ein Algenreaktor?
# Welche fliegenden Fischer, tauchende Baumfäller und Bäume mit nassen Füßen gibt es am Mondsee?
# Wie gut sind wir auf Naturgefahren im Angesicht des Klimawandels vorbereitet? (Vortrag)
# Wie lebten die Menschen zur Zeit der Pfahlbauten am See? (Vortrag)
# Wo kommen all die Fische her? (Vortrag)
# Klimakrise - Wie gelingt es, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen? (Vortrag)
# Interessiert an Naturwissenschaften - Welche Schule passt für mich? (Vortrag)
Standort Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
online seit, 13.05.2022
Seminarvortrag am Mondsee
Foto: Lynn Govaert (rechts) mit dem einladenden Wissenschaftler Thomas Scheuerl vom Forschungsinstitut ,
credit: S. Wanzenböck
Ausschreibung einer Tenure-Track-Stelle für Öko-Evolutionäre Dynamik
Am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee (OÖ), der Fakultät für Biologie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck ist eine
Tenure-Track-Stelle
für
Öko-Evolutionäre Dynamik
ab sofort zu besetzen. Mehr dazu unter https://www.uibk.ac.at/limno/jobs/
online seit 11.05.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Salmaso N., Vasselon V., Rimet F., Vautier M., Elersek T., Boscaini A., Donati C., Moretto M., Pindo M., Riccioni G., Stefani E., Capelli C., Lepori F., Kurmayer R., Mischke U., Klemenčič A.K., Novak K., Greco C., Franzini G., Fusato G., Giacomazzi F., Lea A., Menegon S., Zampieri C., Macor A., Virgilio D., Zanut E., Zorza R., Buzzi F., Domaizon I. (2022). DNA sequence and taxonomic gap analyses to quantify the coverage of aquatic cyanobacteria and eukaryotic microalgae in reference databases: Results of a survey in the Alpine region. Science of The Total Environment 834:155175 doi:https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2022.155175
Die Artbestimmung von Organismen durch spezifische genetische Marker (Metabarcoding) erfordert eine Abdeckung der DNA-Sequenzen der taxonomischen Datenbanken. Dazu wurden Cyanobakterien und Mikroalgen durch Metabarcoding und Lichtmikroskopie bestimmt. Im Rahmen des EU-Projektes Eco-AlpsWater wurden planktische und Biofilmproben aus 37 Seen und 22 Flüssen im gesamten Alpenraum in der Untersuchung gesammelt.
Die Ergebnisse zeigten quantitativ, dass die Haupthindernisse beim Metabarcoding bei der Klassifizierung von 16S rRNA- und 18S rRNA-Sequenzen und der Interpretation von Hochdurchsatz-Sequenzierungs-Biomonitoring-Daten auf das Vorhandensein großer Lücken in der taxonomischen Vollständigkeit der Referenzdatenbanken und die kurze Länge der Reads zurückzuführen sind. Die Studie konzentrierte sich auf den Alpenraum, aber das Ausmaß der Lücken könnte in anderen, weniger untersuchten geografischen Gebieten viel größer sein.
Diese Publikation wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Interreg Alpine Space program, Projekt Eco-AlpsWater (EAW), ASP569 (www.alpine-space.org/projects/eco-alpswater/en/home) und dazu in Kooperation von zahlreichen regionalen Förderinstitutionen unterstützt.
online seit, 09.05.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Sonntag B., Frantal D., Kammerlander B., Darienko T., Filker S., Stoeck T., Gruber M., Pröschold T. (2022). Widespread occurrence of two planktonic ciliate species (Urotricha, Prostomatida) originating from high mountain lakes. Diversity 14, 362 doi.org/10.3390/d14050362
Arten, die vorläufig Urotricha nais aus dem Faselfadsee (a-c) und Urotricha globosa aus dem Haarlachsee (d-i) zugeordnet werden, in vivo aus der nichtklonalen Originalkultur (a,b) und nach Protargol-Färbung (c-i). (a-i) Optische Längsschnitte. (e-h) Extrusomen sind entlang der Zilienreihen um die Zellmitte und im hinteren Wimpernbereich in charakteristischen vertikalen Reihen angeordnet. (g,h) Spezifische Extrusomen sind um den vorderen Teil des Mundkorbs angeordnet (e,f). (i) Details der adoralen Organellen. AO-adorale Organellen, BB-Basalkörper einer somatischen Verwandtschaft, CC-Caudalcilium, CV-kontraktile Vakuole, EP-Sekretionspore der kontraktilen Vakuole, EX-Extrusomen, FV-Nahrungsvakuole, MA-Makronukleus, OB-Mundkorb, OF-Mundklappen, SC-somatische Cilien. Maßstabsbalken 10 µm. aus Sonntag et al.
