Hervorragende Studienleistungen werden in Österreich in Form der Promotio Sub auspiciis Praesidentis rei publicae (Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten), abgekürzt auch „Sub-auspiciis-Promotion“, ausgezeichnet. Es handelt sich um die höchstmögliche Auszeichnung von im Studium erbrachten Leistungen in Österreich. „In diesem feierlichen Rahmen möchten wir der Promovendin Flavia Guerrini auch unsere Wertschätzung für die besondere Leistung entgegenbringen und auch den Dank aussprechen, dass sie ihre akademischen Jahre an der Uni Innsbruck verbracht hat“, gratuliert Rektor Tilmann Märk. Voraussetzungen für die Zulassung zu einer Promotion Sub auspiciis Praesidentis sind die Absolvierung der Klassen der Oberstufe einer höheren Schule mit Auszeichnung, eine Matura mit Auszeichnung, das Absolvieren der einschlägigen Studien mit Auszeichnung und die Beurteilung der Dissertation und das Absolvieren sämtlicher Rigorosen bzw. der Abschlussprüfung mit der Note „Sehr gut“. Das Bundesgesetz über die Verleihung des Doktorats unter den Auspizien des Bundespräsidenten wurde am 5. März 1952 erlassen. „Für diese hervorragenden Leistungen sind Talent, Fleiß und Glück notwendig. Zusätzlich aber auch Ausdauer, der Fokus auf ein Ziel und Mut, auch vorgetretene Pfade zu verlassen. In einer sich verändernden Welt brauchen wir Menschen wie Sie, die uns helfen, neue Wege zu beschreiten. Wir werden nur bestehen, wenn wir alle besser werden und besser werden wir nur durch gute Ausbildung“, betont Bürgermeister Georg Willi. Zum besonderen Anlass einer Sub auspiciis Promotion ist auch der Bundespräsident der Republik Österreich angereist. Alexander Van der Bellen gratuliert Guerrini: „Neben dem Interesse für ein Fach und der natürlichen Begabung braucht man aber zusätzlich Disziplin und auch die Unterstützung von Freunden und der Familie, um solche herausragenden Leistungen zu erbringen. Zu Ihrem besonders erfolgreichen akademischen Abschluss gratuliere ich sehr herzlich.“
Zur Person
Flavia Guerrini, geboren 1984 in Oberndorf bei Salzburg, nahm 2004 das Studium der Pädagogik und psychologie an der Universität Innsbruck auf. Im Jahr 2010 schloss sie das Diplomstudium Pädagogik mit ausgezeichnetem Erfolg, mit einer Arbeit zu „Denkwerkzeug Habitus. Überlegungen zur Frage uneindeutiger Geschlechtlichkeit“, ab. In den Jahren von 2011 bis 2018 arbeitete Guerrini an ihrer Kumulativen Dissertation zum Thema „Öffentliche Fürsore und ihre Effekte. Zur Subjektbildung in der historischen Jugendfürsorge und Heimerziehung“. Kurz vor Abschluss ihrer Arbeit wurde sie im Jahr 2017 Teil des Doktoratskollegs „Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Transformation: Räume – Relationen – Repräsentationen“. Während ihrer Zeit am Institut für Erziehungswissenschaft war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in zahlreichen Forschungsprojekten und als Universitätsassistentin tätig. Zudem wurde Guerrini für ihre wissenschaftlichen Tätigkeiten mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie 2018 den Eduard Wallnöfer Preis für die Mutigste Initiative für das Forschungsprojekt „Besatzungskinder in Tirol. Individuelle Lebensgestaltung und intergenerationale Verarbeitung einer besonderen Herkunft“. Für ihre ausgezeichnete akademische Laufbahn erhält sie von Bundespräsident Alexander Van der Bellen den Ehrenring „Sub auspiciis Praesidentis Rei Publicae“.