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Simone Moser – Universität Innsbruck

Simone Moser

Pharmakognosie

Simone Moser

Institut für pharmazie

Pharmakognosie

seit 01.09.2023

Leben

Simone Moser studierte Chemie an der Universität Innsbruck. Bereits während ihrer Promotion am Institut für Organische Chemie widmete sie sich neuartigen Naturstoffen, die aus dem Chlorophyllabbau stammen. Ihre Arbeit wurde mit dem „Best Student Paper Award“ der Universität Innsbruck und dem Preis für die besten Dissertationen 2009 der Gesellschaft Österreichischer Chemiker ausgezeichnet. Nach Abschluss ihrer Doktorarbeit wandte sie sich der Chemischen Biologie zu und forschte mehrere Jahre an der EPFL in Lausanne und dem MIT in Cambridge, Massachussetts. In dieser Zeit konzentrierte sie sich auf die Wirkstoffforschung gegen Tuberkulose und das angeborene menschliche Immunsystem.

Nach ihrer Rückkehr aus den USA nahm sie eine Position in der Analytischen Entwicklung bei Sandoz in Langkampfen an, kehrte jedoch ein Jahr später wieder an die Universität Innsbruck zurück, um sich erneut der Fragestellung des Chlorophyllabbaus zu widmen. Mit dem Fokus auf den Chlorophyllabbauprodukten, allerdings mit einem komplett neuen Ansatz, baute sie schließlich ihre eigene Forschungsgruppe am Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie an der LMU München auf, wo sie sich im Jahr 2022 habilitierte. Während dieser Zeit fungierte sie auch als Gastdozentin für die Universität Wien und die PMU Salzburg.

Für ihre wegweisende Forschung über die pharmazeutische Wirkung neu entdeckter Naturstoffe aus dem Chlorophyllabbau wurde ihr 2020 in Innsbruck der Blair-Curtius-Pfleiderer-Wachter Preis für Pteridinologie und 2022 in Thessaloniki, Griechenland der renommierte Dr. Willmar-Schwabe Preis der Society for Medicinal Plant and Natural Product Research verliehen.

Forschung

Simone Moser und ihr Team beschäftigen sich mit der Wirkstoffforschung auf Grundlage neu entdeckter Naturstoffe. Dabei reicht das Methodenspektrum von analytischem Profiling natürlicher Quellen bis hin zu zellulären Screenings auf potentielle Proteintargets. Eine zentrale Fragestellung ihrer Forschung ist: Kann der Alterungsprozess in Arzneipflanzen eine Chance für die Forschung im Bereich der Naturstoffe bieten? Inspiriert vom Chlorophyllabbau, der prototypisch für den Alterungsprozess in Pflanzen steht, will sie gealtertetes und zum Beispiel durch geänderte Umweltbedingungen gestresstes Pflanzenmaterial genauer unter die Lupe nehmen. Die Idee dabei ist, dieses Material zur Identifizierung von neuen Naturstoffen zu nutzen, deren Strukturen und Bioaktivitäten aufzuklären, und deren Wirkmechanismen in menschlichen Zellen zu untersuchen. Durch die Entdeckung des ersten menschlichen Targets der Chlorophyllkataboliten, dem zellulären Zytoskelettprotein Aktin, konnte das Team um Simone Moser bereits einen wichtigen Fortschritt in unserem Verständnis um die Bedeutung der Abbauprodukte des Chlorophylls, eines der wichtigsten Pigmente auf der Erde, markieren. Diese Erkenntnisse möchte sie nutzen und das Potential von Alterungsprodukten aus Pflanzen als Leitstrukturen für interessante therapeutische Anwendungen erforschen.  

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