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60 Gerengel: Das <strong>johannes</strong>spiel – Universität Innsbruck

Germanistische Reihe Band 60
balken-dunkelrot

reihe60-200
Simon Gerengel:

Das johannesspiel.
Die schön euangelisch History von der enthauptung des heiligen Johannis des Tauffers.
Hg. von Michael Gebhardt.

2000. 216 Seiten. EUR 36,80
ISBN-10: 3-901064-23-0
ISBN-13: 978-3-901064-23-4

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Simon Gerengel steht als eine markante Persönlichkeit mitten in den großen Umwälzungen des 16. Jahrhunderts. Die erste Hälfte seines Lebens hat Gerengel in seiner Heimat Niederösterreich als Geistlicher gewirkt, bevor er aufgrund seines Übertritts zum lutherischen Glauben Kerkerhaft in Salzburg und in der Folge ein Exulantenschicksal auf sich nehmen mußte. In zweifacher Hinsicht hat er Bedeutung erlangt: zum einen für die Theologie und Kirchengeschichte als religiös-pädagogischer Schriftsteller, zum anderen für die deutsche Literaturgeschichte als Liederdichter. ­ Er wird u.a. in Cyriakus Spangenbergs berühmtem "Catalogus teutscher Meister Senger" genannt ­ und als Verfasser einer Tragödie über die Enthauptung johannes des Täufers. Man darf ihn wohl mit Recht als einen der ersten protestantischen Dichter Österreichs bezeichnen. Sein Drama war immerhin so weitenwirksam, dass es zur Grundlage von Bearbeitungen wurde, und seine Lieder und der Katechismus waren bis in das 19. Jahrhundert verbreitet.

Aufgrund der Überlieferung der Gerengelschen Texte – ­ Erstdrucke sind, wenn überhaupt, schwer zugänglich, Neudrucke fehlen gänzlich – ­ ist eine seriöse Beschäftigung mit Gerengels Werk fast unmöglich. Mit der von Michael Gebhardt vorgelegten Edition des johannesspiels, das einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des deutschsprachigen johannesspiels der frühen Neuzeit darstellt, soll einem weithin vergessenen Autor wieder ein Platz im Bewusstsein von Germanisten, Historikern und Theologen geschaffen werden.

 

Besprechungen

Germanistik 43/1-2 (2002), 261–262, Kai Bremer
Germanic Notes and Reviews 34/1 (2003), 57–58, Richard Ernest Walker
The Year´s Work in Modern Language Studies 62 (2000), 646, Mark Taplin
Theologische Literaturzeitung 126 (2001), 1172–1174, Hermann Peiter
Zeitschrift für katholische Theologie 127/2-3 (2005), 341–342, Lothar Lies


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