Wimperntierchen (Ciliaten) der Gattung Urotricha sind in Süßwasserkörpern weltweit verbreitet. Mit einem integrativen Ansatz wurden in dieser Studie, neben der Morphologie, auch die molekulare Phylogenie und die Biogeographie von zwei Urotriche-Arten aus Hochgebirgsseen in den Zentralalpen Österreichs, zur Beschreibung herangezogen.
Entgegen einer Hypothese, dass die beiden Arten auf kühle Temperaturen angewiesen sein könnten, stellte sich anhand der biogeografischen Analysen heraus, dass die beiden Arten in Europa, Afrika und Asien ohne Temperatur-Korrelation vorkommen, Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sich bei diesen beiden Urotricha-Arten, die aus zwei kalten und abgelegenen Lebensräumen stammen, wahrscheinlich um kryptische Arten handelt, die gut an ihre raue Umgebung angepasst sind.
Die Open Access Publikation ist im Rahmen von folgenden Projekten entstanden: FWF P21013-B03 (B.S.), I2238-B25 (B.S.), V233-B17 (Barbara Tartarotti). Deutsche-Forschungsgemeinschaft (T.S., STO414/13-3). Doktoratsstipendium der ÖAW (B.K., OEAW, DOC-fForte 22883) und durch eine Förderung des FWF finanziert worden.
online seit, 06.05.2022
3 Mondseer Forscher in neuem Wissenschafter:innen-Ranking vorne dabei
Foto: S. Wanzenböck
In der ersten Ausgabe des Top-Wissenschaftler-Rankings von Research.com sind die beiden Wissenschaftler Martin Dokulil (Österreich Platz 33/Welt Platz 4417 und Thomas Weisse (Österreich Platz 44/) vom Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck, im österreichweiten Ranking der Rubrik Ökologie- und Evolutionsforschung unter den besten 44. In der Rubrik Biologie und Biochemie ist Martin Hahn im vorderen Feld vertreten (Österreich Platz 114/Welt Platz 12079).
Research.com ist eine der wichtigsten Websites für Ökologie- und Evolutionsforschung sowie Biologie und Biochemie, und berücksichtigt im Ranking den h-index, Publikationen und Zitationen, die seit 2014 bis zum 6. Dezember 2021 gesammelt wurden.
Das Top-Wissenschaftler-Ranking ist eine zuverlässige Liste führender Wissenschaftler die auf einer sorgfältigen Untersuchung von 166.880 Wissenschaftlern auf Google Scholar und Microsoft Academic Graph basiert. Für die Disziplin Ökologie und Evolution wurden über 6.363 Profile, für Biologie und Biochemie 23,129 Profile untersucht.
online seit, 21.04.2022
Bald ist es wieder soweit... Details folgen
online seit 20.04.2022
Projekt "ClearWater" für sauberes Trinkwasser bewilligt
Sauberes Trinkwasser ist nicht immer selbstverständlich, Foto: S. Wanzenböck
online seit, 20.04.2022
WELTWASSERTAG 2022
Foto: pixabay
PhD Abschluss live aus Kenya
B.M. Simiyu bei der Verteidigung und Portrait des Absolventen, Fotos. ILIM
Am 15. Februar 2022 konnte unser Doktorand Benard Mucholwa Simiyu seine Verteidigung zum PhD mit dem Titel "The effects of hydrological changes on the spatial phytoplankton composition and cyanotoxin concentrations in Nyanza Gulf, Lake Victoria, Kenya" live online aus Kenya erfolgreich abschließen. Benard war als Teilnehmer des Programmes International Joint Master in Limnology & Wetland Management nach Österreich gekommen und hat bereits seine Masterarbeit am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, bei Forschungsgruppenleiter R. Kurmayer mit dem Titel "The concentration of microcystins in Rastineobola argentea in Nyanza Gulf, Lake Victoria, Kenya" durchgeführt. Aufbauend auf seine Studie hat er sich entschlossen die Untersuchungen im Victoriasee in Kenya zu vertiefen und eine Doktorarbeit in der Forschungsgruppe am Mondsee anzuschließen. Unter schwierigsten Bedingungen aufgrund der Einschränkungen durch Covid-19 konnte Benard die Freilandarbeit in Kenya und die erforderlichen Analysen bewältigen.
