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TheSIS – Universität Innsbruck

TheSIS - Thermische Sanierung mit Innendämmsystemen - Untersuchung und Entwicklung von feuchtesicheren Lösungen

Projektleiter: Michele Bianchi Janetti

Projektmitarbeiter: Marianna Muchorowska

Projektpartner

  • Universität Innsbruck – Institut für Chemieingenieurwissenschaften

  • Adler-Werk Lackfabrik Johann Berghofer GmbH & Co KG

  • Natürlich Bauen LM OG

 

Förderprogramm: Stadt der Zukunft Ausschreibung 2022

Fördergeber: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbG (FFG)

Laufzeit: 1. Oktober 2023 – 30. September 2026

Projektwebsite: https://projekte.ffg.at/projekt/4762057

Zusammenfassung

Für die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden mit einer ästhetisch wertvollen Fassade stellt der Einsatz von Innendämmungen oft die einzige Möglichkeit dar, um die Transmissionswärmeverluste drastisch zu reduzieren. Hochwertige energetische Sanierungen mit Innendämmung kommen jedoch nur selten zur Anwendung aufgrund des dieser Lösung angelasteten Feuchterisikos. Um Bauschäden durch Feuchtigkeit im Wandsystem und damit eine gesundheitliche Belastung durch Schimmelwachstum zu vermeiden, muss das Innendämmsystem entsprechend sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Insbesondere ist es wichtig das Eintreten von Feuchtigkeit in der Konstruktion zu minimieren und gleichzeitig ein ausreichendes Trocknungspotential zu gewährleisten. Hierbei spielen der Schlagregenschutz auf der Außenseite sowie auch die Feuchteaufnahme bzw. –abgabe über Dampfdiffusion vom bzw. zum Innenraum eine entscheidende Rolle.
In diesem Zusammenhang stellen feuchteadaptive Dampfbremsen eine vielversprechende Lösung dar, indem sie die Dampfdiffusion aus der Innenluft in der Winterzeit hemmen, ohne die Trocknung der Wand im Sommer zu verhindern. Existierende Produkte bestehen aus Folien (z.B. Polyamid-Membranen) die eine Erhöhung ihrer Diffusionsleitfähigkeit mit dem Wassergehalt aufweisen. Trotz der Vorteile herkömmlicher Produkte sind Verbesserungen dahingehend erforderlich, die eine Anpassung der feuchteadaptiven Eigenschaften einer Dampfbremse an bestimmte bauspezifische Anforderungen ermöglichen.

Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer anstrichförmigen feuchteadaptiven Dampfbremse, die gegenüber dem derzeitigen Stand der Technik (feuchteadaptive Dampfbremsen auf Folienbasis) diverse bauphysikalische und baupraktische Vorteile aufweisen wird. Während marktübliche Folien als Bauprodukte mit vordefinierten Eigenschaften angeboten und nur in begrenzter Variantenanzahl in Bezug auf Sd-Wert und Variabilität gefertigt werden, kann eine anstrichförmige Dampfbremse durch geeignete Bindemittel und Wahl der Schichtdicke sehr flexibel an spezielle bauphysikalische und baupraktische Erfordernisse angepasst werden.
Die entwickelte Beschichtung kann direkt im Werk auf Produkte für den Innenausbau (wie z.B. Kalziumsilikat, OSB-, Lehm bzw. Gipsplatten) großindustriell aufgetragen werden. Es wird insbesondere die Anwendung in Zusammenhang mit einem nachhaltigen Material, bestehend aus Pflanzenkohle und Lehm (CarbonClay) untersucht. Das Material wird in Form von Platten hergestellt, die mit der anstrichförmigen feuchteadaptiven Dampfbremse beschichtet werden. Die Platten können sehr gut mit Recycling-Dämmstoffen, wie z.B. Zellulose Einblasdämmung, kombiniert werden. Nach dem Systemausbau wird die Polymerbeschichtung von der Platte getrennt und beide Komponenten werden wiederverwertet.
Durch die Kooperation mit den Produktanbietern (Adler, Natürlich Bauen) nehmen die im Projekt durchgeführten Materialentwicklungen direkten Einfluss auf marktrelevante Innendämmlösungen. Konkrete Anwendungs- und Ausführungsempfehlungen beschreiben die Grenzen der Einsetzbarkeit verschiedener Systemkombinationen und werden im Zusammenwirken mit einer Sammlung geprüfter Details die Planungsarbeit unterstützen und damit vorhandene Hemmnisse bei der Ausführung von Sanierungen mit Innendämmung reduzieren. Damit werden auch die energetischen, wirtschaftlichen und komfortbezogenen Vorteile nutzbar gemacht.

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