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Grundlagen für Erdwärmenutzung greifbar machen – Universität Innsbruck
Gruppe steht im Regen

Die Forscherinnen und Forscher luden Praxispartner:innen zu einer geologischen Exkursion ins Unterland ein.

Grund­la­gen für Erd­wär­me­nut­zung greif­bar machen

Unter dem Motto „Die Grundlagen für Erdwärmenutzung greifbar machen“ fand am 10. Mai 2023 ein Konsortiumsworkshop im Rahmen des transdisziplinären Projekts „GeoEN-Inntal: Integratives geothermisches Energiepotential im östlichen Inntal: Eine Demoregion für eine robuste geothermische Energieversorgung in Alpenregionen“ statt. Die erste Ausgabe des Workshops mit Praxispartner:innen aus der Region war ein voller Erfolg.

Die erste Phase des vom ÖAW-ESS Programm finanzierten Projektes befasst sich mit der Schaffung einer Datenbasis für die Visualisierung der geologischen Potenziale für die Erdwärmenutzung im unteren Inntal. Um die Arbeiten der Geolog:innen und Seismolog:innen, wie auch der Geograph:innen greifbar zu machen, luden die Forschenden Praxispartner:innen zu einer geologischen Exkursion ins Unterland ein.
In regem Austausch mit Praxispartner:innen der Region zeigten die Expert:innen – ausgerüstet mit Schaubildern und Geologenhammer – anhand von geologischen Aufschlüssen am Oberangerberg, wie die alpine Orogenese im Projektgebiet ablief, wie das Inntalstörungssystem funktioniert, welche Rolle die Seismologie spielt und wie Sedimentablagerungen und Gesteinsschichten hinsichtlich des geologischen Potentials für Erdwärme zu interpretieren sind.

Unter fachkundiger Kommentierung der Projektmitglieder konnten die Teilnehmer:innen erleben, welche Eigenschaften von Gesteinen für die Geothermie ausschlageben sind und wie die Erdwärme nutzbar gemacht wird. Dies wurde an unterschiedlichen Aufschlüssen im Unterland und auch an einem praktischen Beispiel bei der Tiefenbohrungen in Kramsach veranschaulicht. Fragestellungen, wie Bohrprofile aussehen können, welche Seismikprofile es gibt und welche Rolle diese für die weitere Einschätzung der Potenziale und Hindernisse um Erdwärmenutzung spielen konnten im Anschluss bei bodenständiger Jause diskutiert werden. Besonders spannend waren hierbei auch die Erfahrungen und Kontextualisierungen der teilnehmenden Praxispartner:innen.

Teilnehmer:innen der Exkursion ins Unterland untersuchen einen Stein

Nach einem Abstecher in die Kundler Maukenklamm und der Besichtigung von unterschiedlichen Dolomiten, den potentiellen Reservoirgesteine für Tiefengeothermie, diskutierte die Gruppe Möglichkeiten für die weitere Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen und das Potenzial für die Etablierung eines gemeinsamen Energie-Rates für das Unterinntal (analog funktionierend wie der österreichische Klimarat zur Bürger:innenbeteiligung), was auf positives Echo stieß.
Im Alpbachtal konnten schließlich Phyllit und Quarzphyllit-Aufschlüsse besichtigt werden, wobei hier die Relevanz für petrothermale Geothermie anschaulich vermittelt werden konnte.
Die Exkursion zeigte, dass sowohl in geologischer, technischer, aber auch sozio-ökologischer und -ökonomischer Hinsicht großes Interesse an gemeinsamer Weiterentwicklung und Forschung besteht. Dies spiegelt sich auch an den zahlreichen Kooperationsanfragen von Kommunen bis hin zu Wirtschafts- und Sozialbetrieben in der Region wider. Diese Zusammenarbeit wird in den kommenden Monaten weiter intensiviert, um gemeinsam für die nachhaltige Zukunft Tirols zu arbeiten.

Weiterführende Links:

(Robert Hafner)

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