In seiner Arbeit hat er den Fokus auf die Nyanza Bucht im Victoriasee gelegt, die eine der größten und flachsten Buchten im See ist, Die fortschreitende Eutrophierung und damit verbundende immer wieder auftretende Blaualgenblüten der Gattung Microcystis standen bei seiner Arbeit im Vordergrund. Durch die Veränderungen im Rahmen der Öffnung eines Kanals und damit zu erwartende Verbesserungen der Wasserqualität, hat wurden innerhalb eines Jahres monatlich Wasser- und Phytoplanktonproben aus dem See gewonnen. Die Analyse der Proben bestätigte eine Verminderung der toxinbildenden Cyanobakterien (Blaualgen) zugunsten von ungiftigen Kieselalgen aufgrund des besseren Wasseraustausches.
Im Rahmen der Dissertation entstanden vier Manuskripte, von denen drei bereits veröffentlicht wurden:
Simiyu B.M., Kurmayer R. (2022). Response of planktonic diatoms to eutrophication in Nyanza Gulf of Lake Victoria, Kenya, Limnologica 93: 125958 https://doi.org/10.1016/j.limno.2022.125958
Simiyu B. M., Amukhuma H. S., Sitoko L., Kurmayer R. (2022). Interannual variability of water quality conditions in the Nyanza Gulf of Lake Victoria, Kenya, Journal of Great Lakes Research 48: 97-109, https://doi.org/10.1016/j.jglr.2021.10.017
Simiyu B.M., Odour S.O., Rohrlack T., Sitoki L., Kurmayer R. (2018). Microcystin Content in Phytoplankton and in Small Fish from Eutrophic Nyanza Gulf, Lake Victoria, Kenya, Toxins 10(7): 275 https://www.mdpi.com/2072-6651/10/7/275/htm
Benards Dissertation wurde im Rahmen eines APPEAR-Projekts (OeAD), durch Verleihung des Tonolli Preises der Internationalen Gesellschaft für Limnologie (SIL) und durch ein FWF Projekt seines Betreuers R. Kurmayer finanziell unterstützt.
Wir gratulieren Benard sehr herzlich und wünschen ihm viel Erfolg bei seiner beruflichen Laufbahn in Kenya.
online seit, 17.02.2022
Neue Publikation am ILIM (MitarbeiterInnen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Simiyu B.M., Kurmayer R. (2022). Response of planktonic diatoms to eutrophication in Nyanza Gulf of Lake Victoria, Kenya, Limnologica 93: 125958 https://doi.org/10.1016/j.limno.2022.125958
In dieser Studie wurde die Zusammensetzung der planktischen Diatomeengemeinschaft von Juli 2017 bis Juli 2018 monatlich an drei Probenahmestationen im Nyanza-Golf (Viktoriasee, Kenya) untersucht. Insgesamt wurden 19 häufige Kieselalgen-Morphospezies dokumentiert und mit dem Gradienten im trophischen Zustand in Verbindung gebracht. In den letzten Jahrzehnten kam es zu einer Verschiebung der planktischen Kieselalgen im zentralen Viktoriasee von der Dominanz von endemischen Aulacoseira-Arten zur Dominanz der langnadeligen Nitzschia acicularis. Diese Verschiebung wurde auf die Eutrophierung zurückgeführt, die zu einem verstärkten Wachstum von Kieselalgen mit einem geringeren Bedarf an Kieselsäure im offenen Wasser führte.
Die Publikation entstand im Rahmen der Dissertation von B. M. Simiyu und wurde vom OeAD (APPEAR), von der Internationalen Gesellschaft für Limnologie (SIL) durch Verleihung des Tonolli Preises und durch ein FWF Projekt des Betreuers R. Kurmayer finanziell unterstützt.
online seit, 17.02.2022
Tiroler Wissenschaftsförderung vergeben
Jedes Jahr fördert das Land Tirol herausragende Wissenschaftler*innen der Tiroler Hochschulen mit Mitteln aus der Tiroler Wissenschaftsförderung mit 1,1 Millionen Euro. Insgesamt 68 Personen aus den Tiroler Hochschulen erhielten dieses Jahr diese Unterstützung ihrer akademischen Karriere, 32 davon stammen von der Universität Innsbruck.
