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Performance: NOSOTRAS por NOSOTRAS / WE FOR US – Universität Innsbruck
Zwei Personen stehen im Wasser, um sie herum schwimmen Schwäne.

Veranstaltungsfoto von Luiz Lima zur Performance NOSOTRAS por NOSOTRAS / WE FOR US, kuratiert von Marissa Lôbo (Leiterin von kültüř gemma!) & Ivana Marjanović (Leiterin des Kunstraums Innsbruck).

Performance: NOSOTRAS por NOSOTRAS / WE FOR US

Am 4. November 2023 traten die Künstlerinnen Vivian Crespo Zurita & Alessandra dos Santos Silva gemeinsam im Kunstraum Innsbruck auf. Unter dem Titel „NOSOTRAS por NOSOTRAS / WE FOR US“ konnten die Besucher:innen der Innsbrucker „PREMIERENTAGE – Wege zur Kunst“ eine Performance erleben, die sich in Opposition zu strukturellem Rassismus begab.

Die Performance nutzte die Mittel der Bewegung im poetischen Sinne, um gemeinsame Erfahrungen der Solidarität sowie Wissensformen auszudrücken, die sich der Normalisierung von Diskriminierung und Rassismus widersetzen. Die Performance thematisierte Rassismus als gesellschaftliches Wissen und transferierte ein produktives Gegenwissen in den öffentlichen Raum. Insgesamt wurde die Bedeutung der sozialen, künstlerischen und akademischen Auseinandersetzung mit marginalisierten Positionen und der Solidarität gegen Rassismus hervorgehoben. Die Performance setzte sich für eine kritische Lesart gesellschaftlicher Machtverhältnisse ein und für die Entwicklung neuer Perspektiven.

NOSOTRAS por NOSOTRAS / WIR FÜR UNS wurde als Kooperationsveranstaltung zwischen dem Kunstraum Innsbruck, kültüř gemma! und der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Innsbruck (im Rahmen des Projekts „Universität bewegt die Stadt“) durchgeführt. Die teilnehmenden Studierenden und Lehrenden der Universität Innsbruck würdigten die künstlerische Produktion und tauschten sich über die Botschaft aus. Für die Bildungswissenschaftliche Fakultät führte Marc Hill vom Institut für Erziehungswissenschaft unmittelbar nach der Performance ein Interview mit Vivian Crespo Zurita & Alessandra dos Santos Silva. Eine kurze Zusammenfassung folgt:

 

Marc Hill: Wer seid ihr?

Vivian Crespo Zurita: Meine Performance-Partnerin Alessandra dos Santos Silva und ich haben uns über die Kuratorin Marissa Lôbo kennen gelernt. Sie hat festgestellt, dass sich unsere künstlerische Arbeit sehr gut ergänzt. Derzeit erhalte ich ein Stipendium von "kültüř gemma!", einer Wiener Förderorganisation, die Künstler:innen wie uns unterstützt und marginalisierten Positionen eine Stimme gibt.   

Marc Hill: Wer ist „wir“?

Alessandra dos Santos Silva: In unserer Performance haben wir versucht zu zeigen, dass wir uns als Künstlerinnenduo mit uns selbst auseinandersetzen und gemeinsame Rassismuserfahrungen in den Diskurs einbringen wollen. Wir sehen das als einen poetischen und gleichzeitig solidarischen Prozess, der uns stärkt und dem Publikum die Möglichkeit gibt, rassismuskritische Perspektiven zu entwickeln. 

Marc Hill: Was ist kültür?

Marissa Lôbo: Kültür ist ein interessantes Kunstwort und eine Vision. Wir verstehen es einfach so, dass neue Utopien möglich sind. Es ist der Versuch, Politik, Bildung und Kunst zu verbinden. Unter dem Label „kültüř gemma!“, ein Förder:innenzentrum, das ich leite, werden Erfahrungen in der Migrationsgesellschaft thematisiert, die sonst kein Gehör finden. Das Förder:innenzentrum unterstützt die künstlerische Arbeit von BI:PoC und Migrant:innen. Es vergibt jährlich Stipendien und Förderungen an Wiener Kulturinstitutionen.

Marc Hill: Im Namen der Fakultät für Bildungswissenschaften bedanke ich mich für das Interview und die gute Zusammenarbeit.

 

Vivian Crespo Zurita, geboren und aufgewachsen in Kuba, lebt heute in Wien und studiert an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie hat an zahlreichen internationalen Kunstfestivals und Projekten teilgenommen. Ihr Schwerpunkt ist postkolonialer Aktivismus.

Alessandra dos Santos Silva, geboren und aufgewachsen in Brasilien, lebt in Wien. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und arbeitet in den Bereichen Skulptur, Malerei, Tanz und Performance.

Marissa Lôbo, Künstlerin und Aktivistin aus Bahia, Brasilien, migrierte vor vielen Jahren nach Europa, zunächst nach Italien und Portugal und schließlich nach Österreich. In ihrer Arbeit versucht sie Politik, Bildung und Kunst zu verbinden.

Ivana Marjanović, Leiterin des Kunstraum Innsbruck, studierte Kunstgeschichte an der Universität Belgrad und arbeitet als Kuratorin und Produzentin im Bereich zeitgenössische Kunst, Kultur und Theorie. Sie ist Mitglied des Redaktionsteams von Migrazine, einem Online-Magazin von Migrantinnen für alle.

 

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