Für das Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee hat Hans Rund, MSc, eine TWF-Förderung für sein Projekt "A qPCR based workflow designed to process and quantify target eDNA for fish metabarcoding" erhalten. Wir gratulieren!
online seit 08.02.2022
Neue Publikation am ILIM (MitarbeiterInnen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Frantal D., Agatha S., Beisser D., Boenigk J., Darienko T., Dirren-Pitsch G., Filker S., Gruber M., Kammerlander B., Nachbaur L.,
Scheffel U., Stoeck T., Qian K., Weißenbacher B., Pröschold T., Sonntag B. (2022). Molecular data reveal a cryptic diversity
in the genus Urotricha (Alveolata, Ciliophora, Prostomatida), a key player in freshwater lakes, with remarks on morphology, food preferences, and distribution. Front. Microbiol. 12:787290. doi: 10.3389/fmicb.2021.787290
Cryptic species tentatively identified as Urotricha agilis. Specimens of strain CIL-2017/24 from Lake Mondsee (A–D),
aus Frantal et al.,
AO, adoral organelles; CC, caudal cilium; CK, circumoral kinety; CV, contractile vacuole; DK, dikinetids at anterior end of somatic kineties; EX, extrusome; FV, food vacuole; MA, macronucleus; OB, oral basket; OF, oral flaps; SC, somatic cilia; SK, somatic kineties. Scale bars 10 μm (A,B), 5 μm (C,D).
Ciliaten (Wimpertierchen) spielen eine wichtige Rolle in aquatischen Nahrungsnetzen weil sie u.a. ausgleichend auf Algenblüten wirken können. Die Gattung Urotricha kommt in unseren Seen mit etwa 20 Arten vor und ist für die Dezimierung eines großen Anteils von pflanzlichem Plankton während der Frühjahrsalgenblüte verantwortlich. Bisher wurden diese Wimpertierchen nur bis zur Gattungsrang identifiziert und in Größenklassen eingeteilt. In dieser Studie wurden vier häufige Urotrichen-Morphotypen detailliert charakterisiert. Dazu wurden morphologische Untersuchungen (in vivo Beobachtung, Silberfärbemethoden, Rasterelektronenmikroskopie) mit einem molekularen Ansatz verknüpft. Diese Daten wurden mit einer früheren integrativen Studie zum Artvorkommen und den Umweltparametern von Urotrichen kombiniert und analysiert. Die Ergebnisse ermöglichen einen umfassenden Überblick über diese wichtige Süßwasserwimpertierchen-Gattung, die weltweit häufig in Hochdurchsatz-Sequenzierungsdatensätzen in der Umwelt vorkommen und bieten die Grundlage für künftige Untersuchungen an Protisten in Seen.
online seit 07.02.2022
MSc-Studierende/r gesucht
online seit 07.02.2022
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Die Studie wurde durch den OEAD im Appear PhD Programm und durch Mittel der Internationalen Gesellschaft für Limnologie (SIL) -Tonolli Memorial Award 2017 an B. M. Simiyu finanziert. Die Probenahme wurde aus Mitteln des FWF-Projekts P32193 (R. Kurmayer) unterstützt.
online seit, 03.02.2022
Pflanzenvorfahren haben sich seit Millionen von Jahren evolutionär nicht weiterentwickelt
"Chlorokybus" bilden "Zellpakete" (credit: Dr. Tatyana Darienko)
online seit, 21.01.2022
Alpenseen im Klimawandel - Video wissenswert
In der "wissenswert" Dezemberausgabe, dem Magazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, wurde in der Rubrik "wissenswert digital" der Videobeitrag "Alpenseen im Klimawandel" verlinkt. Im Forschungsvideo informieren die WissenschafterInnen des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee, über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpenseen in den Niederen Tauern und in Südtirol, die im Projekt CLAIMES, unter der Leitung von Rainer Kurmayer, untersucht werden.
online seit 10.01.2022
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